von Peter51 » 07.02.2018, 14:19
Hallo und einen schönen Tag allerseits
Heute mal bewusst einen eigenen Fred einstellt und hofft bei einigen Interessierte zu finden. Ich stelle nur meine persönlichen Erfahrungen mit „Alltagsprobleme“ ein, natürlich so wie ich es bewerte.
Chronisch krank zu sein, nein das denke ich, wünscht sich keiner, aber die „Alltagssorgen“ können ein mitunter ungewollt beherrschen.
Ich musste vor Jahren, nach einer nachhaltigen Krebstherapien, aus einen für mich erfüllten Arbeitsleben, aus gesundheitlich Gründen ausscheiden und wurde dadurch zum EU Rentner.
Zu erkennen, nur weil das Schicksal mit einen es nicht „gut meint“, nicht einmal mehr drei Stunden am Stück arbeiten zu können, war für mich zu Anfang schwer zu ertragen.
Nein es geht nicht nur darum weniger Einkommen zu haben, mich hat es sehr belastet zu wissen, nicht mehr meine damalige Arbeit ausführen zu können.
Ich habe zwar relativ schnell Ausgleich gesucht, für meine Familie, Freunde mehr Zeit für Gemeinsamkeiten zu verbringen, aber dauerhafte innere Befreiung war das nur begrenst. Als ich mich im Rahmen meiner gesundheitlichen Möglichkeiten, zu ehrenamtliche Aufgaben
zugewandt habe, bekam ich meine innere Ruhe, meine gewünschte Selbstbestätigung zurück.
Auch wenn ich über die Jahre immer wieder mit gesundheitlichen Rückschläge zu kämpfen hatte, die Familie, Freunde aber auch die ehrenamtliche Tätigkeit am Menschen, die selbst schwer chronisch Krank (vorwiegend Menschen mit Mehrfachbehinderung ) sind, haben mich immer wieder geholfen, physisch aber auch psychisch, optimistisch nach vorne zu schauen.
Chronisch krank zu sein bedeutet für mich nicht, den Kopf im Sand zu stecken und sich nicht laufend fragen zu stellen warum gerade ich ……………… Nein, sein Schicksal schwer zu erkranken, kann man persönlich nur sehr eingeschränkt beeinflussen, aber man kann seine eigene Zukunft im Umgang damit, sehr wohl für sich gestalten.
Natürlich pflege ich meine Hobbys, viel intensiver als vorher und das ist gut so.
Für mich waren die erneuten Herausforderungen, mich wieder stellen zu müssen, nur weil wieder zusätzliche „Akuterkrankungen“ in mein Alltagsleben kamen, eine Aufgabe für mich zu kämpfen.
Sich aufgeben, Sorry dass kann jeder. Nein ich sehe das wirklich so, für sich kämpfen, auch wenn der innere „ Schweinehund“ bei mir am liebsten aufgeben wollte, diese Phasen hatte ich bei einigen Ereignissen. Sei es bei umfangreichen Therapien in meinen beiden Krebserkrankungen, aber solche Gegebenheiten die ich im Bereich m… Geschichte, schon einstellte.
Nein, ich kann viele verstehen wenn sie sagen, ich habe die Kraft nicht mehr, gegen Behörden udgl meine berechtigte Förderungen gelten zu machen, mach du das bitte, ich brauche meine Kraft um mit mir selbst klar zu kommen.
Hilfe zulassen ist keine Schwäche, ich sehe darin keine Hilflosigkeit sondern eine Stärke.
Menschen im Alter, Leute die chronisch Krank sind und Menschen mit Handicaps, auch sie gehören zur Gesellschaft. Ich habe mich gerne, gezielt als „Dienstleister“ für Kleinigkeiten im Alltagsleben für diese Personengruppen stark gemacht.
Ich bekomme nicht ein Cent dafür, ich bekomme aber sehr oft dann, ein Lächeln und sehe mitunter ein strahlendes Gesicht, was will man mehr?
Ich meine zu wissen, auch mit meinen eingestellten Beitrag werde ich nur einen kleinen Teil der Interessierten erreichen können, die Zeit war es mir aber persönlich Wert.
Auch dieser Beitrag soll in keinster Form, meine Spontanbeiträge im Inhalt rechtfertigen, sie zeigen nur so Issa nun mal.
Wie auch diesen Beitrag, schreibe ich mit Tablet/Smartphone, nehme Telefonate an, erledige was mir gerade wichtig ist zwischendurch und gehe nicht nochmals nach oben um korrektur lesen zu wollen.
Wer jetzt meinen letzten Satz liest, bei denen bedanke ich mich für seine Aufmerksamkeit.
LG der Peter51
von Witch » 07.02.2018, 17:59
Hallo Peter,
was Du geschrieben hast, kann ich sehr gut nachvollziehen. Deshalb
Denke bitte bei all Deinen Aktivitäten daran, auch Deine Kraft ist nur endlich. Aber, dies ist Dir bestimmt bewußt. Nur leider verdrängt man dies öfffters.
