von Peter51 » 23.01.2015, 13:44
Hallo und einen schönen Tag,
Hallo Tochter zur hilfefürpapa,
hier haben nicht wenige den Kampf gegen eine schwere Darmerkrankung und natürlich auch den Mut gegen eine Krebserkrankung zu kämpfen gefunden.
Gerade nach einer so schweren Operation in der Krebstherapie, kann man dieses WARUM GERADE ICH nicht fassen wollen.
Auch ich kam völlig unerwartet zu meinem ersten Stoma und war zu Anfang fassungslos es über mich ergehen lassen zu müssen.
Glaube mir einfach mal, dass Dein Vater ganz schnell die Notwendigkeit SEINES Stoma verarbeitet wird, hier haben andere Betroffene im Forum es auch schnell lernen müssen.
Du hast schon so wertvolle Hinweise/Ratschläge von erfahrenden Betroffenen
hier aus den Forum bekommen und daher rate ich Dir nur wenig noch, versuche Deinen Vater zu überzeugen hier selbst hier im Forum zu kommen um zu lesen/schreiben, es kann nicht nur für Deinen Vater sehr hilfreich sein, auch Deine Mutter würde hier für sich GEZIEHLTER PERSÖNLICH Unterstützung bekommen können.
Es gibt wirklich unschöne NACHHALTIGE schwere Erkrankungen mit den man lernen MUSS/KANN umzugehen und was noch viel WICHTIGER ist, man darf SICH NICHT BEHERRSCHEN lassen, den Mut zum Leben hat uns die Mutter NATUR in die Wiege gelegt. DER WILLE Leben zu WOLLEN, ist die Beste Grundlage FÜR SICH ZU KÄMPFEN!
Für Dein Vater alles Gute.
LG aus Berlin Peter51
von Melli » 23.01.2015, 15:13
Herzliche Willkommen hier, Tochter-vom-Papa!
Es wurde alles schon toll gesagt, ich möchte noch hinzufügen, dass dein Papa auf jeden Fall so schnell wie möglich selbst den Wechsel der Stomaversorgung lernen/machen soll. Das ist einfach zu lernen, Gewöhnungssache - und falsch machen kann man eigentlich nichts (zumindest nichts Gravierendes )
Mein Vater ist ein gestandener Mann, liebt es gut und vorallem viel Fleisch zu essen.Und trinkt auch gern Bier mit Freunden und Kollegen....
von Hilfefuerpapa » 23.01.2015, 19:31
Vielen dank für eure vielen Antworten!
Da ich meinen Vater nun nicht gleich besuchen kann,ist es für mich umso schwieriger und zermürbender mitzubekommen,wie es ihm wirklich geht!
Aber meine Mutter und Schwester waren heute bei ihm.er wird nun auf der intensivstation seit gestern überwacht.
Sie sagten,er würde sogar besser als nach der 1.ursprünglichen OP aussehen!
Und er hätte ihnen ohne Scham das stoma gezeigt und selbst gefragt ob der Beutel schon voll ist
Das zeigt mir,dass er es nicht abblockt,sondern sich darauf einlässt!
Worüber ich ganz glücklich bin!
von Hanna70 » 23.01.2015, 19:47
Hallo Töchterchen,
na, das klingt doch super!
Dein Vater geht ganz selbstverständlich mit dem Stoma um. Meist machen sich die Angehörigen viel mehr Sorgen als der Betroffene selbst.
Wie schon geschrieben wurde, Dein Vater sollte so schnell wie möglich sein Stoma selbst versorgen. Das macht selbständiger und unabhängig. Natürlich sollte er aber auch die Hilfe einer Stomaschwester (oder -bruder ) annehmen.
Und da Dein Vater ja im besten PC-Alter ist, sollte er sich auch selbst hier anmelden. Hier gibt es immer schnelle Hilfe und Rat, wenns mal nicht ganz so glatt läuft.
LG Rosi
von Hilfefuerpapa » 24.01.2015, 14:23
Hallo,
Jetzt kommen bei mir noch einige Fragen auf:
Ich habe im Internet gelesen,dass man fürs Autofahren so eine Gurtbrücke am Gurt befestigen sollte. Ist sowas wirklich nötig? Habt ihr so eine in Benutzung?
Und zwecks Ernährung: meine Mutter hat mich darum gebeten mal nach schonkostrezepten zu suchen. Sie selbst kennt sich mit Computern und Internet überhaupt nicht aus!
Gibt es da bestimmte Rezeptebücher,die ihr empfehlen könnt oder sollte man einfach nicht zuviel Gewürze und blähende Zutaten benutzen?
von doro » 24.01.2015, 15:04
Hallo Vaterstochter,
Es braucht keine Schonkost und keine Gurtbrücke.Dein Pa ist nicht magenkrank sondern er hat nur ein Stoma.Er wird, wenn er ZUHAUS ist in kleinen Portionen testen wollten, was er verträgt.Eine Gurtbrücke braucht es nicht, denn es ist selten, das ein Autogurt so auf das Stoma drückt, das es einen Schoner braucht.Das wird er feststellen, wenn er wieder Auto fährt.
Was es braucht ist eine Inkontinenzunterlage für den Fall, das seine Versorgung in der Nacht einmal undicht wird.Ein großes Saunalaken erfüllt den gleichen Zweck.
Zudem ist eine ordentliche Stomaschwester im Krankenhaus wünschenswert.Ansonsten hofft und wünscht, das der Krebs völlig verbannt wurde.Das ist wichtig.
Macht Euch über zusätzliche Hilfsmittel noch keine Gedanken, das bringt die Zeit mit sich, denn so ein Stoma verändert sich noch und es wird vieles einfacher wie in den ersten Wochen nach der OP.
von Sabine049 » 24.01.2015, 17:04
Hallo Tochter von "Papa zu Hilfefuerpapa" ,
da dein Pa. a.) sich bereits mit dem "temporären" Stoma arrangiert hat, b.) bereits am ersten postop. Tag auf die Förderung dessen achtet und c.) mental sich auf eine Rückverlegung in Monaten einstellen kann, wird er sich ganz rasch von den Strapazen der vergangenen Tagen erholen und genesen.
Wie doro schrieb, das Wichtigste ist, dass das böse Untier vollkommen eliminiert wurde , alles weitere wird sich von alleine geben.
Ernährungstechnisch in kleinen Portiönchen herantasten; jedoch anfangs würde ich seinerseits schon auf stark blähende und vor allem Dingen sehr faserige Kost (Spargel, Blattspinat), Hülsenfrüchte, "Winterobst" wie Apfelsinen etc. achtgeben und evtl. wenn der Verzicht nicht zu schmerzlich ist, diese Nahrungsmittel zunächst "aussparen" od. gänzlich meiden. Fazit: Eine besondere Schonkost bedarf dein Pa keinesfalls - gewiss just in den ersten postop. Tagen sprich dem obligaten Kostaufbau!
Wichtig ist eine kompetente Betreuung durch einen Stomatherapeuten, egal ob weiblich oder männlich - sowohl im stationären als auch im häuslichen Bereich sprich nach der Entlassung; und das rasche Erlernen der Selbstversorgung.
Es hört sich zunächst alles an, demnach ist zu hoffen, dass dein Pa schnell wieder auf die Beine kommen wird !
Somit wünsche auch ich euch insbesondere deinem Vater alles Gute und toi toi toi - "alles wird gut".
Liebe Grüße und lass gelegentlich von dir/euch hören!
Sabine
Ps. Du wirst erstaunt sein, selbst Prominente wie: Queen Mum, Papst Johannes Paul II, und viele mehr - selbst aus dem Showbusiness - trugen/tragen ein Stoma, ohne dass es publik wurde od. auffiel od. auffällt. An einem "Stoma" ist defintiv noch niemand verendet , ganz im Gegenteil, einem Großteil wird durch die *Stomie* (verlorene) Lebensqualität u. -zeit (zurück)-geschenkt.
von Trudi » 24.01.2015, 19:11
Hallo Töchterli,
Ihr solltet den Papa nun nicht unbedingt mit Schweinebraten mit Kraut oder indischem, superchilischarfem Curry oder ungarishem Gulasch füttern!
Das könnte ungute Folgen haben, das Kraut könnte durchschlagen, wie bei "Normalos" auch , Curry und Paprika brennen 2x, einmal beim Reinfüllen, das 2. Mal beim Rauskommen! Weeeeeeh!
Ansonsten kann der Papa alles essen, was ihm vorher auch geschmeckt hat, langsam rantasten und nicht unbedingt Riesenportionen! In Maßen, nicht in Massen!
Viel Erfolg und "guten Hunger"!
von Melli » 24.01.2015, 21:41
Es braucht keine Schonkost und keine Gurtbrücke
von doro » 25.01.2015, 08:50
Curry ? In allen Varianten. Du siehst Tochter von Vater mit Stoma, Stomaträger sind individuelle Geschöpfe.
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