von Meta » 13.03.2008, 21:07
Hall Fussel,
in dem Alter ist jede OP ein Risiko und ausserdem ist es die
erste Zeit nach der RV sicher ziemlich anstrengend.Keiner kann
vorher absehen,wie häufig sie zur Toilette muß und wenn sie
relativ schwach ist kann es eine ziemliche Tortur sein,wenn sie alle halbe Stunde "rennen" muß! Diese Seite der RV bekommen die Ärzte so in vollem Umfang ja gar nicht mit,des-
wegen haben die "gut reden" .
Ihr solltet alles nochmal überdenken und nichts überstürzen.
LG Marion
von Fussel » 14.03.2008, 13:00
Hallo ... ich gebe Eure Antworten mal an meine Schwiegermutter weiter.
Ich muss das nochmals genauer erläutern! Es platzt wohl nicht der Beutel (ist ein Ausstreifbeutel!!!), sondern die Platte hält nicht??!!! Ihre Nachthemden (fragt nicht, wieviele wir "entsorgt" haben), sind jedesmal komplett "versch..."!
Das "Loch" um das Stoma sei laut Schwiegermutter irgenwie entzündet und ausgefranst (?) ... würde in jedem Fall schrecklich aussehen.
Wir werden in jedem Fall nochmals mit den Ärzten reden!
Schöne Grüsse
Fussel
von Waltraud Mayer » 14.03.2008, 13:31
Es kann doch nicht sein, das man der alten Dame einfach eine neue OP zumutet, blos weil die Stomatherpeuten nicht fähig sind die Platten dicht bzw. zum halten zu bringen...es gibt doch soviele Zusatzhilfsmittel wie Hautschutzplatten div. Pasten zum abdichten, grad wenn jemand viel liegt, ist es wichtig das gut abgedichtet wird, weil ja die "Brühe" dann immer auf der eventuell vorschauenden Haut liegt, was ja beim Rumlaufen weniger der Fall ist, weil es sich ja unten im Beutel sammelt. Schlimmstenfalls wenns garnicht anders geht, müsste Sie mal eine Zeit künstlich ernährt werden, wenn keine Ausscheidungen da sind, kann dann die Haut abheilen...hat man bei einer Betroffenen gemacht die ich besucht hab...
LG Waltraud
von Fussel » 14.03.2008, 13:41
Hallo ... ich habe mich mal grob über das Thema Rückverlegung "eingelesen".
Um Himmels willen! Treten diese Probleme immer auf? Oder nur beim Anlegen eines Pouch? Oma hat ja noch ihren Dickdarm? Dieser wurde nur ruhiggestellt!
"So" hört sich die OP ja sonst nicht schlimm an: Nahtstelle zu, Darm zurück in den Bauch und wieder zunähen - oder?! Das ist natürlich sehr "vereinfacht".
Meine Mutter hatte einen Dickdarmausgang. Nach vielen Anfangsschwierigkeiten hat die Pflege des Stomas mein Vater übernommen = die Probleme waren durch diese Intensiv-Betreuung weg. Von daher leuchtet es mir schon ein, dass ein "wundes Stoma" nicht sein muss. Allerdings kann ich mir das Gesicht der Stoma-Tante vorstellen, wenn wir ihr genau das sagen! Neulich meinte sie ja, Oma würde an sich herumnesteln und damit immer wieder die Platte "lösen".
Ich werde meiner Schwiegermutter Eure Antworten vorbeibringen. Vielleicht helfen sie ihr als Vorbereitung auf das nächste Gespräch!
Vielen Dank und liebe Grüsse!
Fussel
von doro » 14.03.2008, 15:27
müsste Sie mal eine Zeit künstlich ernährt werden, wenn keine Ausscheidungen da sind, kann dann die Haut abheilen.
von BlackDog » 14.03.2008, 17:42
[quote="doro"]
müsste Sie mal eine Zeit künstlich ernährt werden, wenn keine Ausscheidungen da sind, kann dann die Haut abheilen.
von doro » 14.03.2008, 18:10
Zitat Fussel:Oma hat sehr abgenommen
von Monsti » 14.03.2008, 18:34
Mal kurz zur parenteralen Vollernährung: Ich hatte sie ja geraume Zeit "genossen" und musste feststellen, dass meine Ausscheidungen in dieser Zeit deutlich aggressiver waren als nach oraler Nahrungsaufnahme. Zudem sollte eine parenterale Vollernährung möglichst nur kurzfristig erfolgen, da sie eine erhebliche Belastung der Leber bedeutet. Bei einem sehr alten und geschwächten Menschen muss dies berücksichtigt werden.
Liebe Grüße
Angie
von Monsti » 14.03.2008, 18:54
Hallo Fussel,
auch wenn der RV-Eingriff noch so klein ist, bedeutet er für die alte Frau eine weitere Vollnarkose und ein weiterer operativer Eingriff.
Der Zustand nach einer Rückverlegung ist gerade bei älteren und alten Menschen oft sehr unberechenbar. Bei meinem letzten Spitalsaufenthalt lag eine frisch zurückverlegte Frau mit mir im Zimmer. Schon der Tag, als der Stuhlgang wieder einsetzte, war DER Horror. Die Frau lief förmlich aus und schaffte es nur selten rechtzeitig zum WC, so dass sie fortan Windeln trug. Dabei war sie "erst" um 60. Sie hatte für einige Monate ein doppelläufiges Colostoma nach Rektumkarzinom.
Auch bin ich im regen E-mail-Kontakt mit einer nicht mehr ganz jungen Frau, der vor ungefähr einem Jahr ein doppelläufiges Ileostoma (ebenfalls nach Dickdarmkrebs) zurückverlegt wurde. Ihre Stuhlgänge sind bis heute so unberechenbar, dass sie kein vollkommen normales Leben führen kann, ihre Auswärtstermine genau planen muss und es immer noch nicht immer rechtzeitig zum Klo schafft und nicht selten lange Zeit dort zubringt. Grausam waren die ersten Monate danach. Da trug auch sie Inkontinenzeinlagen.
Andererseits erinnere ich mich an eine Patientin, die mit mir direkt nach meiner Stomaanlage das Zimmer teilte und deren doppelläufiges Colostoma zurückverlegt worden war. Sie hatte - obwohl mit um 60 Jahren auch nicht mehr die allerjüngste - nach der Rückverlegung überhaupt keine Probleme. Drei Wochen später war sie nochmals zur Kontrolle in der Klinik und besuchte uns auf der Station. Sie sagte, sie habe fast die ganze Zeit eine ganz unproblematische Verdauung. Auch das gibt es natürlich bzw. zum Glück.
Soll man Deiner ohnehin sehr geschwächten Oma dieses Abenteuer noch zumuten? Ich denke, in diesem Fall sollte das kleinere Übel gewählt werden. Das ist m.E. ein professionell gepflegtes und betreutes Stoma. Die Chirurgen reden gern mal sehr locker daher - ich nehme das schon lange nicht mehr richtig ernst. Denen geht es primär um den gelungenen Eingriff mit möglichst komplikationslosem postoperativem Verlauf, sie interessieren sich i.d.R. aber kaum bis gar nicht für das Leben des Patienten danach.
Liebe Grüße
Angie
von Waltraud Mayer » 15.03.2008, 14:45
Mal kurz zur parenteralen Vollernährung: Ich hatte sie ja geraume Zeit "genossen" und musste feststellen, dass meine Ausscheidungen in dieser Zeit deutlich aggressiver waren als nach oraler Nahrungsaufnahme
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