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Was tun im Notfall? – Seite 8

Du hast ein Ileostoma und Fragen dazu? In diesem Forum findet ihr Antworten auf Fragen zum Dünndarm-Stoma (Stoma-Operation, Stomaversorgung beim Ileostoma, Alternativen wie dem ileoanalen Pouch oder Kock-Pouch usw).
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90 Beiträge • Seite 8 von 91 ... 5, 6, 7, 8, 9

Was tun im Notfall?

Beitrag von swen1212 » 04.07.2015, 15:48

Danke für die vielen Tipps. :gut:
:)
die 5-Minuten-T. ist ein Supertipp. Essgewohnheiten ändern ist klar.
Als ich heute wieder wechseln musste (Es liegt in der Natur der Sache, dass es dann unterläuft, wenn es gerade am stärksten produziert.), sah die Haut nach dem Abnehmen ziemlich gut aus. Aber schon wenige Minuten permanentes "Dittschen" hat gereicht, um die Haut wieder extrem zu röten und sehr schmerzhaft anzufressen - derart aggressiv ist mein Stuhl. Das ist ja schon wie blanke Säure. In der Situation hilft auch kein neues Kleben; dann muss ich warten, bis das Laufen aufhört, ehe ich wieder neu kleben kann. Und dann kann bis zu 2h bei mir dauern. Bis dahin ist die Haut wieder trotz aller Vorsicht komplett wund.
Ich sollte mal den Arzt fragen, ob es was gibt, um den Säurespiegel etwas zu senken. Ich habe live zusehen können, wie es mir die Haut zerfraß. Da wundert es mich auch nicht, dass die Versorgungen alle nicht mehr halten.
Abends bin ich schon auf Kartoffelchips umgestiegen, Rosi. Habe ich gemerkt, dass sie etwas gegensteuern.

Zu Nudeln und Reis komme ich derzeit gar nicht, weil in der Zeit, die ich zum Kochen brauche, die Versorgung im Stuhl sitzend schon wieder durchhaut und mir den Stuhl einzusauen droht.
Ich bin in einem Kreislauf gefangen, den ich nur ganz selten und dann zufällig nur durchbrechen kann.

Danke für die guten Ratschläge zum Essen, liebe Grüße, :winke: Swen.

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swen1212

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Was tun im Notfall?

Beitrag von crab » 04.07.2015, 17:23

Hallo swen,

ich vermute, dass Dein aggressiver Stuhl vom Gallensaft verursacht wird. Sprich doch einmal mit
Deinem Arzt, ob er Dir versuchsweise Colestyramin verschreibt. Dieses Mittel wird in der Regel bei
erhöhten Blutfetten verordnet. Bei Kurzdarmsyndrom und Ileostoma ist es auch verordnungsfähig
zur Bindung der Gallensäuren.

Gruß aus dem Allgäu Wolfgang

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crab

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Was tun im Notfall?

Beitrag von Hanna70 » 04.07.2015, 18:15

Hallo swen,

Cholestyramin wollte ich auch gerade vorschlagen. Ich bekomme es auch auf Rezept, weil bei mir die Gallensäure in den Magen zurückfließt und es deshalb immer mal wieder zu einer Magenschleimhautentzündung kommt.

Kartoffelchips würde ich jetzt gerade nicht essen. Da ist zu viel Fett drin, was die Säureproduktion auch wieder anregt. :schlecht: Knabberzeugs ist nicht gleich Knabberzeugs! ;)

Manchmal kann ich Salzstangen auch nicht mehr sehen. Eine wirklich leckere Variation ist dann, die Salzstangen mit kleinen Streifen von magerem Serranoschinken zu umwickeln. :super: Es reichen wirklich ganz kleine dünne Streifen, um einmal auf einen anderen Geschmack zu kommen. Auch ein magerer Frischkäse als Dipp bringt etwas Abwechslung. :super:

LG Rosi

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Hanna70

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Was tun im Notfall?

Beitrag von swen1212 » 05.07.2015, 14:57

Hallo Rosi und Wolfgang :) ,

dann werde ich mir mal die Kartoffelchips erst gar nicht zu sehr angewöhnen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt noch eine Galle habe. Irgendwann habe ich da mal diesbezüglich was gehört. Aber ich weiß es nicht genau. Ich werde beim Arzt nachhaken, wie es mit diesem Colestyramin wäre.
Käse tut mir auch gut. Erst heute habe ich eine Liste gelesen, wo sogar Hartkäse für dickeren Stuhlgang empfohlen wird. Ich nasche abends gerne Emmentaler (gleich am Stück).
:gut:
Eure Tipps kommen jetzt genau richtig. Morgen kommt noch mal meine Stomaschwester mit Verstärkung. Da kann ich die Tipps gleich mit anbringen. Danke nochmals.

