von Angelika » 14.01.2008, 14:40
hallo an alle...
lange hab ich nichts von mir hören lassen, das letzte mal waren es nur schöne dinge...
tja, wo das schöne ist, da ist auch blödes.
ich bin zur zeit ziemlich fertig, dieser tage ist mein höllentrip 4jahre her. und meine wut, mein hass auf die ärzte kocht wieder auf. vor zjahren lernte ich meinen jetzt mann kennen, letztes jahre um diese zeit waren wir flittern, war also keine zeit zum erinnern und grübeln. aber dieses jahr...
ich schlafe nachts schlecht bis kaum (liege wach bis zb 3uhr :shock::haarezuberge::( )
blöd ist an der sache, ich bin eigentlich ein mensch, der gefühle schöne und traurige zeigen kann, sprich ich kann weinen und lassse es auch zu, aber derzeit kommen keine tränen der wut oder so.
bekomme jetzt von meinem psycho doc pflanzliche pillen für morgens und abends, nehmes sie seit dem we, mal schaun....
ich kann nicht mehr, nur kann ich das keinem sagen, dann kommt gleich " du bist doch stark, du schaffst das schon, hast es doch immer geschaft"...toll aber auch der stärkst wird mal müde, das scheint mir keiner zu glauben. muss ich den rest zusammen brechen.....
sorry das ich euch hier einen vor heule, aber wenn ich es schon keinem sagen kann, dann doch wenigstens hier rein schreiben und so los werden.
immoment möcht ich alles hinschmeißen, meinen job, meine freude am leben. mit meinem mann irgendwo hinfahren und gar nichts tun. tja geht aber nicht, wenn man gerade ein großes haus gebaut hat , kann man nicht mehr so große sprünge machen.....
danke fürs zu hören
gruss
angelika
von BlackDog » 14.01.2008, 17:12
Hallo Angelika,
wenn Du denkst, dass die Ärzte bei Deiner Behandlung Fehler gemacht haben - verklage sie! Schreibe auf, was genau schief gegangen ist, wende Dich an die Krankenkasse, die das damals (finanziell) bezahlen musste. Oder suche Dir einen Anwalt, der auf Ärztehaftung spezialisiert ist.
Viel Erfolg, BlackDog
von BlackDog » 14.01.2008, 17:16
Hallo Angelika,
nochwas angeführt.
Du hast offenbar eine glückliche Beziehung, Du scheinst einer Berufstätigkeit nachgehen zu können (!) und ihr habt ein eigenes Haus finanzieren können. Das sind drei Dinge, von denen hier sicherlich viele nur träumen können.
Grüße, BlackDog
von Monsti » 14.01.2008, 18:24
Hallo Angelika,
sag' mal, bist Du nur sporadisch bei einem Psycho-Doc oder absolvierst Du auch eine Psychotherapie? Letztere könnte Dir sehr helfen - tatkräftige Mitarbeit und Veränderungswille natürlich vorausgesetzt. Unterstützend könnten auch Antidepressiva der neueren Generation sein. Diese haben kaum Nebenwirkungen und machen auch nicht abhängig, könnten Dir deutliche Linderung verschaffen.
Eigentlich bin ich ziemlich sicher, dass nicht jener "Höllentrip" die Ursache Deiner Depressionen ist, sondern lediglich der Auslöser. Deine eigentlichen Probleme stecken vermutlich wo anders.
Hier im Forum gibt es einige (ich gehöre auch dazu), bei denen ärztlicherseits bzw. auch sonst vieles schief gelaufen ist, doch nur wenige fallen so ins Loch wie Du.
Im übrigen schließe ich mich BlackDog an: Versuch' Dir all das Positive Deines Lebens immer wieder bewusst zu machen.
Liebe Grüße
Angie
von Sabine049 » 14.01.2008, 18:43
typisch Männer :D ... pragmatisch, praktisch und prägnant, weniger emotional gesteuert ..., aber, liebe Angelika, ich kann Blackdogs zweiten Beitrag uneingeschränkt unterschreiben.
