von KWB » 28.12.2008, 16:21
Halo Ihr Lieben,
ich habe mal wieder einige Fragen zur Vesorgung des Ileo-Stomas meines Freundes, auf manche Frage habe ich hier irgendwo schon mal etwas gelesen, finde den Beitrag aber nicht wieder. Vielleicht kann mir der Eine oder andere eine Antwort auf Folgendes geben?
1. Ständig unterläuft die Platte seit 3 Tagen. Da das Stoma Ende November gelegt wurde hat es sich sicherlich schon verändert. Die Öffnung des Stomas befindet sich allerdings nicht mittig, sondern ganz seitlich auf der rechten Seite, so dass der Stuhlgang natürlich leicht unter die Platte gedrückt wird. Ist das in Ordnung? Oder habt Ihr alle die Öffnung am Stoma eher in der Mitte?
Inzwischen ist schon alles wund und tut wohl auch weh.
Ich schneide die Platte ziemlich genau aus, aber ich kann sie ja nicht ins Bauchfell drücken, damit der Stuhlgang sich einen anderen Weg sucht.
2. Die liebe gute Ernährung: Eßt Ihr - liebe Ileostoma-Besitzer - wirklich keine Pilze, Nüsse und Spargel?? Also gestern abend hatte mein Freund starke Schmerzen, nachdem ich die Platte abgemacht hatte und mit einer Kompresse abrieb, kam plötzlich eine ganze Weile sehr viel von diesem Nahrungsbrei heraus, bestimmt ein Beutel voll - und dann irgendwann (wir waren gestern mittag beim Chinesen und es gab auch ein paar Bambussprossen und Pilze) meinte ich eben ganau dieses zu sehen: Pilze. Danach war es wieder o.k.
Mein Freund meinte, er hätte sehr wohl auch tagsüber den Beutel halbvoll gehabt, aber nach dieser Leerung wirkte das ganze Stoma viel Entspannter als vorher.
Habt Ihr auch Schmerzen am Stoma direkt, wenn es etwas verstopft ist? Und trotzdem ist es nicht ganz verstopft, gibt es sowas? Ich dachte immer der Dünndarm im Bauch würde dann schmerzen, nicht das Stoma selbst.
Viele Grüße und herzlichen Dank im Voraus!!
Kirsten
von Monsti » 28.12.2008, 16:54
Hallo Kirsten,
... wirklich keine Pilze, Nüsse und Spargel?
von doro » 28.12.2008, 17:32
Hallo Kirsten,
bei mir ( Ileo )geht eigentlich ALLES ( Blattspinat,Sauerkraut Spargel in kleineren Stücken,Anatrocken und ähnliches von Ileos notgedrungen in die "Verzicht" Schublade gesperrtes.ABER der Chinese als Restaurant wird auch von mir respektvoll gemieden. Keimlinge,Pilze!! umd Sprossen lande bei mir unverdaut und reichlich vertüddelt im Beutel. Sehr,sehr gut gekaut,besser noch in Moleküle zerkleinert geht es. Bei Störungen hilft:Ich habe vor dem Stoma eine fühlbare Stelle,in der es sich gern staut - da bringt gute Massage bei mir das Ganze ins flutschen
Also versucht es nächstens beim Italiener,Nudeln flutschen immer.
von Koala » 28.12.2008, 17:46
Hallo,
zu 1
Evtl. muss eine konvexe Basisplatte verwendet werden.
Außerdem gehören 1 und 2 etwas zusammen.
Denn wenn die Nahrung besonders Ballastoffreich ist, dann zieht sich die Haut um das Stoma zurück, weil der Darm stärker arbeiten muss.
Da hilft eigentlich nur eine konvexe Basisplatte oder Stomapaste.
Es entsteht eine Art Mulde und da die Platte nicht flexibel genug ist, löst sie sich ab, weil die Bauchdecke um das Stoma nicht mehr gerade ist. Eine konvexe Basisplatte gleicht diese Unebenheit aus und erzeugt auch etwas mehr Anpressdruck.
Aber das kann ein Stomatherapeut besser beurteilen.
zu 2
Bei mir kommt es immer auf den Zustand der Darm-Passage an.
Es gab bei mir nun einige Engstellen (Stenosen), wenn ich davon eine habe, darf ich die besagten Lebensmittel nicht.
Im Moment habe ich keine und somit läuft das sauber durch.
Bei mir kommt die Nahrung auch öfter so raus, wie sie reingekommen ist. Es ist also noch erkennbar, was es ursprünglich einmal war.
Also im Prinzip gibt es bei einem Ileostoma keine Einschränkungen. Es kommt auf die Darm-Passage an, wenn die gut ist, dann rein damit. Natürlich darf Flüssigkeit nicht fehlen, also ausreichend trinken.
Ich verwende die Ausscheidungen als Indikator, wenn es klebrig ist, dann fehlt Flüssigkeit. Eine Klobürste sollte also nie zur Anwendung kommen.
