von Torte » 12.07.2012, 07:53
Danke ihr Lieben für die vielen Denkanstöße,
habe ja einige schon davon beherzigt und habe angefangen mich zu bewegen.
Gestern habe ich mich vor Dienstschluß aufgerafft und mit meinem Ateilungsleiter gesprochen. Wir haben ein sehr offenes Gespräch geführt (ich war schweißgebadet und ihm war es teilweise sichtlich peinlich, aber wer fragt muß mit Antwort rechnen). Wir sind so auseinander gegangen, dass er sich zumindest einmal Gedanken über einen anderen (körperlich nicht so anstrengenden) Arbeitsplatz machen wollte oder ob die Möglichkeit von Heimarbeit besteht (damit wäre mir der Pannenstress besonders auf der Hin- und Rückfahrt genommen).
Am 17. und am 25. habe ich Termine bei den Ärzten gemacht, die Berichte für meine Rente vorlegen sollen und werde denen persönlich auf die Füsse treten.
Jetzt noch ein Zusatz: Helga (?) wollte wissen was meine Stomatante zu meinen Unterwanderungsproblemen sagt: War sehr behilflich und hat viel ausprobiert mit mir (verschiedene Platten, Gürtel, Paste usw.) - aber ich habe einen Stomaonkel - und was für ne Schnitte
Lg
Dorothee
von Sternchen1960 » 12.07.2012, 08:33
Häslein hat geschrieben:Ich gebe zu, dass ich darauf gewartet habe, dass es jemand wie Biggi und Frank auf den Punkt bringen.
Ich sehe es auch so, hätte es aber etwas heftiger formuliert bzw. habe nach Worten gesucht, wie ich meine Meinung ausdrücken kann.
Danke! Sehe ich auch.
LG, Häslein
Hallo Torte,
schön, dass du nun die Kraft und den Mut gefunden hast zu reden. Auch wenn du schweißgebadet warst, irgendwo tat es sicher auch gut dem Vorgesetzten mal die Augen geöffnet zu haben. Ob daraus mehr Verständnis wächst mußt du abwarten.
Ich war auch froh Sternchen und Häsleins Kommentare zu lesen, denn auch ich hatte nach Worten gesucht. Ich bin nicht im öffentlichen Dienst tätig und habe auch keinen Personalrat, Schwerbehindertenbeauftragten... Ich bin "Einzelkämpferin" wenn es zu Problemen kommen sollte. Und genau deshalb gehe ich offen mit meinem Arbeitgeber um. Was sie eventuell hinter meinem Rücken reden "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß".
Lieben Gruß billy64
von Biggi0001 » 12.07.2012, 14:01
Perfekt, Torte, so soll es sein.
Wie soll jemand auch wissen, was "anliegt", wenn man keine offenen Worte findet.
So wie Billy hab ich es auch immer gehalten und bin immer gut damit gefahren ( mein Freund sagt so treffend: Nur wer spricht, kann gehört werden ).
Thumbs up und weiterhin viel Erfolg beim Aufrechtgehen
Viele Grüße von Biggi
von Sternchen1960 » 12.07.2012, 21:29
Liebe Torte,
super, dass Du Dich endlich für Deine Interessen aktiv einsetzt! Ich freue mich sehr für Dich, dass Du die Kraft dazu gefunden hast.
Und um die Stomaschnitte könnte man Dich ja regelrecht beneiden. Vielleicht war das mit der RV bei mir doch eine blöde Idee?*fg*
Ich hoffe nur, dass der Kerl auch eine Lösung für's Soma und nicht nur fürs Auge bieten kann *fg* Denn ständig Pannen ist je echt nervig.
Liebe Grüße
Helga
von mucki53 » 13.07.2012, 01:05
Liebe Torte,
das hast Du prima gemacht , auch wenn es Dich Überwindung gekostet hat. Nun ist der AL am Zug, bin mal gespannt. Heimarbeit wäre nicht schlecht.
Für die Arzttermine drücke ich Dir die Daumen !!
von Torte » 18.07.2012, 07:48
Hallo Ihr Lieben,
tut mir leid, dass ich mich ein paar Tage nicht gemeldet habe.
Hatte leider Darmverschluss, der sich aber zum Glück mit Medikamenten, Infusion usw. wieder erledigt hat. Nun läuft es wieder....
Das war bei mir der Punkt meinen Hintern richtig hoch zu kriegen und meine Sachen ganz konkret zu regeln. Ich habe einen schnellen Termin bei meiner Psychologin bekommen, die mir richtig richtig gut getan hat und die mich wieder gut auf den Weg gebracht hat. Dann habe ich bei meiner Arbeit gesagt, dass ich jetzt Hilfe brauche und wie diese aussehen könnte. Und siehe da, es geht: Ich kann evtl. erstmal vorübergehend einen Heimarbeitsplatz bekommen. Muss dann nur ein- oder zweimal die Woche bei der Arbeit erscheinen. Dadurch ist mir der tägliche Pannendruck genommen, ich verliere aber nicht den Kontakt zu den Kollegen. Ist erstmal nur für ein Projekt, damit beide Seiten sehen können, wie es läuft. Bis dahin brauche ich die schwere körperliche Arbeit nicht mehr zu machen.
Und das war der Gipfel: Sie haben bei der Arbeit eingeräumt, dass sie mir gegenüber ein bisschen ignorant waren und ihrer Fürsorgepflicht nicht so ganz nachgekommen sind.
