von Miss-Watson » 23.08.2011, 16:59
Übrigens möchte ich hier mal eben was anbringen:
Ich bin hier seit gestern auf so viel Hilfsbereitschaft und nützliche Tips gestoßen, wie in den gesamten letzten 9 Monaten nicht! Hab momentan auch ein wenig Zweifel daran, ob die Stomatherapeutin die Richtige ist, denn sie hat uns nie erklärt, daß es verschiedene Arten von Platten gibt, welche für welches Stoma gut sind und auch nie erfragt, in welchen Situationen die Platten unterwandern, bzw. wann die Verschlüsse aufgehen. Ausprobiert wurden 2 Verschiedene Modelle und damit hat er sich dann auch zufrieden gegeben.
Und nu hat er sie ja schon seitdem die Wunde zu ist nicht mehr gesehen. Rezepte werden beim HA von ihr bestellt, abgeholt und ihm wird das Zeugs zugeschickt. Und da stellt sich mir gerade noch eine Frage: Ist es richtig, daß die Menge an Stomaartikeln pro Monat begrenzt ist? In Zeiten der Budgetierung kann ich mir das gut vorstellen, aber ich frag hier lieber noch mal nach!!!
Nu schweif ich aber ab, wollte mich eigentlich nur ganz ganz herzlich für Eure Hilfsbereitschaft bedanken. Und gerade war ich hier im Forum in der Schmunzelecke! Hut ab!!! Euer Humor ist unschlagbar und teilweise genauso schwarz wie meiner!!!
von doro » 23.08.2011, 17:15
Jein, bei mir ist bei 60 Beuteln das Ende der Fahnenstange erreicht kann ich es aber begründen wieso und warum ich mehr Beutel benötige,gibt es Zuschlag.Mit Platten ist es ähnlich gelagert, aber ich bin noch nie knapp gekommen und selbst wenn die Hersteller mal für 2 Wochen streiken, komme ich gerade noch zurecht.Mal braucht man mehr mal weniger.Das gleicht sich aus.Ist es richtig, daß die Menge an Stomaartikeln pro Monat begrenzt ist?
von Miss-Watson » 23.08.2011, 17:24
Also bei ihm war es schonmal knapp, aber wie viele er bekommt, weiß ich nicht. Werds am WE erfragen!
Dann hab ich nochmal direkt ne Frage.
Er leidet sehr darunter, daß man sehr wohl erkennen kann, daß unter seinem Hemd irgendwas ist! Das Stoma steht schon recht weit ab! Nu hab ich hier gerade im Forum gelesen, daß es Stomabandagen gibt! Können die da nützlich sein?
von doro » 23.08.2011, 17:42
Zum Vertuschen des Stomas ist es nicht so sehr geeignet.Es gibt Gürtel die werden in die Platte gehakt und sorgen dafür, dass die Platte am Körper fixiert wird. Dann gibt es noch eine Bandage für den Sport um Brüche zu verhindern, also auch nix. Locker Hemden über die Hose tragen ist eine Möglichkeit oder Hosenanzüge? Beule am Bauch erkennen nur Kängurus als Stoma, der Rest der Welt denkt eher an Bierbauch.
von kochmax » 23.08.2011, 17:53
Moin,
mein Stoma steht weit vor. Ich habe kräftig abgenommen, dadurch gibts eine kleine Beule die vorsteht.
Mich störts nicht, mein Stoma ist mir lieb. Ich hatte vorher 6 Jahre eine Collitis ulcerosa und dauernd Schübe.
Wennste sowas hattest, empfindest du ein Stoma als neues Leben.
Natürlich wünsche ich keinem so eine Pest an den Hals, damit er sein Stoma liebt. Aber vielleicht sollte er sich mal phychologische Hilfe beschaffen um sein Problem zu verstehen.
Und ich habe leider noch einen Vorteil, ich bin schon älter und mich kümmert nicht was Andere denken, sagen oder so.
Grüßle
max
von Skyfire » 23.08.2011, 18:43
Hi Max,
klar liebst du dein Stoma, es hat dir das Leben gerettet.
Nur ein junger Mensch, der gerade mal den Morbus Crohn hatte und nach circa 1 Jahr schon der Darm perforiert, der ist dem Tod mal ganz kurz von der Schippe gesprungen, ebenso wie Dir und mir und vielen anderen hier.
Ein Stoma bekommt man nicht einfach so daher geschnippelt, nur das muss dem "kleenen" noch bewusst werden, da hilft meines Erachtens auch kein Therapeut, denn er steht m.E. in seinen Schuhen und weiß wo es im Leben lang geht. Aber dadurch das er noch so jung ist, kann er es noch nicht richtig einschätzen aus Unwissenheit was besagte Krankheit ausrichten kann/könnte und kann dann das Stoma nicht richtig "schätzen", weil es ein Störenfried ist.
Denk ich mir zumindest nun mal so, vielleicht liege ich ja auch falsch, aber wenn ich an meine Zeit denke als ich 25 Jahre alt war (nun sind das nicht 100 te von Jahren zurück, sondern "nur" 17 Jährchen .. ähm Jahre), oh man, ich kann Dir sagen, für mich wäre die Welt untergegangen im ersten Moment.
