@Terrorkr. , ich finde es gut das Du unterscheidest welche Meinung Dir wichtig sind und welche nicht.
Dies hast Du mir ja ausreichend per Pn schon mit geteilt...zu einem anderen Thema, aber immer hin.
Es ist Dir egal/wurscht was ich denke und schreibe, okay.
Tja warum sollte ich dann wieder versuchen, Dir meinen Standpunkt/Gedanken zu erklären?
Wie gesagt, per Pn hast Du mir genug Mitteilung gegeben, nach dem ich Dir versucht habe zu erklären....
Ich möchte diesen Thera NICHT dazu nutzen.
LG
von
Banditensocke
» 09.06.2011, 12:54
Ich empfinde den Satz als Paradoxon.
Indem ich nach vorn schaue, kann ich nicht das anerkennen, was ist, und folglich auch nicht das Beste daraus machen. Ich richte meinen Fokus auf eine bisher noch imaginäre Zukunft, in der Hoffnung, sie möge besser sein.
Das birgt Gefahren.
Beispielsweise die, dass ich versäume, die Stellschrauben zu bewegen, die ich JETZT habe, und die viel dazu beitragen können, dass die imaginierte bessere Zukunft eintreten, real werden kann.
Oder die, das Gute zu versäumen, das der Moment hat.
Und etwas Gutes gibt es eigentlich fast immer. Selbst eine Nahtoderfahrung und der damit verbundene Aufenthalt auf einer Intensivstation hatte, wenn ich es recht bedenke, gute Momente. Z.B. die Freundlichkeit und Sanftheit, mit der die Schwestern meinen Körper wuschen. Die Hand meines Mannes, der so oft bei mir war, wie es nur ging. Die Erfahrung, dass ich auch vollgedröhnt mit Medikamenten und mehr tot als lebendig einen Willen habe, und Kraft.
Der Tag mag nicht mein bester sein - und doch ist da immer Raum für eine Tasse Tee, eine Umarmung, ein gutes Buch, ein liebes Wort, selbst wenn der Tee nur ein Beutel auf einer Krankenhausstation ist.
Das Beste draus machen - darin bin ich ziemlich gut geworden. Ich schaue dabei aber nicht nach vorn, sondern um mich herum, und gern auch nach innen.
Zynismus und Sarkasmus sind dabei, ebenso wie abwertende Kommentare anderen gegenüber, keine grosse Hilfe. Sie erzählen letztendlich nur von der eigenen Bitter- und Hilflosigkeit, und der Angst vor dem, was Leben eben auch bedeuten kann: Schmerz, Verzweiflung, Dunkelheit. Wenn man sie anschaut, statt den Blick abzuwenden, sind sie damit für sich wieder etwas Wertvolles - Stellschrauben nämlich, an denen ich drehen könnte, damit es mir besser gehen kann.
Schon der Schritt weg vom Zynismus, und hin zu einem ehrlichen: Mir geht es mies, ich brauche Hilfe, kann eine Menge Türen und Räume eröffnen.
In diesem Sinne wünsche ich allen, dass sie aufhören, angestrengt nach vorn zu schauen, und statt dessen das Beste aus dem machen, was IST. Es ist die einzige Grösse, die wir tatsächlich gestalten können, und schon kleinste Veränderungen können hier viel bewirken.
von
Häslein
» 09.06.2011, 13:03
Ich habe lange überlegt, wie ich meine Gedanken zu diesen Thread in Worte fassen kann / soll.
Dank @Banditensocke brauche ich nichts weiter zu schreiben als meine Hochachtung zu Deinem Beitrag, liebe Banditensocke.
Danke Banditensocke.
Es ist am Anfang nicht der leichteste Weg, aber der Beste.
Für mich einer der wertvollsten Beiträge.
Nachdenklich stimmen mich auch die anderen Beiträge.
Ja Angst, Trauer, weinen und noch so viel mehr Gefühlen gehören einfach zum Prozess der Entwicklung dazu und dann dem zu folge auch zu einer stabilen Entscheidung und dem annehmen einer Erkrankung oder was auch immer.
LG Sylvia*
Aber er ist nicht auf ALLE Situationen an zu wenden( Gewalt und so weiter), doch hier kein Thema.
von
Beutelmaus
» 09.06.2011, 17:39
Hallo Banditensocke,
es ist der beste Beitrag den ich seit langer Zeit hier gelesen habe.
Vielen Dank und lieben Gruß
Monika
von
Skyfire
» 09.06.2011, 19:04
@ Banditensocke,
wow, ich verneige mich. Besser kann man es nicht ausdrücken. Danke für diesen tollen Beitrag.
von
Terrorkruemel
» 09.06.2011, 20:39
@ banditensocke :
tolle worte! du hast es auf den punkt gebracht.
das nenne ich mal eine RICHTIG gute einstellung!
aber ich bin auch der meinung, dass man nicht zu ernst mit seinen problemen sein sollte und vieles mit ein wenig humor erträglicher ist.
von
rudiratlos
» 09.06.2011, 20:53
das leben ist nicht gerecht man mus nur das beste daraus machen gruß rudiratlos
von
sakise2010
» 09.06.2011, 21:45
Huhu ihr,
ich wollte mich auch zu deinem Fred äußern doch habe ich ein wenig die Befürchtung zu Wiederkäuer zu werden. Und nach Beiträgen wie von Socke fällt es schwer wieder ins Thema einzusteigen, da danach bemessen an dem alles ein wenig Belangloser erscheint.
Nun denn trotzdem wage ich es meine Gedanken die mir wärend des Freds und zu dem Satz gekommen sind mit euch zu teilen.
Erst einmal hat ein jeder Seine Geschichte und aus den Dingen vor allen den Fehlern die man erlebt und gemacht hat lernt man und wird stärker. Ich habe zu vielen parallen entdeckt die einem das Gefühl geben wie klein doch die Welt sein kann. Vor seinem Ort ist man der Einzelfall aber überall gibt es Menschen deren Lebensläufe ähnliche Bahnen genommen haben. Das finde ich positiv am Netz, nein nich es gibt immer noch jemanden dem es schlechter geht als einem selbst; sondern der freie Gedankenaustausch und die Möglichkeit Kontakt zu Menschen zu haben die nicht davor davonlaufen sobald es kritisch wird.
Ich bin zwar erst 28 aber hab doch mehr erlebt als manch älterer. Wir sollten für die nächste Staffel dieser Mitten im Leben Sendung alle Drehbuch schreiben, dann bekäm die Sendung mal Ehrliches Gewicht und Niveau^^
Aufgewachsen in "Armut" das die reichen Kinder einen wegen billig Hosen verhauen haben,
einen trinkenden Vater der kleine Geschwister an Füßen die Treppen runterzerrte oder mit Stahlrohrmöbeln auf die Mutter eindrischt,
einen Pedophilen in der Verwandtschaft der freiwillig auf Familienfeiern den Babysitter spielte,
Fehlbildung ab der Pubertät sichtbar, Verfolgung,Verleumdung, Disskrimnierung deswegen, darausfolgende Suizid Versuche,
Entführung im Teenageralter
erspartes Aufgegeben um die Familie zu unterstützen,
in der ersten Schwangerschaft lebensbedrohliche Blutungen
Fehlgeburten
3 Jahre Beziehung mit einem gestörten suizidgefährdeten dabei im Keller eingesperrt,
darausfolgender Frauenhaus Aufenthalt,
Arbeitslosigkeit
usw.
Einzeln genommen kann man sagen uff schon heftig aber im Nachhinein bin ich der Mensch, der ich heute bin dank dieser Situationen geworden. Wäre das eine nicht passiert wäre ich heute nicht an dieser Stelle würde schreiben, und mir wären all die wunderbaren Dinge wie meine Kinder nie geschehen. Ich weiß einige wollen Privates schon gar nicht detailliert hören, doch um den eigenen Standpunkt vom dem man ausgeht besser zu verbildlichen hilft am besten die Wahrheit^^
Letztendlich ist nicht das Problem sondern der Weg wie man es angeht...das Beste daraus machen..Der Weg ist das Ziel heißt es irgendwo. Jeder nimmt aus solchen Dingen seine Erfahrung, seine Stärke und irgendwo auch ein Stück für seine Zukunft mit. Als ob das ganze Leben ein Puzzle ist.
Ich fang grad zu senieren an glaub ich^^
Das Beste daraus machen, kann man auch anders sehen -das beste für mich- das beste für Ihn/Sie/Es-
nicht nur Entscheidungen für mich treffen sondern in Hinsicht auf andere, angefangen bei Belanglosigkeiten wie ein doofer Urlaub -man macht das beste daraus für die Kinder auch wenn man selbst damit gar nicht so glücklich ist oder wenn die Braut bei einer Hochzeit im Freien ins Wasser fällt hinterherhüpfen^^, auf einer Beerdigung einen schwächern stützen und die Tränen schlucken...
Das Beste daraus machen, liegt in der Gegenwart,die Zukunft kann man nicht planen aber man kann darauf hinarbeiten!
so genug von mir Quasselstrippe
lg
Liebe Sakise2010;
ich bin so froh das Du doch geschrieben hast.
Herzlichen Dank dafür.
Ja der Satz, ..aus jedem das Beste machen und nach vorne schauen...
Warum Du den Satz für Dich so interpretierst zeigt Deine Lebensgeschichte.
Was tust Du für Dich in der Gegenwart?
Das Beste draus machen, das heißt ja auch die Situation an zu nehmen, mit all den Tränen die eben auch dazu gehören. Tränen können auch etwas bereinigendes haben.
Nur kämpfen, nur verdrängen ist nicht der richtige Weg. Das ist eben meine Meinung und Erfahrung.
Nach vorne schauen geht erst, wenn das gegenwärtige/vergangene "Problem" oder was auch immer, einen Abschluss gefunden hat.
Und das geht nicht durch Verdrängen, b.z.w. nur eine gewisse Zeit.
Ich bin sehr froh das Du geschrieben hast.
UND NEIN; ich messe nicht alles an andere Beiträge.
Das geht nicht, denn jeder hat seine Persönlichkeit, seine Vergangenheit und seine Gegenwart.
Und jeder hat andere Wünsche zur seine Zukunft.
Ich habe, hier im Thera, das bekommen was, ich gehofft habe.
Und Dein Beitrag hat dazu beigetragen.
Dieses Bild soll Dir Mut und Freude bringen.
LG und noch mal Danke für Deinen mutigen Beitrag.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 27 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe