von House » 29.05.2009, 00:02
Hi Ihr alle hier!
Eigentlich wollte ich mich nicht austauschen. Dachte ich schaffe es alleine. Aber irgendwie holt mich doch das jetzige darbende Leben ein! Hierzu muß ich sagen, dass ich kein Mensch bin, der seine innerlichen Befindlichkeiten gerne nach außen trägt. Tja...
Zu meiner Person: Bin weiblich, 41, ohne Kinder, mit Partner, ups Partnerin. Ist eigentlich nicht wirklich wichtig. Was wichtig ist: Eine normale Gyn-OP, kleine (tja, passiert halt) Darmverletzung. Ein paar Tage später Untersuchung und Klistier, da ich ja angeblich mal sch...sollte (was ja auch an dem Tag vor der Untersuchung ein wenig ging..ähm..).
Nun gut. Der Arzt hat mir das Teil reingerammt in den Allerwertesten, dabei wurde wohl mein geflicktes Därmchen zu arg strapaziert und ist geplatzt. Schmerzen ohne Ende!
:mad: :mad: :mad:
So lag ich dann fast 3 Tage. Meine Freundin und auch ich haben zwei Ärzten gesagt, dass Stuhl austritt aus einer gezogenen Drainage (heisst das so?).
Nun denn nix passiert. Dann mal nach ein paar Tagen CT und daraufhin Not-OP. Intensivstation (muß ich mich freuen, dass ich noch da bin???)
Jetzt nach ca. 7 Wochen mit diesem Scheißbeutel an meinem Bauch muß ich Euch sagen, dass es mich ankotzt.
Ich habe abgenommen, passe aber in keine Jeans. Der Bauch sieht aus wie im 7. Monat.
Ich habe keine Angst, aus dem Haus zu gehen. Das nicht. Aber ich habe Angst, wieder auf der Arbeit zu sein. Nächste Woche ist es soweit.
Und ich bin frustriert, nachdem ich erfahren habe, dass es noch Monate dauert, bis das Teil wieder entfernt wird.
Geht dann mein Leben wieder seinen geregelten Gang?
Darf ich wieder heben? Darf ich leben? Ohne Gluckern und Scheissen dieses Teils? Ich rede mit ihm, aber er hört nicht.
Bis jetzt bin ich klar gekommen. Habe versucht, weiter mein Leben zu leben wie bisher.
Aber das ist eine Lüge!
Die Beziehung leided. Ich leide..
Ich habe mich verändert, bin zu einer manchmal weinerlichen Person geworden. Ich erkenne mich nicht wieder.
Warum ich das schreibe?
Ich weiss es eigentlich nicht. Da muss ich ja alleine durch.
Übrigens war ich erschüttert von der tollen Werbung der Fa. Publicare. Diese Fa. beliefert und betreut mich angeblich. Seit dem KH habe ich keine Hilfe benötigt, heute ausnahmsweise angefordert ..sorry..so was dummes..
da hatten die lieben Aussendienstler leider keine Zeit in den nächsten Tagen. Naja, macht ja nix. Hab ja nur alles Rot und Entzündet um den Ausgang.
Pech oder Weinen oder Lachen!!!
AUSKOTZEN TUT MAL GUT1
von MiniBonsai » 29.05.2009, 06:40
Hallo und Willkommen hier
Mir ging es ähnlich wie dir... Routine-Gyn-OP, dabei Lösen von Verwachsungen, am Abführtag ärgste Schmerzen, abends Not-OP und aufgewacht auf Intensiv mit Ileostoma.
Schade, dass du vom Krankenhaus aus scheinbar keine Informationen für eine AHB (Anschlußheilbehandlung) bekommen hast. Leider muss diese inerhalb 2 Wochen nach der Klinik angetreten werden (vielleicht bist du noch nicht so lange zu Hause? ...dann ab zum Hausarzt deshalb!) Aber du kannst auch noch ne Reha beantragen... da dauert allerdings das Verfahren bis zur Genehmigung länger.
Dann drauf achten, dass die Klinik spezialisiert ist für Stoma und Stomatheras hat (bei der ILCO gibt es eine Liste dazu).
Dann bekommst du wirklich Unterstützung für dein momentan geändertes Leben!
Wegen der Versorgung durch die Thera´s zu Hause... tritt denen auf die Füße! Ich hatte auch keine Probs in der einen Woche zwischen Klinik und AHB (arbeite ja selber in der ambulanten Pflege und kenne das nun auch alles schon). dennoch kam meine Betreuung um einfach schon mal den Kontakt persönlich herzustellen. Und gestern hab ich sie angerufen und gesagt, welches Material ich jetzt hier in der AHB nutze, damit sie es bestellt und am Mittwoch gleich zu mir kommt (ich werde Dienstag entlassen aus der AHB).
Die Rückverlegung ... steht bei mir auch an. Die Chirurgen meinten bei der Entlassung aus der Klinik quasi sofort nach der Reha, aber ich selber bin noch nicht so weit. Die Ängste vor Narkose sind arg hoch. Außerdem muß ich erst einige Anträge stellen und Behörden abklappern. Ich werde erst in die Klinik gehen, wenn ich selber mich stabil dafür fühle!
Arbeiten gehen... ...kann ich derzeit vergessen. Wie und wo arbeitest du denn? Kannst du evtl doch noch mal länger zu Hause bleiben, gerade, wenn alles entzündet ist?
Partnerschaft ...ja, das ist sicher ein Thema. Dazu findest du hier im Forum auch über die Suche einige Beiträge (such mal Sexualität). Wobei ich denke, dass du selber noch in der Ablehnung des Stoma und des geänderten Körpers bist und dann ist es umso schwerer. Wenn ihr gemeinsam daran arbeitet, dann wird es klappen, da bin ich sicher!
Klamotten und Abnahme ...da geht es mir genauso... 9kg runter in 5 Wochen Klinik, aber die Hosen von vorher sind nur gering zu weit! Liegt daran, dass der Darm sich erst wieder "zurechtwurschteln" muss und auch noch Luft im bauch und immmer wieder im Darm ist.
Ich drück dir auf alle Fälle die Daumen, dass du dein Leben in den Griff bekommst! Und kotz dich ruhig immer wieder hier aus... das tut wirklich gut!
von doro » 29.05.2009, 07:18
Auch von mir ein Willkommen!
Du bist frustig und das kann wohl jeder verstehen.Wenn es Dir gut tat einmal alles abzuk**ten, bist Du bereits ein Stück weiter gekommen, denn so manch einer von uns wollte sich von der nächst hohen Brücke stürzen,nachdem der Beutel am Bauch hing.Da Du Hoffnung auf eine Rückverlegung hast,arrangiere Dich mit dem Beutel, denn Du wirst von vielen Beutelträgern beneidet für die das Teil für immer ist. Wichtig wäre nun eigentlich,daß Deine Entzündung am Stoma verschwindet,dazu ist es hilfreich,wenn Du uns erzählst,ob Du ein Dünndarmstoma hast ( wahrscheinlich) und welche Versorgung Du benutzt ( steht auf dem Karton )
aha,gerade gesehen Du hast ein Kolostoma.Da gäbe es doch sogar die gute Lösung des irrigierens - das wissen die Kolos besser.
von Sabine049 » 29.05.2009, 09:14
hey ... momentan bist Du ziemlich down u. willst Dich partout nicht mit dem Sch**ßbeutel arrangieren.
Verinnere Dir bitte, wie doro bereits schrieb, dass die Stoma-Anlage in absehbarer Zeit zurückverlegt wird .
Vermutlich hast Du indes ein doppelläufiges temporäres Colostoma transversum, ausgeleitet im querliegenden Dickdarmschenkel. Wenn ja ... darfst Du leider nicht spülen = irrigieren.
Wie steht denn Deine Partnerin dazu? Traust Du Dich ihr an, oder machst Du alles mit Dir allein aus?
Bemühe Dich wenigstens ansatzweise, offensiv mit dem Teil am Bauch (Stoma) umzugehen. Versteck´Dich nicht, sondern wage den Sprung nach vorn u. nicht zurück, indem Du Dich vollkommen einigelst und komplett nach aussenhin abschottest.
Aber den ersten Schritt in Richtung *Vorwärts* hast Du bereits beschritten, in dem Du Dich hier ausgek*tzt hast.
Und wie Du feststellen wirst, sind wir trotz einer u.a. endständigen Anlage ein lebensfroher Haufen , die ihren Mann/Frau stehen.
Schau einfach öfters bei uns vorbei!
Liebe Grüße Sabine
von Sabine049 » 29.05.2009, 09:20
Mensch, als "Skorpionin" läßt Du Dir wohl nicht die Butter vom Brot nehmen. Packs an, Du schaffst es.
Schließlich bin ich mit einem Skorpion verehelicht
Liebe Grüße Sabine
von Andi_672 » 29.05.2009, 09:33
hier kannst du freilich mal richtig meckern wenns hilft. Jeder versteht das, denn jedem hier geht es ähnlich. Ich bin nach einem Verkehrsunfall mit Stoma aufgewacht und kriegs nicht mehr los. Das ist nun schon 4 Jahre her- und so unglaublich das klingt, auch daran gewöhnt man sich. So wirklich helfen kann Dir aber wahrscheinlich keiner, durch mußt Du alleine. Und eins noch, Deine Partnerin kommt damit wahrscheinlich besser klar als Du ihr zutraust. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht ( natürlich nicht mit DEINER Partnerin ). Kopf hoch, Gruß Andreas
von Linie 22 » 29.05.2009, 14:34
Grüß Dich House,
herzlich willkommen in unserer bunten Mischung.
Eigentlich wollte ich mich nicht austauschen.
Dachte ich schaffe es alleine. Aber irgendwie holt mich doch das jetzige darbende Leben ein! Hierzu muß ich sagen, dass ich kein Mensch bin, der seine innerlichen Befindlichkeiten gerne nach außen trägt. Tja...
Darf ich leben? Ohne Gluckern und Scheissen dieses Teils?
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