von Mauli » 25.04.2008, 22:14
Hallo,
ich wollte Fragen ob Ihr das "Problem" auch kennt:
Meistens ist, je nach dem was und wieviel ich tagsüber esse, die Konsistenz des Inhalts tagsüber recht "normal", d.h. halbwegs breiig. Nachts wird dass allerdings immer flüssiger. Meistens muss ich einmal zwischen 2.30 und 3.30 leeren und dann wieder morgens zwischen 5 und 6 Uhr. Und spätestens da ist dann der ganze Beutel nur noch voller Flüssigkeit. Ich habe Nachts auch immer recht viel Durst (auch schon vor Anlage des Stoma). Wenn ich nach dem Beutel oder Blase enteeren nix trinke bekomme ich immer ein "ich-trockne-gleich-aus"-Gefühl . Da drängt sich mir so ein wenig die Frage auf, ob mein Darm nachts die Fähigkeit verliert Flüssigkeit zu resorbieren :shock:. Aus meiner Sicht gibt das Verhalten möglicherweise wegen des körpereigenen Cortisol-Spiegels Sinn, der etwa gegen 5 Uhr morgens ja seinen absoluten Tiefpunkt erreicht haben sollte. Trotzdem hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Jetzt wo ich dank des Stomas das Cortison (nach drei Jahren) und das Azathriopin (Immunsuppressiva - nach zehn Jahren) absetzen konnte, merke ich dass mein Körper wieder langsam "zu kämpfen hat" und ich deutlich öfter als vorher leeren muss . Also es ist immer noch eine schönere Situation als vor dem Stoma, aber mein Crohn gibt mir schon zu erkennen, dass er noch da ist. Schade eigentlich...
Und wenn es mal ein paar Tage nur noch flüssig kommt, wie schnell greift Ihr dann zu so Sachen wie Imodium (Tropfen)? Oder sollte man davon besser die Finger lassen?
Viele Grüße,
Mauli
von Björn Lehmann » 25.04.2008, 22:26
Da kann ich dir nur zustimmen. Bei mir ist es fast genauso. Aber da habe ich mich schon dran gewöhnt und erledige das im Halbschlaf.Mauli hat geschrieben:Meistens ist, je nach dem was und wieviel ich tagsüber esse, die Konsistenz des Inhalts tagsüber recht "normal", d.h. halbwegs breiig. Nachts wird dass allerdings immer flüssiger. Meistens muss ich einmal zwischen 2.30 und 3.30 leeren und dann wieder morgens zwischen 5 und 6 Uhr.
Ich arbeite mit Tinctura Opii. Das dickt meinen Stuhl immer für einen gewissen Zeitraum ein. Diese Tropfen nehme ich Morgens, Mittag und Abends ein. Bei einer Dosierung von 30-40-30 Tropfen jeweils eine Halbe bis Dreiviertel Stunde vor den größeren Mahlzeiten. Dann habe ich Tagsüber immer so 2-3 Stunden Ruhe mit meinem Beutelchen.Und wenn es mal ein paar Tage nur noch flüssig kommt, wie schnell greift Ihr dann zu so Sachen wie Imodium (Tropfen)?
von Melli » 26.04.2008, 02:07
Bei mir ist der Stuhl immer flüssig und die Konsistenz hängt davon ab, was ich esse. Habe also diese Erfahrungen wie Mauli nicht.
Bo, darf ich mal fragen, wieso du mit Stoma Opium nimmst? Ich war froh, das Zeug loszuwerden mit der Stoma OP, der Entzug war nicht besonders toll, für 2 bis 3 Stunden Ruhe mit Ileo würde ich es eher nicht nehmen. 30-40-30 sind zudem eine ziemlich hohe Dosis (ich hab mal mit 8 Tropfen angefangen und war Jahre später auf 100ml in 5 Tagen).
Was würde passieren, wenn du kein Opium nimmst?
Eine eindickende Wirkung habe ich persönlich nie gemerkt, nur die stopfende Wirkung bzw wird ja der Darm gelähmt und man hat daher etwas Ruhe.
Ist bei dir zB mit Imodium nichts passiert?
von Udde » 26.04.2008, 08:47
Meli hat geschrieben:
Bei mir ist der Stuhl immer flüssig und die Konsistenz hängt davon ab, was ich esse. Habe also diese Erfahrungen wie Mauli nicht.
von Sabine049 » 26.04.2008, 09:06
Guten Morgen
Zitat BoIch arbeite mit Tinctura Opii. Das dickt meinen Stuhl immer für einen gewissen Zeitraum ein. Diese Tropfen nehme ich Morgens, Mittag und Abends ein. Bei einer Dosierung von 30-40-30 Tropfen jeweils eine Halbe bis Dreiviertel Stunde vor den größeren Mahlzeiten. Dann habe ich Tagsüber immer so 2-3 Stunden Ruhe mit meinem Beutelchen.
von hexe69 » 26.04.2008, 10:16
hallo,das proplem habe ich auch, das ich nachts wechseln muß.und dann auch nur einmal in der nacht,denke das haben hier die meißten das sie aufstehen müßen. und mein stuhl is immer flüssig, es sei denn ich esse sehr viel nudeln, kartoffeln oder pizzateig.ich nehme gar keine medis um einzudicken oder so was,zum glück geht das bei mir ohne.
lg anja
von Monsti » 26.04.2008, 11:07
Hallo Mauli,
ich glaube, bei den meisten Ileokängurus ist das so. Auch ich muss jede Nacht 1-3x zum Entleeren/Entlüften aufstehen, was mir aber schon längst nichts mehr ausmacht.
