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Am 2. März ists sowei! – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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72 Beiträge • Seite 2 von 81, 2, 3, 4, 5 ... 8

Am 2. März ists sowei!

Beitrag von dieMona » 28.02.2010, 23:44

Hallo Jazzmonster,

ich hab mein Stoma auch noch nicht so lange...aber ich muss sagen, dass ich die Rückverlegung vor 2 Wochen Dankend abgelehnt habe.

Glaube mir -auch wenn du jetzt noch nicht dran glaubst- du wirst dein Stoma lieben... :)

Okay, du kannst dann deine großen Leidenschaft nicht mehr beiwohnen, aber die ganzen anderen Dinge die du angesprochen hattest, die kannst du ohne Probleme oder unbehagen endlich wieder machen. Mit Freunden essen gehen, schwimmen gehen, dich in der freien Natur aufhalten weil du kein WC in der Nähe brauchst. Wegfahren....what ever...es gibz soooo viele neue Möglichkeiten aber das Beste ist, du bekommst den Kopf für neue Dinge frei, weil du nicht mehr eingeschränkt bist oder an peinliche Möglichkeiten denken musst!

Wie gesagt ich habe mein Scheisserle bekommen ohne, dass ich immer zur Toilette rennen musste oder sonstiges. Dennoch hat es sich gelohnt, weil ich 3 Jahre täglich Schmerzen hatte und ständig neue Abszesse und nun habe ich seit 3 Monaten keine Schmerzen mehr und kann meinen Alltag wieder bestreiten... Ich lache mehr und geniesse das Leben wieder.

Zum KH Aufenthalt: Bei mir waren es 12 Tage Krankenhaus (Hatte aber ne größere OP, weil die Fisteln noch mitgemacht wurden) und wenn man jetzt von der Stomaanlage bis zur Arbeit rechnet war ich nach der OP nach 1 1/2 Monaten wieder arbeiten.

Ich drück dir die Daumen und lass mal was von dir hören...

Gruß Mona

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dieMona

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Am 2. März ists sowei!

Beitrag von Melli » 01.03.2010, 05:11

Hallo Jazzmonster! :)

Das, was ich schreiben würde, wäre das gleiche wie beim Webkänguruh, also versuche ich mich kurz zu halten.

Ich war in deinem Alter, 28 Jahre alt, als ich völlig platt nach 2 Jahren schlimmstem Crohn Dauerschub ins Krankenhaus einrückte. Davor war ich schon über 20 Jahre, seit meinem 6. Lebensjahr, fast nie schubfrei gewesen. Mal hatte ich größere Probleme, mal ging es eine Weile, aber es war immer da.
Als mir der Dickdarm mit 13 entfernt wurde, hatte ich nach 7 Jahren das erste Mal Ruhe. Leider (aus heutiger Sicht) ließ ich es nach 4 Jahren zurückverlegen.
In den 2 Jahren vor der erneuten Stomaanlage 2002 ging mir komplett alles den Bach runter. Einen Schritt vor meinem Traumjob musste ich alles sausen lassen, das tut auch heute oft sehr weh, wenn ich an die große, verpasste Chance denke, die nie wieder kam. Freunde, Privatleben, Hobbies - alles weg, ich konnte ja nichts mehr machen, vor allem mein niedriger Eisenwert hielt mich im Haus, dazu noch schmerzen, Fisteln und einfach Ausgelaugheit. Oft kam ich unten an der Haustür an und konnte wieder hoch gehen (bzw mich hoch schleppen), weil ich auf's Klo musste.
Ein Stoma wollte ich aber niiie haben! Obwohl ich es als Kind nicht schlimm fand, hatte ich eine wahnsinns Angst vor der OP, und der Gedanke, dass es nun auch für immer sein würde, gefiel mir so gar nicht.
Als ich im KH ankam, wurde ich erstmal fast 24 Stunden weggeknallt mit Schmerzmittel, weil es mir so dreckig ging, das Personal war ziemlich entsetzt. Eigentlich dachte ich, vielleicht ginge es mit 6 Wochen künstlicher Ernährung oder sonst etwas, aber das Stoma stand schnell im Raum. Mir ging es so dreckig, dass ich ja gesagt habe - es war die BESTE Entscheidung meines Lebens!
Seitdem führe ich eigentlich zum ersten Mal nach 22 Jahren Crohn ein normales Leben, bin völlig beschwerdefrei, meine Werte sind ohne jede Medis so, dass ich jedes Mal, wenn der jährliche Check ansteht, fast heulend vor Freude meine Ergebnisse anschaue. Ich habe eine nie gekannte Ausdauer, friere nicht mehr dauernd, habe ein normales Gewicht, schlemme für mein Leben gerne (Massen! :D ), habe Freunde, Job und ein Privatleben. Ich habe meine 3 Wochen in einer Holzhütte in Thailand am Meer ebenso normal geschafft wie all die kleinen Dinge, einfach wandern, schwimmen, inlineskaten, etwas unternehmen, nicht dauernd daran denken zu müssen, wann und wo ich auf die Toilette müßte und könnte.
Ich erinnere mich immer daran, dass ich immer so gerne zum Dom laufen wollte, das waren von mir zu Hause ca. 30 Minuten am Rheinufer...tja, aber wo ist dort das Klo? Jetzt KANN ich es (bzw könnte es, denn ich wohne inzwischen woanders ;-)). Daran denke ich oft.
Solche Kleinigkeiten, die früher unüberwindbar waren, sind jetzt kein Thema mehr.
Ich habe niemandem erzählt, dass ich ein Stoma habe. Man merkt es nicht, im Urlaub haben es nicht einmal Bekanntschaften gemerkt, die neben mir im Bikini lagen. Mir würde nichts einfallen, was ich nicht machen könnte - allerdings betreibe ich auch keinen Kampfsport.
Ich könnte mir vorstellen, dass es mit Vorsicht und Rat eingeschränkt geht, vielleicht in leichterer Form. Und andere Sportarten gehen auf alle Fälle, vielleicht gefällt dir da etwas. Was du aber gewinnst, ist ein ganz neues Leben, was man gerade mit Crohn verlernt hat zu leben. Alleine die Selbstverständlichkeit zu ESSEN, mit Genuss und ohne Schmerzen, ist wundervoll. Die wiedergewonnene Kraft und Energie hat mich sogar 3 Jahre nach der OP noch immer wieder überwältigt innehalten lassen, weil ich es sooo genießen konnte.
Der Gewinn an Lebensqualität bei Crohn ist riesengroß, das können dir alle bestätigen. Natürlich zahlt man dafür den Preis, einen Beutel tragen zu müssen, doll ist das nicht und es gibt Schöneres, aber ich glaube, du wirst das, was du bekommst, nach diesem langen Crohn Mist zu schätzen wissen.

Alles Gute! :)

Wollte ich nicht wenig schreiben...hmm, ging wohl nicht :D

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Melli

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Am 2. März ists sowei!

Beitrag von Rehlein51 » 01.03.2010, 09:11

Hallo Jazzmonster,

ich habe zwar keine so lange Leidensgeschichte hinter mir wie ihr alle, aber ich wünsche Dir für Deine OP alles, alles Gute und habe keine Angst, denn mit dem Stoma kann man wirklich sehr gut leben.

Alles Gute wünscht
Silvia

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Rehlein51

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Am 2. März ists sowei!

Beitrag von Jazzmonster » 04.03.2010, 15:55

So, hab jetzt die erste von 3 Stufen hinter mir.
Die Vorbesprechung!

Bin nach diesem Gespräch wieder etwas zuversichtlicher!

Zudem hatte ich am Montag wieder einen peinlich Zwischenfall mitten in der Stadt! :je:
Der mir nach einer (relativ) guten Phase wieder gezeigt hat das ich es brauch und jetzt auch wieder will!

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Jazzmonster

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Am 2. März ists sowei!

Beitrag von Chief » 04.03.2010, 16:23

Hallo Jazzmonster,

Glückwunsch zum ersten Schritt den Du jetzt gegangen bist.
Denke immer daran, der Weg ist das Ziel (Konfuzius).

In deinem Fall kann es mit Stoma wirklich nur besser werden und Du wirst ein ganz neues Gefühl und eine bessere Lebensqualität für dich entdecken.

Chillen am See, grillen mit Freunden, Ferien, Kinobesuche, Besuche bei Freunden ...!
Alles kein Problem mehr denn das WC hast Du ja immer dabei. :winke:

Gruß
Uli

P.S. = Mir ist gerade aufgefallen das ich den gleichen Job wie Du ihn ausübst ursprünglich mal gelernt habe (nur meine Ausbildung war bereits beendet als Du geboren wurdest) :D

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Chief

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Am 2. März ists sowei!

Beitrag von Linie 22 » 04.03.2010, 16:52

Jazzmonster hat geschrieben:So, hab jetzt die erste von 3 Stufen hinter mir.
Die Vorbesprechung!

Bin nach diesem Gespräch wieder etwas zuversichtlicher!

Zudem hatte ich am Montag wieder einen peinlich Zwischenfall mitten in der Stadt! :je:
Der mir nach einer (relativ) guten Phase wieder gezeigt hat das ich es brauch und jetzt auch wieder will!


3 Stufen - na toll. :haarezuberge: Was ist das denn für eine Einstellung? :confused:
Es tut mir immer wieder auf`s Neue in der Seele weh, dass Entscheidungen erst einen gewissen Grad an Leidensdruck erfordern, um sie zu fällen.


Tschüüüss. zwei Stufen noch ... , grüßt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

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Beitrag von Melli » 04.03.2010, 19:48

Was haben denn die Stufen mit der Einstellung zu tun, Linie?

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Am 2. März ists sowei!

Beitrag von Linie 22 » 04.03.2010, 20:52

Meli hat geschrieben:Was haben denn die Stufen mit der Einstellung zu tun, Linie?



Ah, okay, habe mich wahrscheinlich etwas unglücklich ausgedrückt.
Dann stelle ich die Frage mal so:
Warum 3 Stufen, wie hoch muss der Leidensdruck sein, um die drei Stufen auf eine Stufe zu verringern?


Tschüüüss Jetzt verständlicher ``rübergekommen? :confused: , fragt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

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Linie 22

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Am 2. März ists sowei!

Beitrag von Jazzmonster » 05.03.2010, 19:47

@ Linie 22:
Ich checks immer noch nicht! :confused:
Vielleicht hat ja DU etwas falsch verstanden! ;)

Hab nie gesagt das ich die 3 Stufen auf eine reduziert hab!
Ich habe nur die erste Stufe hinter mir!

1 Stufe = Vorbesprechung mit dem Gastro > Hinter mir!
2 Stufe = Vorbesprechung mit dem Chirurg > Nächsten Dienstag!
3 Stufe = Operation > Noch offen!

@ Chief:
Ach ja? Füher hiess es aber noch Tiefbauzeichner. Ich bin bereits als Bauzeichner ausgebildet worden! ;)

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Jazzmonster

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Am 2. März ists sowei!

Beitrag von Linie 22 » 05.03.2010, 20:29

@ Jazzmonster,

Jazzmonster hat geschrieben:Ich checks immer noch nicht!

Deshalb nochmal zum Auslöser meiner Interpretation zurück:
Hoffentlich verständlicher. :rolleyes:

Jazzmonster hat geschrieben:So, hab jetzt die erste von 3 Stufen hinter mir.
Die Vorbesprechung!

Bin nach diesem Gespräch wieder etwas zuversichtlicher!

Zudem hatte ich am Montag wieder einen peinlich Zwischenfall mitten in der Stadt!
Der mir nach einer (relativ) guten Phase wieder gezeigt hat das ich es brauch und jetzt auch wieder will!

Diese Argumentation fasste so auf, dass Du Dir immer noch nicht ganz schlüssig darüber bist, Dich für ein Stoma zu entscheiden. Stattdessen versuchst die OP zeitlich weiter zu verzögern ("auf die lange Bank schieben"), obwohl Dir Dein Leidensweg bereits klare Grenzen aufweist.



1 Stufe = Vorbesprechung mit dem Gastro > Hinter mir!
2 Stufe = Vorbesprechung mit dem Chirurg > Nächsten Dienstag!
3 Stufe = Operation > Noch offen!

Stufe 1 + Stufe 2 gehören unabdinglich dazu, logisch.
Stufe 3 noch offen!
Eben!
Entscheidest Du nicht selbst darüber Deine Lebensqualität verbessern zu wollen?
Ärzte geben lediglich "grünes Licht" dafür, dass Alles für eine möglichst Komplikations- sowie Risikofreie OP gegeben ist.


Jazzmonster hat geschrieben:Ich checks immer noch nicht!

Jetzt gecheckt? :confused: :)

Tschüüüss. hoffe es jetzt verständlicher erklärt zu haben :schwitzen: , grüßt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

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