von summersun1971 » 06.02.2015, 07:38
Hallo zusammen,
bei meinem Vater wurde vor ca. 2 Wochen Darmkrebs diagnostiziert. Er bekam vor einer Woche ein Stoma, da der Tumor erst später operiert werden kann - er ist zu groß und es wäre zu gefährlich ihn gleich zu operieren. Es soll also ein vorübergehendes Stoma sein.
Die 1. Op hat er gut überstanden, klar Schmerzen nach der Op und der Schock über die Diagnose waren da. Aber uns wurde gesagt, er hatte großes Glück, dass man es jetzt noch gemerkt hat, hätten wir länger gewartet - die eigentliche Darmspiegelung wäre im März gewesen - er hätte keine Chance gehabt und den März ganz sicher nicht mehr erlebt.
Von Dienstag auf Mittwoch hat er in der Nacht dann gespuckt.
Am Mittwochnachmittag lief dann das Stoma nicht richtig. Eine Schwester sollte es sich später nochmals anschauen. Am Mittwochabend ging es ihm dann zunehmend schlechter - bis er Kot gespuckt hat. Er wurde operiert und liegt nun auf der Intensivstation um ihn zu stabilisieren.
Uns wurde gesagt, dass das eine Komplikation ist, die vorkommen kann und dass wir uns nicht zu viele Sorgen machen sollen. Dennoch haben wir natürlich große Angst um ihn.
Gibt es hier jemanden, der das schon so erlebt hat? Wie kann es dazu überhaupt kommen?
von doro » 06.02.2015, 08:29
Hallo Summersun,
Dein Papa hatte eine Blockade.Recht unangenehm da es Schmerzen kostenlos dazu gibt und traurig, das es erst recht spät erkannt wurde.Blockaden entstehen, wenn irgendetwas, Verwachsungen, falsche oder schlecht gekaute Nahrung, den Ausgang verstopft.Diese hat er nun überstanden und man sollte nach den Gründen der Blockade fragen.Was hat er den Tag gegessen?
Noch liegt er im Krankenhaus und bekommt Weichspeisen?Es soll auf gutes Kauen und ausreichend Flüssigkeit geachtet werden, das ist für Stoma Träger immer wichtig.
Nun schaut aber nach vorn und hofft das der Krebs ausgerottet wird. Alles Gute.
von summersun1971 » 06.02.2015, 09:35
doro hat geschrieben:Hallo Summersun,
Dein Papa hatte eine Blockade.Recht unangenehm da es Schmerzen kostenlos dazu gibt und traurig, das es erst recht spät erkannt wurde.Blockaden entstehen, wenn irgendetwas, Verwachsungen, falsche oder schlecht gekaute Nahrung, den Ausgang verstopft.Diese hat er nun überstanden und man sollte nach den Gründen der Blockade fragen.Was hat er den Tag gegessen?
Noch liegt er im Krankenhaus und bekommt Weichspeisen?Es soll auf gutes Kauen und ausreichend Flüssigkeit geachtet werden, das ist für Stoma Träger immer wichtig.
Nun schaut aber nach vorn und hofft das der Krebs ausgerottet wird. Alles Gute.
von doro » 06.02.2015, 09:50
Hallo Summersun,
Kot Erbrechen ist wirklich bäh aber wenn der normale Weg versperrt ist,muss es ja irgendwo raus.Für die Zukunft, gut kauen.
von summersun1971 » 06.02.2015, 12:16
doro hat geschrieben:Hallo Summersun,
Kot Erbrechen ist wirklich bäh aber wenn der normale Weg versperrt ist,muss es ja irgendwo raus.Für die Zukunft, gut kauen.
von Hanna70 » 06.02.2015, 12:49
Hallo summersun,
ich stelle es mir auch grauslig vor, Kot zu erbrechen. Aber so sehr selten scheint das gar nicht zu sein, ich habe hier schon ab und zu darüber gelesen. Vielleicht gibst Du in der Suchfunktion einmal "Kot erbrechen" oder so ähnlich ein.
Viel wird ja im Darm nach der OP noch nicht drin sein und dann hat er ja Kot erbrochen. Ich hoffe, das ist jetzt vorbei. Aber es wäre eine Erklärung, weshalb im Stoma nichts ankommt. Spätestens am Sonntag sollte aber Stuhl im Beutel ankommen. Falls nicht, sollte unbedingt am Montag etwas unternommen werden, wahrscheinlich eine neue OP. Auf keinen Fall sollte dann länger gewartet werden! Da spreche ich aus eigener schlimmer Erfahrung.
Klar, dass Dein Vater Hunger hat, aber trotzdem muss er langsam essen und gut kauen. Das Essen nimmt ihm bestimmt niemand weg. Sagt ihm das mit dem guten Kauen, denn das sollte er auch später machen, ist sehr wichtig bei einem Stoma.
