von Jutta B » 26.01.2007, 17:08
Liebe Hope,
Im grunde kannst du alles tun und lassen was du möchtest, so lange es dir bekommt. Was für dich halt wichtig ist, die Veränderungen deines Körpers zu akzeptieren ).
Das Stoma und den Bauch kannst du am Anfang mit wunderschönen Spitzengürtel verdecken, und wenn du dann alle Behandlungen hinter dir hast, bestimmt viel lockerer damit umgehen. Du hast einen langen harten Weg hinter dich gebracht, stehst schon ganz weit oben auf der Treppe .
Laß dir einmal eine Runde Krankengymnastik (am besten manuelle Therapie) verschreiben, und suche dir eine(n) gute(n) Physiotherapeuten. Sie sind meiner Meinung nach der/die besten AnsprechpartnerInnen in Punkto sportlicher Beratung, gerade was den mehrfach operierten Bauch betrifft.
Liebe Grüße
Jutta B
von chrispe » 26.01.2007, 17:58
Monsti hat geschrieben:Hi chrispe,
mh, da haben's wir Frauen natürlich leichter, denn unsereins genügt ein stinknormaler Badeanzug.
Als Mann würde ich Badehosen mit höherem Bund tragen (Badeshorts oder Radlerhosen). Ein Neopren-Gürtel könnte evtl. beim Baden im Meer (Brandung!) sinnvoll sein.
Liebe Grüße
Angie
von Monsti » 26.01.2007, 18:08
Hi chrispe,
8 cm oberhalb des Bauchnabels? Dann wird's mit der Badekleidung tatsächlich schwierig. In diesem Fall würde ich Dir tatsächlich zu einem Neopren-Badegurt raten, wobei ich keine Ahnung habe, wie sich so ein Ding trägt. Hier siehst Du so einen Gürtel: http://www.certotect.de/
Springst Du in die Nord- oder Ostsee und willst total unauffällig sein, könntest Du auch einen Neopren-Shorty tragen. Hätte den Vorteil, dass es Dir nicht so schnell kalt wird ...
Liebe Grüße von
Angie
P.S. Du Kannst auch mal im Forum nach "Schwimmgürtel" suchen. Darüber gibt's schon mehrere Threads.
von Webkänguru » 26.01.2007, 21:40
Hallo chrispe,
oder halt auch ein Badeanzug, da gibt es klasse Teile für Männer in Sportartikelgeschäften ... allerdings auch nicht ganz billig ...
Aber für uns Männer wird es in der Tat schwierig, wenn das Stoma so weit oben platziert ist. Im Sommer im Freibad oder am See ist es vielleicht einfacher, da gehen je einige Männer mit Badehose und Shirt ins Wasser.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Monsti » 26.01.2007, 21:41
Hi Christian,
mit Hose und T-Shirt gehen nicht nur Männer ins Wasser ...
Grüßle von
Angie
von hope » 26.01.2007, 21:53
Liebe Jutta!
Bin ganz gerührt bei Deinen Zeilen und da mir heute sowieso zum Heulen ist, weine ich nun ein bißchen:heul:!
Ja, ich habe einen verdammt langen Weg, einen harten Weg beschritten und ich weiß nicht, wohin es geht...
Die Idee ist gut mit dem Physiotherapeuten. Es ist ja doch ein Unterschied, ob ich zum "Sport in der Krebsnachsorge" gehe, wo viele Frauen mit Brustkrebs sind, die eben keinen großen Bauchschnitt und kein Stoma haben.
Danke für Eure Unterstützung!
Liebe Grüße,
hope, die sich ein wenig verkriechen muß heute Abend..
von Krümel » 28.01.2007, 19:18
Hier zur Aufheiterung mal eine Geschichte über meine schlimmste "ob Beutel hält" Probe:
Unser Walführer hatte scheinbar einen guten Draht zu Petrus. Heute schien die Sonne, allerdings blies ein kräftiger Wind, allerdings waren die Wellen immer noch ganz schön beunruhigend.
Wir wurden angehalten uns warm anzuziehen und dann mit Schwimmwesten ausgestattet. Während wir noch am antüttern sind geht das Telefon, die ersten Tiere sind gesichtet worden. Nun entsteht Unruhe... wir wollen los!
Das Boot hat zwei dicke Wülste nebeneinander, die durch Metallbügel geteilt sind.
Die für mich ein Haltegriff, für den Vordermann ein Polster für seinen Rücken bieten.
Also mit Schwung rein ins schwankende Boot und einigermaßen elegant das Bein über den Wulst geschoben. Sitzprobe.... ja, weich gepolstert, angenehm.
Hinten steht der Bootsführer und steuert im gemächlichen Tempo aus dem Hafen.
Dort erwischen uns die ersten Wellen, der Motor heult auf und die Fahrt beginnt.
Der kalte Fahrtwind zerrt an der Kleidung, läßt die Augen tränen... doch für diese banalen Kleinigkeiten bleiben nur wenige Minuten. Denn jetzt beginnt der Bootstanz. Die erste Welle läßt uns noch elegant schwingen, die Zweite auch...aber dann heben wir ab...wir fliegen...nur für einge Sekunden... mein Körper hebt vom Sitz ab, da das Boot jetzt ins Wellental fällt. Automatisch greife ich zu der Halterung und werde mit einer Wucht auf meinen Sitz zurückgeworfen.... mein Po widerruft sofort die Aussage dieser wäre weich gepolstert! Zum nachdenken bleibt keine Zeit, das Spiel beginnt von vorn.
