von Häslein » 15.09.2011, 17:20
Häslein hat geschrieben:Hallo Joe,
in meinem Fall war es ähnlich. Als mein Stoma aufgrund von anderen Problemen neu gelegt werden musste, sah es genauso aus wie Du das Stoma Deiner Tochter beschreibst.
Es ist sehr gut ausgedrückt, es sah wirklich aus wie eine kleine Burg, mein "Graben war ca. 3 mm breit und gelb.
Auch ich habe wie Deine Tochter Crohn.
Es ist völlig richtig, was die Ärzte gesagt haben, zumindest meiner Meinung und Erfahrung nach.
Morbus Crohn kann eine Wundheilungsstörung auslösen oder verstärken.
Da die Krankheit sehr empfindlich auf Darmoperationen reagiert, würde ich mit weiteren Ops zurückhaltend sein, bevor ich zustimme. Weiterhin würde ich bei vor einer erneut geplanten Op eine Klinik aufsuchen, die sich auf die Krankheit spezialisiert hat. Adressen nennt Dir der DCCV, der Dachverband für Crohn und Colitis, Suchmaschine hilft bei Adressen in Deiner Nähe oder direkt in Bonn.
Mein neues Stoma tat auch weh und es brannte am "Graben" sehr stark.
In meinem Fall half, außer Geduld, die man wirklich braucht:
1. der Graben wurde mit Combihesive - Paste abgedeckt. Diese enthält keinen Alkohol und brennt nicht, härtet aber auch nicht oder kaum aus.
2. Darüber wurde ein sog. Hautschutzring gelegt, und zwar explizit ein Produkt der Fa. Eakin:
Eakin, modellierbarer Hautschutz, Dicke 3 mm ( man kann auch eine stärkere Dicke wählen )
3. Darauf wurde die Platte ( in meinem Fall eine einteilige Versorgung ), besser aber eine zweiteilige Versorgung, geklebt. Die Platte wird so ausgeschnitten, dass sie auf den Millimeter genau um das Stoma passt. Ein Kontakt des Grabens mit Stuhl muss unter allen Umständen vermieden werden, dann heilt es ab. Ideal wäre die Verwendung einer Basisplatte, die mindest. drei Tage am Stück belassen werden kann.
3. Zweimal pro Woche wurde statt des Hautschutzringes eine sog. Hautschutzplatte aufgebracht. Diese ist eckig und bedeckt mehr Fläche. Mann kann die Öffnung für das Stoma ebenso passgenau ganz leicht mit einer Schere ausschneiden.
Die Hautschutzplatte war auch von der Fa. eakin.
Vielleicht kannst Du einmal ein Photo vom Stoma machen und es an den Moderator Christian senden( per e-mail.)
Er könnnte es dann hier ins Forum einstellen und man könnte sich ein genaueres Bild machen? Vielleicht kannst Du auch selbst per Web space ein Photo davon einstellen? Nur eine Idee, kein Muss. Aber vielleicht erhälst Du dann noch mehr Tipps.
Für mich hört es sich nach einer Nahtdehiszenz an. Die wird so behandelt wie oben beschrieben.
von Joe333 » 18.09.2011, 11:00
Hallo!
Meine Tochter ist immer noch im Spital. Wir brauchen sehr viel Geduld. Es geht sehr sehr langsam. Durch die Lasche wird der Bereich um das Stoma gespült bzw. gereinigt, damit die Heilung (Anwachsen) besser von statten geht.
Sie bekommt derzeit Ciproxin, Transtec-Pflaster, Salofalk für MG. Sonst bekommt sie keine Medikamente. Die Ärzte sind derzeit zufrieden.
Hier ein Foto vom 16.9.2011
lg
Josef
von Joe333 » 21.09.2011, 13:53
Hallo!
Das Stoma will nicht anwachsen. Es bildet sich wieder ein Graben um das Stoma. Und das Loch im Bauch scheint sich mit dem Loch mit der Lasche zu vebinden und somit wir aus 2 Löchern ein großes Loch.
Wir sind schon verzweifelt. Wir machen ein Schritt nach vor aber 2 zurück. Wir hoffen, dass die Ärzte noch einen Einfall haben, damit das endlich funktioniert.
joe
von Webkänguru » 21.09.2011, 14:14
Hallo Joe,
nach großen Bauch-OPs ist ein Auf und Ab in den ersten Tagen nichts ungewöhnliches. Bei euch zieht es sich jetzt aber schon einige Zeit hin, ich kann eure Enttäuschung nachvollziehen.
Und der Frust ist doppelt groß, weil man selbst einfach nichts anderes tun kann, als viel Geduld aufzubringen und auf die Ärzte zu vertrauen ... mit viel Geduld und einer guten Wundtherapie sollte aber bald mal Licht am Ende des Tunnels erscheinen.
