von Fränzi* » 07.07.2017, 06:47
Liebe Betroffene, liebes Stomateam,
Wie ihr seht bin ich auch neu hier, lese aber seit Tagen quer. Mein Mann hat eine "ausgebrannte" colitis ulcerosa und den Befund Darmkrebs. Es sind bisher Voruntersuchungen gelaufen. Mirt, Ct Röntgen, Blutkontrolle, Sono, Spiegelungen. Momentan steht an erster Stelle Entfernung des Dickdarm und Stoma.Genaueres erfolgt noch. Vieles versucht mein Mann mit sich selbst auszumachen und sieht auch positives im kommenden Behandlungsablauf. Er hat eine Frage die ihn unter den Nägeln brennt, so wichtig für ihn ist, eine mitentscheidend Perspektive zur besseren Genesung wohl darstellt und dringend Antwort bedarf. Darf man mit Stoma im Lebensmittelbereich weiter arbeiten, gibt es Hygienebestimmungen die dagegen sprechen? Er ist sehr in seinem Job verwurzelt und geht voll in der Arbeit auf. Jahrelang war es gefühlt so das nur dann erträgliche Beschwerden waren durch die Bestätigung in der Arbeit. Er hat große Angst vor Arbeitslosikeit, oder Berufsverbot.
Ich bin mir bewusst das die Krankheitsgeschichte, das jetzige Ergebnis viel belastender sein muss und ist, aber für meinen Schatz spielt es eine große Rolle zu wissen das es keine gravierenden Einschränkung im Arbeitsalltag geben kann.
Vielleicht gibt es auch dafür hier offene Ohren und wird nicht als sonderbar empfunden, da ja noch ein langer Weg bis zur "Normalität" vor ihm liegt.
Ich bedanke mich schon mal vorab und freue mich auf eine Antwort.
von doro » 07.07.2017, 07:21
Hallo Fränzi,
mir ist nichts bekannt,das man mit Stoma im Leb.Mittel Sektor nicht mehr arbeiten darf.
Warum auch,denn ein Stoma hat den Beutel und ist damit besser geschützt wie ein nicht ordentlich gereinigtes Po-Loch.
Wenn Dein Liebster nach seiner Dickdarmentfernung mit Stoma,wieder arbeiten kannn und das wird nach einer Reha gut möglich sein,kann er sicher in seinem alten Beruf arbeiten.
Mit Stoma geht Alles! Wenn man will
von Fränzi* » 07.07.2017, 08:04
Das hilft ihm sicher! Es kamen schon Sprüche von den Kollegen, ob das überhaupt erlaubt wäre mit den ganzen diversen Richtlinien und Vorschriften und Bestimmungen,so das sein Job in Frage gestellt wurde, er dadurch sehr geknickt und deprimiert ist.
Als Realist und Mensch mit normalen Sachverstand sehe ich es genauso, sogar noch etwas verschärfter, ein Stomapatient kann sehen was er tut, ein Mann mit anatomisch korrekter Körperhaltung kann selten sehen ob er beim abputzeln auch jedes Häärchen, jede Falte getroffen hat, einschließlich Händewaschen nach dem Clogang, was bekanntlich nicht jedem geläufig ist.
Heut morgen gab es eine erfreuliche Nachricht, der Tumor hat nicht gestreut, hurra.Einen schönen Tag für alle mitlesenden im Forum
von Trudi » 07.07.2017, 10:21
Das ist die richtige Einstellung!
Wer weiß schon, was die lieben Kollegen so alles tun und lassen beim Häusl-Gang!
Wenn ihr euvh gar nicht sicher seid, dann reicht ein Anruf beim Gesundheitsamt, die sind schließlich dafür zuständig und kriegen Geld dafür!
Alles Gute euch!
Und es ist wirklich so, mit Stoma geht alles und was nicht geht, wird gehend gemacht!
von Renni » 07.07.2017, 17:38
Hallo Fränzi,
ich habe einen Koch kennen gelernt, der mit Stoma weiter in seinem Beruf gearbeitet hat. Bevor dein Mann, nach der Reha-Phase wieder in seinen Beruf einsteigen kann, wird von einem Leistungsträger ( Krankenversicherung, Rentenversicherung oder berufliche Unfallversicherung ) eine Wiedereingliederungsmaßnahme übernommen. Somit kann er schrittweise sich wieder in seinem Beruf einfinden.
In der Web-Seite der "Stoma-Welt" bei Facebook, unter Dateien ist eine Zusammenstellung der Wiedereingliederung.
Alles Gute
Renate
von kochmax » 07.07.2017, 22:17
Moin,
er wäscht sich seine Hände und gut ist es.
Allerdings taucht ein Problem auf, er soll, werden die Chirugen sagen, nicht mehr als 5kg oder 10 kg zu heben.
Das ist verständlich, da gehts um Risiko und Haftung. Nach 3-4 Monaten kann man(n) langsam anfangen vorsichtig Muskelaufbau zu betreiben, Rücken und Oberbauchmuskulatur. Es gibt auch Stützbinden, die ein Gefühl von Sicherheit erzeugen. Er muss halt klein anfangen und nicht gleich 25kg Pfannen heben
Grüßle
max
Hallo, ich möchte mich auf die Antwort von Doro beziehen und schließe mich voll und ganz an, dass durch den Beutel das Po-Loch besser geschützt ist als bei manch anderem. Warum ich das schreibe? Weil ich bei einer Kur mit meinem Stoma nicht ins Schwimmbecken durfte ...., ja echt kein Scherz - mit der Begründung: Sie haben doch sicher Verständnis - wegen der Hygiene und so. Ich habe mich beschwert an oberster Stelle und leider nichts erreicht, außer dass ich mich tierisch aufgeregt habe und letztlich das Ganze abbrach. Aber so sind die Menschen........ Und wie viele "pieseln" ins Wasser? Na gut lassen wir das. LG Ambrosia
von Trudi » 08.07.2017, 10:40
Huhu!
Ambrosia, das kenne ich aus der Therme!
Eine Frau schrie: "Iiiiiiiiiiiih, wie unhygienisch!", als sie meines Franzi ansichtig wurde. Ich solle doch auf der Stelle das Bad verlassen, brüllte sie den schnell auftauchenden Bademeister an!
Der grinste von einem Ohr zum andern, lupfte sein T-Shirt und meinte nur lapidar: "Wer weiß schon, ob SIE sich den Hintern richtig abgewischt haben! WIR sind dicht!"
Die Gute wurde tomatenrot und entschwand unter lautem Gebrumpfel! Franzi und ich haben fröhlich weitergethermelt! Hihihi!
Dein Mann ist auch "dicht", Händewaschen gehört eh zu Programm, was sollte also dagegenstehen, dass er kocht?
von Trudi » 08.07.2017, 12:23
Er ist Koch! Oder arbeitet zumindest irgendsowas, wenn ich das richtig verstanden hab....
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