von
Häslein
» 16.06.2011, 01:36
Hallo!
Ich selbst beziehe leider seit einigen Monaten aufgrund eines kompliziert verlaufenden Crohns mit Fisteln, Gelenkbeschwerden, usw. eine volle EMR auf Zeit.
Ich kann zu Hause nur sehr wenig machen ( Hausarbeit ), weil es mir an vielen Tagen wirklich bescheiden geht. Auch an Tagen, an denen ich mich besser fühle, kann ich nur wenig im Haushalt verrichten. Ich bin dann sehr schnell müde schlafe sehr viel oder ich kann gar nicht schlafen, weil Schmerzen nicht weichen wollen, oder weil ich ständig das Beutelchen leere oder breche...die Liste ließe sich noch verlängern
Ich möchte gerne einmal wissen, was oder welche Aktivitäten Ihr noch am Tag noch ausüben könnt, was geht nicht mehr?
Wo seht Ihr den Unterschied zu früher?
Eine geringfügige Beschäftigung kommt für mich nicht in Frage. Ich wüßte nicht, wie ich das machen soll.
Wie sieht Eurer Tag aus? Wie belastbar seid Ihr noch?
Ich freue mich über Eure Erfahrungen und Antworten.
Danke fürs
Häslein
von
Kitty
» 16.06.2011, 06:47
hallo Häsilein,
ich bekomme seit 8 jahren EU Rente, aber da waren viel Dinge zusammen gekommen. Zuest war die Rente auf 2 jahre begrenzt, aber seit letztem Jahr muss ich nicht mehr verlängern lassen. Mir geht es eigentlich ähnlich, ich würde gerne noch arbeiten gehen, wüsste aber auch nicht, was ich noch machen könnte. Am liebsten wäre es etwas von zu Hause aus zu machen, da könnte ich mir die Zeit einteilen. Durch eine OP im Knie, welche auch mit dem Crohn zusammen hing, gehe ich am Stock, kann mich nicht knien, noch weit laufen, wo viel geredet wird kann ich nicht sein, da ich seit meiner Kopf OP damit Probleme habe und ich eigentlich die Ruhe geniese. Meine Hausarbeit machich dann, wenn ich es kann und nicht, wenn es gemacht eden muss....zB: Fensterputzen.....ich lasse mich da nicht in irgendeinen Zwang vesetzten und wenn man zu Hause ist, kann man es sich ja auch so einrichten.
Früher wenn ich auf Arbeit war, habeich nicht genug bekommen, je mehr Arbeit um so wohler habe ich mich gefühlt. Das ist nun eben anders, es geht alles einen Takt langsamer.
Ich habe mir ein Hobby gesucht, dem ich zu Hause in Ruhe nachgehen kann und wobei ich totale Entspannung finde.
Vielleicht fällt dir ja auch was ein, was dich von Deinen Problemen ablenkt.
Hast Du denn eine Haushaltshilfe, würde Dir vielleicht gut tun zu wissen,dass Du es nicht alleine bewältigen musst.
Ich wünsche Dir, dass es Dir bald wieder besser geht.
von
Biggi0001
» 19.06.2011, 17:15
Ich hab angefangen "aufzulegen", d.h. als DJ ganz klassisch gelernt, mit Turntables ( Plattenspielern ) und CD-Decks Musik zu mixen, mittlerweile leg ich außer im Radio/Inet-TV auch bei Events auf, das nächst anstehende dürfte die Nature One sein ( nicht im Haupt-Line-Up, da kommen nur die ganz Großen (oder Vitamin-B-Nutzer) rein, aber nebenher laufen ja noch etliche Seiten-Veranstaltungen ).
Begonnen habe ich damit erst, als ich auf unabsehbare Zeit krank geschrieben wurde und mich irgendwie erst mal abseits vom Job "finden musste". Zufällig hab ich dann einen DJ kennengelernt, ich fand's faszinierend und hab selbst damit begonnen.
Mittlerweile hab ich mir in "meiner kleinen Welt" dieses speziellen Genres, welches ich auflege ( bin weder ein Hochzeits-, noch Kirmes-DJ und auch kein sonstiger "Mainstreamer") einen gewissen Ruf erarbeitet, der mich auch motiviert und fröhlich macht.
Der Vorteil: Ich kann damit meine Rente aufbessern und es macht extrem Spaß :feiern:
Gruß, Biggi
Ich habe gerade" Best Of ClubNight 2010 - Trance Live Mix "
im Hg zu laufen. Respekt Biggi!
Ich bin schon über 20 Jahre in Rente.
Erst war ich motiviert und habe noch eine Menge ausprobiert.
Dann kam die Zeit der Depressionen und der Selbstzweifel.
Dann kam das Selbsterkennen, die Selbstschätzung.
Dann kam Caspar, Führerschein,PC und Internet.
Durch Caspar war der Tag strukturiert und durch den PC konnte ich ein Hobby aufbauen. Natur fotografieren und mit PI als Karten bearbeiten.