Heute sehe ich die Sache natürlich wesentlich anders!
Denn erstens hab ich n Märtyrium hinter mich gebracht mit dem MC und zweitens bin ich nun wesentlich "reifer" als ich es noch vor 20 Jahren war, da verändern sich so manche Sichtweisen.
Achso @ Miss,
das wir dir und deinem Bruder helfen, das sehe ich so, das ich das gerne tue, man hat mir vor ein paar Jahren auch so gut geholfen, das ich die Erfahrungen die ich mittlerweile durch Lesen oder selber Erleben gerne weiter geben möchte. Darum bin ich noch hier, weil eigentlich geht es mir mittlerweile zu gut und ich hab mächtig viel Erfahrungen sammeln können, ich bräuchte kaum noch Hilfe, aber hier gibts zu viele liebe Menschen, die in guten wie in schlechten Zeiten zueinander stehen und zusammen nach Lösungen suchen oder einfach nur mal trösten, wenn gerade niemand zuhause greifbar ist.
Jaja, auch dafür sind wir da Aber lieber machen wir mit schwarzem Humor dieses Forum unsicher, als das wir trösten müssen, denn trösten bedeutet auch gleichzeitig das jemand wieder mal erkrankt ist und es ihm dadurch nicht gut geht, und das mögen wir ja mal gar nicht so gern, obwohl es halt im Leben leider dazu gehört. Freud und Leid.
Boah ich red gerade wie meine eigene Oma
von doro » 23.08.2011, 20:44
DAS ist einer der Vorteile wenn man nicht mehr so ganz in den Teenagerzeiten steckt.ich bin schon älter und mich kümmert nicht was Andere denken, sagen oder so.
von Miss-Watson » 23.08.2011, 20:50
Ich glaube, ich würde als 25jähriger Single auch noch etwas darauf geben, was andere denken. Heute sieht das bei mir schon ein wenig anders aus!
von sahnetörtchen » 23.08.2011, 23:12
Hallo Miss-Watson,
bei mir steht der Beutel auch immer ein bißchen vor (ist halt ein blöder Beutel ). Ich klebe die obere Kante einfach immer mit Pflaster an den Bauch und schon sieht es keiner mehr.
Stomaartikel sind mittlerweile auch pauschalisiert. Aber Dein Bruder wird nie ohne da stehen. Wenn er mehr braucht, braucht ein anderer vielleicht weniger, so denken die Kassen. Manchmal muss man den Mehrverbrauch beim Arzt attestieren lassen, aber das ist in der Regel dann ja auch begründbar.
LG
Klaudia
P.S: auch ich komme mittlerweile mit meinem Stoma gut klar, aber es ist schön, Neulingen zú helfen und seine Erfahrungen weiter zu geben, so wie ich es am Anfang hier erfahren habe. GERN geschehen, dafür ist das Forum ja da
von highwaybiker » 23.08.2011, 23:51
Hi Miss-Watson,
Auf die Möglichkeiten der Versorgung möchte ich eigentlich nicht mehr eingehen, weil bereits alles gesagt wurde, was dazu zu sagen ist.
Außerdem wird dein Bruder sowieso bald die richtige Versorgung für sich finden, die dann auch hält.
Viel wichtiger erscheint mir, dass Dein Bruder zu seinem Stoma steht, es akzeptiert und es als seinen Freund betrachtet. Denn ohne das Stoma würde er mit Sicherheit noch unglücklicher und eingeschränkter in seinem täglichen Leben sein. Ich würde an seiner Stelle offensif mit dem Stoma umgehen. Ich habe meinen Freunden und Bekannten gleich von Anfang an erzählt, dass ich absofort Stomaträger bin und was es damit auf sich hat. Jeder der meinen Beutel mal sehen wollte, dem hab ich es gezeigt. Keiner hat sich von mir abgewandt, warum auch? Ich konnte ja sogar mehr machen als vor dem Stoma. Konnte wieder unter die Leute gehen und was unternehmen. Vielleicht macht dein Bruder ja auch Fehler bei der täglichen Stomapflege. Dazu sollte man sich schon ein bißchen Zeit nehmen, dann hält die Platte normalerweise auch. Ich selbst benutze Einteiler (plan) von Coloplast und die halten bei mir zumindest bombensicher. Ich fahre damit Motorrad und mach auch sonst alles, außer natürlich schwere Lasten tragen und was sonst noch zu einem Bruch beitragen könnte. Vielleicht wäre es auch nicht schlecht, dass Du deinen Bruder dazu ermutigst sich selbst hier im Forum anzumelden und mitzumachen. Könnte mir vorstellen, dass ihm das hilft sich mit Leidensgenossen zu unterhalten. Außerdem erfährt er alleine durch das stöbern im Forum sehr wichtige und hilfreiche Ratschläge. Mir ging es jedenfalls so. Deshalb bin ich auch immer noch hier.
Übrigends, ich finde es ganz toll von Dir, dass Du Dich so um deinen Bruder kümmerst und für ihn da bist. Das ist heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich.
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