von Benjamin » 30.12.2006, 16:22
Im September wurde ich das erste Mal operiert, wurde dann nach weiteren sieben O.Ps.Ende November mit einem Dünndarmstoma und 40Kilo leichter entlassen.Mein Stoma ist nicht nur oval sondern liegt auch in einem ca 1,5 cm tiefen Krater der einen Durchmesser von ca. 45mm hat.Obwohl sich an mir zwei Stomaberaterinnen versucht haben bekomme ich keinen vernünftigen Halt in die Grundplatte so dass, keine zuverlassige Dichtheit erzielt wird. Immer wieder wie aus heiterem Himmel tritt Flüssigkeit an unterschiedlichen Stellen aus. Andererseits hält es tagelang wieder dicht. Wir benutzen zur Zeit Einteiler mit Klettverschluß die bei Bedarf entleert und jeden Morgen gewechselt werden. Wer hat einen Rat für
mich?
von Bärchen » 30.12.2006, 18:17
Hallo Benjamin. Ich bin auch ein Ileokängoro und benutze eine konvexe(nach innen gewölbte) Versorgung. Dann kann man sich von den verschiedensten Herstellern wie Dansac, Convate, Coloplast und Hollister proben zuzsenden lassen. Dann gibt es die Firma For Life, die sich auf Problemstomata spezialisiert hat. Hier der Link. http://www.stomocur.de Vielleicht könnte auch ein Chirurg etwas gegen diesen "Krater" unternehmen, so dass das Stoma weiter rausguckt und besser zu versorgen ist. Gruß Bärchen/ Doris
von Monsti » 30.12.2006, 18:29
Hallo Benjamin,
sehr zunächst einmal herzlich willkommen in unserer gemütlichen Runde!
Ein ovales Stoma sollte eigentlich kein Problem sein. Bei bereits ausgestanzten Platten nimmt man die Größe des geringsten Durchmessers und schneidet entsprechend der Form des Stomas manuell nach. Bei nicht vorgestanzten Platten macht man sich zunächst eine Schablone und schneidet die Öffnung entsprechend zu. Ich benutze dafür immer eine Hautschere.
Das größere Problem dürfte der Krater sein, in dem sich Dein Stoma befindet. Ist denn das Stoma selbst prominent angelegt, d.h. steht mindestens 1-1,5 cm weit heraus? Wenn ja, so würde ich's mal mit konvexen Platten versuchen. Ebenso könntest Du Dir Hautschutzringe um das Stoma legen (z.B. Eakin Seals), ehe die Platte aufgebracht wird. Wurde das schon mal versucht?
Wirst Du denn von Stomatherapeutinnen oder Stomaberaterinnen betreut? Erstere wären Krankenschwestern mit Zusatzausbildung Stoma-/Inkontinenzberatung. Letztere sind in erster Linie Vertriebsdamen, die i.d.R. vertraglich an eine bestimmte Herstellerfirma gebunden sind und Dir insofern nicht die gesamte Palette unterschiedlicher Systeme liefern können.
Eventuell bessert sich die Situation, wenn Du wieder etwas zugenommen hast.
Also, Du siehst, ein paar Fragen sind noch offen ...
Liebe Grüße von
Angie
von Lupus » 30.12.2006, 18:33
Hallo Benjamin,
erst mal willkommen im Forum. Ich bin auch der Meinung, dass du mal Zweiteilige Systeme ausprobieren solltest, die nach innen gewölbst sind. Ich wundere mich allerdings, dass dir dies nicht angeboten wurde. Ich persönlich habe ein Colostoma seit Ende Oktober. Mir wurden ca. sechs verschiedene Systeme angeboten und ich konnte alle während meiner Krankenhauszeit in Ruhe ausprobieren. Frage villeicht auch einmal nach, ob die Vertiefung mit deiner Gewichtsabnahme zusammenhängen könnte.
Gruss Lupus
von Jutta B » 31.12.2006, 05:33
Hallo Benjamin,
ich habe zwar kein Ileo, sondern ein unter der Bauchdecke liegendes Colostoma, welches bei jedem Stuhlgang an 2 Seiten sofort gute 2 cm tief retrahiert. Nach langer Suche kam ich zu der für mich besten Versorgung, welche die Krater so gut als nur möglich ausgleicht. Dazu nehme ich die Hautschutzringe von Hollister zu meiner konvexen Versorgung. Diese Ringe klebe ich allerdings nicht auf die Basisplatte, sondern modelliere sie direkt um mein Stoma, und klebe die Platte drauf. Somit schließe ich das Vakuum und bin inzwischen vor unzähligen Austritten recht gut gewappnet. Bis dato hat es meine Haut gut vertragen, die ich aber auch sehr gut pflege.
