von nutella » 20.12.2011, 14:27
Hallo,
seit gestern ist mein Vater also seit gestern in der Klinik zur Chemo und Bestrahlung.
Wird wohl ein recht verträgliches Chemodings verwendet (5nochirgendwas), allerdings gab es heute Nacht Probleme:
Meinem Vater wurde übel und schwindelig und er hat mehrfach erbrochen. Morgens (weil er NATÜRLICH nix gesagt hat!!!) hat der Arzt bei der Visite groß und klein geschaut, weil sie solch starken Nebenwirkungen noch nie hatten.
Zusätzlich zur Übelkeit klagt mein Vater über starke Bauchschmerzen (laut seiner Beschreibung ähnlich einer Magenschleimhautentzündung). Er bekam ein Mittel gegen Übelkeit und wurde zum US gefahren. Zufällig war ich da anwesend, und so war ich beim US dabei...
Diagnose: es deutet alles auf einen Verschluss hin, ob die Chemo fortgesetzt werden kann wird sich nun erst zeigen, je nachdem, wie schnell diese Blockade sich löst.
Eventuell bekommt er einen "Einlauf", sowie ein abführendes Mittel oral. Es wird auch überlegt, ob eine Magensonde gelegt werden soll, um den Darm zu entlasten (so hab ich es verstanden, allerdings ist da noch nix entschieden).
Was ich nicht verstehe: wieso kommt es zu einer Blockade? Wenn man kein Stoma hat, schiebt der Darm die Nahrung ja auch weiter und es kommt nur im seltensten Fall zum Veschluss. Wieso ist man bei einem Stoma "gefährdeter", muss so auf seine Ernährung achten?
Gestern hat er im Krankenhaus wohl mittags Fisch mit Gemüse (da waren wohl auch Karotten dabei) gegessen, abends Knäckebrot mit Käse. Er meint, dass er gerade das Abendessen nicht genügend gekaut hat, er hatte tierisch Kohldampf und hat hastig gegessen (die Krankenhausportionen sind für meinen Vater einfach zu klein; der Mann verdrückt Portionen, da kann ich nur von träumen... ist trotzdem ein wenig unterm Normalgewicht!!)
Warum wird der Darm damit nicht "fertig"? "Normal" müsste er mit solchen Gegebenheiten ja auch zurecht kommen....?
von Sabine049 » 20.12.2011, 18:22
Hallo Nutella,
voraussichtl. werden Deinem Dad 5 FU und Oxaliplatin Chemotherapeutika infundiert, siehe Wiki:
http://www.google.de/url?q=http://de.wi ... anQVFStYCA
Zitat nutella: Was ich nicht verstehe: wieso kommt es zu einer Blockade? Wenn man kein Stoma hat, schiebt der Darm die Nahrung ja auch weiter und es kommt nur im seltensten Fall zum Veschluss.
von Webkänguru » 22.12.2011, 14:10
Hallo nutella,
was uns Stomaträgern zu schaffen macht sind vor allem Verwachsungen, die nach chirurgischen Eingriffen, z.B. nach Bauchschnitten, Blutungen innerhalb des Operationsfeldes, auch Blutansammlungen, Nachblutungen und Verletzungen von Gefäßen entstehen.
Verwachsungen bilden sich zwischen Organen oder Geweben, die normalerweise nicht miteinander verbunden sind. Sie können zu erheblichen Einschränkungen der Beweglichkeit und Funktionalität der inneren Organe führen. Sie schränken z.B. den Darm in seiner Bewegungsfreiheit ein und können sogar Engstellen verursachen. Und dann geht der Transport durch den Darm nicht mehr immer so ganz ohne Probleme.
Je nach Größe der vorangegangenen OP ist die Gefahr von Verwachsungen da. Noch dazu reagiert jeder Körper anders, einige neigen zu starken Verwachsungen schon bei kleinen Eingriffen, z.B. einer Blinddarm-OP, bei anderen war der gesamte Bauch auf und sie haben mit Verwachsungen nie Probleme.
Wie schon geschrieben, gut kauen, langsam essen und viel trinken sind das A und O, wenn man mit Verwachsungen zu tun hat.
Andere Ursachen für "Passagestörungen" können Knicke im Darm sein, wenn der Darm bei einer OP bewegt wurde und sich dann einfach ungünstig hingelegt hat. Oder Entzündungen im Darm und die damit verbundenen Schwellungen.
Viele Grüße,
euer Christian
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