von Banditensocke » 26.09.2018, 12:59
Prinzipiell muss das Ziel eine gesunde Ernährung sein. Das bedeutet, dass man Gärprozesse vermeiden muss.
ZUCKER FÖRDERT NACHGEWIESEN ENTZÜNDUNGEN!
Daher ist es sinnvoll, eine kh-reduzierte Ernährung zu verfolgen. Damit erledigen sich mittelfristig auch viele Verdauungsprobleme wie Bauchgeräusche, Bauchschmerzen, Blähungen und UNVERTRÄGLICHKEITEN.
Ich konnte früher weder Spinat, noch sehr faserreiche Kost, Nüsse oder Pilze, Paprika etc essen.
Heute: Kein Thema mehr.
Auch Koliken treten trotz Stenosen kaum noch auf. Insgesamt sieht mein Darm extrem gut aus, wurde erst vor wenigen Monaten bei einem Staging untersucht.
Weiterer Vorteil: Stabileres Gewicht - ich wog immer zuwenig. Inzwischen wiege ich selbst dann konstant mein Wohlfühlgewicht, wenn ich drei oder vier Tage faste.
Und auch das Fasten ist kein Problem - Hungerattacken gibt es für mich nicht mehr, da ich ketoadaptiert bin.
Wichtig: KH-Reduktion niemals ohne ausreichende Fettzufuhr, sonst klappt das nicht. Die Formel lautet:
Wenig KH
Moderat Eiweiss
Viel Fett
wenn man es mit LCHF probieren möchte.
Hätte ich frühzeitig auf eine kh-reduzierte Ernährung gesetzt, hätte sich der MC vermutlich gar nicht so massiv entwickeln können. Vielleicht hätte ich dann nie ein Stoma benötigt - aber das ist natürlich Spekulation. Fakt aber ist, dass es mir unter dieser Ernährung rundum erheblich besser geht.
von Hanna70 » 26.09.2018, 15:20
Hallo Banditensocke,
wie überall, gibt es auch hier Ausnahmen. Ich kann diesen Hinweis nur für Kurzdarmpatienten geben. Für diese gilt Deine Formel in nahezu umgekehrter Weise:
viel Kohlehydrate
viel Eiweiß
wenig Fett
Wer Gewichtsprobleme hat - ob nach oben oder nach unten -, sollte zunächst eine gesicherte Diagnose stellen lassen.
Ich hatte aufgrund einer Medikamentenunverträglichkeit Diabetes 2 bekommen und musste mich spritzen. Nach mehreren Darm-OPs und der Diagnose Kurzdarmsyndrom war ich plötzlich ständig unterzuckert. Die Ernährungshinweise für Diabtes und Kurzdarmsyndrom widersprechen sich auf der ganzen Linie.
Ich ernähre mich inzwischen entsprechend der Hinweise für KDS kohlehydratreich und der Diabetes ist weg, gilt jetzt als "latent".
LG Rosi
von Börgi » 26.09.2018, 18:16
Seid gegrüßt alle miteinander,
grundsätzlich gilt AUSPROBIEREN!!
Alles in kleinen Mengen probieren und sehen, wie Darm und Stoma reagieren!!!
Jeder Mensch und Darm reagiert anders, da kann man nichts verallgemeinern!!!
Ich habe während meiner Stomazeit, vor allem alles was mit Weiß-bzw Rotkohl zu tun hatte gemieden!! Einmal hab ich gesündigt, das werd ich nie vergessen, hab Weißkrautsalat genascht!! Die ganze Nacht hatte ich eine Blockade mit schlimmen Schmerzen!!! Einmal und nie wieder!!! Hab jahrelang drauf verzichtet!!!
Und das obwohl Schmorkohl und Kohlrouladen eines meiner Lieblingsessen sind, heute hab ich damit keine Probleme!!!
Mandarinen dagegen konnte ich essen, aber höchstens eine am Tag!!! Man muß halt das testen!!!
Gerade,wenn man das Stoma neu hat, dann sind die Stomaränder noch wund von der OP und man sollte auf scharfe und säurehaltige Lebensmittel verzichten, denn das kann sehr schmerzhaft werden!!! In ein paar Wochen sieht das alles anders aus, der Darm hat sich auch vom OP-Schock erholt,das Stoma hat sich gesetzt, die Fäden sind raus und schon geht alles etwas besser!!!
Ich persönlich lieb auch asiatisches Essen!! Aber kein Sushi, a) mag ich keinen Fisch und b) ist mir rohes Fleisch (z.B. Hackepeter, Tatar) und roher Fisch zu gefährlich!!! Da kann man sich schnell was einfangen und das als Darmkranker kann böse werden!!!
Wie gesagt, PROBIEREN geht über STUDIEREN!!! Aber mit Vorsicht!!!
