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ganz neu hier und ziemlich ahnungslos – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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ganz neu hier und ziemlich ahnungslos

Beitrag von inka » 04.03.2015, 15:03

Hallo alle zusammen,

meine Mama (83) hat seit einer Woche ein Colostoma. Sie ist derzeit noch im Spital und wird gerade eingeschult. Ich möchte aber auch ein bisschen besser Bescheid wissen und daher bin ich nun hier :)

Die Mama meint, das Aufkleben wird sie alleine nicht schaffen. Ihr Bauch ist (man beachte das Alter) sehr faltig und weich und sie sagt, sie sieht gar nicht richtig hin. Allerdings wird das vielleicht noch besser, immerhin liegt die OP ja erst eine Woche zurück. Für das Aufkleben kann man ja nötigenfalls eine mobile Krankenschwester organisieren, wenn das nur alle 2-3 Tage gewechselt werden muss.

Was mich zu meiner Frage bringt:
Wenn ich das richtig verstehe, gibt es ein- und zweiteilige Systeme. In unserem Fall wäre dann wohl das zweiteilige besser, weil man da nicht bei jedem Wechsel kleben muss. Richtig?
Und dann gibt es offene und geschlossene Beutel. Die offenen werden ausgeleert, gereinigt und wieder verwendet. Die geschlossenen entsorgt man mit dem Inhalt. Stimmt das so?
Wenn ja, was spricht für die offenen? Ist es nicht viel bequemer, sauberer und angenehmer mit geschlossenen? Oder hab ich da etwas falsch verstanden?

Sorry für diese vielleicht banale Frage, aber wenn man von heute auf morgen mit einem Stoma konfrontiert wird, gibt es viele Fragezeichen :)

Danke schon jetzt,
Ingrid

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inka

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ganz neu hier und ziemlich ahnungslos

Beitrag von Maybel » 04.03.2015, 15:48

Hallo Ingrid,

normalerweise nimmt man bei einem Colostoma die geschlossenen Beutel. Die offenen Ausstreifbeutel sind für ein Ileostoma. Wenn mal Durchfälle vorkommen sind diese aber auch bei einem Colostoma ganz praktisch, denn sie werden ausgestreift und die Öffnung dann gesäubert (Toilettenpapier, Babypflegetücher oder Ähnliches).

Von der Kasse bekommt man in der Regel bei einem zweiteiligen System pro Monat 15 Basisplatten und 90 Colobeutel (geschlossen), oder 30 Ileobeutel (zum Ausstreifen). Wenn deine Mama mit dem Kleben verständlicherweise Probleme hat, bietet sich das zweiteilige System an. Vielleicht kannst du einen Pflegedienst damit beauftragen, oder es (wenn das räumlich möglich ist) selbst bei ihr anbringen. Es ist nicht schwierig und man kommt ganz schnell dahinter, was am Besten funktioniert. :gut:

Frag am Besten auch vorab bei der Krankenkasse, woher ihr künftig die Versorgung bezieht. In der Regel wird das nicht über Apotheken abgewickelt, sondern über Pauschalverträge mit entsprechenden Vertragspartnern, die dann die benötigten Artikel zusenden.

Ich hoffe, ich konnte dir als völliger Neuling hier im Forum etwas weiterhelfen. Falls du noch Fragen hast, schreib mich gerne auch persönlich an. :)

Viele liebe Grüße, alles Gute für dich und deine Mama!
:winke:
Maybel


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Beitrag von Maybel » 04.03.2015, 15:51

P.S.: die geschlossenen Beutel wirft man in der Tat einfach weg...das hatte ich vergessen :DD


ganz neu hier und ziemlich ahnungslos

Beitrag von doro » 04.03.2015, 18:19

Hallo Maybel,
:willkommen: im Forum.Du bringst Dich hier schon so prima ein, da könnte man bald auf die Idee kommen Du sagst zu Dir selber " Herzlich Willkommen" :aah:
Die Bemerkung: Wenn Du Fragen hast, immer raus damit, kann ich mir auch sparen :DD
ABER Deinem Ehemann viel Erfolg bei der anstehenden Chemotherapie wünschen, kommt sicher immer gut und richtig.
Also fühlt Euch wohl bei uns und schaut einmal ob es zufällig ein Stoma Treff vom Forum in Eurer Nähe gibt.Ich habe gerade nicht geschaut aus welchem PLZ Bereich ihr kommt. :winke:

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doro

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ganz neu hier und ziemlich ahnungslos

Beitrag von inka » 04.03.2015, 18:26

Danke für die schnelle Antwort. Wir warten jetzt einmal ab, was die Mama im Spital und bei der Reha so erfährt, aber immerhin kenn ich mich mit den Begriffen jetzt ein bisschen aus. Es werden sicher noch viele Fragen und Unsicherheiten auftauchen, aber hier scheinen wir ja gut aufgehoben zu sein :-)

Danke nochmal und auch Euch alles Gute!

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inka

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Beitrag von Hanna70 » 04.03.2015, 19:08

Hallo Inka und Hallo Maybel,

dann sag ich hier mal für Euch beide Herzlich Willkommen bei uns! :roseSchenken: :roseSchenken:

Inka, warte erst mal die Anschlussheilbehandlung Deiner Ma ab. Wenn sie das Glück hat, dort eine gute Stomatherapeutin zu haben, klärt sich eventuell manches von allein.

Aber bei dem Alter Deiner Ma wäre es trotzdem gut, wenn Du Dich dann auch einmal in die Versorgung einweisen lassen würdest. Auch wenn ich ansonsten immer dafür bin, dass die Patienten das möglichst schnell selbst hinbekommen sollten. Doch in dem Alter ist das dann doch etwas schwieriger.

Ob offene oder geschlossene Beutel kommt vor allem auf die Ausscheidung an. Auch ein Colostoma kann überwiegend flüssig fördern. Dann sind die offenen Ausstreifbeutel sehr viel besser. Die müssen auch nicht gesäubert werden - bis auf den Auslass.

Ich persönlich finde Zweiteiler praktischer. Einmal, weil die Platten normalerweise so ca. 3 bis 4 Tage kleben bleiben können und man täglich nur ein- (oder evtl. auch zwei-)mal den Beutel wechseln muss und zum anderen, weil man besser sieht, wohin man kleben muss.

Bei sehr faltiger Haut empfiehlt sich auch eine konvexe Platte. Die drückt Falten etwas besser weg als die planen (flachen) Platten. Es Kommt aber auch darauf an, ob das Stoma gut, d.h. prominent, angelegt ist oder sich etwas im Bauch versteckt.

Maybel, alles Gute für Deinen Mann!

LG Rosi

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Hanna70

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Beitrag von Maybel » 04.03.2015, 20:27

Dankeschön für die lieben Willkommensgrüße :roseSchenken:


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Beitrag von Peter51 » 05.03.2015, 21:03

Hallo Ingrid,
Hallo und einen schönen Abend,

gleich zu Anfang ein dickes Lob für Dein Interesse zur guten Versorgung für deine Mutter und du bist keines wegs ahnungslos zur Stomaversorgung, du zeigst ja deutlich deiner Mutter helfen zu wollen.
Nein es ist/wird nicht einfach deine Mutter unter Beachtung ihres Alter und ganz besonders von dir gut beschriebenen ""Bauchstruktur""mit einer optimalen Versorgung im täglichen Umgang zu versorgen. Ich finde die Beiträge von Hanna unsere Powerfrau Rosi mit ihrer tollen verständlicher Schreibweise, aber natürlich auch die Beiträge von Maybel und doro für dich aber auch für deiner Ma sehr hilfreich.
Gerade im Krankenhaus aber besonders in der REHA kann man ganz in Ruhe versuchen die einzelnen Versorgungen zu testen. Ich persönlich habe auch die Erfahrungen gemacht, dass man Betroffene im relativ hohen Alter nicht unterschätzen sollte und der Wille von Seiten deiner Ma zur gewissen Selbstständigkeit für sich zu haben, auch mit Hilfestelle von dir es eventuell erleichtert?
Ich finde es toll von dir hier im Fachforum Unterstützung zu suchen und löcher gerade die genannten Frauen die gerne mit hoher Sachkundigkeit deine Fragen/Hinweise beantworten werden.
Bei weicher/faltiger Bauchoberfläche gibt es gängige Materialien zum ausgleichen der Falten, aber auch wie Rosi es schrieb sind Zweiteiler konvex zum testen gut geeignet.
Nach allen Erfahrungen die nicht nur ich gemacht habe, wenn man Zeit/Geduld findet und seine Versorgung (Viele Faktoren wie Haut,stomaumgebung usw.sind wichtig) kann man Seine Versorgung finden die die ganz menschlichen Ausscheidungen auch für Tage (Basisplatte meint) aufnimmt.
Gerade für Deine Mutter ist es sehr wichtig, die Hilfe zu bekommen die sie braucht und sie kann noch viele glückliche Jahre auch/gerade mit einer Versorgung leben, keine Frage für mich.
Ich wünsche deiner Mutter eine gute Erholung, viele wertvolle Therapien bei Verbesserung des Gesundheitszustandes in der AHB.
Alles Gute für Euch und für alle in der Familie viel Sonnenschein im Herzen und Deiner Mutter noch persönlich liebe Menschen anihrer Seite in Liebe und Geborgenheit.

Lieben Gruß aus Berlin Peter51

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Peter51

Mitglied

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Beitrag von inka » 05.03.2015, 22:25

Danke, danke, danke!!!! Ihr seid alle furchtbar lieb! Ja, wir brauchen jetzt mal Geduld, aber wir werden das schaffen!
Ich melde mich wieder, wenn mir etwas unklar ist.
Alles Liebe Euch allen!

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inka

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Beitrag von Cocopina » 10.03.2015, 17:38

Hallo Inka,

ich kann Deine Fragen gut nachvollziehen, meine Mutter (84, bettlägerig) bekam vor 2,5 Jahren ein Colostoma. Sie ist auf vollständige Hilfe angewiesen und seit ca. einem halben Jahr im Pflegeheim.

Es wäre sicher für Dich schon hilfreich, daß Du bei der Einweisung der Versorgung noch im KK dabei sein kannst, sofern Du das möchtest.
Uns hat es sehr geholfen, da wir zu Hause bei der Pflege unserer Mutter keinerlei Berührungsängste mit der Versorgung des Stomas hatten.
Die letzendliche Versorgung und auch von welchem Hersteller wird sich mit der Zeit zeigen, Veränderungen des Stomas werden kommen, auf die eine Stomatherapeutin regelmäßig ein Auge wirft und die Versorgung dementsprechend anpasst.


Falls Dir Fragen dazu einfallen, nur her damit...
LG
Cocopina

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Cocopina


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