[quote="doro"]
Also versucht es nächstens beim Italiener,Nudeln flutschen immer. [/quote]
Können aber Blähungen machen, wenn nicht genug Flüssigkeit vorhanden ist.
Gruß
Koala
von doro » 28.12.2008, 18:13
@Kirsten testet Euch mit kleinen Portionen durch den Speiseplan.Ein Ernährungstagebuch könnte für " Frischlinge" auch sehr hilfreich sein.
von doro » 28.12.2008, 18:14
Also im Prinzip gibt es bei einem Ileostoma keine Einschränkungen. Es kommt auf die Darm-Passage an, wenn die gut ist, dann rein damit.
von Siskinanamok » 28.12.2008, 18:50
Hallo KWB!
Zu deiner ersten Frage kann ich nur sagen das meine Stomaöffnung genau mittig ist. Ich könnte mir auch vorstellen das man mit einer konvexen Platte und/oder Stomapaste eurem Problem Abhilfe schaffen könnte. Ich würde dazu allerdings auch eine Stomatherapeutin befragen. Die soll mal drauf schauen und ihre Meinung zum Thema konvex oder plan abgeben.
Zu deiner zweiten Frage: Meine Stomatherapeutin hat mir gesagt das man mit Stoma unbedingt faserige Nahrungsmittel meiden soll, auch Nüsse und Pilze seien nicht das gelbe vom Ei.
Wer mutig genug ist kann es ja mal probieren, meine Therapeutin sagte mir, das diese Nahrungsmittel häufig schuld sind wenn es zu einer Verstopfung des Stomas kommt.
Ich persöhnlich habe auch die Beobachtung gemacht das einige Lebensmittel wieder so rauskommen wie sie reingekommen sind.
Das stört mich aber weniger, denn sie schmecken ja sooo gut!
Chinesisch esse ich sehr gerne, versuche aber Bambussprossen auf die Seite zu schieben.
Viele liebe Grüße
Siski
von Monsti » 28.12.2008, 19:28
Hallo, Ihr Lieben,
Pflanzenfasern werden auch von noch kompletten Menschen nicht verdaut. Teilweise werden sie in Gänze ausgeschieden, teilweise sorgt die Dickdarmflora für eine weitgehende Zersetzung. Da bei uns Ileo-Kängurus der Dickdarm fehlt (oder temporär ausgeschaltet ist), entfällt die Zersetzungstätigkeit von Darmbakterien im Colon. Zudem sind in unserem mehr oder weniger flüssigen Stuhl irgendwelche Festbestandteile natürlich deutlicher zu sehen als in der wohlgeformten Wurst eines Gesunden, wo solche Restbestände meist gut "verpackt" sind.
Nüsse, Kokosflocken, Haferflocken, Mandeln und Maroni kann ich darmmässig eigentlich gut essen (Voraussetzung: sehr gut gekaut), doch staut sich dieses Zeug bei mir innerhalb des Rastrings und es kommt nahezu immer zur Unterwanderung. Ich esse diese Dinge also nur, wenn einige Stunden später eh ein Komplettwechsel ansteht. Dann hau' ich rein!
Die helle Katastrophe bewirken bei mir Rosinen, die unzerkaut im Darm so aufquellen, dass sie für einen Passagestopp sorgen können. Die lasse ich inzwischen besser weg oder esse sie einzeln und zerkaue sie besonders sorgfältig. Esse ich frische Weintrauben, Tomaten oder Stachelbeeren, spucke ich die Schale aus.
Interessant fand ich übrigens, dass Teile des am Heiligen Abend genossenen Rotkrauts erst heute wieder zum Vorschein kamen. Mein Stoma hatte die ganze Zeit munter gefördert. Ein Lachsfilet war gestern abend nach 1,5 Stunden wieder da *müffel*. Bis heute hatte ich unangenehmes Bauchweh - nun weiß ich den Grund. Offensichtlich bleiben gewisse Nahrungsmittel irgendwo in einem Winkel hängen, worauf sich einiges staut, was an Gröberem nachkommt.
Grüßle von
Angie
von doro » 28.12.2008, 19:32
wohlgeformten Wurst
von Waltraud Mayer » 28.12.2008, 20:09
Ich denke mal, das die Unterwanderungen weniger mit der "nichtmittigen stomaöffnung"zu tun haben als eher mit den Dingen die gegessen werden...grad beim Chinesen werden Glutamat und viele Gewürze verwendet, die manche nicht vertragen, ich hab da extreme Schwierigkeiten und obwohl ich ein Colostoma habe,gehts mir wie Monsti, ich vermeide auch alle Schalen esse nur wenig Salat...Vitamine nehme ich als Säfte oder püriert...aber das jußwirklich jeder selber in kleinen Mengen ausprobieren und notieren
LG Waltraud
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