Jetzt hoffe ich mal, dass es nicht nur leere Worte waren, sondern dass sie es so gemeint haben.
Das einzige Thema, wo ich unentschlossen bin, ist der Arztwechsel. Als es mir jetzt nicht gut ging, hat mein Arzt mir soo gut geholfen und es so gut auf die Reihe bekommen, dass ich dachte, dass ich doch die richtige Wahl getroffen habe und paar Tage später ist es dann vorbei und es läuft nichts mehr. Ich war dann probeweise bei einem anderen Gastrologen bei uns in der Nähe: Er fragte mich ob er meinen Bauch mal anschauen dürfte, er wollte anhand der Narben sehen, ob es stimmt, was ich ihm erzählt habe. Befunde wollte er aber nicht sehen.
Dann wollte er wissen (weil ich ja Bauchschmerzen habe), ob jemand schon mal eine Blinddarmentzündung ausgeschlossen hat. Als ich ihm sagte, dass das unwahrscheinlich ist, weil ich ja gar keinen Dickdarm mehr habe, meinte er dass er keine unkooperativen Patienten wolle. Man muss wissen wann man gehen muss.
Bei uns auf dem flachen Land gibt es nicht so eine riesige Auswahl, evtl. muss ich den Suchradius ein bisschen erweitern. Aber wenn ein Notfall eintritt, ist ein Arzt in der Nähe auch gut. Bin unentschlossen.
Jetzt werde ich aber erstmal ein bisschen auf der Couch liegen und mich pflegen.
LG und danke noch mal für eure Hilfe und Anregungen
Dorothee
Hallo Dorothee,
das hört sich, deine Arbeit betreffend, doch super an!
Schön, dass dir hier alle ein wenig Anschub gegeben haben und du losgelaufen bist. Hat sich also gelohnt!
Wie es aussieht wußten deine Kollegen und Vorgesetzten doch nicht so ganz über dich und deine Situation Bescheid und es ist gut, dass du das Gespräch gesucht hast.
Zu deinen Ärzten.... das ist echt schwierig, wenn das Ärztenetz nicht so dich gespannt ist. Hat der zweite dich rausgeschmissen, weil du seiner Meinung nach nicht kooperativ bist? Dann hätte sich das für mich erledigt.
Allerdings, ohne dir zu nahe treten zu wollen: Ich kannte auch einen Arzt, der wollte wissen was man hat, aber keine Diagnose gestellt bekommen, sondern sich selbst ein Bild machen. Damit konnte ich aber umgehen.
Gruß billy64
von doro » 18.07.2012, 08:23
Ich kann nun zu Deinm Arzt nichts sagen, aber kann es sein, dass Du nicht den "richtigen Ton" triffst ?Dann wollte er wissen (weil ich ja Bauchschmerzen habe), ob jemand schon mal eine Blinddarmentzündung ausgeschlossen hat. Als ich ihm sagte, dass das unwahrscheinlich ist, weil ich ja gar keinen Dickdarm mehr habe, meinte er dass er keine unkooperativen Patienten wolle. Man muss wissen wann man gehen muss.
von olli72 » 18.07.2012, 10:44
Also was den Doc angeht, muss man sich wohl mal beide Seiten vorknöpfen
Es gibt genug Ärzte der Marke "Ich bin was und du nicht".
Die habe ich auch schon genug erlebt. Ob nun in Praxen oder Kliniken.
Wenn ich allein an den Prof. Dr. M. nach meiner letzten OP denke, gehen mir die Nackenhaare hoch!
Für den war ich gar nicht vorhanden. Der hat mich bei der Visite, weder begrüßt noch hat er mit mir kommunizert.
Aber naja...das nur als Beispiel...
Selbst wenn Torte sich, nach der Frage zu ihrem Appendix, "patzig" geäußert haben sollte, oder ihm seine Diagnose vorweg genommen hat, indem sie ihn darauf hingewiesen hat, dass sie ja keinen Dickdarm mehr besitzt, gibt das ihrem Arzt noch lange nicht das recht, so zu reagieren. Schließlich hätte er ja den Arztbrief seiner Kollegen wenigstens überfliegen können. Heißt es nicht immer: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil? (kleiner Scherz)
Vielleicht hatte er aber auch nur einen schlechten Tag. Hat ja schließlich jeder mal. Ob Arzt, Hausfrau oder Comedian.
Meine Hausärztin hat bei mir im Februar auch einen "akuten Blinddarm" ausgeschlossen und mich sogar noch zu einem 2. Arzt geschickt, der auch nichts feststellen konnte.
(Resultat siehe in meiner Vorstellung)
Ich bin heute noch bei ihr als Patient
Wir haben nach meinem Klinikaufenthalt in Ruhe darüber gesprochen und gut ist. Soll ich jetzt davon ausgehen, dass sie eine schlechte Ärztin ist?? Jeder macht mal Fehler. Aber so ein Patzer passiert ihr bestimmt nicht noch einmal. Nur bei Ärzten kann sowas halt schwerwiegendere Folgen haben, als z.B. in meinem Job. Wenn ich Mist bauen, schweiße ich es hinterher wieder zu
Aber wie Doro schon sagt... Der Ton macht die Musik!
Und das gilt natürlich für beide Seiten
Alles andere verursacht unnötig Streß. Und Streß ist ungesund
Liebe Grüße, Olaf
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