von majo » 04.07.2009, 20:08
Hallo zusammen,
als bisher stiller Mitleser, wage ich heute meine erste Frage.
Nach einer Bauchfellentfernung, Dickdarm,- Milz und Gallenentfernung (bin aktuell tumorfrei) wurde mir am 17. Juni ein Dünndarmstoma gelegt.
Bisher hatte ich ca. 2000 ml Ausscheidungen täglich, die mal mehr mal weniger flüssig waren. Teilweise aber auch schon recht breiig.
Da ich sehr abgenommen habe und durch den Flüssigkeitsverlust sehr schwach war, Muskelkrämpfe etc. bekommen habe, haben mir die Ärzte nun Opi Tropfen gegeben. Die letzten Tage haben diese die Stuhlmenge auf ca. 1800 ml begrenzt.
Heute nun habe ich seit 13 Uhr kaum noch etwas ausgeschieden und dass das kommt, war sehr dick. Ich habe nun große Angst, dass der Darm nichts mehr fördert und bin unsicher ob alles ok ist.
Ich bin noch im Krankenhaus, aber es ist Wochenende und es kommt kein Arzt mehr vor morgen früh vorbei.
Ist es schlimm, wenn das Stoma erstmalig so wenig bzw. nichts fördert? Komm das von der Opi Tinktur?
Ich bin derzeit überfordert, da mich die Tatsache Krebs zu haben eiskalt erwischt hat. Dann die Rettung durch die 25 Stunden OP, der Verlust all der o.g. Organe. Ich stehe irgendwie unter Schock und komme auch mit der Tatsache ein Stoma zu haben, noch nicht zurecht.
Freue mich über jede Antwort.
Viele Grüße
Majo
von EKK58 » 04.07.2009, 21:28
Hallo Majo,
trinkst Du genug?
Das ist sehr wichtig, besonders bei den derzeitigen Temperaturen.
Liebe Grüße
Elke
von majo » 04.07.2009, 21:31
Ja,ich trinke ca. 3 Liter pro Tag. Heute und gestern bekam ich auch noch 1 l Flüssigkeit per Infusion.
Vielleicht liegt es an der Opii Tinktur.
Es kommt manchmal etwas raus, aber sehr dick und es fließt nicht in den Beutel, sondern ich muss es vom Stoma wegdrücken. Ganz anders als die letzten Wochen, wo es immer breiig war oder aber recht flüssig.
Zur Zeit macht das noch alles ungeheuer Angst!
von MiniBonsai » 04.07.2009, 22:15
Erst Mal herzlich Willkommen hier im Forum
Du schreibst, es würde kein Arzt mehr kommen... wenn aber was Akutes ist, dann muss der (bereitschafts) Arzt kommen und schauen!
Dann mal noch Fragen:
seit wann bekommst du wieder "normale" Kost? Evtl kann es auch damit zusammen hängen, wenn die Nahrung umgestellt wird, dass dann der Stuhlgang fester/flüssiger ist, je nach Zufuhr.
Klar hemmt das Opi die Darmperistaltik und dementsprechend wird weniger gefördert und wahrscheinlich durch den längeren Aufenthalt im Darm auch eher Flüssigkeit resorbiert und dadurch der Stuhl fester. Aber die Dosierung muss sicher noch überprüft und eingestellt werden, damit eben nicht zu wenig Peristaltik ist *denk*
Du solltest das also auf jeden Fall sagen/zeigen beim Pflegepersonal.
Dann noch mal zur Ernährung... gab es irgendwas ballaststoffreiches oder was, was stark quillt? Spargel, Pilze, Rhabarber, Bambussprossen, Ananas, etc? Dann könnte es nämlich durch die Fasern bzw das Aufquellen auch zu ner Verlegung des Darmes kommen.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass sich alles gut reguliert und vor allem,d ass du deinen Optimismus nicht verlierst und du mit dem Stoma (und sicher weiteren Einschränkungen?) gut zurecht kommst.
*mini*
von Melli » 04.07.2009, 22:31
Willkommen, Majo!
Solche Symptome sind beim Ileo argwöhnisch zu betrachten. Lass die Tinktur lieber mal weg heute Nacht (wie viel nimmst du?), zusätzlich hilft zB eine klare Brühe/Suppe, die dann durchlaufen sollte.
Flüssigkeitsverlust, vor allem in dem Wetter, nie mit eiskalten Getränken bekämpfen, sehr gut ist zB auch ein isotonisches (Sportler) Getränk.
Sobald Krmäpfe auftreten, solltest du einen Arzt aufsuchen
von majo » 05.07.2009, 11:15
Danke für eure Antworten.
Seit heute nacht fördert es wieder und zwar total dünnflüssig. Die Aufregung war also umsonst. Trotzdem, ist es für mich derzeit noch extrem schlimm überhaupt ein Stoma zu haben. Nachher fahren wir vom Krankenhaus 2 Stunden nach Hause,ich habe zur Zeit vor allem Angst.
Die Opii Tropfen habe ich gestern weggelassen!
Danke nochmals und liebe Grüße
von Melli » 05.07.2009, 11:22
"Umsonst" darf man nicht sagen, wie gesagt ist argwöhnisch zu beobachten, wenn Ileos, die ständig fördern, es mal längere Zeit nicht tun. Man muss ja auch nicht panisch werden, es gehört nur beobachtet.
Oben hat es Mini ja erklärt, Opium lähmt die Peristaltik, einerseits gut, andererseits ist es eben ein Betäubungsmittel. Frage deinen Arzt doch mal nach Alternativen, oder hast du alle probiert? zb etwas Normales wie Loperamid. Opium auf lange Sicht ist meiner Meinung nach nie eine gute Sache.
Die Angst legt sich, wenn du merkst, wie es läuft (nicht wörtlich nehmen ). Das dauert einige Zeit, nimm und gebe sie dir!
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