von ninchen86 » 07.03.2016, 20:50
Hallo! Etwas kurz heute, bin hundemüde. Er hat die Spiegelung gut überstanden.Leider wollte uns kein Arzt mehr sagen was nun gemacht wurde oder ob noch operiert werden muss, erst morgen bei der Visite.Find ich ziemlich mies, hat auf anderen Stationen immer gut geklappt, da haben die Assistenzärzte sich einfach kurz den Bericht durchgelesen und es uns mitgeteilt.Nunja.Der Beutel hat sich vorher noch 8,9 mal gefüllt, das tat so gut.Der Druck ist natürlich weg, Magenschmerzen hat er momentan etwas.Naja der musste auch ganz schön was mitmachen die Tage.. Das waren bisher wirklich die schlimmsten Tage. Ein bisschen piekst es ihn, vielleicht haben sie mit dem Ballon bougiert.Aber auf was genaues müssen sie wir leider warten:/
Danke für eure netten Beiträge und das Mut-machen, das hat sehr gut getan! Wir gehen jetzt schlafen, er dort ich zu Hause.
Euch einen schönen und hoffentlich gesunden Rest-Abend!
von Börny » 08.03.2016, 02:43
Grüßt Euch....
Schööööön zu lesen....daß es aufwärts geht....Ist klar....daß der Druck dann weg geht...wenn die Luft raus ist.....
Ich hatte damals das Problem....daß sich nach der Darmspiegelung.....Gase im Bauchraum entwickelt haben . Durch meine 2 großen Tumore....Kindskopf und Faustgroß.....stand ich kurz vor einem Darmverschluß. Eine Magensonde hatte man versucht vergebens zu legen.....Da aber mein Bauch immer dicker wurde....( Ich weiß auf jedenfall...wie sich eine schwangere kurz vor der Entbindung steht fühlt....) und ich schon fast über der Bettdecke schwebte entschied man sich mir ein Darmrohr zu verpassen.....damit die Luft & Gase anderweitig entweichen konnten....( zu dem Zeitpunkt noch kein Stoma gehabt )
Nur das wollte ich Dir nicht gerade am Wochenende schreiben....um Dich nicht zu beunruhigen....Ich weiß auch...das ein Feedback der Ärzte immer wichtig ist......wenn eine Untersuchung beendet ist...das Warten macht ein Mürbe...und schlaflose Nächte...
Wünsche Euch beiden nochmals viel Kraft.....viel Glück....und alles Gute
HG aus Hilden sendet Euch Bernhard.....
von ninchen86 » 08.03.2016, 11:23
Lieber Bernhard,
Ach, das ist ganz lieb, aber du kannst ruhig alles schreiben:) Wir finden alle Informationen wertvoll:)
Mein Männchen muss operiert werden.Die Fascie hat sich verschoben, und verengt den Ausgang.Der Eingang zum Dickdarm ist Top, aber eben zum Dünndarm viel zu eng.Daher immer die schlimmen Probleme.Es ist leider etwas mau mit den Infos hier, das belastet uns ziemlich. Gestern die Visite kam nicht mehr, und auch das Versprechen einen Arzt nochmal zu schicken würde ich nicht eingehalten. Heute morgen hat er dann bei der 4 Minuten Visite mit Oberärzten und Studenten natürlich wieder nur Bruchstücke erfahren.Bringt die OP denn was, was wurde überhaupt gestern gemacht, warum kann er noch nichts essen (wichtig, da er eh mit dem Untergewicht kämpft) und wann wird operiert- würde uns brennend interessieren. Das ist hier wirklich schade, ich persönlich denke auch das es jedem Patienten zustehen sollte umfassend informiert zu werden.Nun sollen wir bis zum Aufklärungsgespräch warten.
Ich hab das Gefühl ich bin nur am meckern die ganze Zeit:/ Es ist toll das sie nun endlich gefunden haben woran es liegt und ihm helfen wollen.
von ninchen86 » 08.03.2016, 19:22
Soo. Eine junge Ärztin hat sich Zeit genommen und wir sind wieder zufrieden. Es wurde gestern nicht gedehnt, sie sind nur mit dem dicken Endoskop reingegangen, das hat natürlich verletzt und gereizt, daher das Blut im Stoma. Es läuft aber wieder. Auch muss operiert werden. Sie haben herausgefunden,dass sich die Fascie verschoben hat, sie blockiert die Öffnung zum Dünndarmausgang. Daher die schlimmen Probleme.
Und das machen sie morgen, da ein OP-Termin "freigeworden" ist. Dann wird die Naht ums Stoma aufgetrennt und die Fascie etwas weiter ausgeschnitten, aber alles an der selben Stelle wieder angenäht. Es muss kein zusätzlicher Schnitt gemacht werden, wenn alles gut geht. Sie sagte es sein eine Routine-OP, ein kleinerer Eingriff.
