von Ratsuchende » 21.07.2010, 01:06
Hallo Ihr Lieben,
im Auftrag meiner lieben Angehörigen möchte ich euch mal wieder eine Frage stellen, ich hoffe, ihr könnt uns helfen. Also wo fange ich an, denn so einfach ist so eine Art von Frage ja nicht zu stellen. Es geht um die Konsistenz des Stuhls ... diese wechselt ständig. Mal ist der Stuhl dünn wie Wasser und mal dickflüssig, um ehrlich zu sein wir wissen nicht so recht, wie das zusammenhängt. Anfügen möchte ich, dass die Chemo abgesetzt wurde, das gezielte Essen von Kartoffeln und Bananen macht die Konsistenz dickflüssig, was auch immer beabsichtigt ist, wenn sie gegessen werden. Leider ist der Stuhl manchmal so dünn wie Wasser und wir wissen nicht so recht warum. Man hat das Gefühl, als ob die Nahrung das Wasser mit sich zieht. Die Nahrung ist eher Schonkost und nur das, was vertragen wird, denn sie möchte ja keine Magenprobleme bekommen. Kennt ihr das Phänomen? Eigentlich wollen wir damit rauskriegen, ob es nicht an etwas anderem liegt, da ihre Krankengeschichte ja sehr komplex ist?
Beste Grüße
von der Ratsuchenden
von KWB » 21.07.2010, 09:13
Guten morgen Ratsuchende,
also vorweg: Wenn die Krankheitsgeschichte sehr komplex ist, bin ich nicht sicher, ob ich antworten sollte. Aber es ist ja ein Laienforum, bitte nicht vergessen!
Also, ich als Laie kann aus Erfahrung sagen, dass bei meinem Mann, der bis Dez 09 ein Ileo war, der Stuhl ebenfalls ständig seine Konsistenz veränderte. Besondes bei heißem Wetter, wenn er mehr trank als sonst, wurde er auch gerne mal zu flüssig.
Da mein Mann wegen einer anderen Erkrankung auf Tabletten angewiesen war, die besser nicht sofort wieder aus dem Körper herausrauschen sollten, nahm er an solchen Tagen eine Immodium akut, das festigte den Stuhl immer rasch.
An heißen Tagen wie zur Zeit hätte ich nun ständig Kartoffeln, Kartoffelsuppe, Kartoffelbrei...auf dem Speiseplan. Und zur Abwechslung mal...Kartoffelgratin?
Ich wünsche Euch viel Erfolg
Viele Grüße
Kirsten
von gathy » 21.07.2010, 11:46
also bei einem ileostoma ist das vollkommen normal, ja.
kartoffeln und bananen stopfen sehr gut, das ist richtig. such doch hier noch mal im forum unter ernährung da gibts sicher noch viele andere tips zum ausprobieren, letztendlich ist es aber individuell auf jeden patienten abzustimmen.
von doro » 21.07.2010, 12:29
Ich Ileo habe auch ständig flüssigen Stuhl.Das ist bei uns einmal so und danach sollten wir unsere Lebensumstände auch einrichhten.
von Hasi » 21.07.2010, 12:42
Hi Ratsuchende,
Ich hatte zwar einen anderen Krankheitsverlauf und auch nichts mit Chemo am Hut, aber als ich mein Ileostoma noch hatte, war es bei mir genauso.
Ich hatte oft sehr wässrigen Stuhlgang, den ich aber mit Loperamid gut in den Griff bekam.
Ansonsten aß ich viel Nudeln, Kartoffeln, Weißbrot und Bitterschokolade.
Ich musste mir erst wieder neulich von einem Arzt sagen lassen, dass auch Cola und Salzstangen sehr gut gegen Durchfall wären.
Also ich denke mal, dass ihr euch wegen des wässrigen Stuhls wirklich keinen Kopf machen müsst.
Das wichtigste dabei ist, dass man viel trinkt.
Alles Gute für euch.
von Melli » 21.07.2010, 13:40
ich habe mein Ileo auch aus anderem Grund, habe aber immer ziemlich flüssigen Stuhl, kann auch plätschern. da es mich nicht beeinträchtigt, ist es mir egal. Wenn ich viel trinke, vor allem in der Hitze, wird es bei mir manchmal wasserdünn, das versuche ich zu vermeiden, da es dann nur so raus fließt.
Bei mir führt übrigens Mineralwasser dazu, dass es derart flüssig wird
von Monsti » 21.07.2010, 15:15
Meine Dünndarmsekrete sind mal wie klare Hühnerbrühe, mal wie schwarzer Kaffee und mal wie leicht gebundene Bratensauce. Solange ich den Flüssigkeitsverlust durch viel Trinken ausgleichen kann und die Blase genug liefert, ist mir das vollkommen egal.
LG Angie
von temperence » 21.07.2010, 15:17
Hallo Ratsuchende,
Du, das wechselt bei mir auch, je nachdem, was ich gegessen hab, und sogar da gibt es bei mir kaum eine Faustregel, da reagiere ich auch oft unterschiedlich. Kartoffeln sind bei mir übrigens keine Bremse, dafür stopfen bei mir "bittere" Dinge, wie z.B. Radicchio, Ruccola (misch ich gern unters Essen, auch wenn ich viel Essig am Salat hatte, stopft es gut), auch Grießpudding, Reis, Fisch oder chinesisches Essen führt zu zähflüssigem Produkt, auf das der "Ausstreifbeutel" seinem Namen gerecht werde Kommt bei mir auch immer noch darauf an, wieviel ich zum Essen trinke.
Für wasserartige Durchfälle zeichnen Käse und Säfte verantwortlich, auch eine bestimmte Sorte Mineralwasser scheint ergiebiger zu sein als andere. Grundsätzlich verlieren wir ja immer auch viel Wasser über den Beutel, weshalb man als Ileo-Beutler ja auch noch mehr als sonst trinken sollte (das Problem hatte ich gerade erst wieder!).
Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass sich mit der Chemo im Körper vieles verändert hat, sei es nun der Appetit auf bestimmte Dinge (ich hab mich drei Monate von Grapefruits ernährt!) wie auch die Stuhlkonsistenz. Ich denke aber, gerade letzteres hat viel auch mit der Nahrungsaufnahme während der Chemo an sich zu tun: ich hab oft wenig bis gar nichts gegessen an Chemotagen, und es hat nach Ende der Chemo noch Monate gedauert, bis ich wieder nen normalen Essrhythmus hatte - das merk ich heut noch!
Hoffe, Euch ein wenig geholfen zu haben!
Gruß Lucia
von Ratsuchende » 21.07.2010, 16:25
Hallo Ihr,
besten Dank für eure zahlreichen Antworten, die uns weiterhelfen und uns sehr beruhigen. Wir hatten schon befürchtet, dass es andere Ursachen haben könnte und zwar auf Probleme mit anderen inneren Organen zurückzuführen ist.
Lasst es euch gut gehen,
sonnige Grüße
von mir
von MiniBonsai » 21.07.2010, 23:02
Hallo!
Bei mir war der Zusammenhang mit dem extrem wässrigen Ileo-Stuhl bei einer Unverträglichkeit von Milcheiweiss zu suchen. Ließ ich die Laktose konsequent weg, dann war der Stuhl deutlich geschmeidiger.
Jetzt, ca 9 Monate nach der Rückverlegung haben sich die Probleme mit der Laktose wieder gegeben... außer bei Sahne muss ich nicht mehr aufpassen.
MiniBonsai
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