von CeeS » 07.01.2010, 15:46
Hallo Ihr Lieben,
nach dem ich nun schon 2 Nächte irgendwie schlaflos in Gedanken versunken verbracht habe wollte ich mal das Forum nutzen um mir meine Sorgen von der Seele zu schreiben.
Ich habe jetzt ja nun dieses Stoma und komme sehr gut damit zur Recht - eigentlich kein Grund zur Panik. Bin auch glücklich somit meine CU überwunden zu haben und darüber das dieser Krankheitsherd nun im Grunde verschwunden ist.
Trotzdem habe ich wahnsinnige Panik vielleicht vor ARbeit nicht zu merken, dass der Beutel voll ist, oder das die Toilette besetzt ist. Mein Beutel ist häufig voller Luft, ganz plötzlich - das packt der Filter dann auch nicht mehr. Ich lasse Blähendes oder Kohlensäurehaltiges ja nun schon weg aber es gibt Momente da plustert sich das Ding plötzlich zum bersten auf.
Meine Kollegen sind sehr lieb und wissen eigentlich auch alle Bescheid ... ich mach da auch kein Geheimnis drum denn für mich ist es wie ein neues Leben mit dem Stoma und das kann mir auch keiner nehmen. Trotzdem habe ich Angst vor diesem Alltag
Mach mir soviele Gedanken und produziere wahrscheinlich selbst die Ängst.
Wie macht ihr das im Alltag? Kommt ihr klar? Bisher war ich ja krank geschrieben. Klar mal im Schwimmbad im Restaurant u. u. u. aber nun geht es wieder richtig los. Panik kommt auf.
Lieben Gruß an alle
von Skyfire » 07.01.2010, 17:18
Hallo CeeS,
wärend deiner CU Zeit, hattest doch sicherlich super oft Durchfälle? Da hast du es doch auch entweder rechtzeitig zur Toilette geschafft oder eben nicht geschafft und dann ist da sicherlich so einiges in die Hose gegangen?
So ist es doch wesentlich angenehmer (auch für deine Angehörigen, Freunde oder Arbeitskollegen) wenn du "nur" Luft im Sack hast.
Es sei denn wir sprechen nicht von einer CU einhergehend mit laufenden Durchfällen (gibts das überhaupt?)
Ich denke man macht sich in der Anfangs bzw. Gewöhnungszeit viel zu viele unnütze Gedanken.
Zur Not wenn die Toilette besetzt ist und dein Beutel fast vor Gasen platzt, hab ich hier mal gelesen, das man im Beutel oben wo der Filter ist 2 oder 3 kleine Piekserchen mit einer Nähnadel einstechen soll, bevor der Beutel bzw. die Platte abhebt. Würde ich an deiner Stelle in irgendeiner Ecke dann machen wo kaum jemand vorbei kommt (wegen der Geruchsbelästigung) anschließend wenn die Gase entwichen sind, würde ich über die Einstiche die Klebesticker (Duschen, Klebesticker für Filter) drüber Kleben und gegebenenfalls falls nötig immer wieder kurz öffnen.
Das würde mir halt mal so auf die schnelle einfallen.
Ganz liebe Grüße
Claudia
Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen, denn wie vielen körperlich beeinträchtigten Forenusern geht es dir sicher ähnlich.
Es ist klasse, dass du ein so gutes Arbeitsumfeld hast, in dem du tätig sein kannst, ohne Verheimlichungen in deinen Alltag einbauen zu müssen, der eine weitere psychische Belastung darstellt.
Du hast im Grunde die besten Voraussetzungen und dennoch sind diese Ängste da. Hast du vielleicht schon einmal versucht, diese Ängste mithilfe eines versierten Psychotherapeut HPG abzubauen, damit dieser dir Maßnahmen an die Hand gibt, wie du dich in solchen Angstsituationen verhalten kannst?