Wir sind gespannt und aufgeregt! Morgen um 8 geht es schon los.. Dann wird hoffentlich mal alles besser.
von Bücherwurm » 08.03.2016, 23:24
Hallo nadine! Freue mich dass etwas weitergeht denke in ein paar tagen sieht die welt schon wieder etwas freundlicher aus! Hauptsache die schmerzen sind leichter
Alles gute euch fuer die op
Liebe gruesse aus oesterreich isolde
von ninchen86 » 09.03.2016, 21:40
Das war heute mit der schlimmste Tag in unserem Leben.
Zunächst rief mich der OA nach der OP an. Er musste 5cm Dünndarm entfernen da Chronbefall.
Das hat mich schon umgehauen. Er hat seit 10 Jahren nichts am Dünndarm gehabt. Seit dem Stoma und den letzten 2 Spiegelungen war dort eine leichte Entzündung zu erkennen, das hätte aber auch wie gesagt die Nachwirkung der Anstrengungen gewesen sein können. Auf einmal ist es Chron? Wir haben so gehofft das nur der Dickdarm betroffen bleibt. Und dann- gleich raus? Was heißt das? Ziehen die dann nicht Darm nach? Kann das verknotete Darmschlingen geben? Liegt das Stoma noch an der selben Stelle?
Gestern hieß es im Gespräch es ist eine KLEINE OP, das Stoma bleibt wo es ist, weil einfach nur diese Stelle gepasst hat, er hat nicht viel Bauch- und überhaupt gar nichts wurde gesagt zum Entfernen von Dünndarm.
Nach dem Telefonat war ich zum ersten mal so fertig, das ich anfangen musste zu heulen. Ich konnte nicht mehr. Eine Assistenzärztin hat mich dann angesprochen. Mit ihr konnte ich ein bisschen darüber reden. Sie hat mich beruhigt, meinte der Arzt ist sehr gut, das Stoma bleibt sicher da wo es ist, die OP hat nur ne std gedauert, das wäre zu kurz um es neu anzulegen. Und den Darm ziehen die ganz vorsichtig nach, damit sich nichts verheddern kann.
Dann habe ich gewartet, bis er wieder auf sein Zimmer kam. Um 11 war ich da, da war er schon wieder oben. Und dann fing der Albtraum erst richtig an.
Er bekam Novamin. Wirkte nicht gut, er klagte immer über Schmerzen. Nachdem die kleine Infusion durch war, hielt er es nicht mehr aus. Es wurde immer schlimmer. 3mal klingelte er, 3mal ein neuer Tropf.Die letzten beiden mit Buscopan. Er klingelte wieder. Bitte ein anderes Mittel das hilft hier nicht. Die Schwestern mittlerweile genervt. Das letzte Mal kamen sie erst nach 20 minuten. Augenscheinlich genervt. Sie müssten auf den Arzt warten. Nach der dritten Flasche bekam er gar nichts mehr. Es wurde immer schlimmer. Er hat sich nur noch am Bett festgekrallt, ich durfte ihn nicht mal anfassen. Er sagte immer wieder "Ich kann nicht mehr". Es tat ihm so weh, besonders wenn gefördert wurde. Dann kam der Stationsarzt. "Wenn Sie noch was brauchen, klingeln Sie". Guckte den Bauch an- "Ach, das haben die neu angelegt ok". Er bekam große Augen- WAS? Wie, warum? Ich schaute ihn ernst an und dann meinte er das sie das morgen in der Visite besprechen. Ich dachte das kann alles nicht wahr sein. Doch neu angelegt.
Um 16 Uhr kam die Visite. Eine junge Assistenzärztin. Ja, Sie bekommen was anderes. Ich sagte ihr das ich mich noch nie so hilflos gefühlt habe wie in den letzten Tagen. Sie entschuldige sich dann- sie hätten Personalprobleme und ein Arzt müsste ihm ein neues Mittel verschreiben. Da keiner oben war, ging das nicht. Sie wäre auch grad gekommen. Das wäre aber auch nicht richtig gelaufen. Und die OP sei ja nicht so wie gedacht verlaufen. Aber dazu könnte sie nichts sagen. Morgen bei der Visite.
Nach einer halben Stunde kam eine Schwester mit einer Spritze. Sie meinte es dauert ne halbe Stunde bis es wirkt. Nochmal eine Stunde ohne Mittel.
Abends, halb 6 fing die Spritze an zu wirken. Er war sofort weg. Am schlafen.
Das waren wirklich ohne Übertreibung die schlimmsten Stunden bisher. Ich dachte schlimmer als am Wochenende kann es nicht werden. Tja. Ich komme mir so verarscht vor. Erst läuft die OP schlecht. Dann wird auch noch das Stoma neu angelegt. Unser Horror. Was wenn nun die Platte nicht mehr hält? Und dann der Chron. Und diese unfassbaren Schmerzen. Wegen Personalmangel lag er dort Stunden so hilflos und konnte nur noch stöhnen. Die Schwestern waren genervt- sagten zu mir- die anderen wollen auch was. Wie bitte? Wir klingelten nur um endlich die medikamente zu bekommen- irgendwann nicht mehr. Er hat sich nicht getraut nochmal zu klingeln. Wir klingeln doch nicht weil uns was runtergefallen ist. Das war so unfair. Sie waren auch unterbesetzt. Und ja, da bin ich mal egoistisch- ich möchte in dieser Situation wie heute nicht auch noch bedacht darauf sein die Schwestern nicht zu verärgern.