Ich muss raus, aber wenn es dann nur kurz geht, dann geht es am PC weite.
Häslein, probiere vieles aus, auch im bett gibt es Möglichkeiten.
von
Biggi0001
» 19.06.2011, 19:06
Oi, das freut mich natürlich, danke dir!
Ich glaub, das "Best Of" ist einfach nur von der Regie zusammengeschnitten worden, aber wenn du mal Lust hast, das Ganze live zu sehen, ich geb meine aktuellen Daten meist auf Facebook zum Besten
Wer ist Caspar? *grübel* - ich denk mal ein Hund? Hmmm, ich liebe Katzen ( weil die sich selbst "Gassi führen" oder halt aufs Katzenklo gehen ) , mein derzeitiger LAG ( = LebensAbschnittsGefährte ) mag Hunde ( den ICH dann garantiert Gassi führen müsste ) - aus diesem Grunde haben wir hier ein tierloses Areal.
War nicht immer so, aber wie es so schön heißt: "Ein jedes hat seine Zeit".
von
Hannemann
» 20.06.2011, 07:28
Hallo Häslein und Kitti
Bei uns ist zwar mein Mann der Beutler, aber wir sind nun beide zuhause. Ich hatte am Anfang auch das Problem zu überlegen was ich mache wenn ich nicht mehr arbeiten gehen kann. Da ich sehr gerne nähe hab ich angefangen für meine Nachbarn so manches Kleidungsstück zu reparieren. Und siehe da. Mein Bekanntenkreis wurde immer grösser. Ich mache seitdem auch Patchwork und hab seitdem jede Menge Austauschmöglichkeiten. der Haushalt und mein Männe halten mich ausserdem auf Trab. Langweilig wird es nicht.
Euere Hanni
von
sternchen
» 20.06.2011, 13:10
Hallo zusammen!
Ich hatte noch nie das Problem, ohne Arbeit nichts mit mir anfangen zu können. Früher bin ich zwar auch gern arbeiten gegangen, zumindest solange es mir einigermaßen gutging und vor allem in meinem ersten Berufsleben als Buchhändlerin. Später im Büro war's dann irgendwann nicht mehr so dolle...
Die ersten Jahre in Rente ging's mir ja auch sehr mies, da war an Nebenerwerb nicht zu denken. Inzwischen könnte ich mir einen Minijob schon vorstellen, zumal die Rente ja nicht berauschend ist. Da ich aber unseren Hund nicht alleine lassen will, käme vorläufig nur Heim- bzw. Telearbeit infrage, und dafür bin ich am Computer nicht mehr fit genug.
Langeweile habe ich trotzdem nicht. Von Natur aus und auch krankheitsbedingt eher "einsiedlerisch" veranlagt, bin ich mit "GöGa", Haus, Hund und Garten froh und zufrieden. Habe Zeit zum Lesen und Musikhören und kann dank meines Bauchtütchens auch wieder was unternehmen, was lange Zeit nicht selbstverständlich war.
Schöne Grüße!
Gabi
von
kleine leuchtende Blume
» 21.06.2011, 17:37
Hallo Häslein,
Solche Beschwerden hatte ich gleich nach der OP. Die Gelenke taten dermaßen weh und waren wie steif, morgens wars am schlimmsten, so dass ich Stunden brauchte um überhaupt ein bisschen in die Gänge zu kommen. Dazu noch die Schmerzen von dem entzündeten Dickdarm (der jetzt noch genau 2 Wochen drin ist). Es war katastrophal. Ich konnte nix machen, nicht mal Essen kochen. Irgendwann kam meine Ärztin auf die Idee, dass ich das Schmerzmittel nicht vertrage, das ich noch von der OP hatte. Schmerzmittel abgesetzt, 3 Tage später war alles wie weggeblasen und ich wieder fit bis heute. Es geht zwar alles ein bisschen langsamer als vorher, aber ich kann wieder voll arbeiten. Manchmal bis zu 10 Stunden am Tag. Ich habe allerdings auch die Möglichkeit, die Arbeit an meine Mitarbeiter zu verteilen und kann auch einiges von zu Hause aus erledigen, so dass ich ca. 7 Stunden in der Firma bin und den Rest zu Hause mache.
LG
Kleine leuchtende Blume
von
Häslein
» 21.06.2011, 20:16
Hallo !
Vielen Dank für Eure Antworten!!!
Ich finde es sehr gut, dass Ihr Euch Hobbies gesucht habt, die Euch Spaß machen. Und bei so Manchem ( z. B. Biggi ) kamen ja wohl auch versteckte Talente zum Vorschein.
Ideen, was ich machen könnte, habe ich mehr als genug. Wir haben Hunde und da ich momentan nicht großartig mit ihnen raus kann, wird diese Aufgabe von meinem Mann und meiner Tochter übernommen. ( Bis auf ganz kleine Spaziergänge, die ich machen kann, sie gehen sehr ordentlich an der Leine.)
Wenn ich nicht gerade mit Fieber richtig fest im Bett liege, trainiere ich mit ihnen im Haus mittels meinem geliebten Clickertraining...also mit den Hunden...
Sie lernen gerne neue Tricks, das geht mit einem Clicker ganz prima und sie haben eine geistige Auslastung / Arbeit. Das brauchen die Racker nämlich auch. Bei mir wohnen inzwischen ein Briard, ein Aussie und ein frecher Tibet- Terrier - Mix. Eine wirkliche Rasselbande. Sie sind aber schon alle lange erwachsen, der jüngste ist sechs Jahre alt, das Öpchen wird 10 Jahre.
Alles Rüden unkastriert. Da hilft nur Erziehung über positive Bestärkung. Der Hundeplatz kommt derzeit ein wenig kurz.
Zu den Gelenkbeschwerden / Entzündungen:
In meinem Falle rühren diese leider von der Grunderkrankung MC. Neben der Behandlung des Crohn muss ich mich auch einfach zu einer gewissen Stärkung der Muskulatur mit Gewichten und leichter Bewegung zwingen, auch wenn es weh tut.
Die Gelenkentzündungen sind leider nicht auf Schmerzmittel zurückzuführen, jedoch erzeugt Cortisoneinnahme weitere Schmerzen. Deshalb werde ich ( mal wieder ) auf einen anderen TNF - Alpha - Blocker eingestellt, die Voruntersuchungen hierfür laufen gerade...
Wenn es gelenketechnisch so richtig übel ist, sind alle Gelenke betroffen, auch die die kleinen Fingergelenke.
Ein Gemüsehacken ist mir oft unmöglich. Deshalb haben wir schon länger den Thermomix angeschafft. Er hilft mir in meinem Alltag sehr, ich muss mich nicht mehr mit starken Schmerzen beim Kochen plagen. Dieses Gerät verhilft mir zu mehr Eigenständigkeit. Und ich muss auch nicht so lange in der Küche stehen, sondern kann mich zwischendurch wieder hinlegen.
Somit muss nicht immer nur mein Mann kochen.
Mich interessiert auch, was Ihr inzwischen leider nicht mehr machen könnt, wo Ihr wirklich eingeschränkt seid, und wie Ihr dem entgegen wirkt. So wie ich z. B. beim Kochen.
Liebe Grüße von Häslein
von
kleine leuchtende Blume
» 25.06.2011, 12:18
Hallo Häslein,
Ich hatte ein Jahr lang Humira. War für mich nicht so dolle und endete in meinem derzeit noch doppelläufigen Ileostoma.
Ich hoffe, dass es dir mehr hilft, dich besser zu fühlen.
Nun zu deiner Frage:
Ist gar nicht so leicht, da es mir wesentlich besser geht wie dir.
Allgemein bin ich schwächer wie vorher, daher geht alles einen Schritt langsamer. Und was nicht geht, das geht halt nicht, das erledigen andere Leute für mich. Zum Glück kann ich mich auf meine Lieben absolut verlassen. Früher habe ich die Arbeit lieber selbst gemacht, anstatt auch mal andere damit zu betrauen, darum freuen sich meine Lieblings-Mitmenschen jetzt um so mehr, wenn ich sie um Hilfe bitte.
Ich versuche meine Defizite mit möglichst guter Organisation (Einbeziehung meiner Lieben) auszugleichen.
Z.B. muss ich, da ich recht klein bin, öfters mal auf den Hocker steigen, um an irgendwas ranzukommen. Das fällt mir jetzt unheimlich schwer, manchmal gehts garnicht. Ich frage einfach, ob mir jemand bei Gelegenheit die Sachen runterholen kann, damit ich sie dann rechtzeitig habe.
Auch Treppensteigen geht vollbepackt nicht mehr.
Tragen darf man ja sowieso nicht mehr schwer, da gehe ich manchmal zweimal einkaufen, damit ich nicht so viel auf einmal tragen muss. Im Notfall, würde ich auch mit einer Tasche losziehen, die Räder unten dran hat.
Wenn wir kochen, dann machen wir immer gleich was mehr, und frieren ein paar Portionen ein, für schlechte Zeiten oder wenn uns mal die Faulheit piekt. So habe ich immer ohne großen Aufwand ein leckeres Essen auf dem Tisch.
Staubsaugen, Putzen usw. geht noch ganz gut, immer langsam halt und öfters ne Pause machen. Beim Fenster putzen hilft mir meine Mutti.
Wird also alles irgendwie hingemanaged, ohne irgendwelchen Kostenaufwand.
Ansonsten halte ich mich gern mit Qigong und Meditation fit, wenn es meine Zeit erlaubt. Qigong sind auch nur leichte fließende Bewegungen und ein Kurs wird von den meisten Krankenkassen bezahlt.
Vielleicht hat ja jemand hier noch ein paar tolle Tricks auf Lager, würde mich auch sehr interessieren.
LG
Kleine leuchtende Blume
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