von
Monsti
» 10.02.2012, 22:08
Hallo zusammen,
vor ungefähr zwei Jahren habe ich mir angewöhnt, mein Stomasackerl im Bett zu entlüften. Ich öffne den Auslass des Ausstreifbeutels, ihn gleichzeitig in die Höhe haltend. Das ist eine Sache von 20 Sekunden und bescherte mir endlich herrliche Nachtruhe.
Vorteil: Die nächtlichen Pannen wurden wesentlich (!) seltener, und ich schlief viel besser.
Nachteil: Der Gestank ist z.T. einfach nur ekelhaft und verfliegt trotz offenen Fensters nur langsam, was mein Mann natürlich ziemlich unsexy findet.
Seit zwei Monaten habe ich aber das Problem, dass ich den Auslass nachts offensichtlich im Halbschlaf öffne und das anschließende Verschließen vergesse bzw. währenddessen wieder eingeschlafen bin. Die daraus resultierenden Sauereien muss ich *glaub* nicht näher erläutern.
Was soll ich tun? Wieder mit dem Wecker anfangen, brav aufstehen und ins Bad gehen? Gibt es andere Tricks? Ich bin gerade etwas ratlos und für jeden tollen Tipp dankbar!
Liebe Grüße
Angie
von
Hanna70
» 10.02.2012, 22:59
Monsti hat geschrieben:Die daraus resultierenden Sauereien muss ich *glaub* nicht näher erläutern.
von
biggen
» 10.02.2012, 23:12
gott sei dank wache ich im allgemeinen nachts auf, wenn der beutel voll oder gebläht ist,
nichtsdestotrotz hatte ich natürlich auch schon nächtliche unfälle neuerdings aber eher mit dem urostoma.
von
Häslein
» 10.02.2012, 23:15
Liebe Angie,
ich kenne das Problem leider nur allzu gut.
Ich entfüftete im Bett aus den gleichen Gründen wie Du, allerdings war ich damls alleinstehend, mit Kind.
Als ich dann meinen jetztigen Mann vor 9 Jahren in meine Fänge locken konnte (
) und es irgenwann auf die erste Übernachtung in meinem Häuschen hinauslief, brauchte ich eine andere Strategie.
Ich gab bzw. gebe immer noch ein halbes Wattestäbchen, dass ich mit ätherischen Ölen ( Lavendel, Pfefferminze o. ä. ) präparierte, in den Ausstreifbeutel.
Durch das halbierte Stäbchen kommt der mit dem Duftöl beträufelte Miniwattekopf nicht mit dem Stoma in Berührung, und es roch bzw. riecht fortan nach dem Aromaöl.
Trotzdem muss ich ca. dreimal in der Nacht zur Toilette, weil die Tütchen eben an das Limit ihres Fassungsvermögens stoßen.
Zwar muss ich immer noch des Nächtens ins Bad, aber eben nur zum Leeren von Ausscheidungen.
Allerdings müsste ich noch öfter die Flucht in die Keramikabteilung ergreifen, wenn ich auf Toi. entlüften würde. Das wären dann zusätzlich zwei nächtliche Mobilisationen.
Es hört sich vermutlich verwirrend an, ich bin nicht der Erklärer, der mit wenigen Sätzen auf den Punkt kommt. ( Was wohl niemandem hier entgangen sein dürfte )
In meinem Fall verhält es sich so, dass sich die Haube nachts sehr schnell sehr stark füllt. In der Zwischenzeit fördert es kaum Darmsekret, dafür Luft.
Das Stäbchen muss ich natürlich wechseln, wenn ich flüssigen Inhalt entleere.
Ich habe immer vorgeschnittene Stäbchen griffbereit neben dem WC, man kann es auch mit einem Stück Toi Papier versuchen: Beträufeln, eine kleine Kugel formen und ab damit in den Ausstreifbeutel ( Einteiler )
Da ich sowieso immer ätherische Öle via Aromalampe im Haus in Aktion habe, muss ich nicht eigens für die Bauchhaube ( häsleinisch für Einteiler ) nicht extra welche kaufen.
Gegen das Einschlafen vor komplettem Verschluss der Haube lasse ich ein Bein großzügig über die Bettkante Richtung Fußboden ragen. Das ist für mich so unbequem, dass ich nicht wieder vorzeitig wegschlummern kann.