Ich hoffe sehr, dass du schon bald genügend innere Sicherheit haben wirst, um dich allem zu stellen und nicht mehr so angstbesetzt zu sein!
Viele, viele Grüße!
Edgar
von doro » 07.01.2010, 19:35
Hallo Cees,
Du wirst sehen,daß Dein Arbeitsalltag, gerade mit Stoma, gut verläuft.Deine Toleranz bei den Kollegen wird sich festigen,denn das geheimnisvolle Stoma ,über das man ja nur unter vorgehaltener Hand spricht,ja, von dem glauben doch sehr viele Leute das man damit kaum leben,geschweige denn Arbeiten kann.Sieh es locker und vor Allem, mal wieder gut,denn unausgeschlafene Stomis sind unberechenbar.
von Rehlein51 » 07.01.2010, 19:43
Hallo Cees,
ich kann doro nur zustimmen. Ich bin auch offen mit meinem Stoma umgegangen und hatte und habe überhaupt keine Probleme während des Tages. Die Arbeit wird dich nicht so ablenken, dass du nicht merkst, dass dein Beutel voll ist.
Also sieh es locker und mach dich nicht verrückt, du wirst sehen, es geht besser als du denkst.
Liebe Grüße
Silvia
von -Storm- » 07.01.2010, 20:27
Hallo Cees,
Ich arbeite seit einem 3/4 Jahr wieder Vollzeit und kann Dir eigentlich nur positives dazu berichten. Arbeite als Fahrzeugausbauer und habe mich nach meiner OP mit meinem Arbeitgeber zusammengesetzt, um eine mögliche Beschäftigung in der Firma trotz Ileostoma weiter führen zu können.
Kann Aufgrund des Stoma nicht mehr an meinem alten Arbeitsplatz tätig sein, daher hatte ich auch erst große Bedenken dahingehend.
Aber mein Arbeitgeber zerstreute dies alles gleich und erklärte sich bereit, mich ohne wenn und aber auf einen meiner Krankheit bzw. Behinderung möglichen Arbeitsplatz umzusetzen.
Auch habe ich sofort eine eigene Toilette mit Schlüssel bekommen , ich habe dort einige Sachen deponiert, die ich täglich oder eben auch mal für den Notfall brauche.
Kann so auch viel ruhiger arbeiten, da ich weiß, wenn es mal eng werden sollte, die Toilette ist immer frei und auch sauber.
Mein Stoma macht mir auch sonst während der Arbeit keine Probleme, gehe 1-2 mal leeren in den 8,5 Stunden und ich merke es wenn der Beutel Alarm schlägt.
Nur mit dem Heben passe ich sehr auf, mehr wie 3-5kg hebe ich nicht von unten heraus.
Meine Kollegen nehmen mich wie ich bin (fast alle kennen meine Geschichte) und geben einem das Gefühl nicht alleine oder abgegrenzt im Leben zu stehen.
Ist mir so auch lieber, möchte mit meiner Geschichte nicht im Mittelpunkt stehen, sondern als Mensch wie du und ich gesehen werden, sofern es eben meine Krankheit zulässt. Unterstützung und Hilfe bekomme ich jederzeit, auch von meinen Vorgesetzten.
Und ab und zu wird auch mal kräftig gelacht oder ein Spässchen gemacht, auch selbst dann wenn sich das Stoma mal zu Wort meldet.
von SadieE » 07.01.2010, 20:42
Hallo CeeS,
solche Gedanken hatte ich mir auch gemacht, bevor ich wieder angefangen habe zu arbeiten. Meine größte Angst war, dass die Toiletten besetzt sind, oder ich es nicht rechtzeitig dort hin schaffe. Das war wohl aus Gewohnheit wegen der Colitis, denn seit dem Stoma habe ich es nicht mehr so eilig dort hin wie früher... Das Arbeiten mit einem Stoma ist für mich viel entspannter als mit der Colitis - an die wurde ich ständig erinnert, das Stoma vergesse ich zwischendurch auch mal. Selbst wenn sich mal ungeplant die Platte löst, ist der "Unfall" noch wesentlich dezenter als die Colitis.
Vom Betriebsarzt habe ich eine Schlüsselgenehmigung bekommen, damit ich die Türe zu den Toiletten absperren kann. Im Notfall kann ich alles am Waschbecken ausbreiten und die Versorgung wechseln, ohne dass plötzlich jemand rein stürmt. Vielleicht gibt es bei deinem Arbeitgeber ja auch ein "BEM-Team" (= berufliche Wiedereingliederung), das mit dir Ideen ausarbeitet, die dir den Wiedereinstieg leichter machen?
Viel Spaß bei der Arbeit,
liebe Grüße
SadieE
von CeeS » 08.01.2010, 11:54
Hey,
vielen Dank für die vielen Antworten und den Zuspruch. Das macht Mut
Mit der CU hatte ich die Toilettenprobleme im Grunde nie auf Arbeit. Ein Schub kündigte sich mit hohem Fieber an und da musste ich dann schon zu Hause bleiben. Nach zwei Tagen kam dann der blutige Durchfall dazu und dann ging es jedesmal ab ins Krankenhaus. Wenn es mir wieder gut ging hatte ich ein normales Stuhlverhalten (leider immer nur für ca. 3 Monate). Also peinliche Situationen in denen ich es nicht zur Toilette geschafft habe, hatte ich immer "nur" im Krankenhaus.
Ich danke Euch, tut so gut zu wissen das ihr alle damit klar kommt.
lg
von Fuffi » 13.01.2010, 22:14
Hi,
na, so ein Zufall. Gerade wollte ich einen ähnlichen Thread eröffnen. Also hänge ich mich mal hier an.
Bei uns in der Bank ist es so, dass wir demnächst alle umziehen dürfen. Und neuerdings erhalten selbst Abteilungsleiter keine Einzelbüros mehr (zumindest ist das der Plan). Und damit komme ich nicht richtig klar.
Während der CU habe ich Windeln getragen und musste also notfalls diese wechseln wenn der Gang zur Toilette gerade mal wieder ein paar Meter zu weit war. Ging aber gerade noch so in der Toilette OK.
Jetzt, mit dem Stoma ist die Situation seit einem Jahr eigentlich völlig relaxt, ... solange die Platte hält.
Bei mir sitzt der Schnuddel oberhalb der Gürtellinie, womit der Hosenbund den Beutel unterhalb des Stomas einklemmt. Ich nehme daher nur die Maxibeutel, die dann trotz Klemmung noch genug Reserve im unteren Teil haben.
Wenn ich jedoch in Arbeit versunken bin, kann es passieren, dass ich längere Zeit am Stück im Büro sitze, und dann die Platte an einer Seite vom Bauch abgedrückt wird. Mit dem uns bekannten Ergebnis.
Solange ich mein Zimmer habe/hatte, ist/war das kein Thema. Tür zu. Rolladen runter, einmal ausziehen, säubern, neue Platte. Weiter gehts.
Ich werde daher versuchen wieder ein Einzelzimmer zu bekommen, denn ich kann auf unseren Banktoiletten keine solche Reparaturmaßnahmen durchführen. Mal davon abgesehen, dass es für einen Abteilungsleiter nicht gerade sinnvoll ist, sich in dem Zustand "öffentlich" zu präsentieren.
Nur, wie geht ihr damit um, wenn sich die Platte löst, gewechselt werden muss, und ihr mit eventuell versauter Kleidung auf Arbeit seid?
Lieben Gruß,
Fuffi
von hmengers » 13.01.2010, 23:23
Hallo Fuffi,Wenn ich jedoch in Arbeit versunken bin, kann es passieren, dass ich längere Zeit am Stück im Büro sitze, und dann die Platte an einer Seite vom Bauch abgedrückt wird.
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