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Beruf? – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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Beitrag von melisa » 12.01.2012, 02:40

Hallo, wollte mal wissen, welche Berufe ihr so ausübt...und ob euch euer Stoma im Berufsalltag beeinträchtigt, oder ob euer Vorgesetzter oder Kollegen vom Stoma bescheid wissen??`
denkt ihr es gibt Berufe, die man nicht ausüben sollte??
danke schonmal für die Antwortenn :))

:danke: :winke:

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melisa
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Beitrag von zhita » 12.01.2012, 09:00

Guten Morgen,
dann mache ich mal den Anfang, bin leitende (oder auch leidende)Angestellte und meine Kollegen/in und Mitarbeiter/in habe ich über meine Krankheit informiert. So können alle offen mit mir sprechen, bekommen Antworten und es gibt kein Getuschel/Gerüchte etc. Für mich war dies der beste Weg und ich habe keinerlei negative Reaktionen erlebt, eher mal eine genauere Nachfrage.
Beruflich schränkt mich mein Stoma nicht ein, allerdings schlafe ich schlechter da ich Nachts 1x bis 2x zum Beutel entleeren rausmuss und so etwas unausgeschlafener bin als vor meiner Erkrankung.

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zhita
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Beitrag von doro » 12.01.2012, 09:14

Ein Vorteil hat meine Selbstständigkeit, ich bin mein eigener Chef. ;) In meinen jungen Jahren,war ich das, nun ja, was man heute so als " leitender Angestellter" benennt, hätte ich für nichts in der Welt, von meinem Stoma erzählt. HEUTE, hätte ich damit weniger Probleme.Mir ist allerdings auch bewusst, dass es keinen kleinen Kreis gibt,der es wissen kann.Gibt es doch nichts schöneres,als Neuigkeiten unter dem Siegel der Verschwiegenheit, weiter zu tratschen..
@zhita , warum sollte es Getuschel und Gerüchte geben? Du trägst Deinen Beutel doch nicht Offensichtlich ;)
@melisa , Berufe in denen schwere Lasten bewältigt werden müssen, sind nicht empfehlenswert, sonst fällt mir weiter nichts ein.

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Beitrag von zhita » 12.01.2012, 09:21

Hallo doro,
nein das nicht, würde schon sehr merkwürdig aussehen ;) aber mein Stoma ist doch recht häufig sehr "redselig" und dass auch gut hörbar. Er redet halt wie ich gern. So muss ich weder verlegen schauen noch wird fragend geschaut.

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Beitrag von doro » 12.01.2012, 09:45

zhita hat geschrieben:Hallo doro,
nein das nicht, würde schon sehr merkwürdig aussehen ;) aber mein Stoma ist doch recht häufig sehr "redselig" und dass auch gut hörbar. Er redet halt wie ich gern. So muss ich weder verlegen schauen noch wird fragend geschaut.

Na gut, so ein plappermäulchen braucht schon etwas mehr Aufmerksamkeit :)

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Beitrag von Joe333 » 12.01.2012, 09:48

Hallo!

Meine Tochter hat auch ein Stoma, dass sie im August 2011 bekommen hat. Jetzt ist sie zu Hause und erholt sich. Sie steht kurz vor dem Abschluss für Diplomkrankenschwester. Drei Wochen nach der OP hätte sie die letzte Prüfung gehabt. Die holt sie Ende Februar 2012 nach. Es ist für sie jetzt natürlich fraglich, ob sie diesen Beruf zu 100% ausüben kann. Die Arbeit mit dem Patienten (Pflege und das Umlegen der Patienten, usw.) wird ziemlich schwierig. Aber ich bin mir sicher, dass es auch nicht so anstrengende Tätigkeiten für eine Krankenschwester gibt.

Übringens, meine Tochter will in dem Krankenhaus arbeiten, in dem sie das Stoma bekommen hat. Dort kennt sie jeder. Mit dieser Kenntnis hat sie anscheinend kein Problem.

Joe

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Joe333
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Beitrag von Webkänguru » 12.01.2012, 10:16

Hallo,

ich habe nach der Ausbildung in der IT als Softwareentwickler gearbeitet, seit 2005 als Projektmanager, zuletzt freiberuflich. Und das schon in der Ausbildung mit Stoma, was mich aber in keinster Weise eingeschränkt hat.

Seit Sommer 2010 bin ich für Stoma-Welt.de und Stoma-Forum.de verantwortlich. Also wieder ein Bürojob, bei dem ich aber oft auch in ganz Deutschland unterwegs bin.

Viele Grüße,
euer Christian

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Beitrag von Erik » 12.01.2012, 10:25

Hallo
Ich habe zu erst bei einem Industriebetrieb Maschinenschlosser gelernt und auch in dem Job gearbeitet, damals schon mit Morbus Crohn aber ohne Stoma. Zusammen mit meinem Einstieg als Stomaträger :D habe ich eine weitere Ausbildung als Kfz Mechaniker gemacht , nach meiner Ausbildung war ich 6 Monate in einer normalen Werkstatt tätig um danach einige Jahre als Rennmechaniker im Autorennsport zu arbeiten. Das ganze mit Ileostoma. Das Stoma war sicher nicht immer einfach bei dem Job aber es war auch eine Erleichterung. Da ich teils durch ganz Europa getourt bin und oft genug sehr bescheidene Sanitäteranlage vorfand, war das Stoma besser als die Serienversion vom lieben Gott ;) Leider lies mein Crohn mir keine ruhe und so mit kamen immer wieder OPs die letztendlich dazu führten das meine Leistungsfähig so stark abnahm das ein "normales" Arbeiten nicht mehr möglich war und ich hatte die zweifelhafte Ehre Rentner zu werden.
Viele Grüße
Erik

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Beitrag von temperence » 12.01.2012, 10:48

Hallo Melisa,

ich bin seit 2008, also schon seit kurz vor meiner OP selbständig, ich mache Übersetzungen, Akquise und Kundenbetreuung am Telefon und son Zeug, also Bürotätigkeit; ursprünglich hatte ich mal studiert, war dann aber nebenbei im Einzelhandel gelandet und hätte das gern weiter gemacht, nur mit der Diagnose meiner Colitis wollte man mich in dem doch körperbetonten Job nicht mehr haben - zumal ich über Monate krank geschrieben war.

Tja, so war ich dann über Umwege im Büro gelandet, wo ich mit der Vorerkrankung Colitis sehr offen umgegangen bin - ich durfte halt nicht alles essen, z.B. bei Geburtstagsfeiern, und man sah mir an, dass ich Medikamente (Cortison) nahm.

Auch mit dem Krebs und dem Stoma gehe ich heut offen um; die meisten Menschen aus meinem Kundenkreis wissen über "Bommel" Bescheid, da sich meine Kunden aus langjährigen Kontakten zusammen setzen. Und dann schon allein weil er a) wie oben erwähnt durchaus hörbar ist, und b) ich manchmal doch kleinere Ausfälle durch kleinere Blockaden oder Arzttermine habe, wobei Letzteres allerdings mehr auf der Krebserkrankung in 2009 beruht.

Ich persönlich fand die Offenheit einfach entspannter, ich habe so viele Jahre meinen Durchfall und meine Schmerzen geheim halten müssen, weil die Colitis nicht diagnostiziert war, so dass die Offenheit mir echt geholfen hat, mich "normal" zu fühlen. Kommt aber sicher auf auf das Umfeld an, das muss man vielleicht von Fall zu Fall entscheiden.

Rein körperlich denke ich mal, dass kraftintensive Berufe, in denen viel gehoben und getragen wird, sicher nicht der wahre Jakob sind, wobei es sicher auch hier auf die Technik ankommen mag. Und wie es in Küche oder Lebensmittelproduktion aussehen mag, kann ich mir nicht vorstellen, im Prinzip sind die Beutel ja dicht, aber halt auch ein Risikofaktor.

Also, mach Dein Ding!

Gruß Lucia

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Beitrag von derTaucher » 12.01.2012, 11:24

Halloanalle.

ich habe mein Stoma nun schon das 17. Jahr.
Als ich es bekam habe ich in einer Druckerei gearbeitet. Dort kannte man natürlich meine Probleme durch den Crohn und dann auch meine OP und das Stoma.
War nie ein Problem für Chef oder Mitarbeiter..
War dann in einigen anderen Firmen im grafischen Gewerbe tätig, wo eigentlich niemand von meinem Stoma wusste und es auch kein Problem machte.
Dann war ich 10 Jahre selbständig, wo es auch keine Rolle spielte. Meine Angestellten wussten aber von meinem Stoma.
Nun bin ich seit geraumer Zeit wieder unselbständig tätig, derzeit auch wieder im grafischen Gewerbe.
Ich hatte eigentlich nie Probleme mit meinem Stoma bei der Arbeit. Wär natürlich sicher anders, wenn es eine körperlich schwere Arbeit ist.
Ob es die Mitarbeiter etc. wissen ist, denk ich mal, Ansichtssache bzw. kommt auf das Arbeitsklima an.
Ich habe mit meinem Stoma auch problemlos diverse andere Jobs gemacht wie : Security, Nachtportier (Hotel), Filmvorführer (Kino) oder Tauchlehrer.
Wie schon erwähnt hatte ich nie wirkliche Einschränkungen durch mein Stoma :)

LG aus Ö
Rudolf

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