Ich komme mir vor wie beim Bullenreiten...glücklicherweise dreht sich das Boot nicht auch noch im Kreis. Mein Hinterteil klagt nach einigen dieser Abhebe-Zurückwirferlebnissen.
Also versuche ich die heftigen Stöße stehend, mit federnden Beinen auszugleichen. Mein Beutel scheint ein Dankgebet zu senden, da nun nicht so heftig an der Halterung gerissen wird. Einige Sekunden verschwende ich den Gedanken an " wie wechsel ich bei diesen Bedingungen meine Platte", da mir sofort klar ist, nee bei aller Kunst die ich schon entwickelt habe... hier würde die Platte bei meiner langsamen Reaktion wohl eher auf dem Knie oder auf der Brust landen.. somit wird Beutel und Platte der Befehl erteilt ja nicht schlapp zu machen...
Inzwischen haben meine Knie begriffen was ich will und so langsam kann ich mein Augenmerk aufs Meer richten. Nachdem knarrend eine Stimme im Funkgerät ertönte wechselt unser Bootsführer leicht die Richtung und nach wenigen Metern wird er langsamer, meine Knie könne sich erholen. Neben uns taucht eine große Gruppe von Weißkopfdelphinen auf..... sie beachten uns kaum, mit anmutiger Leichtigkeit sausen sie knapp unter der Wasseroberfläche an uns vorbei. Fast gleichzeitig tauchen sie auf, machen einen eleganten Satz und tauchen wieder.
Eine Weile ist unser Boot umringt von den Delphinen, da knarrt wieder das Funkgerät. Wale ... aber als wir langsam abdrehen zeigen uns die Delphine noch einmal wie sie miteinander toben und spielen...das Wasser spritzt, es wird übereinander gesprungen etc.
unser Bootsführer läßt uns diese Szenen noch beobachten bevor er dann der schnarrenden Stimme nachkommt und unser Bullenreiten beginnt.
Irgendwann, weit entfernt vom Land, wird das Boot ganz langsam.... alle schauen ob irgendwo eine Wasserfontäne zu sehen ist.. einige Minuten vergehen....gespannte Stille,
dann hat jemand das Blasen entdeckt. Ein kuzer Sprint und wir befinden uns einige Meter hinter den Walen. Es ist ein Buckelwal mit Kind. Das Kind ist ca. 3 Meter klein.
Die Beiden ziehen langsam und bedächtig ihre Bahn, beide blasen ab und an kleine Fontänen. Dann tauchen sie ab, nicht sehr tief, sonst hätte man die Schwanzflosse gesehen. Wir dümpeln schweigend mit den Wellen warten aufs nächste Blasen... dort etliche Meter vor uns tauchen sie wieder auf. Langsam nähern wir uns und man hört eigentlich nur das klicken der Fotoaparate, da alle von diesen sanften Riesen begeistert sind. Als die Mutter nach einer Wele wieder mit ihrem Kind abtaucht lassen wir sie in Ruhe und steuern weiter aufs Meer hinaus.
Eine hohe Fontäne vor uns...es muß ein großes Tier sein... bevor wir ihn richtig im Visier haben taucht er ab.
Wir schauen uns um, aber die Schnarrstimme scheint unseren Bootsführer zu überzeugen und wir nehmen den Ritt auf den Wellen wieder auf.
Als wir zur angegebenen Stelle kommen sind auch drei andere Boote in Sicht. Dies ist für unseren Bootsführer wohl der Grund sein Ziel neu zu wählen und wir rasen weiter.
Dann sehen wir einen Riesen, der ganz langsam seine Runde zieht. Nach einer ganzen Weile hat er wohl von uns die Nase voll...zum Abschied macht er einen kleinen Winker mit der Schwanzflosse um danach beim tiefen abtauchen das wohl allen bekannte Bild " die riesige Flosse des Wals" zu zeigen.
Wir steuern mit voller Geschwindigkeit gen Insel... ja, es sind schon 220 Minuten vergangen... unsere Walfahrt geht dem Ende entgegen.
Wir bestaunen die hohen Lavafelsen, den klaren Blick auf den Pico ( ein seltenes Bild, größtenteils ist die Spitze des Berges hinter einer Wolkenschicht verborgen) das klare Wasser in unterschiedlichen blau-grünen Farben... das tolle Bild der brechenden Wellen.
Ein wenig breitbeinig steif verlassen wir das Boot .... und würden gerne gleich noch einmal mitfahren.
mein Bericht über den letzten Urlaub auf den Azoren, wo sich meinen Traum Wale in Natur zu sehen erfüllt hat.
von hope » 29.01.2007, 16:02
Huhu!
Danke für Eure Bericht!
Ich mußte wirklich oft grinsen. Der Gedanke allein, wie Ihr versucht, möglichst unauffällig an Eure Handtücher zu kommen- hihi!
Meine Tochter meinte neulich, sie könnte sich nicht vorstellen, daß ich im Bikini (als ob ich jemals so mutig war, so ein Teil anzuziehen;)) schwimmen gehen würde. Die Leute würden ja blöd gucken. Wäre sicher so, aber ich glaube, irgenwann wäre einem das auch egal, oder?
Heute ist übrigens mein "Spitzengürtel" gekommen. Habe ihn in schwarz bestellt. Muß wohl heute "Modenschau" machen;).
Allerdings kann ich mir Sex gar nicht vorstellen:confused:! Ich habe ja auch Strahlenschäden und hätte echt Angst. Und meine Bauchnarbe ist sehr empfindlich! Na, mal sehen...
Liebe Grüße an alle,
hope
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