Zum Eindicken nehme ich - außer bestimmten Nahrungsmitteln - gar nichts. Wozu auch? Im Gegenteil: läuft's zu dick in den Beutel, bleibt das Zeug rund ums Stoma kleben, so dass ich den Brei ständig runterschieben muss. Da ist es mir flüssig wirklich lieber. Wichtig ist nur, dass der Elektrolythaushalt okay ist.
Liebe Grüße
Angie
von Mauli » 26.04.2008, 11:11
Hi,
Danke für Eure Antworten, wenn der Stuhl bei Euch immer flüssig ist brauche ich mir ja zumind. nicht allzuviele Gedanken machen. Auf der anderen Seite, führt das bei mir dazu dass ich nachts manchmal sogar dreimal leeren muss, was irgendwie schon sehr ätzend ist. Ich meine zur Zeit geht es noch, weil ich nicht an einen festen Arbeitsbeginn gebunden bin, aber später...? Ich fühle mich jedenfallens nicht jeden morgen um 7:00 putzmunter . Außerdem versuche ich bereits nach 19:00 nix mehr zu essen, was ja schon ganz hilfreich sein soll, wie ich hier im Forum gelesen habe.
Das mit dem Opiaten wäre wohl auch nix für mich. Denn eine komplette Lähmung des Darms führt bei mir, auch weil ich soviel Luft im Bauch habe, dann nur schnell zu üblen Krämpfen. Aber vielleicht sollte ich das mit den Flohsamenschalen mal probieren, obgleich ich nicht sicher bin ob die im Dünndarm viel "regulieren" können.
Verwenden eigentlich einige von Euch größere (sprich "maxi") Beutel nachts? Ah ich habe grade die Beutelgrößen-Umfrage entdeckt *g*. Damit hat sich die Frage eigentlich schon erledigt.
Viele Grüße,
Mauli
von Ela2 » 26.04.2008, 13:16
Hallo Leute
ich habe auch die Erfahrung gemacht nach 19 Uhr nichts mehr zu Essen! Und siehe da, ich brauche nachts nur einmal oder manches mal keinmal aus dem Bett klettern! Ist ne feine Sache! Im Sommer kann man das ja auch nach hinten Verschieben, da geht man eh erst später ins Bett! Ausserdem kommt es darauf an was ich esse! Bananen sind gut, eine am Tag führt auch zum breiigen Stuhl! Also ich komm gut klar....Bin auch froh nix zum Eindicken nehmen zu müßen....Irgendwie findet jeder so seine Technik! Kommt Zeit kommt Rat
Lieben Gruß und schönes WE
Ela
von Björn Lehmann » 26.04.2008, 20:19
Hallo Meli, gerne antworte ich auf deine Frage. Es ist so, dass man mir während meiner Chemo zu dem Medikament geraten hat. Ich hatte während dieser Zeit einen hohen Verlust an Flüssigkeit. Dazu kam mein Kurzdarmsyndrom. Das was ich getrunken habe, ist meistens dann sofort wieder heraus gekommen. Ich habe zu dieser Zeit auch Imodium und Loperamid ausprobiert. Diese haben aber bei mir irgendwie keine Wirkung. Ich war bisher eigentlich immer froh gewesen, dass mir die Opiumtinktur so gut geholfen hat. Nebenwirkungen kann und habe ich bis jetzt nicht feststellen können. Ich kann dazu eigentlich nur sagen, dass ohne die Tinktur fast alles so durchlaufen würde bei mir. Die Tinktur dickt den Stuhl schon ein bei mir. Auch auf der Reha hat man mir nicht von der Einnahme der Tinktur abgeraten. Man hatte mir eher empfohlen für die Nacht noch 20 Tropfen einzunehmen. Was ich aber nicht tue.Meli hat geschrieben:Bo, darf ich mal fragen, wieso du mit Stoma Opium nimmst? Ich war froh, das Zeug loszuwerden mit der Stoma OP, der Entzug war nicht besonders toll, für 2 bis 3 Stunden Ruhe mit Ileo würde ich es eher nicht nehmen. 30-40-30 sind zudem eine ziemlich hohe Dosis (ich hab mal mit 8 Tropfen angefangen und war Jahre später auf 100ml in 5 Tagen).
Was würde passieren, wenn du kein Opium nimmst?
Eine eindickende Wirkung habe ich persönlich nie gemerkt, nur die stopfende Wirkung bzw wird ja der Darm gelähmt und man hat daher etwas Ruhe.
Ist bei dir zB mit Imodium nichts passiert?
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