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Angehörige bittet um Rat – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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Angehörige bittet um Rat

Beitrag von Gast » 17.01.2007, 15:31

Hallo Leute,

ist ja nette Runde hier :D - ich brauche mal dringend euren Rat .

Meinem Dad (72 aber bis dato noch gut drauf) wurde im Oktober die Blase sowie eine nicht funktionierende Niere und Teile der Prostata entfernt. Krebs. Nun hat er einen künstlichen Blasenausgang - ich nehme an Urostoma heisst das? Muss gleich dazu sagen - ich kenne mich mit den Fachbegriff null aus...

Die OP war kompliziert - hat 12 Stunden gedauert . Umso mehr wunderten wir (Familie UND Ärzte) uns, dass er anschliessend sehr schnell wieder ziemlich fit war. Auch mit den Stoma ging er erstaunlicherweise ganz gelassen um. Wir atmeten auf...

Vor der OP litt er nämlich an Inkontinenz (aber nur Harn), musste alle 1/2 Stunde auf Toilette hat deshalb monatelang nicht richtig geschlafen, wurde immer dünner und die Psyche ging auch auf dem Zahnfleisch.

Nach der OP im Krankenhaus schien dieses Problem weg zu sein. Er hat dort jedenfalls durchgeschlafen. sagt er... hat aber auch Schlafmittel bekommen. Und wie gesagt - die Ärzte staunten über seine rasanten Fortschritte. Wir atmeten auf.

Seit Nov. ist er nun wieder zuhause - hier baut er aber immer mehr ab. Muss plötzlich nach wie vor wieder alle 10 Min. auf Toilette (oder bildet es sich nur ein?).

Vor Weihnachten hat er dann noch Durchfall bekommen und hatte dann nen Kreislaufkollabs unter der Dusche, war zur Behandlung im Krankenhaus - bis heute ohne Erfolg.

Der Durchfall ist wie Wasser sagt er, also auch ganz klar, vom Hausarzt verschriebene Mittel funktionieren nicht. Er redet natürlich nicht detailiert darüber , mit mir schon garnicht - ich befürchte auch nicht mit seinem Arzt oder meiner Mutter.

Aber er mag nicht mehr rausgehen - nichtmal den allerkleinsten Spaziergang, weil er Angst hat....es geht in die Hose. Er wird immer schwächer obwohl er normal isst . Das schlimmste ist wie gesagt - er schläft nachts kaum - dafür tagsüber immer mal wieder. Sein Kreislauf kommt nicht in Gang und sowohl er als auch meine Mutter scheinen psychisch am Ende.

Kann sich das jemand erklären, einen Tipp geben - evtl. zum Thema Ernährung?

Mit scheint die Sache - zumindest das nächtliche auf Toilette rennen - ja eher psychischer Ursache zu sein - aber bring mal jemanden dieser Generation dazu, in dieser Beziehung Hilfe (Therapie) anzunehmen....

Meine Mutter ist so verzweifelt, ich würde gern alles tun, um hier Rat zu finden - danke daher im voraus und herzlicher Gruß

Tanja


Angehörige bittet um Rat

Beitrag von chaosbarthi » 18.01.2007, 00:30

Hi Tanja,

stelle deinen Vater nicht so in Frage. Krankheiten haben oft einen nicht vorhersehbaren Verlauf und nichts ist schlimmer als damit nicht ernst genommen zu werden (spreche aus eigener Erfahrung).

Urostoma und Durchfall haben zunächst einmal überhaupt nichts miteinander zu tun und selbstverständlich kann die Psyche vieles beeinflussen. Das macht die Grundproblematik für den Betroffenen aber nicht einfacher. Bei allem, was ich jetzt sage, gilt: Ich bin kein Arzt und kann nur laienhafte Aussagen machen! Ihr müsst also unbedingt abklären, ob es eine organische Ursache für die Durchfälle gibt. auch wenn es kein schöner Gedanke ist, wäre es denn doch denkbar, dass der Krebs weiter streut und einiges im Körper unschön beeinflusst. Lasst das also unbedingt abklären.

Wenn ärztlicherseits körperliche Ursachen ausgeschlossen werden könne, könnt ihr es z. B. mit Loperamid versuchen (gibt es in der Apotheke). Loperamid ist gegen durchfallerkrankungen und verlangsamt die Darmperistaltik. Wenn es keine sonstigen Ursachen gibt, sollte es möglich sein, dass die Durchfälle damit enden, was letztlich auch wichtig wäre (nicht nur weil er an substanz verliert, sondern auch, weil - wenn es noch nicht so ist - eine psychische Komponente hinzukommen könnte, die das Ganze verfestigt).

Klärt es ab. Ich drücke euch die Daumen.

:troest: LG chaosbarthi

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chaosbarthi

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Angehörige bittet um Rat

Beitrag von Waltraud Mayer » 18.01.2007, 00:30

Hallo Tanja erstmal herzlich willkommen... leider kann ich Dir nicht viel weiter helfen, eine Frage, hat Dein Vater wegen Krebs Bestrahlung oder Chemo bekommen, da wäre nämlich Durchfall normal. Ansonsten kann ich Dir nur raten Lebensmittel zu essen die stopfen, ( Banane u. Apfel mit Schale geraspelt, Kartoffeln, Nudeln, Weisbrot, Schokolade, getrocknete Heidelbeeren)oder Lopedium oder Loperamid zu nehmen damit der Durchfall aufhört, damit Dein Vater auch wieder schlafen kann...
LG Waltraud

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Waltraud Mayer

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Angehörige bittet um Rat

Beitrag von Webkänguru » 18.01.2007, 23:05

Hallo Tanja,

mit andauerndem Durchfall ist gerade bei älteren Menschen nicht zu spaßen. Wenn du gängigen Mittel nicht helfen sollte dein Vater stationär im Krankenhaus behandelt werden, um die Situation in den Griff zu bekommen.

Ich verstehe dich so, dass du es im Moment nicht schaffst ein offenes Gespräch mit deinem Vater zu führen. Ist dem so? Blockt dein Vater ab? Wohnst du in de Nähe deiner Eltern und hättest du die Möglichkeit, deinem Vater bei Arztbesuchen, etc. zu unterstützen?

Entschuldige bitte meine vielen Fragen ;)

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

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Angehörige bittet um Rat

Beitrag von Monsti » 19.01.2007, 00:54

Hallo Tanja,

auch von mir

ein liebes Willkommensgrüßle!


Christian hat Recht: Mit Austrocknung ist nicht zu spaßen, zumal ältere Menschen meistens zu wenig trinken. Evtl. benötigt er zwischenzeitlich mal entsprechende Infusionen.

Ich kann gut verstehen, dass Dein Vater Angst hat, mit unberechenbarem Durchfall das Haus zu verlassen. Mag sein, dass dieses Problem teilweise psychisch bedingt ist. Fakt ist aber, dass das Problem existiert.

Mein Tipp für Deinen Vater: Niemals beim Essen trinken, auch nicht die halbe Stunde davor oder danach. Ansonsten aber reichlich, und zwar schluckweise über den Tag verteilt.

Liebe Grüße von
Angie

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Monsti

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