von Gitta » 01.04.2010, 14:26
Hallo,
mit der Hilfe dieses Forums komme ich mittlerweile sehr gut zurecht mit der Versorgung des Ileostomas bei meiner Mutter. Ich wechsle die Platte bei Bedarf und mache den Ausstreifbeutel dran. Das Entleeren des Beutels macht meine Mutter selbst. Das hat bisher gut geklappt, auch Nachts. Leider ist Sie vor ein paar Tagen Nachts auf dem Weg zur Toilette hingefallen und hat sich dabei das Steißbein gebrochen. Jetzt liegt sie mal wieder im Krankenhaus. Um ihr zukünftig nachts den Weg auf die Toilette zu ersparen und so die Möglichkeit des Fallens zu verringern mache ich mir jetzt schon Gedanken wie das werden soll, wenn Sie wieder zuhause ist. Habe mir überlegt einen Toilettenstuhl anzuschaffen und den direkt neben ihr Bett zu stellen, damit sie nur aus dem Bett raus, auf den Stuhl, entleeren und wieder in Bett rein kann. Meine Frage wäre: Hat jemand Erfahrung mit der Entleerung des Stomabeutels auf einem Toilettenstuhl. Geht das genauso gut wie auf der toilette, oder gibt es da irgendwelche Probleme. Für die erste Zeit nach der Reha wollen wir für Nachts jemand einstellen, der nach Ihr schaut. Aber sie soll schon wieder soweit selbstständig werden, dass man Sie nachts alleine lassen kann. Nur halt hinfallen sollte sie nicht mehr, deswegen der Toilettenstuhl. Würde mich freuen wenn Ihr ein paar Infos dazu für mich hättet. Ganz Liebe Grüße Gitta
von hmengers » 01.04.2010, 15:25
Hallo Gitta,
abgesehen davon, dass man im (Toiletten-)Stuhl einen Beutel WECHSELN aber nur sehr bedingt auch ausstreifen kann, denke ich, dass ein Toilettenstuhl nix bringt außer der kürzeren Wegestrecke gegenüber der Toilette, aber dafür mehr Komplikationen beim (selbst?)Entleeren des Beutels, ganz bestimmt für die (zumindest später) erhoffte Mobilität Deiner Mutter. Bevor ich an so etwas denke würde ich einen Rollator anschaffen, damit sie gestützt und sicher(er) zur Toilette kommt.
Herbert
von MiniBonsai » 01.04.2010, 15:26
abgesehen von der evtl Geruchsbelästigung und dem nicht besonders angenehmen Ausleeren des Eimers vom Toilettenstuhl ...wird das sicher prima klappen!
Evtl braucht sie auch gar nicht richtig auf den Stuhl sondern kann im Bett sitzen bleiben zum Entleeren.
Schauen müsst ihr wegen der Armlehnen bei dem Toilettenstuhl... aber die kann man hoch klappen... müsst ihr halt mal üben wie es am Besten gehen kann dann... mit den Lehnen hat sie ne gewisse Sicherheit beim Aufstehen und Hochstützen, ohne mehr Bewegungsfreiheit...
Gute Heilung der Fraktur wünsche ich!
MiniBonsai
von hmengers » 01.04.2010, 15:36
Sorry MiniBonsai,
aber habe ich jetzt eine falsche Denke:
Der Eimer an einem Toilettenstuhl ist unter dem Sitz... Und das Stoma ist vorne am Bauch. Wie denkst Du, soll der Beutel dann in den Beutel ausgeleert werden?Ausleeren des Eimers vom Toilettenstuhl
von Gitta » 01.04.2010, 15:38
Hallo,
schon mal vielen Dank für die ersten beiden Tipps. Rollator ist vorhanden, wurde aber in der letzten Zeit nur für "draußen" benutzt. Nach Ihrer Darm OP vor 2 Jahren hat sie den Rollator auch nachts für den Gang zur Toilette benutzt. Nachdem Sie mobiler und evtl. auch mutiger (leichtsinniger?) wurde ist der Rollator nur noch für den Spaziergang draußen benutzt worden. Im Haus hat sie sich ohne Rollator bewegt. War wohl etwas leichtsinnig. Aber leider jetzt zu spät die Einsicht - ist passiert. Wir werden wohl noch einen zweiten Rollator anschaffen, der nur im Haus benutzt wird. Dann muss sie sich halt wieder dran gewöhnen den Rollator auch im Haus zu benutzen - ist sicherer (so hab ich mir das übrigens auch schon gedacht). Aber die liebe Verwandschaft und (hilfsbereiten?) Nachbarn haben halt gesagt man sollte der Frau einen Toilettenstuhl hinstellen. Werde dann wahrscheinlich für die erste Zeit beides machen (Rollator und Toilettenstuhl). Nach dieser Fraktur mit OP der Wirbel (wurden stabilisiert) kann Sie auch nicht mehr raus aus dem normalen Bett (Ehebett musste nach dem Tot meines Vaters stehen bleiben). Also muss jetzt auch ein Pflegebett her, dass man hochfahren kann, damit sie gut aus dem Bett kommt. Von daher wäre mehr Platz im Schlafzimmer für eben diese Utensilien (Rollator, Toilettenstuhl). Die Zeit wird dann zeigen, wie es wird. Bin trotzdem noch gespannt auf mehr Infos bzw. Ratschläge. Vielen Dank und Liebe Grüße
von hmengers » 01.04.2010, 15:46
Hallo Gitta,Also muss jetzt auch ein Pflegebett her, dass man hochfahren kann, damit sie gut aus dem Bett kommt.
von Chief » 01.04.2010, 16:01
hmengers hat geschrieben:Hallo Gitta,Also muss jetzt auch ein Pflegebett her, dass man hochfahren kann, damit sie gut aus dem Bett kommt.
nix da mit einem Pflegebett!!! Ein Seniorenbett, also extra hoch, tut es auch, ist viel preisgünstiger, weniger "krank" und deine Mutter kann besser rein und raus. Und einen Toilettenstuhl sehe ich nach wie vor nur als Problem, aber nicht als Lösung. (Meine Meinung)
Herbert
von Waltraud Mayer » 01.04.2010, 16:05
Herbert ich sehe das auch so. Außerdem soll dann der Toilettenstuhl nach Gebrauch im Schlafzimmer stehen bleiben, das stinkt doch... das beutelleeren in den Stuhl stelle ich mir auch umständlicher vor als in die Toilette..
LG Waltraud
von hmengers » 01.04.2010, 16:16
Hallo,
wo ich mich jetzt so reingehängt habe und das evtl. als "Profi-Rolli" falsch sehe: Ein Toilettenstuhl hat so eine Aussparung im Sitz. Das ist ja seine eigentliche Funktion. Dieser Ausschnitt ist kleiner als eine normale Toilette. Wie bitte soll dann in den Eimer unter dem Sitz ein Ausstreifbeutel entleert werden, wo doch der Pöter den Ausschnitt verdeckt... Und das dann zu bewerkstelligen erfordert m. E. artistsiche Fähigkeiten. Und anders vorzugehen braucht kein solches Teil, im Gegenteil!
Herbert
von Linie 22 » 01.04.2010, 16:36
Hallo,
hier kommt noch ein Bastlertipp:
Falls ein Podest nicht machbar ist, einfach stabile Holzklötzer oder kleine Holzbalken unterstellen. Im nu steht das Bett ebenfalls preiswert höher.
Holzklötze sind in jedem Baumarkt erhältlich.
Farblich kreativ darf man bei Bedarf auch sein.
Tschüüüss. angenehm leichteres Aufstehen, wünscht Silke (Linie 22)
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