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Ein Infekt ist da - Ein Krankenhausmärchen – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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10 Beiträge • Seite 1 von 1

Ein Infekt ist da - Ein Krankenhausmärchen

Beitrag von SusiR » 22.06.2011, 16:32

Ach es gibt doch immer wieder Geschichten von guten und bösen Kindern zu berichten....

Nein, das wird jetzt kein Märchen, sondern einfach mal ein kleines Schmankerl aus dem Leben eines Stomakranken.

Am Sonntag rief mich ein Mann an:

Du, ich bin alleine im Zimmer. Abwurfbehälter stehen da, 2 Mülltonnen. Ich hab nen Infekt hat die Schwester gesagt, darf nicht aus dem Zimmer raus und keinen Kontakt zur Außenwelt haben.

Als ich dann ins Krankenhaus kam hieß es direkt:

Sie müssen sich desinfizieren, Ihr Mann hat nen Infekt.

Auf die Frage, was für einen Bakterienstamm mein Mann denn habe, wurde mir die Antwort: VACOMYZIN an den Kopf geworfen.
Wer ein wenig bewandt ist, weiss, daß das ein Antibiotika ist und kein Bakterienstamm.

4,5h haben wir auf einen Arzt gewartet. Die Ärztin, die im KH war, kam erst gegen 17 Uhr zur Visite.

Wie, Ihr Mann hat doch keinen Infekt. Ein resistentes Bakterium hat er. Aber wir überprüfen das nochmal mittels einer Urinprobe - denn da ist das andere Bakterium ja auch festgestellt worden.

Mein Mannn rief mich am nächsten Tag an:
Ich bin wieder frei.Kei n Bakterium.

In der Urinprobe von letzer Woche Montag war wohl eines drin, aber... und nun kommts... diese stand 4h auf dem Klo rum und kein Mensch hat sich drum gekümmert, daß das Zeug ins Labor kommt. Das vorhandene Bakterium flog wohl durch die Luft rein oder bildete sich durch sonstwas.
Hätte mein Mann nicht auf die Probe im Klo hingewiesen, stände sie wahrscheinlich heute noch da. Vielleicht hätten sie dann ja Beulenpest oder Syphillis diagnotiziert.

Sorry, Sarkasmus aus. Aber in den 3 Wochen nach der Darm-OP lief alles fantastisch. Seitdem Werner mit der Darmverschlussgeschichte im KH ist, passiert nur Scheibenkleister.

Ich könnte ehrlich gesagt, ohne mit der Wimper zuzucken, stündlich reinhauen.

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SusiR
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Beitrag von babonsai » 22.06.2011, 16:43

Tja, "shit happens", so sagt man doch so schön.
Zudem es auch ein atypischer offener Urinprobenbehälter gewesen sein musste?

Egal... ist schon heftig...

Wo mögen die Ursachen dafür liegen? Überlastung, zuwenig Personal, Inkompetenz...?

Wie dem auch sei, nicht nur der Patient leidet, sondern auch die Anghörigen.....

LG

Klaus

p.s.

Axo, Willkommen im Club ;)

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babonsai
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Beitrag von Terrorkruemel » 22.06.2011, 17:09

Hallo, das hört sich ja nicht gerade berauschend an.
wechselt doch einfach das kh!

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Terrorkruemel
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Beitrag von Hanna70 » 22.06.2011, 17:19

Ich schließe mich babonsai an und sage auch: "Willkommen im Klub."
Ich denke "Personalmangel" ist ein beliebtes Schlagwort für bequeme Ausreden geworden. Aber wenn ein KH im Jahr 3,9 Mio Euro PLUS erwirtschaftet, spricht das Bände für den Stellenwert, den die Patienten haben...
Dazu kommen Gleichgültigkeit und die "Mikrobe der menschlichen Dummheit" (C. Götz).
Eigentlich wünscht man ja niemandem etwas Schlechtes, aber denen, die so gepfuscht haben, zumindest ähnliche Erlebnisse.
Ich wünsche Deinem Mann gute Besserung und Deine liebevolle Pflege zu Hause. :kiss:
:winke: Rosi

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Hanna70
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Beitrag von SusiR » 22.06.2011, 19:18

babonsai hat geschrieben:..

LG

Klaus

p.s.

Axo, Willkommen im Club ;)


Vielen Dank Klaus. Ich würde ja drüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

Ich frag mich nur, was machen die Leutchen, die nicht mehr selber für sich sorgen können, keine Verwandten haben? Die saufen ab :absauf: ...

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SusiR
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Beitrag von SusiR » 22.06.2011, 19:21

Terrorkruemel hat geschrieben:Hallo, das hört sich ja nicht gerade berauschend an.
wechselt doch einfach das kh!


Liebste Frau Krümel.... wenn es nicht in anderen KH's genauso zugehen würde. Aber das weiss ich ja nicht und dort zu bleiben ist wohl das kleinere Übel.

Ehe ich es vergesse und weil es doch so schön ist... man hat Werner bei der Spülung vorhin den ZVK gezogen - und es nicht gemerkt :teufel: . Nun kriegt er morgen einen neuen gelegt. Ach, ich sollte mich wirklich nicht mehr aufregen. :kopfschuettel: (ich vermisse hier ein Kotzsmilie).

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Beitrag von SusiR » 22.06.2011, 19:29

Hanna70 hat geschrieben:Ich denke "Personalmangel" ist ein beliebtes Schlagwort für bequeme Ausreden geworden. Aber wenn ein KH im Jahr 3,9 Mio Euro PLUS erwirtschaftet, spricht das Bände für den Stellenwert, den die Patienten haben...
Dazu kommen Gleichgültigkeit und die "Mikrobe der menschlichen Dummheit" (C. Götz).
:kiss:
:winke: Rosi


Danke für die Begrüßung Rosi.

Ich habe in den letzten Wochen mehr AIPler oder PJler gesehen, wie Oberärzte. Einzig der Professor und der Chefarzt sehen regelmäßig nach den Patienten. Ich muss dazu erklären dass mein Mann in besagtem KH Lagerleiter des Auslieferungslagers ist und von daher wenigstens als Patient bisher ein bisserl Sonderbehandlung (2Bett Zimmer etc.) genossen hat.

Aber darum geht es mir nicht. Die konsequente Überforderung und das daraus folgernde Nullbockverhalten kann ich nachvollziehen. Nur bringt das dem Patienten nix.

Wenn man sieht, dass es bis zu 5 Minuten dauert, bis auf ein Klingeln eines Patienten pflegerisches Personal erscheint, dann kann man nachvollziehen, dass die Leute auch viel zu tun haben - gerade wenn frisch operierte von der Intensiv kommen. Aber das nutzt dem einzeln Betroffenen in dem Moment auch nix.

Übrigens hat man Mann auch schon mehrmals die Beutel platzen lassen (bei meinem Mann wird die Kotmenge in Litern jeden Tag gemessen)und die Damen und Herren mussten dann putzen. Wenn auf dreimaliges klingeln nix passiert, dann sind sie selber schuld.

Die "Mikrobe" ist notiert und wird für spätere Fälle aufgehoben :D

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Beitrag von Hanna70 » 22.06.2011, 19:58

ZVK "versehentlich" herausgerissen hat bei mir eine Physiotherapeutin geschafft. Der war in der Leiste, weil die beiden vorhergehenden im Hals es nicht mehr taten.
Ich kam der Dame nicht schnell genug aus dem ITS-Bett (hatte drei Jahre vorher eine Hüft-OP und nach links ist einfach nicht meine Aufstehseite).
Ich drück Deinem Mann die Daumen für morgen.

Versuch jetzt ein bißchen voraus zu :zzz: . L G. Rosi

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Beitrag von SusiR » 22.06.2011, 20:19

Hanna70 hat geschrieben:ZVK "versehentlich" herausgerissen hat bei mir eine Physiotherapeutin geschafft. Der war in der Leiste, weil die beiden vorhergehenden im Hals es nicht mehr taten.
Ich kam der Dame nicht schnell genug aus dem ITS-Bett (hatte drei Jahre vorher eine Hüft-OP und nach links ist einfach nicht meine Aufstehseite).
Ich drück Deinem Mann die Daumen für morgen.

Versuch jetzt ein bißchen voraus zu :zzz: . L G. Rosi


Ja warum hast Du denn auch kein Gummiband am Ar*** - damit kämst Du schneller aus dem Bett :D .

Noch liegt der ZVK an der rechten Schulter - am Hals ist er immer rausgegangen. Ich hoffe, das klappt morgen auch noch mal.

Bett ist eine gute Idee - ein Buch... oder noch ein wenig online spielen.

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Beitrag von Hanna70 » 22.06.2011, 20:38

Schön, Du kannst wieder frozzeln. Hab ich Dir zumindest ein Schmunzeln entlockt. :winke:
Rosi

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