Guten Appetit wünscht Börgi!!!
von fluse » 26.09.2018, 22:45
Ich hatte nach da einem Vierteljahr nur noch flüssige Stühle bei Ileostoma, egal was ich gegessen habe und war kräftemäßig ziemlich am Limit und ständig ausgetrocknet. Bis ich mich damit an mein Gastroenterologin gewandt habe, die auf Histamin- und Fruktoseintoleranz tippte (Sie hat etliche Stomapatienten) aufgrund der schnellen Passage. Und genau das war das Problem gewesen, leider!!! Ist ein ziemlicher Zirkus aber dafür bin ich wieder relativ fit bis auf Ausrutscher die immer wieder passieren. Die von Banditensocke immer wieder angepriesene Diät ist bei Ileostoma kaum machbar - meist braucht man viel Kohlehydrate und Viel Eiweiss (letzteres ist meist zu niedrig) und Viel Fett macht bei Ileostoma ordentlich Fettstühle, kann bei der schnellen Passage nicht verdaut werden. Selbst wenn man nur noch wenig Dickdarm hat und häufig Durchfälle ist das mit einem Ileostoma nicht vergleichbar . Grüsse Fluse
von Realist » 27.09.2018, 01:41
Hmm, viele Antworten, aus denen Mary auch gute Hinweise entnehmen kann. Leider geht es OT weiter und der Bezug zur Frage verliert sich.
Hat Mary12 erwähnt, dass sie Kurzdarmpatientin ist?
@Banditensocke, kh reduzieren, warum denn? Mary12 fehlt der dicke. Damit ist sie noch lange keine Kurzdarmpatientin!
Mein Stoma ist 30 Jahre alt. Es ist ohne Stomatante und Internet groß geworden.
Seit Internet haben sich Menschen das Leben genommen, weil sie gelesen haben, wie böse ihre Krankheit ist. Schwachsinn.
Zurück zum Thema.
Einfach leben, beim essen zwar vorsichtig sein und die Ratschläge beachten und alles wird gut.
Das Risiko einer Panne oder einer Blockade ist nie ausgeschlossen. Macht aua und ist scheiße. Und es ist eine Nebenerscheinung von dem oft lebensrettenden Stoma.
Den ganzen Diätwahnsinn kann man Leuten mit 70 oder 80 im Endstadium zu schmackhaft machen aber nicht jemand, der in der Mitte des Lebens steht.
Gute Nacht
von Banditensocke » 27.09.2018, 08:34
KH sollte man reduzieren, um Entzündungen zu vermeiden. Das gilt generell - eine stark kh basierte Ernährung sorgt im Organismus für Prozesse, die Entzündungen und weitere Erkrankungen begünstigen.
Ich begreife auch nicht so recht, warum Hanna das KDS so in den Vordergrund rückt - im vorliegenden Fall ist von davon bislang keine Rede.
von Banditensocke » 27.09.2018, 09:15
Hier eine Übersicht für Interessierte, warum eine kh-reduzierte Ernährung gesundheitsfördernd ist. Vieles wird noch erforscht, jedoch verdichten sich an ganz vielen Fronten die HInweise darauf, wie schädlich Zucker tatsächlich ist.
https://www.welt.de/gesundheit/article148017029/Warum-zu-viel-Zucker-uns-dumm-macht.html
Man kann durch eine einfache Recherche viele Untersuchungen finden, die auch Laien zugänglich und für sie verständlich sind.
Das alles ist übrigens nicht neu - Zucker steht schon seit vielen Jahrzehnten im Verdacht, problematisch zu sein. Leider gibt es erst in jüngerer Zeit Bestrebungen - und zwar letztlich ausgelöst durch die besorgniserregende Adipositas, Diabetes Typ 2 und Demenz -Erkrankungs Zunahme weltweit - diesbezüglich ernsthaft zu forschen und dabei auch Konflikte mit sehr einflussreichen Konzernen, die besonders in der Wissenschaft wichtige Finanziers sind, in Kauf zu nehmen.
von doro » 27.09.2018, 09:27
Hallo Mary,
Hallo Doro,
könntest du mir vielleicht noch deine Tipps nennen? Welche Ballaststoffe würdest du meiden am Anfang und für wie lange.
von doro » 27.09.2018, 09:54
Den ganzen Diätwahnsinn kann man Leuten mit 70 oder 80 im Endstadium zu schmackhaft machen aber nicht jemand, der in der Mitte des Lebens steht.
von Banditensocke » 27.09.2018, 11:05
Fasten bringt den Festenden in die Ketose. Die Ketose bringt letztlich diese angenehmen Effekte hervor.
Dauerhaft lassen sich diese positiven Effekte erzielen, wenn man sich so lchf ernährt, dass man ketoadaptiert bleibt. Man kann dann switchen, indem man immer wieder Tage einlegt, in denen man eher Richtung ketogene Ernährung geht und so zwar isst, aber dennoch die Vorteile der Ketose geniesst.
Natürlich kann man auch intermittierend fasten.
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