Nach Angaben meines Mannes hat er noch nie was gerochen, wohlgemerkt auch bei festem Schlaf.
Falls DU jetzt noch nicht beim Lesen mit dem Kopf auf der Tastatur liegst,
Vielleicht hilft es Dir etwas oder ich konnte Dich zu anderen Möglichkeiten, die hier nicht stehen, inspirieren.
LG, Häslein
P. S. Wenn ich abends keinerlei Kohlehydrate esse, habe ich mit dem 3. Aggregatzustand in der Haube weniger Probleme.
von
paitas18
» 11.02.2012, 06:31
Hallo hier kommt noch eine, die zuweilen nachts mit einem Luftballon zu kämpfen hat. Zunächst kriege ich dann erst mal einen Riesenschreck und versuche, bevor ich in die Luft entschwebe, mich blitzartig aufzusetzen. An den Auslaß würde ich mich nie trauen, daher ziehe ich den Beutel oben am Filter ein kleinwenig ab, dann entweicht die Luft, ohne dass es zu einer "Sauerei" kommt. Mein Vorteil ist, dass ich allein schlafe. Um zu vermeiden, dass ich narkotisiert werde, steht am Bett eine Flasche Febrece, die Schlimmeres verhindert.
Viele Grüsse Christiane.
von
Bag-Owner
» 11.02.2012, 08:41
Hallo ihr Lieben,
ich halte das ähnlich wie paitas18.
Wenn ich nachts - aber auch tagsüber merke, dass sich der Beutel mit feuergefählichen Gasen füllt und ich entweder zu müde oder zu faul bin, öffne ich von oben die Klebeplatte und versuche so wenig wie möglich die Platte selber zu berühren. Dann, wie gesagt wird die Platte so weit von der Haut abgezogen bis ein kleiner Auslass am Stoma entsteht. Dabei ist natürlich zu beachten, dass bei dem anschließenden "Druckausgleich" kein Stuhl auf die Klebefläche kommt. Anschließend wird die Klebefläche einfach wieder "zurückgeklappt" und wieder an der Haut aufgebracht. Bei mir hält die Klebefläche auch nach mehrmaligem abnehmen bombenfest
. Na ja, irgendwann ist damit natürlich auch Schluss
.
Funktioniert vielleicht nicht bei jedem, aber ein Versuch ist es dennoch wert . Ich benutze übrigens Einteiler, was die Sache wahrscheinlich auch ein wenig erleichtert!!!
LG
Bag-Owner
Mir fällt auch nichts dümmeres ein, als ab und zu mal den Beutelrand zu öffnen und alles Getier von Mücken und Spinnen im Schlafzimmer zu erschrecken. Vorher teste ich an der Lautstärke neben mir links ob ich gleich mit einer Schimpfkanonade zu rechnen habe. Wenn die Zeichen auf eindeutig NEIN stehen fängt der Spass an und bevor die Lasur an der Wand auf die Idee kommt, mir ins Gesicht zu bröseln schlafe ich wieder unschuldig wie ein Lamm. Falls am nächsten Morgen noch Fragen offen sind müssen meine Socken für die Erklärung her halten.
Also im Ernst, wer mit mir lebt muss da durch und hat keine Chance auf Gegenwehr.
von
Momo2202
» 11.02.2012, 14:27
Hallo,
ich wurde (früher) in der Nacht allein wach, also d. h. wenn mein Beutel voll oder aufgebläht (was sehr selten vorkommt) war, stand ich auf, ging zur Toilette, entleeren, schnell noch Hände waschen und dann schnell wieder ab ins Bett... Ich machte das eigentlich im unterbewusstsein.. Bin dann auch sofort wieder eingeschlafen
Vor ca. 2 Jahren habe ich meinen Schlafplatz ge/verändert.. (Wer näheres wissen möchte kann mir gern eine PN schreiben). Seitdem werde ich nachts gar nicht mehr wach...
Gruss Anita
von
Krabbe
» 11.02.2012, 15:02
Hallo,
ich lach mich schlapp. Kommt mir alles sehr bekannt vor. Habe seit einigen Wochen noch eine Ausrede: der Hund. Klappt hervorragend.
Spaß beiseite, es gibt von Dansac eine Flüssigkeit, die die Gerüche neutralisiert.
Inge
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