LG Witch
von Peter51 » 07.02.2018, 20:14
Hallo Witch, herzlichen Dank für dein Beitrag, meine Frau und Kinder, passen sehr gut auf mich auf.
Sicher, man sollte sehr interessiert sein, sich nur das zumuten zu wollen, was einen nicht überfordert.
Ich hoffe dir geht's gu, alles im grünen Bereich ?
Lass es dir bei deinen Lieben daheim gut gehen und das in Liebe und Geborgenheit.
LG Peter51
von Witch » 08.02.2018, 01:58
Hallo Peter,
Ich halte es wahrscheinlich so wie Du: Man muss zwar mit seiner Krankheit leben, aber nicht für sie.
Was die eigene Kraft überschätzen betrifft: Du kennst es bestimmt auch, man begleitet einen Menschen und möchte dann nicht - nur wegen der eigenen Probleme - einen Menschen allein lassen. Dabei ist es egal, um welches Ehrenamt es sich handelt.
LG Witch
von Peter51 » 08.02.2018, 10:09
Hallo Witch,
Sich generell zum "Geisel" seiner Erkrankung machen, nein so lange ich kann vermeide ich das Witch.
Sollte ich mal nicht so gut drauf sein, meine Frau/Kinder unterstützen mich wenn ich ausfalle.
Alles gute Liebe Witch, lass es dir in Liebe und Geborgenheit gut gehen daheim.
Glg Peter
von Banditensocke » 11.02.2018, 10:45
Ich lebe schon sehr lange mit chronischen Krankheiten - in der Kindheit begann es früh mit Asthma und Migräne, als Teenager kam der MC hinzu.
Auch dabei gibt es eine Art "Lernkurve". Ich habe schon als Kind gelernt, mich selbst zu organisieren. Mein Interesse für Medizin hat sich sehr früh gezeigt, schon als 7 Jährige habe ich das Gesundheitslexikon meiner Eltern studiert.
Meine Eltern wollten oder konnten mich nur sehr begrenzt unterstützen - egal ob es um Krankheit, Schule oder Studium ging, auch das hat dazu geführt, dass ich das eben selbst lernen und sehr früh umsetzen musste.
Kopf in den Sand stecken oder hadern standen daher für mich nie auf dem Programm. Meine Herangehensweise ist immer gleich:
Was ist? (Es ist wie es ist, also erforsche das, was ist)
Was geht? (Entdecke Möglichkeiten und Optionen, lerne so viel wie möglich zum Thema)
Was will ich?
Was will ich nicht?
Und genau so läuft dann auch der Hase.
Mit Ende 30 war für mich Schluss mit einem Leben als Führungskraft und 60 Stunden Wochen. Ich habe mich lange gegen diese Erkenntnis gewehrt und über meine Kräfte gelebt, das rächte sich dann ziemlich plötzlich. Nun gut - die Herangehensweise blieb dieselbe, ich musste Stück für Stück lernen, mein Selbstverständnis an meine Möglichkeiten anzupassen. Das hat eine Weile gedauert, aber ich habe den Übergang geschafft.
Da auch mein Herzensmann sehr eingespannt ist, fehlt es dennoch nicht an Herausforderungen, denn ich bin hier sehr oft allein für Haus, Hof, Garten und unsere Mitbewohner verantwortlich. Wenn ich eine Kolik habe und mein Mann gerade drei Tage beruflich in Hamburg ist, oder mir das Handgelenk breche und plötzlich einhändig dastehe, muss ich eben Wege finden, wie ich dennoch die Bälle in der Luft halten kann. Und genau das tue ich dann auch.
Meine Herangehensweise hat mir oft geholfen, denn sie sorgt dafür, dass ich Gefühle der Hilflosigkeit nur selten erleben muss und mich davon nicht lähmen lasse. Mein Fokus liegt auf dem, was ich hier und jetzt tun kann und da findet sich immer etwas, das eine Situation erleichtert oder verbessert, neue Weichen stellt.
Mir ist wichtig, nie aufzuhören zu lernen. Körper und sehr reger, wacher Geist liegen da manchmal im Clinch, aber es findet sich meist ein Kompromiss.
Ich bin ausserordentlich dankbar dafür, dass mir dieses Leben dennoch so viele Möglichkeiten geboten hat und bietet. Da habe ich sehr viel Glück im Unglück gehabt und das weiss ich zu schätzen.
von Peter51 » 11.02.2018, 11:39
Hallo Banditensocke,
dein Beitrag liest sich sehr interessant, ich finde, Du bist eine starke Persönlichkeit.
Alles gute weiterhin und viel Spaß bei allem was du gerne machst.
LG Peter 51
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