von Chief » 28.11.2011, 13:46
Hallo sunflowers,
wir haben eine ähnliche Leidensgeschichte.
Ich hatte ein Analkarzinom und mir wurde ebenfalls in einer größeren OP ein Colostoma gelegt und das gesamte Rektum amputiert.
Davor hatte ich noch eine kombinierte Radio- / Chemo-Therapie.
Nach einigen Wochen ging es schon wieder recht gut mit dem sitzen und 7 Wochen nach meiner OP bin ich wieder voll ins Berufsleben eingestiegen.
Ich selber irrigiere nicht aber das soll jeder für sich entscheiden ob es ihm einen Mehrwert bringt (ist mir zu zeitintensiv und ich habe berufsbedingt auch nicht die Möglichkeit das immer zur annähernd gleichen Zeit zu machen).
Wenn Du das Stoma als deinen Lebensretter akzeptierst (und das ist er ja meist bei Krebs) sollte es Dir gelingen dich rasch daran zu gewöhnen.
Große Einschränkungen in deinem taglichen Leben solltest Du deshalb auch nicht haben (ist bei mir zumindest so).
Ach ja, sei herzlich willkommen im Stoma-Forum.
Gruß
Uli
von doro » 28.11.2011, 14:08
Unfälle" kommen vor, sind sehr unangehm
von sunflowers » 28.11.2011, 14:31
Also Uli, das klingt jetzt wirklich so ermutigend für mich! Nach 7 Wochen wieder ins Berufsleben werde ich nicht schaffen, aber ich hoffe auch, im neuen Jahr wieder starten zu können. Es fehlt mir so.
Tja, und so wie Nora habe ich auch immer gedacht. Bis vor 4 Wochen. Obwohl...schlimmer geht immer
Ich bin auch dazu übergegangen, ganz offen über meine Erkrankung und die Folgen zu sprechen. Meine Familie und meine Freunde, die sich rührend kümmern, wissen alle Bescheid. Und nach dem anfänglichen Schock gehen alle ganz gut damit um. Wie ich das auf der Arbeit machen werde, weiß ich noch nicht, das lasse ich auf mich zukommen.
Grüße von sunflowers (die jetzt mal zu Mittag essen wird und schon gespannt ist auf die Folgen )
von Skyfire » 28.11.2011, 15:29
sunflowers hat geschrieben:
Grüße von sunflowers (die jetzt mal zu Mittag essen wird und schon gespannt ist auf die Folgen )
von haida » 28.11.2011, 17:13
Hallo Sunflower,
auch von mir herzlich wilkommen.
jeder von uns hat einige Zeit gebraucht mit der diagnose und den folgen zu recht zu kommen. aber man gewöhnt sich und das leben geht weiter. es wird alles ok, man LEBT und das ist das wichtigste. und mit dem beutel geht's auch.
haida
von rammi » 28.11.2011, 18:13
Hallo sunflowers,
herzlich Willkommen hier in diesem Forum.
Da Du bald zur AHB in die Klinik darfst, solltest Du wirklich, soweit als möglich, die Sache entspannt angehen.
Sobald Du wieder normal Deine Lieblingsgerichte essen kannst und tatsächlich weist, wie Deine Ausscheidung wann und wieviel kommt, kannst Du dich entscheiden, ob Du nur den Beutel wechselst oder aber irrigierst(spülst).
In der Regel ist es wie die anderen es beschrieben haben: Die Stomaträger, welche 2-3 mal am Tag etwas ausscheiden und keine Probleme mit ständigen Blähungen haben die nehmen eher nur Beutel- bis zu 3 mal täglich a 1 Minute und fertig. Die StomaträgerInnen die viel(subjektiv) Verdauung haben und vor allem viele Blähungen(subjektiv da Definitionssache jedes einzelnen) irrigieren eher. Vor allem dann, wenn es reicht dies nur alle 2 Tage zu machen. Auch aus kosmetischen Gründen irrigieren manche oder nur im Urlaub.
Du wirst das richtige schon herausfinden. Vor allem aber solltest Du die Stoma in der AHB löchern. Meist darfst Du 3 Monate nach der OP mit dem spülen anfangen. In der Regel weist Du dann schon nach dem 3-4 mal welchen Erfolg die Irrigation auf Dauer hat.
Vielleicht noch eine Idee zum sitzen.
Es gibt in Baumärkten verschieden dicke und verschieden feste Schaumstoffe. Ich kenne viele die sich in den Schaumstoff ein Loch gebuddelt haben da mann auf diesem Kissen dann länger und entspannter sitzen kann. Auch weil es unauffälliger ist.
Ich wünsche Dir eine gute Reha im weihnachtlichen Mölln.
rammi
von Angel-1965 » 28.11.2011, 19:05
Hi Sunflowers
Wenn du soweit bist das du Irrigieren kannst wirst du sehn wie unbeschwert du wieder Leben kannst.Durch meinen kurzen Dickdarm muß ich täglich Irrigieren aber das geht mitlerweile so schnell das es mich auch nicht stört und wenn ich mal keinen Bock habe na ja dann eben nicht.
Ich arbeite als Altenpflegerin und kann auch das ohne Probleme das hätte ich nach der Op nicht gedacht aber das wird alles wieder gut du wirst schon sehn.
Kopf hoch ,Augen zu und durch.
Ich wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüße Angel
Colostoma seit 2005
von jettchen » 28.11.2011, 20:01
Hallo Sunflower, so ganz genau hat er es mir nicht erklärt, aber er meinte, es wäre kontraproduktiv mit dem Ring, weil dann auf der Wunde, bei mir zwei Männerfäuste groß, zuviel Druck oder Zug wäre. Ich hab nicht nachgefragt.
Die Kissen sind anatomisch geformte Sitzkissen, knapp 10cm hoch, sie sind glaub ich ursprünglich für Rollstuhlfaher gedacht. Es gibt auch Gelkissen, aber sie sind so schwer, dass man sie kaum transportiern kann.
Die Sitzkissen sind für meine Begriffe teuer, über 30€, aber es lohnt sich . Hier in den Sanitätshäusern wußte man gleich was ich meine Situation beschrieb, was ich suchte.
Seit vier Tagen kommt der Pflegedienst nicht mehr zur Wundversorgung, meine Wunde ist fast zu, sie soll jetzt nach Ansicht des Pröktologen natürlich zuwachsen. Ich bin froh!
Viel Erfolg Jettchen
von sunflowers » 29.12.2011, 11:17
Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich nun meine Reha in Lehmrade hinter mich gebracht habe, wollte ich mich doch hier auch einmal zurückmelden. Ich wurde sozusagen runderneuert in den 3 Sorglos-Wochen
Na ja, es war nicht so ganz einfach, ich habe doch 1,5 Wochen gebraucht, bis ich "gesellschaftsfähig" war und mich auch auf die Geschichten der anderen (die oftmals alles andere als ermutigend waren) einlassen konnte.
Die Stomaschwester dort hat mir die Irrigation beigebracht, dem Erfinder derselben wird mein ewiger Dank sicher sein. Mittlerweile stelle ich mich auch nicht mehr ganz so dämlich an und bekomme ich es auch hin, ohne anschließend mich oder das Bad oder beides grundsäubern zu müssen
Und ich habe tatsächlich den ganzen Tag Ruhe Der Zeitaufwand ist allerdings tatsächlich hoch, mal sehen, wie ich das hinbekomme, wenn ich irgendwann wieder zur Arbeit gehe.
Und ein neues Sitzkissen hat man mir dort auch besorgt, die Krankenkasse hat es bewilligt und ich warte auf die Lieferung. Dieses ist um Längen besser als der Sitzring, es ist ursprünglich für Dekubituspatienten entwickelt worden und für meine Belange genau richtig.
So, das war's erstmal. Ich wünsche Euch schöne Tage zwischen den Jahren und für das neue Jahr alles Gute!
sunflowers
von zwerg » 29.12.2011, 16:45
Das klingt ja alles super und ich freu mich für dich. Jetzt geht´s nur noch bergauf!
Ich hab irgendwie noch Hemmungen, über das Irigieren bei mir nachzudenken ... aber ich les ja von so vielen, dass sie glücklich damit sind. Aber eben erstens der Zeitaufwand und dann zweitens mir irgendwas in das Loch einzuführen, mit dem Gedanken komm ich noch nicht so wirklich klar.
Auch dir ein glückliches, gesundes und zufriedenes neues Jahr!
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