von Elke » 06.07.2014, 06:25
Hallo, zusammen
Ich habe mein Ileostoma vor 3 Monaten bekommen, nachdem ich 2 Jahre lang gezögert habe.
Die OP (Pouchresektion und Stomaanlage) verlief exzellent (Aussage der Op-Ärzte) und nach 8 Tagen war ich wieder zu Hause.
Eine Woche später ein parastomaler Abszess...Angst...Schmerzen usw, aber nach einer weiteren Woche war das Geschichte.
Versorgung klappte Anfangs nicht wirklich, Fadenlöcher ständig entzündet, viele Unterwanderungen.
Im Mai war ich dann zur Reha, dort wurde der Übeltäter entlarvt, ein Fadenknoten, der in der Op-Höhle umherwanderte.
Als der dann raus war, heilte alles binnen 2 Tagen zu und die Versorgung (nun mit Paste) hielt,
auch dank der Stomatherapeutin dort, die sich wirklich super gekümmert hat.
Nach der Reha bin quasi nahtlos mit meinem Mann in den Urlaub gefahren,
zunächst zu einem tollen Treffen mit meinen "Crohnfreunden", bei dem auch andere Stomaträger dabei waren (toller Erfahrungsaustausch!)
und dann gings weiter ins Erzgebirge für 8 Tage.
Angst, dass die Platte wegflutscht, hatte ich noch, aber ich wollte alles ausprobieren.
Ich war Schwimmen, war auf dem Fichtelberg, bin Sommerrodelbahn gefahren und hab Minigolf gespielt.
Wir sind viel gewandert und hunderte Kilometer Auto gefahren.
Nun bin ich wieder zu Hause und immer wieder stelle ich fest, dass ich die OP schon viel früher hätte machen sollen.
Was hätte ich in den 2 Jahren alles tun können, wieviele Schmerzen wären mir erspart geblieben?
Seit der Reha hatte ich keine einzige Panne mehr,
ich wechsle die Platte Montags und Freitags, duschen und baden sind kein Problem, alles hält sicher.
Es geht mir zur Zeit sooo gut, und manchmal vergesse ich, dass ich einen Beutel auf dem Bauch habe
ich spüre ihn gar nicht (auch Dank der tollen Schlupfer von Tamara )
Nur Eines macht mich traurig,
ich habe immer Kleinkinder anderer Leute betreut, bin ja Kindergärtnerin aD aber das geht nun nicht mehr
denn man kann kein Kleinkind betreuen, wenn man es nicht tragen sollte
Und die Verantwortung kann ich nicht mehr übernehmen, die Eltern müssen sich 100% auf mich verlassen können,
und das kann ich nicht mehr garantieren, also lasse ich es.
Damit muss ich mich noch abfinden.
Aber, und das ist das Wichtigste---> Es geht mir gut und ich bin sooo froh
von snoopy66 » 06.07.2014, 09:57
Hallo Elke ,
das hört sich richtig gut an, das freut mich für dich
Es ist immer wieder schön, so positive Berichte zu lesen.
Was deinen Beruf betrifft, vielleicht ergeben sich da noch andere Möglichkeiten, hauptsache dir gehts wieder gut.
Ich trag auch Tamaras Schlupfer, ich liebe die Teile , kann mir das ohne gar nicht mehr vorstellen
Noch einen schönen Sonntag
LG Katja
von Webkänguru » 06.07.2014, 19:32
Hallo Elke,
das liest sich super Weiter so und nicht unterkriegen lassen, falls doch irgendwann mal eine Panne kommt
Wäre es eine Option für dich, größere Kinder zu betreuen? Der Bedarf scheint ja vielerorts groß zu sein...
Viele Grüße,
Christian
Hallo Elke,
wie Christian schon sagt, auch größere Kinder brauchen Betreuung, wobei ich nicht von mich auf andere schließen will.
Viel Spaß und alles Gute.
von Elke » 07.07.2014, 13:44
Die Option, ältere Kinder zu betreuen, gibt es natürlich
und ich werde mich diesbezüglich demnächst hier auch umhören
Wir sind ja vor ca 10 Monaten erst aus berlin hierher gezogen, auch deshalb, weil meine zweitgeborene Tochter hier in diesem Ort am Stadrand von Berlin wohnt
So habe ich öfter die Enkel (10 und 13) um mich herum und das freut mich sehr
Vor Allem der Jüngere kommt regelmäßig nach der Schule her, macht hier Hausaufgaben
und wir gehen auch zB in die Bibliothek oder auf den Spielplatz.
Und seit gestern haben wir einen neuen Mitbewohner, ein ca 1-jähriges Kätzchen aus dem Tierheim ist bei uns eingezogen
Hab grad gut zu tun, es aus dem Versteck raus zu locken.
Sie versteckt sich seit gestern schon und hat noch nix gefressen oder getrunken, die Arme
Aber ich denke, dass in den nächsten Stunden der Hunger siegt
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