von Mayaswelt » 05.06.2015, 09:27
Hallo ihre lieben,
mich würde einfach mal eine ganz einfache Frage interessieren ......hat sich einer schon mal,nur weil ihr ein Stoma tragt sich von euch abgwendet ? Wegen Eckel ,oder weil der jenige nicht wuste wie er damit umgehen soll?
Mir ist das Gott sei Dank noch nie passiert.Ich habe mein Stoma jetzt seit elf Jahren und habe dadurch nicht eine Freudschaft verloren.Im Gegenteil! Viele sind dazu gekommen und hatten
nachdem ich ihnen von meinem Stoma erzählte immer Verständnis.
Alle kommen gern zu mir,lassen sich von mir mit leckeren Kuchen verwöhnen und auch so muss ich für so einige Kuchenbacken für Feiern.
Ich werde die Verwunderung aus der Talkshow " Unter Uns " nie vergessen, Moderiert von Axel Bullthaupt, das ist schon einige Jahre her. Da war der Sohn von Blacky Fuchsberger zu Gast,heute beide schon verstorben und der hatte damals übergangsweise auch ein Stoma gelegt bekommen .Nun sollte er darüber erzählen und der Axel Bullthaupt,hat sich nicht mehr einbekommen....wie kann man damit Leben und ist das nicht schrecklich und überhaupt und sowieso. .....Ganz,ganz schlimm.Daran konnte man erkennen,das der Bullthaupt überhaupt keine Ahnung hatte und schlecht vorbereitet war.Er hatte auch,jedenfalls machte das den Eindruck einen gewissen Eckel vor diesen Mann.
Habt Ihr auch schon schlechte Erfahrung gemacht oder blöde Bemerkungen bekommen?
Ich freu mich jedenfalls immer das alle damit so prima klarkommen,denn man hat ja schon eine gewisse scheu davon zu Erzählen,verheimlichen kann ich es aber nicht,dafür bin ich zu oft verschwunden(K.h).
Ganz lieben Gruß
Mayaswelt
von doro » 05.06.2015, 12:19
Wer mich mag, mag auch mein Stoma.
Ja,ja die Leute im öffentlichen Leben tun sich oft schwer mit den Realitäten des Lebens klar zu kommen.Da gab es einen Schauspieler, Lesch oder so der bekam übergangsweise ein Stoma wg. Darmkrebs gelegt und meinte nun wohl, er könne sich nur noch im Bademantel bewegen.
Tut mir leid, das sind für mich alles Schwachköpfe.
Die älteren Forumsteilnehmer kennen die Geschichte.
von Mayaswelt » 05.06.2015, 13:55
Hallo Doro,
ja das stimmt.Der Michael Lesch hatte mal für kurze Zeit auch ein Stoma. Das er aber so ein Schwachsinn von sich gab ist mir nicht bekannt.
Es ist schon mehr wie schlimm wie manche Menschen vergessen dass das Stoma bei einer Darmkrebsdiagnosen ihnen wohl sehr sicher das Leben gerettet hat.
von kochmax » 05.06.2015, 16:09
Moin,
nein, das habe ich noch nicht erlebt.
Es würde mich aber auch nicht stören, wenn da jemand sich damit nicht abfinden könnte das ich ein Stoma habe
Es gibt immer solche und solche
Und mit Prominenten und anderen wichtigen Leuten will ich mich nicht beschäftigen.
Grüßle max
von Sabine049 » 05.06.2015, 17:03
Oh je, der Lesch, Michael Lesch, hatte sich öffentlich in einer Autobiographie (Buch) und in div. Talkschows absolut negativ über seine Ü-Stomazeit - m.W. Ileostomie - geäußert!
@doro : ich erinnere mich ferner an die hiesige lebhafte Diskussion . Mit seinem Gejammere profilierte er sich schlussendlich nicht nur selbst, sondern machte desweiteren mit dem Buchverkauf ordentlich Pofit.
@Nein, Maya, ich hatte weit mehr unter meinen vorherigen Inkontinenzen mit Ablehnung und Ausgrenzung zu kämpfen.
Mittlerweile tangieren mich die teils unbedachten, teils uninformierten und teils dümmlichen Reaktionen div. Mitmenschen nicht mehr. Im Grunde sind es i.d.R. die jenigen, die bislang mit dererlei in keinster Weise konfrontiert wurden geschweige denn angemessen damit auseinandergesetzt haben. Okay, warum sollten sie auch??? Solange man/frau nicht selbst betroffen ist, ist der geistige Horizont dafür - insbesondere Tabuthemen - beschränkt. Beschränkt, weil wir alle - keiner kann sich davon freisprechen - in anerzogenen Klischees und Stereotypen denken.
Besteht Erklärungsbedarf stelle ich mich der jeweiligen Situation offen.
Sobald ich nicht persönlich angesprochen werde, übergehe ich mittlerweile etwaige despektierliche Äußerungen. Belehren und somit umerziehen kann ich eh niemanden, dazu ist dass Leben zu kurz.
Liebe Grüße
Sabine
PS. Vor wenigen Tagen beim Schmerztherapeuten. Wir sitzen zuhauf in einem Raum, das gros sind langjährige Pat.. Während des Infusionsdurchlaufes wird häufig so ein Schwachfug gelabert - sorry - , sodass ich generell froh bin, schnell wieder draussen zu sein. Es wird gejammert und gezetert und Dinge thematisiert, wo mir nach kurzer Zeit die Haare zu Berge stehen. Letztens ging es um Zahnimplantate - oh Backe! Ce la vie - so unterschiedlich sind wir Menschen. Im Kreis der jenigen, wo ich gewöhnlich zwecks infusion zusammen komme, stehen Krankheit + Co. weitestgehend hinten an. D.h. selbstverständlich nicht, dass ich kein offenes Ohr bei Redebedarf für Mitpat. habe.
von Addie » 05.06.2015, 19:43
Liebe Maya
Ich hatte mein Stoma ja nur 7 Monate. Allerdings war bei der Legung nicht klar, ob es jemals rückverlegt werden könnte, weshalb ich mich bereits damit abgefunden hatte, dass ich das Beutelchen für den Rest meines Lebens behalten werde.
Ich war in der glücklichen Lage, dass fast alle meine Freunde und Bekannten von Anfang einfach akzeptiert haben, dass ich zur Beutelträgerin geworden war . Es war sogar so, dass meine sonst eher etwas konservativen Eltern mir schon 2 Tage nach der OP verklickert haben, dass sie das gar nicht schlimm fänden, Hauptsache ich lebe noch . Es gab nur jemanden, der richtig seltsam reagierte und ich deshalb den Kontakt abgebrochen habe.
Ich denke vieles hängt auch davon ab, wie Frau/Mann das Stoma selber empfindet. Ich hatte das Gefühl je offener ich damit umging, desto lockerer reagierte meine Umgebung. Meine Arbeitskollegen haben sogar mal gefragt, wie denn so ein Stoma funktioniert . Ist ja nicht so, dass ich das jedem erzählt hätte, aber irgendwie wussten es alle. Ich habe deshalb die "Hinter-dem Rücken-Tratsch-Party" abgesagt und meinen Kollegen gesagt, wenn sie was wissen wollten, so sollen sie mich direkt fragen.
Mittlerweile ist meine Stoma erfolgreich rückverlegt !
Liebe Grüsse Addie
von Mayaswelt » 05.06.2015, 20:10
Hallo Addi,
ja da hast Du wohl recht.So wie man sich bewegt und selbstbewust mit dem Stoma gibt und zeigt,so reagiert auch deine Umwelt.Ich habe nie daraus ein Hehl gemacht.Habe weiter gefeiert und gelacht wie bisher.
Aber eine Sache hatte ich wirklich komplett vergessen die mich auch sehr verletzt hatte.
Das fiel mir jetzt ein,wo Du über Deine Eltern gesprochen hast.
Noch wo ich im Krankenhaus lag und das Stoma frisch gelegt bekommen habe meinte meine Mutter wohl zu meiner Schwester das ich mir doch wohl nicht Einbilden müsste das mein Mann sich jemals noch mal auf mich draufpacken würde.....!!!!!?????
Das,muss ich sagen hat mich wirklich schwer getroffen.Ich war 34 Jahre und es war weiß Gott nicht einfach für mich.Aber dann so ein Schlag zu bekommen von der eigenen Mutter! Ich hab meine Mutter darauf niemals angesprochen. Meine Eltern waren beide Baujahr 1934 und dem entsprechend auch eingestellt.Beide sind bereits vor langem verstorben und somit habe ich so mach bissige Bemerkung wirklich verdrängt.
Aber es gibt zum Glück meine Familie und Freunde die mich so nehmen wie ich halt bin.
von Ariela » 05.06.2015, 20:33
Hallo Maya,
meine Stommi hat mich ein knappes Jahr begleitet, und ich bin eigentlich immer sehr offen damit umgegangen, sprich, wenn jemand gefragt hat, habe ich geantwortet. Bei Verwandten und Freunden hat es keine Rolle gespielt, bei den meisten Bekannten ebenfalls nicht (einige wollten wohl nicht näher auf ein "Tabu-Thema" eingehen.
Allerding muss ich sagen, dass ich nie begreifen werden, warum z.B. ein Zahnersatz ohne Schwierigkeiten akzeptiert wird, und ein Stoma nicht: im ersten Fall handelt es sich doch "nur" um eine (hauptsächlich) ästetische Korrektur, während ein Stoma fast immer ein Lebensretter ist!
von Sabine049 » 05.06.2015, 21:56
Hallo Ariela,
ich bin nicht Maya . Apropos Zahnersatz, dass betrifft früher oder später wohl fast jeden Menschen.
@Addie , korrekt, das Schlimmste ist für mich dito das "Hinter-dem-Rücken-Getratsche; und dieses Phänomen wird wohl jedem mehr oder weniger in die Wiege gelegt!
Ganz krass ist nach aussenhin wird Freundlichkeit und Verständnis vorgegaukelt, und hinterrücks wird über die Person abgelästert und die wildesten Spekulationen in den Raum gestellt. Dieses aus meiner Sicht Konkurrenzgebaren/-ausschlussprinzip spielt sich selbst unter Betroffenen ab, ganz heftig in vielen SHG´s. Da wird munter selektiert und mit teilweise harten Bandagen aufgewartet.
Gute Nacht - hier sind noch knapp über 25°Celsius
Sabine
von pia » 06.06.2015, 11:30
Hallo zusammen,
Warum sollen sich die Menschen von mir abwenden?
Ich persönlich sehe keinerlei Grund irgendjemand auf die Nase zu binden das ich ein Stoma habe.
Warum ! Soll ich das tun?
Das Stoma ist ,für mich, etwas ganz persönliches. Nämlich meine ganz persönliche Art meinen Stuhlgang zu verrichten . Was soll mich dazu bewegen es jemandem zu erzählen. Mir erzählt doch auch niemand ,wie er seine Toiletten Gänge verrichtet.
Natürlich wissen einige enge Menschen von meinem Stoma.
Damals nach der Operation habe ich es den engsten Freunden erzählt.
Aber damit hat es sich dann auch schon.
Liebe Grüße
Pia
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