Alles Gute, dass er auch das Untier besiegen wird.
LG Rosi
von Börny » 06.02.2015, 13:03
Hallo Summersun1971
Eure Ängste sind echt begründet....jedoch ist die Medizien heute so weit , daß sie auch Komplikationen gut in den Griff bekommen....Auch ich hatte 2000 solch ein Erlebniss....Komplikation während und nach der OP ...langer intensivaufenthalt....reha etc...
Ich habe die Erfahrung gemacht , daß der eigene Körper auch wenn Dein Vater zur Zeit auf der Intensiv ist und vielleicht nichts mitbekommt schwer dagegen ankämpft....Es ist schwer zu beschreiben....Und was wirklich auch hilft ist Beten....Bin bestimmt nicht strenggläubig veranlagt....trotzdem strahlt eine Kappelle Ruhe aus....Für Angehörige ist es vielleicht doch noch schwerer das Leid zu sehen und zu erkennen ....und hilflos zu sein.
Wünsche Eurer Familie alles erdenkliche Gute......und nehmt Euch die Zeit nach einem Besuch.....und wenn es nur für 5 Min. ist die Kappelle aufzusuchen .
Es grüßt herzlichst aus Hilden...Bernhard
von summersun1971 » 10.02.2015, 12:52
Hanna70 hat geschrieben:Hallo summersun,
ich stelle es mir auch grauslig vor, Kot zu erbrechen. Aber so sehr selten scheint das gar nicht zu sein, ich habe hier schon ab und zu darüber gelesen. Vielleicht gibst Du in der Suchfunktion einmal "Kot erbrechen" oder so ähnlich ein.
Viel wird ja im Darm nach der OP noch nicht drin sein und dann hat er ja Kot erbrochen. Ich hoffe, das ist jetzt vorbei. Aber es wäre eine Erklärung, weshalb im Stoma nichts ankommt. Spätestens am Sonntag sollte aber Stuhl im Beutel ankommen. Falls nicht, sollte unbedingt am Montag etwas unternommen werden, wahrscheinlich eine neue OP. Auf keinen Fall sollte dann länger gewartet werden! Da spreche ich aus eigener schlimmer Erfahrung.
Klar, dass Dein Vater Hunger hat, aber trotzdem muss er langsam essen und gut kauen. Das Essen nimmt ihm bestimmt niemand weg. Sagt ihm das mit dem guten Kauen, denn das sollte er auch später machen, ist sehr wichtig bei einem Stoma.
Alles Gute, dass er auch das Untier besiegen wird.
LG Rosi
von summersun1971 » 10.02.2015, 12:57
Börny hat geschrieben:Hallo Summersun1971
Eure Ängste sind echt begründet....jedoch ist die Medizien heute so weit , daß sie auch Komplikationen gut in den Griff bekommen....Auch ich hatte 2000 solch ein Erlebniss....Komplikation während und nach der OP ...langer intensivaufenthalt....reha etc...
Ich habe die Erfahrung gemacht , daß der eigene Körper auch wenn Dein Vater zur Zeit auf der Intensiv ist und vielleicht nichts mitbekommt schwer dagegen ankämpft....Es ist schwer zu beschreiben....Und was wirklich auch hilft ist Beten....Bin bestimmt nicht strenggläubig veranlagt....trotzdem strahlt eine Kappelle Ruhe aus....Für Angehörige ist es vielleicht doch noch schwerer das Leid zu sehen und zu erkennen ....und hilflos zu sein.
Wünsche Eurer Familie alles erdenkliche Gute......und nehmt Euch die Zeit nach einem Besuch.....und wenn es nur für 5 Min. ist die Kappelle aufzusuchen .
Es grüßt herzlichst aus Hilden...Bernhard
von lamni » 10.02.2015, 13:29
Hallo zusammen,
ich bin Krankenschwester und Stomatherapeutin, und habe die letzten 5 Jahre in der Klinik auf der Bauchchirurgie gearbeitet. Dass ein Darm nach solch einer OP am Anfang nicht richtig arbeitet, ist gar nicht mal so ungewöhnlich. Das kommt relativ häufig vor. Wenn der Darm nicht richtig arbeitet, transportiert er dann auch keinen Stuhl weiter, deswegen kann es zum Stuhlerbrechen kommen. In der Regel versucht man, dem Darm etwas Zeit zu geben. Durch langsamen Kostaufbau und Bewegung/ Mobilisation kommt er auch oft von selbst in Gang. Wenn das allerdings nicht funktioniert, gibt es Medikamente, die die Darmtätigkeit anregen. Das bedeutet aber manchmal, dass man etwas Geduld haben muss.
Außerdem ist die Ausscheidungssituation auch davon abhängig, wo sich das Stoma befindet. Ein Dickdarm-Stoma braucht nach einer OP länger, bis es anfängt zu fördern, während ein Stoma im Dünndarm meist direkt nach der OP fördert.
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