Von Frau zu Frau: Ich vermute eher, dass du momentan völlig ausgebrannt bist und
Zitat Angelikamit meinem mann irgendwo hinfahren und gar nichts tun
von Angelika » 31.01.2008, 10:18
hi...
1. ich schreibe alles auf, was an erinnerung von damal hoch
kommt.
2. ich bin in psycho-behandlung, gehe mit ihm immer alles
durch, was neu dazu gekommen ist.
3. ich habe alles einem anwalt gegeben, und die sache läuft,
aber das wird dauern bis etwas bei raus kommt.
4. ich will nicht sagen und das gefühl rüber bringen, das es
nur mir schlecht geht, ich weis bei gott, das es genug
andere gibt, denen es schlechter geht.
5. ich war nicht darauf vorbereitet,
selbst kurz vor der op hieß es noch
"wir machen das loch nur zu, nehmen nichts raus"
und dann bin ich irgendwann aufgewacht, bekomme beiläufig
mit das wir anfang februar haben, haben einen schlauch
im hals und kann nicht reden und nachfragen.
dann irgendwann fängt meine mutter an zu fragen ob ich
mich an was erinnere ... ich nur mit dem kopf schüttel..
sie dann langsam und behutsam anfängt etwas zu erzählen
aber nicht alles, die ärzte hielten es nicht für gut, mir
alles zu erzählen. tja und dann irgendwann hab ich was
an meinem bauch gesehen, konnte aber immer noch nicht
nachfragen was das ist .... und erst viel später habe ich
erfahren was das ist, was da aus meinem bauch rausschaut.
versteht es oder nicht, ich kann solange solange noch bilder und erinnerung, an die ich mich bis jetzt nicht erinnern konnte, hoch kommen ,solange ich keine aussage habe ob es fusch am patienten war oder ob ich doch leider zur flaschenzeit am falschen ort war und solgane ich nicht weiß, ob ein pouch o.ä möglich ist kann ich die geschicht von damals nicht abschließen und dauerhaft glücklich sein. bisdahin muss ich damit rechnen das ich immer mal wieder einen "zusammenbruch" habe.
(eine antwort ob pouch möglich ist gibt es nur wenn ich mich untersuchen lasse, aber ich bin leider noch nicht in der lage, mich einfach so nem fremden arzt anzuvertrauen, geschweige denn ein kh zu betreten.
nochmal, ich bin nicht die einzige, die viel und schlimmes durchgemacht hat, das weiß ich und würde auch nicht auf die idee kommen anderes zu behaupten
aber das was ich durchgemacht habe ist für mich ganz schlimm, für andere eben nicht.
schade... ich dachte wenigstens hier kann ich meinen kummer mal raus lassen und werde ein wenig verstanden,.... ist wohl nicht so
von Mücke » 31.01.2008, 11:59
Hallo Angelika
Ich kann schon nach fühlen wie es dir geht.
Als ich mein Stoma bekam hatte ich schon 15 Jahre MC hinter mir,mir blieb keine andere Wahl als ein Stoma.
Ich habe mich auch dafür entschieden.Ich akzeptiere mein Stoma,ABER ich habe oft Tage wo ich ständig grübele
ob es die richtige Entscheidung war,ob ich nicht noch zu mehr Ärzten hätte gehen sollen,ob man nicht doch mit anderen Medikamenten hätte helfen können,...
Doch ich habe das Stoma und lebe gut damit,man hat immer Tage wo es einem sehr schlecht geht körperlich und psychisch.Ich bin auch in Behandlung beim Therapeuten.
Aber ich lebe, ich kann aus dem Haus gehen ohne ständig auf Toilette zu müssen,ich kann feiern.
Man braucht lange um das Stoma zu akzeptieren.
Zum Beispiel gestern war ich auf einem Seminar,mein Stoma hat ständig laut geblubbert.Irgendwann war mir das zu doof und ich habe in der Runde gesagt ich habe ein Stoma das öfter mal blubbert.Ich wollte das die anderen wußten warum das so ist und das die nicht irgendwas anderes denken.
