von Monsti » 15.03.2008, 20:02
Hallo Waltraud,
es ist schon richtig, dass unter parenteraler Zufuhr mehr als ohne über die Nieren/Blase ausgeschieden wird. Trotzdem arbeiten Magen, Galle und Leber ja weiter und schicken ihre Sekrete durch den Dünndarm Richtung Stoma. Das Ergebnis ist eine hochgradig ätzende grünliche Brühe, die - falls sie unter die Platte gerät - weit mehr anrichtet als die Sekrete nach oraler Ernährung. Ähnlich verhält es sich mit dem sog. "Nüchternsekret", das bei normaler, d.h. oraler Ernährung auch noch Fette enthält. Auch dieses ist besonders aggressiv. Warum es nach der Dickdarmpassage diese Aggressivität verliert, ist mir auch noch nicht ganz klar ...
Liebe Grüße
Angie
von Fussel » 26.03.2008, 13:30
Hallo!
Oma hat heute ihre Reha beendet und wurde in die Kurzzeitpflege eingewiesen! Sie hat im Moment nur noch 41 kg (bei einer Größe von 165 cm) und der "Umzug" hat sie sehr geschafft.
Meine Schwiegermutter hat nochmals intensiv mit den Ärzten gesprochen: Das Problem sei, dass Oma sich den Beutel SELBST wegreisst. Sie sei dement und würde wohl nicht verstehen, was der Beutel für eine Funktion hat. Deshalb müsse man das Stoma rückverlegen, weil dies so nicht geht.
Tja, das müssen wir so hinnehmen und hoffen, dass trotzdem alles gut wird.
Liebe Grüsse
Fussel
...rückverlegt, weil es so nicht geht!
Ja, wie soll es denn dann gehen, wenn die Oma dement ist?
Spürt sie, wenn das mit dem Stuhlgang nicht richtig klappt?
Wenn sie länger sitzen muß, bis alles draußen ist? Wenn sie über Stunden immer wieder zur Toilette muß?
Da wird sie wohl in Windeln gepackt? Wann werden die gewechselt? Wird wohl nicht lange dauern, bis sie wund ist. Ist das dann besser?
Sollte man da nicht besser übrlegen, ob es eine Möglichkeit der sicheren Befestigung gibt?
Tipps zur Überlegung
von Gast!
von doro » 26.03.2008, 18:54
Lieber Gast,
wie geht es den Menschen mit Altersdemenz ohne Stoma.
Ich verweise einmal auf den Netdoktor
Da ein Dementer Mensch keine Kontrolle über Sinn oder auch Unsinn seiner Handlung hat ,wird der Stuhlgang häufig als liebstes Spielzeug gesehen.
Im übrigen besteht die Gefahr des " wundliegens" nicht so sehr weil gewindelt wird,sondern eher bei unsachgemäßer Lagerung des Patienten.
Sollte man da nicht besser übrlegen, ob es eine Möglichkeit der sicheren Befestigung gibt?
von Monsti » 26.03.2008, 20:00
Hallo Fussel, Gast und Doro,
Sollte man da nicht besser übrlegen, ob es eine Möglichkeit der sicheren Befestigung gibt?
von doro » 26.03.2008, 20:40
Ich persönlich stehe einer Rückverlegung in diesem Fall sehr kritisch gegenüber.
Hallo Doro,
ich habe nicht von "wundliegen" geschrieben.
Viel mehr dachte ich an den wunden Po, unter dem Rückverlegte leiden müssen, wenn sie von zahllosen Stuhlgängen geplagt werden. Da muß jedesmal vorsichtig gesäubert und gesalbt werden. Daran zweifle ich, daß das jedesmal gemacht wird und dann neu gewindelt.
Also besser doch ein Beutel, der geschützt wird, daß die Oma nicht so rasch dran kann. Vorschlag von Monsti ist schon gut, evtl. auch ein ganzer Body oder Corselet.
Gast!
von Waltraud Mayer » 27.03.2008, 14:42
Eine Bekannte von mir arbeitet im Altenheim und die sammelt immer Badeanzüge (weil die unten nicht zu öffnen sind) und die ziehen Sie dann den dementen alten Herrschften an und da geht es dann eigentlich ganz gut. Da halten dann die Windeln...kann mir vorstellen das das auch bei den beuteln klappt...
LG Waltraud
von doro » 27.03.2008, 14:58
die sammelt immer Badeanzüge und die ziehen Sie dann den dementen alten Herrschften an und da geht es dann eigentlich ganz gut.
von Fussel » 27.03.2008, 17:49
Hallo!
Mit Miederhosen klappt es nicht, das wurde probiert!
Ich persönliche empfinde Oma eigentlich auch nicht als dement - wobei ich nicht weiss, wo und wann das anfängt. Die Pfleger und Ärzte haben gesagt, dass Oma ZWEIMAL nachts splitterfasernackt im Bad steht und den Beutel + Platte abgerissen hat. Ihre Wäsche liegt um sie herum auf dem Boden .... diese Situation erscheint mir total abwegig und ich kann dies mit der Oma, die ICH kenne, nicht in Verbindung bringen...wenn wir mit ihr z.B. während der Reha Kaffee trinken waren (im Cafe) redet sie zwar mal kurz wirr ... aber meistens ganz normal. Sie ist ja wieder so mobil, dass sie an einem Laufwägelchen kürzere Strecken bewältigt
= ich denke, dass sie sich dann auch einen Badeanzug ausziehen kann. Die Miederhose + Nachthemd mit Knöpfen hat sie ja auch geschafft.
Beim Umzug in die Kurzzeitpflege sind wir heute erschrocken, WIEVIEL Medikamente Oma bekommt: 2 verschiedenen Antidepressiva (einmal Tabletten + einmal Saft), ein Entwässerungsmittel, ein Mittel für die Durchblutung, ein HAMMERSCHMERZMITTEL (??????) (hilft auch bei TUMORSCHMERZEN) ...meine Schwiegermutter ist heute dort und fragt mal nach, warum SOOOO viele Medis nötig sind???
Ganz liebe Grüsse
FUSSEL
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe