von Püppi92 » 13.03.2018, 07:18
Hallo ihr Lieben,
Zurzeit habe ich mal wieder ein Problem bei dem ich einfach nicht weiter weiß! Ich habe nach jahrelanger leidenszeit im letzten September endlich meine Ausbildung anfangen können. Es läuft gut und macht auch richtig Spaß. Und ausgerechnet jetzt macht das Stoma Probleme. Seit längerer quälen mich schlimme Blähungen! Teilweise von morgens früh an bis spät in die Nacht. Und richtig laut! Im Büro hört es keiner da ich da meist alleine bin. Aber in der Schule bin ich dem komplett ausgesetzt! Ich kann mich überhaupt nicht auf den Unterricht konzentrieren weil ich im Kopf nur die Panik habe das das Stoma ein Geräusch machen könnte. Ist auch leider schon passiert. Für mich ist die Situation einfach im Moment unerträglich! Eine Freundin hat mir geraten, mal mit der Schulleitung zu sprechen ob es möglich wäre einen Teil des Stoffes Zuhause zu machen. Zumindest so lange bis ich das Problem in den Griff bekommen habe. Aber geht das so einfach? Hat jemand danit Erfahrungen? Was würdet ihr an meiner Stelle machen??
Freue mich über jeden Tipp!
Danke euch schon mal
Drücke euch aus dem schönen Norden:)
von Banditensocke » 13.03.2018, 09:43
Moin!
Mein Tipp: Denk einmal über Ernährung nach.
Je weniger Kohlenhydrate (Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis, Süssigkeiten und Produkte daraus) Du isst, desto ruhiger wird der Bauch, das ist meine Erfahrung. Mein Stoma macht, seit ich mich LCHF/ketogen ernähre, mehr oder weniger gar keine Geräusche mehr, da sind die Bäuche der "Normalesser" ohne Stoma um mich herum erheblich lauter.
Ich denke, ich habe einen sehr guten Vergleich, da ich vor knapp zwei Jahren noch einmal ein weiteres, körpertherapeutisches Studium begonnen habe. In den Praxis-Segmenten liege ich dabei mit 40 - 50 anderen Studenten in einer großen Halle auf Matten. Die Lektionen (ATMs) beginnen immer mit einem Körper-Scan, bei dem es im Raum ansonsten absolut ruhig ist, d.h. da wird nicht geschwätzt, gescharrt, gekramt oder sonstwas.
Bevor ich meine Ernährung umgestellt habe, hätte ich mich nie getraut, mich einer solchen Situation auszusetzen, jetzt kann ich auf die Ruhe meines Bauches vertrauen. Ich ernähre mich seit über drei Jahren ketogen.
Weiterer benefit:
1. Gewicht. Ich habe tendentiell immer zu wenig gewogen, das hat sich durch diese Ernährungsform wunderbar stabilisiert. Ich habe im Vergleich zu "vorher" rund drei Kilo zugenommen, die auch dann stabil bleiben, wenn ich einmal krank bin und nur sehr wenig essen kann.
2. Verdauung: viel, viel ruhiger!
3. Verträglichkeit: Ich kann inzwischen auch Nahrung zu mir nehmen, die ich vorher wegen meiner Stenosen nicht mehr essen konnte, ohne eine Kolik zu riskieren. Ich esse heute wieder mit Genuss:
Nüsse & Samen
rohes Gemüse
Sauerkraut
oxalsäurehaltige Gemüse wie Spinat
4. Im Februar hatte ich ein Crohn-Staging. Meinem angeschlossenen Darm geht es wunderbar, das zeigen die bildgebenden Verfahren deutlich.
5. Meine Migräne, die zuletzt 2014 so schlimm war, dass ich an 20 Tagen / Monat wirklich flach lag, ist ausgeheilt.
Damit meine ich: weg. Ich habe extrem selten noch einmal einen Anflug, den ich mit Ibuprofen kupieren kann. Damit brauchte ich 2014 gar nicht erst anfangen, da half oft nach mehr als 72 Stunden nur noch Kortison.
Der ruhige Bauch, also ein Stoma, das nicht mehr aus heiterem Himmel lostrompetet, ist für mich ein netter Nebeneffekt, aber ich geniesse ihn.
Probiers aus - meines Erachtens ist das der sicherste Weg zu einem ruhigen, fröhlichen Bauch.
von Ariela » 13.03.2018, 18:14
Hallo Püppi,
ich hatte (und habe auch heute noch manchmal) ein ähnliches Problem, und habe es relativ einfach (und relativ schnell) durch das Essen von fettarmem Naturyoghurt (sprich: ohne irgendwelche Zusätze) gelöst. Wenn dir der absolut nicht schmecken sollte, kannst du ja vor dem Verzehr ganz einfach kleine Fruchtstücke hinzufügen.
von Banditensocke » 13.03.2018, 20:01
Es ist gerade der Zucker (= Kohlenhydrate), der in Verbindung mit anderen Nährstoffen für Gärprozesse sorgt, und die machen nun einmal Krach.
Naturjoghurt sollte NICHT fettreduziert sein, denn die reduzierte Fettstufe ist automatisch reicher an KH. Wer Früchte hinzufügt, kann eigentlich auch gleich Zucker verwenden.
von rallaren » 14.03.2018, 20:22
Hej Püppi, ich habe bis vor kurzem als Vermesser draußen gearbeitet, meine Kollegen wußten Bescheid. Und auch im Großraumbüro hat Niemand komisch geguckt, wenn ich blähte.
Nun bin ich Berufsschullehrer geworden. Da hatte ich die Sorge, daß ich vor der Klasse Geräusche mache. Auf Anraten der Stomatherapeutin bin ich offensiv damit umgegangen. Bereits in der zweiten Klasse klappt das. Ich hab jedesmal von meiner DarmOP berichtet und daß ich manchmal blähe.
Das wars. Auch wenn ich mitten in die Stille Geräusche mache schaut keiner mehr auf.
Für mich war das die beste Lösung.
Vielleicht klappts ja auch bei Dir so. Würde es Dir wünschen.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich gänzlich ungeniert. Is wohl von Wilhelm Busch
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