Zwar habe ich gestern Spätnachmittags noch mal wechseln müssen. Es hat den adapt-Ring unterlaufen. Nun habe ich wieder Conform 2 mit eakin-Ring geklebt - und siehe da: es hält wieder mal (zumindest bis jetzt fast schon einen ganzen Tag). Dabei habe ich in meinem Verhalten nichts wirklich geändert. Allerdings erholt sich meine Haut immer sehr, sehr schnell. (Zum Glück.)
:?
Schinken könnte auch klappen. Ich habe was ganz eigenartiges festgestellt: auf alle Produkte, die industriell hergestellt wurden: Wurst, fertige Buletten und Bockwurst reagiere ich sofort mit Dünnpfiff, während "Naturprodukte" wie Käse und Gehacktes (roh) den Stuhlgang verdicken. Ersteres macht mich stutzig: sind die Industrieprodukte wirklich so sehr "verseucht"? - Das muss ich ja daraus schlussfolgern.

LG, :winke: Swen.

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swen1212

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Was tun im Notfall?

Beitrag von Banditensocke » 05.07.2015, 17:24

Nee, 5 Minuten Terrine ist nicht super - das ist Müll, teuer vermarktet. Schaut Euch doch einmal an, was darin enthalten ist, und rechnet den Gegenwert aus.

Deine Beobachtung, Swen, dass naturbelassene Nahrung wohltuend ist, solltest Du Dir merken und dick über jede Einkaufsliste schreiben. Tüten, Dosen, Pulver sind meist einfach nur eines: viel Stärke, viel Salz, viel Geschmacksverstärker = billigste Zutaten, die dem Organismus kaum Nahrhaftes ausser leerer Kalorien zuführen.

Fertige Buletten u.ä. enthalten oft schädliche gehärtete Fette und damit Transfettsäuren. Dazu kommen Geschmacksverstärker, minderwertiges Fleisch, häufig Formfleisch, Binde- und Geliermittel, und natürlich verschiedene Zucker, damit Mensch nicht schmeckt, welcher Müll da verpanscht wurde.

Kohlenhydrate in Mengen führen häufig zu Unverträglichkeiten anderer Nahrungsmittel und weiteren gesundheitlichen Problemen.

Es ist darüber hinaus ein leider weit verbreitetes Ammenmärchen, dass man KH essen müsste, um Entkräftungen, beispielsweise bei Krebserkrankungen, zu vermeiden - das Gegenteil ist der Fall.

Wer seinem Organismus Gutes tun möchte, liefert ihm möglichst natürliche Nahrung statt raffinierter Kost. Gute Fette und Öle statt gehärteter Industriefette (die im übrigen nachgewiesen Schaden anrichten), Gemüse, das man darin dünsten und braten kann, gutes Fleisch (also nicht das abgepackte Zeug aus dem Discounter), frischen Fisch, Nüsse, selbstgebackene "Brote" aus Nussmehlen und Leinsamen sind gesund und helfen vor allem auch dem Darm.

Es gibt sogar Backmischungen für "Brote", die ruckzuck im Ofen und saulecker sind, beispielsweise das Paleo Brot von organic workout. Apfelessig und heisses Wasser hinzu geben, ab in den Ofen - fertig.

Ich habe nach nunmehr fast einem Jahr KH-reduzierter Kost KEINE Probleme mehr mit meinen Stenosen. Ich hatte davor immer mal wieder Koliken, insbesondere wenn ich mehr als eine Handvoll Nüsse aß, oder Spargel beispielsweise. Das ist komplett verschwunden. Ich kann es manchmal noch gar nicht fassen.

Mein Bauch macht auch keine Geräusche mehr - Kunststück, es finden ja auch keine Gärprozesse, basierend auf Zucker und anderen KH, mehr statt. Das ist so entspannend! Die Stuhlfrequenz hat sich drastisch reduziert, ich muss kaum noch Beutel leeren tagsüber, kurz und gut: mein Bauch hat sich sehr entspannt.

Ich habe weder, wie geweissagt, Muskulatur eingebüsst, noch Substanz verloren. Meine Blutwerte sind prima.

Ich kann nur jedem nahe legen, einen Versuch mit dieser Ernährungsform zu wagen. Aber bitte nicht low carb und low fat - die Fettkomponente ist das Entscheidende, es muss ausreichend Fett, insbesondere das mittelkettige (mct) Kokosöl zugeführt werden.

Einen Versuch sollte es wert sein!

Liebe Grüße!!

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Banditensocke

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Was tun im Notfall?

Beitrag von doro » 05.07.2015, 21:07

Nee, 5 Minuten Terrine ist nicht super - das ist Müll, teuer vermarktet.

Stimmt, aber die Terrine soll auch nur den Stuhl eindicken.Ich denke wer in 2 Stunden Intervallen die Platte wechseln muss, dem ist nicht mit der Wertigkeit von Lebensmitteln gedient sondern eher damit, was das Problem löst. Wer sich am Abend eine fertige Dose mit Hülsenfrüchten erwärmt um den Stuhl einzudicken, der denkt kaum über Geschmacksverstärker nach.@ Sven damit möchte ich Dir nichts unterstellen, sondern nur hilfreich sein.

Längerfristig wäre natürlich ein Test mit einer Ernährungsumstellung nicht zu verachten.Sofern es machbar ist.
Noch einmal ergänzend: Eine Ernährungsumstellung kann auch bei Deinem Bemühen, das Gewicht zu reduzieren, sehr hilfreich sein. :gut:

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doro

ehemaliges Mitglied

Was tun im Notfall?

Beitrag von swen1212 » 06.07.2015, 17:16

Hallo Banditensocke, hallo Doro :) ,

als ich mir heute im Markt zwei 5-M-T gekauft habe, dachte ich genau daran, was Doro eben geschrieben hat. Wenn es mal wieder ganz schlecht um mich bestellt ist - eben so gut wie nichts halten will, kann ich mit dem Brei diesen Kreis durchbrechen. Ich sehe es als Notanker an.
;)
Doro, du hast es auf den Punkt gebracht.
Deine Vorschläge, Banditensocke, sind goldwert. Für die Zukunft werde ich sie ganz bestimmt berücksichtigen.
Eigentlich habe ich keine Gewichtsprobleme; nur insofern, als dass ich nun die Bremse ziehen sollte, damit es nicht mehr wird. Ich habe jetzt mit 70kg ungefähr das Optimale erreicht. (Quasi zum Krankenhaus her verdoppelt .)
:stimmtNicht:
Übrigens: die Erbsensuppe hat nicht mal Geschmacksverstärker (habe eben mal nachgeschaut, weil mir das wirklich egal war, wie Doro schon schreibt).

Danke euch allen, LG, :winke: Swen.

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swen1212

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Was tun im Notfall?

Beitrag von swen1212 » 07.07.2015, 17:53

Ich habe noch einen kleinen Gesundheitskrimi für euch: :cry:

da ich vor ein paar Tage wieder mal massive Stoma-Probs hatte, wo selbst Versorgungswechsel alle 4 h kaum etwas brachte, weil der ganze Bereich um das Stoma herum einfach nur wund war, hatte ich meiner Stoma-Schwester vorgeschlagen, eine Wundschwester zum Herstellen einer normalen Hautsituation (damit überhaupt eine Versorgung kleben kann) heran zu ziehen. dabei dachte ich an die hier agierende Wundschwester.

Ich wohne hier in einer WG mit Intensivpatienten mit Atemprobs. Der entsprechende Pflegedienst hat das alles hier mit der WG organisiert. Inzwischen gehöre ich aber nicht mehr zu diesem Pflegedienst, da ich kein Intensivpatient bin. (Mein alter Betreuer hat mich hier her falsch versetzt). Entsprechend habe ich einen Dienst, der nur vom Arzt verordnet agiert (keine wirkliche Pflege).
Nun hat meine Wundschwester alle Hebel und Knöpfe in Bewegung gesetzt, damit eine Wundschwester mit ihrer Fachkenntnis zu Hilfe ist (denn meine Probs übersteigen eine normal übliche Stoma-Versorgung).
Da ist es ja naheliegend, die hier bereits agierende Wundschwester zu nutzen, die hier sowieso für diesen Intensiv-Dienst arbeitet. Heute hat die Leitung dieses Intensiv-Dienstes entschieden, dass sie nicht helfen. Ich sei kein Intensiv-Patient.

Geil, oder? Nennt man das nicht auch: "Unterlassen von Hilfeleistung". Meine Stoma-Schwester hat sogar eine Verordnung vom Haus-Arzt erwirken können (Befristete Wundversorgung des Stomas - sinngemäß). Mir fehlen alle Worte.

LG, Swen.

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swen1212

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Was tun im Notfall?

Beitrag von Börgi » 08.07.2015, 01:04

Hallo Ihr Lieben,
also die 5-M-T geht ja garnicht. Die reine Chemiepampe, "Atomkartoffeln"!! :schlecht: :schlecht:
Lieber selber Kartoffelmuß/Stampfkartoffeln machen, geht schnell und ist gesund und stoppft auch prima, einer meiner momentanen Favoriten!!! :super:
Nur so ein kleiner Einfall von mir nebenbei!!

@Swen: Mit Dir machen die aber auch Sachen, ich leide mit Dir! Nicht den Kopf hängen lassen!!! :troesten: :troesten:

Gute Nacht von Börgi!!! :winke:

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Börgi

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Was tun im Notfall?

Beitrag von Renni » 08.07.2015, 10:34

Hallo swen1212,
soviel ich verstanden habe, lebst Du in einer Pflegeeinrichtung. Dein Problem ist die spezielle Wundversorgung also eine Leistung der Krankenpflege. Ich würde Dir oder dem Betreuer raten einen ambulanten Pflegedienst zu organisieren. Du hast eine Verordnung vorliegen. :brief:
Im ambulanten Bereich gibt es Pflegedienste die nach Expertenstandard "chronische Wundversorgung" arbeiten.
Liebe Grüße Renate

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Renni

Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Hamburg-Nord und Hamburg-West

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