Das war unglaublich falsch heute. Man kann niemanden so lange nach einer frischen OP so liegen lassen. Ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt und mein Mann hat mir noch nie so leid getan. Das war einfach furchtbar.
Und jetzt leckt seine Platte auch noch.. ich fass es nicht.
Und er hat gesehen das es viel größer ist als vorher.. viel höher und breiter..
von doro » 09.03.2016, 23:09
Hallo Ninchen,
Novalgin Tropfen für einen frisch operierten Patienten?
Hoffentlich hat die Spritze dafür eine längere Wirkung.Dein Mann soll ja keine Ruhe geben,wenn er Schmerzen hat und nichts bekommt um den Schmerz zu lindern.
Hier hat der Patient vorrang und ein Arzt sollte recht unmitelbar zu Rate gezogen werden können.
von Trudi » 09.03.2016, 23:27
Hallo!
Erstmal
Du solltest da mal richtig auf den Putz hauen!!!
Es hat meiner Erfahrung nach absolut keinen Sinn, da auf klein und duldsam zu machen! Beschwer dich bei der Klinikleitung, drohe mit dem stàdtischen Klatschblatt oder dem Regionalsender!
Hort sich ubertrieben an, aber bei solcherart Behandlung hört es einfach auf!!!
Genervtes, überarbeitetes Personal hin oder her, ich habe viel Verständnis fur die Lage des Pflegepersonals, aber Schmerzpatiernten, die vor Schmerzen schon nix mehr sagen können, damit alleine zu lassen, also bitte!
Und nochwas: Schreib genau DAS, was du hier geschrieben hast, in die Klinikbewertung am Schluss! Das landet nämlich in der Verwaltung und dann muss man von dort aus den Vorgängen nachgehen!
Oh mannomensch, So geht das ja nun nicht!
von Börny » 10.03.2016, 07:11
Mensch Ninchen....
das Problem kenne ich zu Genüge....Überall bekommt man zu hören....daß Krankenhäuser Personalmangel haben....leider auf Kosten des Patienten....Wir sprechen ja nicht von einer Blindarm - OP....Novalgin - tropfen werden schon seit zig. Jahren im Krankenhaus verordnet....ich lehne jedesmal solche Tropfen ab....Bin allergisch dagegen.....Für mich zwar bei jeder OP Vorbereitung ein Diskussionsthema....weil sie dann nämlich andere wirksame Schmerzmittel verwenden müßen....die halt mal einfach teurer sind.....Krankenhäuser müßen schwarze Zahlen schreiben....Egal wie...
Leider können Chirurgen auch den Außmaß der Erkrankung......nur dann richtig diagnostizieren wenn der Bauchraum geöffnet ist....Das ist halt so....und dann wird erst wieder entschieden was zu machen ist...oder auch gemacht werden muß .
Du mußt vielleicht auch ( ich weiß das es schwierig ist....) ruhiger werden....Deine Ängste und Wut sind sicher berechtigt.....aber für Dich und Deinen Mann nicht zum Vorteil...
Vielleicht solltest du auch mal versuchen in der Klinik psychologischen Beistand zu finden...Die meisten Krankenhäuser verfügen darüber....
Ich weiß selbst...daß es für Angehörige immer schwierig ist....Menschen im nahen Umfeld leiden zu sehen.....Auch ich als Krebspatient....kann es nicht ertragen...wenn meine Mutter oder Schwester mich nach der OP sehen....Ich lehne grundsätzlich den Besuch nach der OP ab .....zumindest am Op - Tag...
Werde Deine Geschichte weiter verfolgen......und ich meine es nicht böse....Wirklich nicht....
GUTE BESSERUNG.....und einen dicken Gruß an Deinen Mann wünscht Dir Bernhard
von ninchen86 » 10.03.2016, 09:12
Erstmal Dankeschön:)
Lieber Bernhard, es ist nett das du dir Gedanken machst, und ich nehme es bestimmt auch nicht böse.Dennoch muss ich sagen, das der gestrige Tag eine absolute Ausnahmesituation für uns beide dargestellt hat.Und das ich natürlich so geladen ins Forum schreibe.Ich habe mich dort vor Ort niemals so dargestellt, bin nie ausfallend geworden oder ähnliches.Ich lasse meinen Frust hier ab.Und übrigens auch nicht vor meinem Partner.Ich leide für mich allein. Das kannst du natürlich nicht wissen, du liest mich hier..aber das trifft mich etwas wenn ich dann höre ich muss mich beruhigen.Natürlich muss ich das, Tu ich auch..nur das musste einfach raus gestern. Der Ärger und die Wut und diese Hilflosigkeit. Und heute weiß ich, es kann passieren bei der OP das mehr getan werden muss.Aber was einfach nicht ok ist das er solche Schmerzen hatte.Und das werde ich dort auch noch in irgendeiner Weise anbringen.Das darf niemandem passieren.
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