Von einem anderen Kängeruh hier erfuhr ich, dass dies sogar mit Einteilern möglich ist, was ich noch nicht getestet habe, da mein Darm rund um die Uhr produziert und ich öfters den Beutel wechseln muß.
Lasse Dir am besten alle Versorgungartikel als Proben zukommen, und teste sie mindestens 3 Tage um zu sehen was Dir hilft.
LG
Jutta B
von chaosbarthi » 31.12.2006, 17:42
Hi Benjamin,
ich habe ein doppelläufiges Ileo, bei dem die beiden Ausgänge unterschiedlichen Umfang haben. Es ist also keine ovale Grundfläche mehr, sondern eher etwas Birmenförmiges. Das lässt sich alles ausschneiden und hinbasteln. Mein Stoma ist nicht retrahiert, aber etwas flach angelegt. Da ich nach der OP kräftig zugelegt habe , sitzt mein leicht prominentes Stoma jetzt in einem kleinen Tal.
Auch ich nutze ein 2-teiliges System mit konvexer Platte und Hautschutzringen (allerdings von Dansac) und komme damit gut klar. Das 2-teilige System hat den Vorteil, dass du es besser anmodellieren kannst, weil du den Rand der Öffnung siehst und ihn gezielt rund um das Stoma andrücken kannst, bis es hält. Ich ziehe meinen Hautschutzring in ovale Form und lasse ihn nach innen über den ausgeschnittenen Rand überlappen, wenn ich ihn unter die Platte modelliere. Von oben packe ich noch etwas Paste an den Rand. Dann wird geklebt, mit warmer Hand gut angedrückt, anmodelliert, die Paste am Stomarand wie Silikonfuge verstrichen und der Ausstreifbeutel draufgeklickst. Hält z. Z. 3 Tage ohne Unterwanderung.
LG chaosbarthi
von Benjamin » 03.01.2007, 13:37
Als Erstes: Vielen Dank für die vielen Ratschläge und ein gutes neues Jahr. Ich habe nicht mit einem solchen Erfolg gerechnet. Seit 3Tagen hält mein Beutel dicht. Für mich ist alles noch so neu und von den Beraterinnen sind wir enttäscht.Da wir uns angewöhnt haben schon um 18 Uhr zu Abend zu essen kann meine Frau morgens in aller Ruhe den Beutel wechseln da der Dünndarm dann Ruhe gibt. Sie reinigt alles mit warmen Wasser wenn die Haut trocken ist wird alles mit einem Lolly eingerieben. Ist die Hat dann trocken werden die Hautfalten mit Modellierpaste ausgeglichen. Ein Modellierring von EAKIN wird auf die Platte des Einteilers von Dansac modelliert und das Ganze über das Stoma geklebt. Um die einzelnen Teile warm zu halten legen wir alles auf eine Wärmflasche das hat sich besser bewährt als alles Andere. Ist der Einteiler angebracht wird die Wärmflasche noch eine Zeit lang auf das Stoma gelegt. Ich hoffe dass wir alles richtig machen hat jemand einen besseren Tipp, dann raus damit.
von Pico » 10.01.2007, 12:47
Hallo,
wir haben das selber noch nicht Probiert,
aber mir hat letzte Woche jemand erzählt er würde
die Platten warm fönen und dann aufkleben.
Angeblich währe das die Lösung das alles
dicht bleibt.
Hat jemand Erfahrung mit dieser Technik?
Pico
von doro » 10.01.2007, 16:19
Hallo Pico,
Angeblich währe das die Lösung das alles dicht bleibt
von Webkänguru » 11.01.2007, 10:06
Hallo Pico,
ich föhne auch, d.h. ich erwärme die Platte vor dem Aufkleben mit dem Fön ... aber nicht zu nah ran gehen, sonst wird es der Platte zu heiß
Der Kernpunkt ist, dass du Platte vor oder direkt nach dem Ankleben erwärmst. Je näher die Temperatur der Platte an die eigene Körpertemperatur heran reicht, desto besser verbindet sich die Platte mit der Haut und hält entsprechend zuverlässiger.
Varianten gibt es letzendlich viele: Föhnen, mit der Handfläche erwärmen, Platte auf die Heizung legen, ...
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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