Viele Grüße,
euer Christian
von Joe333 » 21.09.2011, 14:42
Die Ärzte geben Morbus Crohn die Schuld der schlechten Wundheilung. Der Primar, der meiner Tochter die zweite Korrektur mit der Lasche gemacht hat, gab ihr die Info, dass täglich eine Spülung durch die Lasche zu machen ist, aber die diensthabenden Ärzte haben z.B. gestern keine gemacht, nur heute. Es kommt immer noch eine gelbliche Flüssikeit zwischen Stoma und Bauchrand raus -> vermutlich Eiter. Ich denke d.h. die Wunde kann gar nicht zusammenheilen. Ich weis nicht mehr, wie ich die Ärzte dazu bringen kann, das Richtige zu tun.
Wie war bei euch die Wundheilung beim Anlegen einer Stoma mit der Grunderkrankung Morbus Crohn.
von doro » 21.09.2011, 15:02
Hallo Joe333,
jede Wunde muss von innen nach aussen heilen und,meine Meinung,Spülungen geben dem Patienten das Gefühl,hier wird was getan,aber jede Wunde produziert ihr eigenes Klima in dem die Heilung vorangeht.Durch ständigen Wechsel der Wundauflage/Verband wird der natürlich Prozess unterbrochen.Solange der Eiter abfließen kann, wird die Wunde auch von innen heilen.Bei mir hat reichlich Eiweis als Nahrung die Heilung enorm gefördert.
Alles Liebe für Euch.
von Mücke » 21.09.2011, 17:08
Hallo
Ich wünsche euch ganz viel Kraft.
Da es bei jedem anders dauert von der Wundheilung.
Sag deiner Tochter sie soll nur positiv denken,nicht verzweifeln.
Vielleicht kennst du den Spruch:
Wenn du nicht mehr weiter weißt, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
Viele Grüße
Mücke
Ileostoma 2004 ,MC,Fisteln Abzesse
von Joe333 » 25.09.2011, 13:24
Hallo!
Sonja ist seit 7 Wochen - mit 2 kurzen Unterbrechungen - im Krankenhaus. Die Ereignisse haben sich überschlagen.
Meine Tochter Sonja bekam Schmerzen an der linken Bauchseite bis zur Bauchspeicheldrüse. Bei der Visite gestern um ca. 10.00 Uhr ertastete der Chefarzt eine harte Stelle an der linken Bauseite. Sofort CT und danach gleich eine weitere Operation (die Vierte).
Nach der 1. Stomakorrektur war eine Entzündung an der Bauspeicheldrüse, die jedoch mit Antibiotika wieder verschwunden schien. Dies war aber nicht so, deshalb entschloss man sich den Bauch nochmal aufzumachen. Es wurde jedoch für die Operation auch geplant, das Stoma komplett an einer Besseren (alter Stomaausgang war in eine Falte im Bauch - man konnte bei der 1. fast Notoperation die beste Lage nicht genau festlegen) Stelle zu legen. Dies wurde auch gemacht. Die Entzündung (Abszess) wurde behoben.
Nach einem Aufenthalt in der Überwachungsstation über Nacht liegt Sonja wieder in ihrem Zimmer. Sie schläft sehr viel und wird künstlich ernährt. Sie hat auch eine Schmerzpumpe, die sie sich schon lange vorher gewunschen hat, bekommen.
Die Chefärzte und Krankenschwestern kummern sich sehr rührend um meine Tochter. Sie scheinen zu wissen, dass meine Tochter eine ganz besondere Patientin ist.
Sonja hat auch kurz nach dieser OP anklingen lassen, dass sie bald psychische Probleme bekommt. Sie wird Unterstützung bekommen.
Aber jetzt hoffen wir, dass es aufwärts geht.
Joe
von Hanna70 » 25.09.2011, 15:02
Hallo Joe,
eine Entzündung an der Bauspeicheldrüse ist sehr sehr schmerzhaft. Es ist gut, dass man das schnell erkannt und reagiert hat. Auch, dass man das Stoma wieder verlegt hat, finde ich gut. Vielleicht heilt es nun auch besser ein.
Es wäre Euch nur zu wünschen. Ich hoffe sehr, dass es von nun an nur noch bergauf geht.
Liebe Grüße von
Rosi
von Aquamarin » 25.09.2011, 15:54
Hallo Joe,
ich habe auch Morbus Crohn.
Leider ist die Wundheilung bei Morbus Crohn-Patienten oft gestört.
Die Wundheilung kann man unter anderem mit Zink-Tabletten positiv beeinflussen. Allerdings müssen es Zink-Tabletten mit Cystein und Histidin sein. Cystein und Histidin sind Aminosäuren, die die Zink-Resorption im Darm verbessern.
Positive Erfahrungen habe ich zudem mit Gerstengras-Tabletten und mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) gemacht.
Ich hatte nach einer Operation im Juli 2009 eine Wunde, die schlecht heilte. Der TCM-Arzt hat diese Wunde mit einer Laserdusche bestrahlt. Dadurch heilte sie rasch ab. Zudem wurde bei mir eine Laserblutbestrahlung durchgeführt, die mein Allgemeinbefinden positiv beeinflusst hat.
Selbstverständlich sollte bei Morbus Crohn auf jeden Fall eine schulmedizinische Therapie durchgeführt wird. Ob man sich parallel dazu noch von einem TCM-Arzt behandeln lässt, muss jeder Patient selbst entscheiden.
Gruß
Aquamarin
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