Denn wenn das so blubbert und andere dauernt so schauen ist mir das peinlicher als wenn ich sage warum diese Geräuche sind.
Ich wünsche dir die Kraft das dues schaffst mit dem Stoma klar zu kommen.
Viele Grüße Mücke
Ileostoma 2004 nach MC und zahlreichen Fisteln:angry:
von Angelika » 31.01.2008, 12:22
ich bin mit 12 an cu erkrankt, und habe das stoma mit 29 bekommen, ich weiß auch was körperliche schmerzen sind, ich weiß, wie es ist nicht aus dem haus zu gehen weil man anggst hat aufs klo zu müssen.
fakt ist einfach das man mich mit dem stoma überrumpelt hat, ich hatte keinerlei mit entscheidung, klar hat man das getan u m mein leben zu retten, deshalb hätte ich schon gerne mit entschieden, wei mein leben nach der op ablaufen soll / wird.
das ich heute glücklich verheiratet bin, nen tollen mann, nen tolles haus und nen job habe macht es zwischen den tiefs ein wenig leichte, aber dennoch nimmt das "böse" in mir ab und zu überhand und gewinnt, und zieht mich somit in ein loch.
ich bin einfach noch nicht an dem punkt and dem ich alles verarbeitet habe und einen strich unter die sache ziehen kann, dafür will ich erst wissen ob die geschichte damals auch anders hätte laufen können.
ich vergleiche es immer ien wenig mit einem mädchen / einer frau die vergewltigt wurde, ich glaube die können es auch erst anfangen es abzuhacken, wenn ihr peiniger hinter gittern sitzt, es macht es nicht wieder ungeschehen aber jemand wurde bestraft und das gibt ihnen dann denke ich ein besseres gefühl, und geanu so geht es mir. sollte jemand falsch oder nciht schnell ge nug gahandelt haben und somit meinen höllentrip hervorgerufen und auch noch verlängert haben so soll er dafür zur rechenschaft gezogen werden.
und erst dann, denke / hoffe ich werde ich einen strichen darunter ziehen können.
von hope » 31.01.2008, 13:54
Liebe Angelika!
Oh, das tut mir leid, daß Du so psychische Schmerzen durchlebst:troest:!
Ich habe eine anders gelagerte "Geschichte", kenne aber diese Einbrüche nur zu gut. Ich kenne das Gefühl, wenn es einem den Atmen nimmt, wenn die Angst so fest zupackt und man denkt, man kann nicht mehr.
Ich kenne das Gefühl, seinen so veränderten Körper nicht immer so zu mögen. Ich kenne das Gefühl, sich sein altes Leben zurückzuwünschen. Ich kenne das Gefühl, zu realisieren, daß es nicht geht:(!
Liebe Angelika, es ist ein schwerer Weg und ich bin mir sicher, daß er irgendwann wieder stabiler wird. Sicherlich kennst Du das Gefühl, daß der Weg vor einem nur aus Löchern zu bestehen scheint, nicht wahr? Ja, das habe ich auch so empfunden. Bin von einem ins nächste gestolpert. Jetzt geht es besser, der dunkle Berg ist verschwunden, ich sehe die Sonne wieder, spüre die Wärme, aber ich weiß, es sind immer wieder Löcher auf meinem Weg, ich werde hinunter fallen und mühsam wieder herauskrabbeln.
Jede Träne muß geweint werden, jede Trauer ausgesprochen, jede Wut ein Gesicht bekommen. Nur so kann man wieder heil in der Seele werden!
von Angelika » 31.01.2008, 14:05
tja... hope
deine letzter satz trift es auf den punkt, nur wenn man trauer, wut und schmerze zuläst, rausläst und zeigt kann, wird man es verarbeiten können. aber alles runter zu schlucken hilft überhaupt nicht, im gegenteil, man hat dann am ende warscheinlich abgesehen von kaputten körper auch noch eine kaputte seele
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 13 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe