von TARINGA » 24.03.2009, 11:45
Hallo zusammen,
wie bereits an anderer Stelle beschrieben, hat meine Mutter (78 Jahre) das Stoma erst seit kurzer Zeit. Sie lebt nun seit ein paar Tagen bei uns, um sich von der OP etc. zu erholen unde um die nun anstehende Chemo überhaupt kräftemässig durchzustehen. Bislang haben die Stoma-Therapeutin oder ich die Beutel bzw. die Platte gewechselt, da mein Mutter noch nicht lange genug stehen kann, um ihr das vor einem Spiegel zeigen zu können. Im Sitzen oder Liegen geht das auch nicht. Ich habe nun ein bißchen Angst vor dem Schock den sie haben könnte, wenn sie das Stoma zum ersten Mal sieht. Wie gehe ich am besten damit um? Wie war das bei euch? Was hat euch geholfen? Ich selber rede immer ganz offen über das Stoma und versuche ihr so zu vermitteln daß das für mich eine "natürliche" Sache ist. Aber wie gesagt, ich bin ziemlich unsicher. Danke für eure Hilfe.
von Schokojunkie » 24.03.2009, 12:48
Kann sie das Stoma denn im Liegen oder leichtem Sitzen nicht trotzdem schon sehen? Wenn nicht, vielleicht kannst Du ein Foto für sie davon machen?!?
Für mich war es schon komisch, das erste Mal mein Stoma zu sehen, nicht weil ich mich geekelt habe, ich habe es mir einfach anders vorgestellt bzw. ich hatte gar keine richtige Vorstellung davon.
Das Wechseln von Platte und Beutel habe ich nie als unangenehm empfunden. Meine Stomatherapeutin sagte direkt, das sei nicht viel anders als Popo abputzen und genau so habe ich es auch gesehen und sehe es noch so.
Nur in letzter Zeit, als meine Platte aufgrund einer Entzündung nicht gut gehalten hat, habe ich mich unwohl gefühlt. Ansonsnten merke ich es eigentlich kaum.
von doro » 24.03.2009, 13:51
Hallo Taringa,
ich meine,dass Deine Ma sicher neugierig genug ist,daß sie das Stoma auch im liegen bereits angesehen hat? Mir ging es z.B. so,das dieses unvermeidbar war.Es war allerdings kein Schock,denn ich glaube jeder der Babys Po säubern musste,kann auch sein Stoma versorgen.Ich habe nun ein bißchen Angst vor dem Schock den sie haben könnte, wenn sie das Stoma zum ersten Mal sieht.
von TARINGA » 24.03.2009, 14:09
Ein bißchen angesehen hat sie sich das schon, das stimmt. Und bei 5 Kindern und meinem Vater hat sie auch den Popo abgewischt. Das sage ich ihr auch immer. Immerhin, reden kann sie ziemlich offen darüber, anfangs gab es immer nur "das da" und nun heisst das Stoma. Anfassen muss sie sich auch, da unsere Katzen von Anfang an ihr rumgeturnt haben und ich sie gebeten habe, vorsichtshalber die Hand vorzuhalten, damit der Beutel nicht kaputt geht. Hat auch geholfen, wenn es auch ein wenig "hinterhältig" war...
von doro » 24.03.2009, 14:26
Na bitte,
dann laß´sie ruhig schon einmal "Hilfestellung" beim wechsel leisten.
von Linie 22 » 24.03.2009, 14:39
Hallo Taringa,
Na bitte,
dann laß´sie ruhig schon einmal "Hilfestellung" beim wechsel leisten.
von Linie 22 » 24.03.2009, 15:05
Hallo Taringa,
bin`s nochmal.
da unsere Katzen von Anfang an ihr rumgeturnt haben
und ich sie gebeten habe, vorsichtshalber die Hand vorzuhalten, damit der Beutel nicht kaputt geht
. Hat auch geholfen, wenn es auch ein wenig "hinterhältig" war...
von TARINGA » 24.03.2009, 17:02
Alles in allem bin ich doch optimistisch, daß meine Mutti den Wechsel in den Griff bekommt, zumal ihr gestern die Platte flöten gegangen ist wegen heftiger Darmentleerung. Das macht das Akzeptieren nicht leichter, aber erhöht auch die Motivation, selbst Hand anlegen zu wollen. Blöd ist nur, daß sie noch nicht allein die Treppe zum Bad hochkommt wegen warmen Wassers und Intimshäre etc. Insofern wuseln wir uns erstmal so durch und ich werde sie in Kürze mit einem Spiegel konfrontieren. Heute wurde auch der Termin für die Chemo festgesetzt, am 31.03. geht es los. Nun droht auch noch Haarverlust... Einfach ist das alles nicht, für meine Mutti sowieso nicht, es ist sehr viel auf einaml zu verarbeiten. Insofern helfe ich gerne mit dem Wechsel, schon allein aus dem Grund IRGENDWAS tun zu können.
von TARINGA » 30.03.2009, 10:36
Hallöchen,
irgendwie klappt das mit dem Akzeptieren nicht. Das Selbstmitleid oder so kommt just in dem Moment durch, wo es an das Wechseln geht. Mein Göttergatte hat sich auch einweisen lassen, um ggf. Hand anlegen zu können, aber irgendwie will meine Mama nicht so recht. Wäre das ok wenn ich / wir sie einfach mal alleine hantieren lassen würden? Müsste ich dann Schuldgefühle haben oder soll ich / sollen wir die dann einfach aussitzen?
von Ana » 30.03.2009, 12:38
Hallo Taringa,
es ist eine schwierige Entscheidung, aber ich denke es ist unumgänglich, dass sie lernt sich selbst zu versorgen. Wenn sie das dann beherrscht, wird das sicher ihr Selbstvertrauen
stärken und es wird ihr auch ein wenig mehr Unabhängigkeit vermitteln, irgendwann muss es ja sein. Dann denke ich, ist es bestimmt auch besser jetzt, wenn es ihr körperlich noch gut genug geht, denn dann wenn die Chemo anfängt, kann es viel schwieriger werden, da der Körper und die Motivation sehr geschwächt werden. Wichtig ist natürlich es die ersten Male in Deinem Beisein zu praktizieren. Ein Spiegel ist eine gute Hilfestellung und auch wenn sie sich erst ungeschickt und unsicher anstellt, das war bei den ersten Babies bestimmt auch so. Mehr zutrauen haben !
Aber letztendlich kennst du sie am besten, was sagt dir dein Gefühl?
Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute und ich gratuliere dir dazu wie du und dein Mann zu ihr steht.
Liebe Grüße
Ana
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