von Linie 22 » 14.01.2009, 13:59
Hallo liebe siskinanamok ,
dass Dir nichts schlimmeres passiert ist beruhigt mich.
Körperlich behindert und Auto fahren kann ich nachvollziehen, darunter zählen wir ja ebenfalls. Aaaaaaaaaaaaaaaber geistig behindert und Auto fahren????? Wie geht das denn? Wie kommt man in einem derartigen Zustand überhaupt zu einem Führerschein?die Unfallfahrerin ist ein behindertes Mädel (körperlich und etwas geistig) gewesen,
ihr 4. Unfall in 5 Monaten war, und mit diesem ihr Führerschein weg gewesen wäre
von Siskinanamok » 14.01.2009, 14:41
Hi Linie und auch inab und monsti,
danke für eure postings.
Ihr Vater meinte sie hätte den Führerschein in einer speziellen Fahrschule machen müssen. Sie ist von einem Auto angefahren worden und lag daraufhin 3 Jahre im Krankenhaus, eine lange Zeit davon wohl im Koma (halbseitig spastisch gelähmt).
Was mich halt auch sehr mitnimmt ist die Tatsache das ich sie in ihr nächstes Koma befördert hätte, wäre ich nicht so geistesgegenwärtig auf die Gegenfahrbahn ausgewichen. Und dann wär ich bis zu den Knien in der Sch*** gestanden und da hätte mein Beutelchen gar nichts dafür gekonnt. Und irgendwie war es gestern allen Beteiligten Polizei, Eltern von dem Mädel mal ganz abgesehen total egal was mit mir ist, Hauptsache der Führerschein ist nicht weg..
Ich versuche jetzt damit klar zu kommen, das ich sie nicht angezeigt habe, denn eigentlich liegt es ja in der Verantwortung der Eltern, ob sie sie fahren lassen oder nicht.
Nunja, nochmal danke! ich denke das war ein anschauliches Beispiel warum man auf einen Gurt nicht verzichten sollte! (Um nochmal den Bogen zum Thema zu bekommen :p )
Liebe Grüße
Siski
von hmengers » 14.01.2009, 23:06
Da ist man mal einen Tag weg und schon passieren die Unfälle!
@Siski: Da bin ich doch froh, dass das für Dich glimpflich ausgegangen ist.
Zu der jungen Frau (hat einen Fs, ist also volljährig, über 18) Natürlich gibt es spezielle Fahrschulen, die umgerüstete Autos haben usw. Das ist auch eine gute Sache. Mit Körperbehinderung kann man gut (manchmal zu viel) Auto fahren. Aber mit einer geistigen Behinderung (falls es nicht nur der Unfallschock war) gehört jemand nicht als Fahrer in ein Auto, so leid es mir persönlich tun mag. Er/sie gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Ich hätte das wahrscheinlich nicht vertuscht. Auch wenn Ihr mich jetzt für einen Hardliner haltet.
Herbert
von Siskinanamok » 14.01.2009, 23:44
Hallo Herbert,
erstmal danke.
Ja, das ist schwierig, ich habe jetzt auch noch erfahren das das Mädchen (26) auf dem linken Auge auch nicht gut sieht, und sie ist nach links abgebogen. Woher ich das weiß? Ich wohn aufm Dorf und mein Arzt ist auch ihr Arzt wie sich herausgestellt hat, als ich ihn dann fragte wie es sein kann das sie einen Führerschein hat, meinte er das wäre eine menschliche Entscheidung gewesen, die er aber auch nicht unterstützt hätte.
Geistig behindert im Sinne von zurückgeblieben also nicht auf der Stufe auf der man in ihrem Alter sein sollte. Wenn man sie ansieht, denkt man schnell an eine leichte Form des Down Syndroms. Hoffe das war nicht missverständlich.
Von vertuschen kann gar keine Rede sein. (jedenfalls nicht von meiner Seite) Der Polizist kannte ihren Vater, das ging auch direkt mit Händeschütteln und auf die Schulter klopfen los. Und er hat mich auch direkt versucht zu überzeugen das eine polizeiliche Aufnahme der Sache ja nicht sein müsse. Ich stand da, und war erst mal ziemlich von den Socken und habe mich dann wenigstens in so weit gewehrt als das ich einen Familienangehörigen angerufen habe, der mir dann unterstützend zur Seite stand. Die haben mich ja alle so hingestellt, als ob ich jetzt daran Schuld wäre wenn ich ihr den Sinn des Lebens raube... (Ja, sie hat die volle schuld aber es ist doch alles was sie hat) Ich werd auch immer wütender wenn je länger ich darüber nachdenke. Insbesondere da wir heute das Auto haben abholen lassen, und uns die Werkstatt sofort angerufen hat nachdem sie das Auto gesehen haben und gesagt hat wir sollen uns einen Anwalt nehmen.. Das heißt das es sich höchstwahrscheinlich um einen wirtschaftlichen Totalschaden handelt. Und für das was dann noch herausspringt bekommt man kein neues Auto mehr! (auto ist 4 Jahre alt hat aber schon ne menge Kilometer) Super das heißt wir legen so oder so drauf, denn ein Auto braucht man hier! Und mich trifft nicht die geringste Schuld!
Ich halte dich da keineswegs für einen Hardliner, denn ich habe jetzt auch den Gedanken an den nächsten Unfall im Kopf, den es, hätte ich auf eine Aufnahme der Sache bestanden, gar nicht mehr geben könnte.
Ich weiß aber leider auch nicht wie ich mich hätte anders verhalten sollen, so oder so, haben die Familie des Mädchens sowie auch der Polizist dafür gesorgt das ich ein schlechtes Gewissen habe.
Gruß
Siski
von GnomeRanger » 15.01.2009, 00:07
Habe kein schlechtes Gewissen. Ich würde mir einen Anwalt nehmen und Schadenersatz verlangen. Es kann nicht angehen, da die anderen Schuld sind und du auf den Kosten hängen bleiben sollst.
Nur weil jemand behindert ist, heißt das nicht, das er nicht für seine Fehler gerade stehen soll. Jemand der behindert ist, möchte doch das man ihn normal behandelt. Also muss er auch in solchen Fallen für seine Fehler gerade stehen. Wenn die Eltern ihre Tochter lieben, dann müssen sie doch sehen, das Autofahren für sie gefährlich ist. Dann heißt es also entweder sie fahren das Mädchen zur Arbeit oder lassen sie fahren. Persönliche Freiheit hin oder her.
Mir geht sowas auf den Keks. Heutzutage will keiner mehr für seine Fehler gerade stehen. Mir hat man schon zweimal die Vorfahrt genommen und beide Male hat der Gegner mich verklagt, weil er nicht einsehen wollte das er Unrecht hatte. Einmal hat der Richter den Gegner zu Sau gemacht und beim zweiten Mal ist die Verhandlung im März. Mal gespannt was noch kommt.
Sei vorsichtig nicht das die dir noch einen reinwürgen wollen. Wenn die mit der Polizei gut Freund sind muss man aufpassen. Klüngel ist überall.
LG Mickey
P.S. Lass den Kopf nicht hängen. Das wird schon werden.
von Siskinanamok » 15.01.2009, 00:46
@ Gnomeranger
danke, ich hab das Thema mal im Stoma Treff neu eröffnet und dir auch gleich eine Frage gestellt.
Danke schon mal für deine Antwort
Gruß Siski
von MiniBonsai » 11.06.2009, 20:27
Udde hat geschrieben:Hallo Linie22,
ich kann nicht mit abstimmen, denn ich nutze immer meine Gurtbefreiung, d.h. ich fahre ohne Gurt.
Lieben Gruß von Ute
Frank38 hat geschrieben:Huhu,
{...}
habe auch 2 leute im Bekanntenkreis die diese Ausnahmeregelung haben , aber wenn wirklich mal was passiert hat man arge probleme mit der KFZ Versicherung.
{...}
lg Frank
von Bagheera » 11.06.2009, 22:01
Hallo Siski
Schön das dir soweit nichts passiert ist . Ich kann nicht verstehen das so eine junge Frau den Führerschein bekommt. Meine Meinung ist das die Eltern Verantwortungslos sind und ihre Geistig Behindere Tochter Auto fahren lassen . Jetzt ist es noch glimpflich aus gegangen.Das Nächste mal können es Menschen das Leben kosten.
Ich habe seit 13 Jahren eine Morphin Pumpe . Der Gesetzgeber sagt Patienten mit Morphin Pumpe dürfen Auto fahren so lange nichts passiert. Bei einem Unfall egal ob Schuld oder nicht wäre der Führerschein weg und keine Versicherung zahlt den Schaden . Ich fahre kein Auto mehr denn ich kann es nicht Verantworten mich oder andere zu gefärden.
Ich kann dir auch nur empfehlen einen Antwalt nehmen und auf Schadenersatz zu fordern .
Lg Ute
Lg Ute
von Siskinanamok » 11.06.2009, 22:18
HI Bagheera,
danke für dein Posting, das Thema hat sich mittlerweile erledigt, wir warten nur noch auf unser neues Auto.
Aber eben deswegen noch einmal mein Appell, auch wenn man selbst alles richtig macht.. ein Gurt rettet eben Leben. Das es tatsächlich Menschen gibt bei denen es nicht möglich ist mit einem herkömmlichen Gurt Auto zu fahren möchte ich gar nicht bezweifeln, aber dann würde ich schauen ob es nicht eine Spezialanfertigung gibt. Sicher ist sicher..
Lieben Gruß
Siski
von nathan » 18.06.2009, 20:17
Ich fahr mit normalem Gurt. Ich wüßte auch nicht was der Hosenträgergurt für einen Vorteil hätte? Der hat schließlich auch einen Bauchgurt.
Gruß
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