von Odo » 05.09.2007, 23:47
Hallo ihr Lieben. Ich habe mich schon des öffteren gefragt wie schlimm es eigentlich ist ein Stoma zu haben im Vergleich zu anderen Sachen und es mal für mich so gedanklich in die goldene Mitte eingestuft unter Berücksichtigung auf alle möglichen diverse Erkrankungen die man so haben kann wie Kleinigkeiten z.B. nur ne Allergie gegen Katzen oder ne leichte Sehschwäche usw. über mittlere Schäden wie Gliedmaßen fehlen z.B. Finger ab oder Diabetes usw. bis hin zu im Rollstuhl sitzen oder Vollpflegefall. Wo würdet ihr ein Stoma eingliedern bei einer Skala von 1 (unbedeutend/nicht schlimm) bis 10 (katastrophal/sehr schlimm)?
Ps: Ich wollte die Umfrage ändern aber das ging leider nicht mehr und das ganze löschen und neu machen auch nicht. Irgendwie ist der Menüpunkt Beitrag löschen dann ja sinnlos wenn man seinen Beitrag sowieso nicht löschen kann oder?
von sigi » 06.09.2007, 00:10
hallo jörgi!:ballon:
alle möglichen diverse Erkrankungen die man so haben kann wie Kleinigkeiten
von Ayla » 06.09.2007, 10:03
Als Erkrankung habe ich mein Stoma eigentlich nie empfunden, ehr als "lästiges Anhängsel". Ich pflege das Stoma, aber selbst nach so vielen Jahren gehört es irgendwie immer noch nicht so richtig zu mir. Es ist halt da, und hängt oder steht je nachdem, da so am rechten Unterbauch. Wenn ich mir da ansehe, wie es anderen geht, vor allem kleine Kinder, da sage ich mir immer wieder, das es mir trotz Stomas doch sehr gut geht, da die Einschränkungen sich doch in Grenzen halten.
von Frau Lachmann » 06.09.2007, 15:33
Das kommt wieder auf die Grunderkrankung an bzw. warum man sein Stoma hat.
Für mich ist es eher nicht schlimm, aber ich hatte ja jahrelang unter starken Schmerzen zu leiden. Andere, die ihr Stoma aufgrund von Krebs oder eines Unfalls bekommen, ist es wahrscheinlich total schlimm, sich mit dem Stoma anzufreunden.
Kleines Beispiel am Rande, vor unserer Flugreise bekam ich etwas Durchfall vor Aufregung, kein Problem, schnell den Beutel gewechselt und gut war´s. Mein Mann dagegen saß stundenlang auf der Toilette. In diesem Augenblick hatte ich die Pluspunkte auf meiner Seite!
Unbedeutend habe ich nicht angekreuzt, obwohl es das eigentlich auch ist.
LG Lachi
von Renate » 06.09.2007, 17:10
Habe mit "finde es eher nicht so schlimm" abgestimmt. Ziemlich unbedeutend wäre untertrieben. Es ist doch eine Behinderung egal ob links oder rechts, dünn oder dick, es will anständig behandelt werden, sonst rebelliert es oder streikt. Beides ist ungesund. Wir sorgen dafür es wir uns so gut wie möglich wohl finden und wohl auch dass das Stome mit uns sich wohl fühlt. Lg Renate
von Webkänguru » 06.09.2007, 18:02
Hallo,
mich stört mein Stoma kaum. Das liegt aber denke ich vor allem daran, dass ich vor dem Stoma lange Zeit sehr krank und in meiner Lebensqualität enorm eingeschränkt war. Mit Stoma hat sich das extrem geändert und ich fühle mich heute "kerngesund".
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Cindi » 06.09.2007, 18:26
Hallo jörgi!
Für mich ist es mit Stoma wieder möglich vieles zu machen was vorher nicht ging! Ich kann Einkaufen gehen ! Spazieren gehen mit meinen Hunden ! Wir waren auf einem Weinfest und ich war auf der Hochzeit von meinem Bruder ! All das wäre vorher nicht so gut gegangen da ich den Stuhl nicht halten konnte! Es gibt viele Erkrankungen oder Behinderungen die viel schlimmer sind ! Liebe Grüsse Pina
von Sabine049 » 06.09.2007, 18:36
für mich ist es vollkommen unbedeutend bzw. im positiven Sinne bedeutend.
@Lachi meine Lebensqualität hat sich rapide seit der Colostomie = Colostoma-Anlage verbessert. Pluspunkte punkte auch ich generell bei "Montezumas Rache", Aufregung etc..
GöGa rennt u.U. zigmal zum Toi, entweder zu pieseln oder zu schieten . In derartigen Situationen beneidet er mich grundsätzlich um meine personifizierten Ersatzteilchen wie Neoblase und Colostoma.
Wie du plagten mich jahrzehntelang starke Schmerzen verbunden mit hochgradigen Inkontinenzen - Plural wg. Stuhl- und Harninkontinenz.
Ich sehe in meinem Stomi weder ein lästiges Anhängsel noch Fremdkörper geschweige denn Stigma bzw. Behinderung.
Ich möchts niemals mehr missen, selbst ein Ileo. zöge ich zweifelsfrei einer Inkontinenz vor :abgedreht:!
Nur weil das Polöchlein normalerweise zw. den bd. Bäckchen von Natur aus angelegt ist, ist ein Löchlein ob re.- o. li.seitig ausgeleitet ein unverhältnismässig un/-;)bedeutendes Körperteil, welches sich bei guter Anlage, insbesondere eines Dickdarmstomas (Colostoma) hervorragend hegen und pflegen läßt.
Stellt euch mal einen adipösen (starkübergewichtigen) Menschen vor, deren Arme infolge der Leibesfülle zunehmend "kürzer" und unbeweglicher werden, wenn der unter Durchfall leidet o. sich den Po abwischt !?
Selbstverständlich kann ich umgekehrt die weniger positive Einstellungen vieler Betroffener verstehen; deshalb wars einst mein Anliegen, Neubetroffene mental ein Stück weit als Besucherdienstlerin zu begleiten. Leider wurde ich mehr oder minder abgelehnt wg. meines sichtbaren Handicaps (Rollstuhl).
Selbst diesen sehe ich, lieber Joergi, nicht als Makel, sondern als ein "Instrumentarium" an, welches meinen Bewegungsradius merklich erweitert, ergo ... die eigene Sichtweise und Einstellung (Arrangement) ist massgeblich.
Liebe Grüße Sabine
von Monsti » 06.09.2007, 18:53
Hallo zusammen,
ich habe den 3. Punkt angeklickt, obwohl er für mich nicht so recht passt, da ich mit meinem Ileo-Spuckerle eigentlich überwiegend gut klar komme. Da ich aber infolge einer postoperativen Komplikation und somit vollkommen überraschend zu dieser endgültigen Lösung kam, sehe ich natürlich schon den Unterschied "Vorher - nachher" Das Stoma ist für mich sehr wohl ein Handikap. Wirklich behindert fühle ich mich aber nur deshalb, weil mehrere Faktoren (u.a. das Stoma) zusammenkommen, die mich in meiner körperlichen Leistungsfähigkeit doch erheblich einschränken.
Als "Stigma" im (ab)wertenden Sinne empfinde ich mein Stoma auch nicht. Natürlich sind alle meine Narben und auch das Stoma als Stigmata im wörtlichen Sinne zu beurteilen (man ist ja nun mal gezeichnet ...).
Ich meine, dass ich vor 3,5 Jahren sozusagen vom Regen in die Traufe gekommen bin, wobei ich bis heute nicht wirklich sagen kann, was mir lieber ist. Nur eines weiß ich ganz bestimmt: Das Stoma hat mir das Leben gerettet. Insofern nehme ich es auch dankbar an.
Flockige Grüße aus dem verschneiten Tirol
Angie
von Linie 22 » 06.09.2007, 19:34
Hallo Joergi,
September 2003 Darnkrebs - endständiges Kolostoma, dem Tod von der Schippe gesprungen.
Januar 2006 Darmkrebsrückfall - endständiges Transversumstoma und wieder dem Tod von der Schippe gesprungen.
Zweimal hat es mir das Leben gerettet:), worüber ich sehr froh bin:), und trotzdem ist mein Stoma momentan nebensächlich, da der Kampf gegen den Krebs Vorrang hat und ein ganzes Stück mehr Kraft erfordert, als nur Beutel wechseln.
Mit Stoma kann ich leben, mit der Ursache nicht. :(
Liebe grüße von Linie 22
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