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Gedanken – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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8 Beiträge • Seite 1 von 1

Gedanken

Beitrag von Huepiline » 07.03.2009, 17:55

Nun ist es also so weit, mein "Kackerchen" hat "Geburtstag". Vor 2 Monaten gehörte ich noch nicht zu den Beuteltieren.
Wenn ich so zurück denke, hatte ich eine ziemliche Angst vor Dir. Ich hab mir überhaupt nicht vorstellen können, Dich so schnell akzeptieren zu können. Es schien mir die größte Katastrophe überhaupt, so´n Ding zu bekommen.
Heute ist es irgendwie schon fast normal. Ich wundere mich wirklich wie gut ich inzwischen mit Dir auskomme. Nun ja, zum Glück ärgerst Du mich nicht und bis auf die anfänglichen Probleme mit der Versorgung die nicht halten wollte, geht es recht gut mit uns beiden!
Die erste Zeit nach der Op, hab ich Dich nicht sehen wollen, ich hab mich erschreckt als Du das erste mal Geräusche von Dir gabst und ich hatte noch mal sehr unter Dir zu leiden, als Du einfach die Funktion eingestellt hast.Man waren das Schmerzen, die Kotzerei werd ich auch nicht so schnell vergessen, ebensowenig die ratlosen Gesichter der Ärzte, Diagnose Briden-Ileus . Dank einer "Rosskur" mit Gastrografin und Neostigmin kriegte man Dich ohne erneute Op wieder in Gang.Man was war ich darüber froh.
Schlimm war für mich die Zeit im KH, als ich selbst noch nicht viel tun konnte, eineinhalb Stunden auf ein Schmerzmittel warten musste (und das kam öfter vor), weil die Schwestern überfordert waren. Die Stomaschwester im KH guckte auch nur alle paar Tage rein, versorgte Dich, mein "Kackerchen" und ich hatte mich immer noch nicht getraut Dich mal anzusehen.
Dann war es aber irgendwann soweit. Es war Wochenende keine Stomaschwester weit und breit und die Platte hatte sich gelöst. Man was war ich verzweifelt, denn die normalen Schwestern kannten sich auch nicht so richtig aus. Am schlimmsten war aber die entwürdigende Situation, da im Bad zu sitzen und sich nicht selbst helfen zu können. Ich war damit total überfordert, heulte und war am Boden zerstört. Mit einem mal war mein Stolz der mir immer so wichtig war irgendwo auf der Strecke geblieben. Die Schwester tröstete mich und half so gut sie konnte. Leider passierte es nun öfter, das die blöde Versorgung nicht hielt und jedes mal riss es mich runter. Ich konnt es nicht fassen und dachte schon das würde nun immer so bleiben, zumal die Stomaschwester auf diese Problematik gar nicht einging.
Als ich dann endlich entlassen wurde, nahm ich das Versogungsthema noch einmal selbst in die Hand, wohlwissend dass ich her auf meiner Nordseeinsel niemanden haben würde, der sich damit auskennt.
Ich bestellte kurzerhand eine Stomaschwester meines Belieferers ins Haus und siehe da, wir fanden relativ schnell die passende Versorgung. Natürlich hab ich auch mal ein paar Hautprobleme insbesondere weil ich noch Antibiotika und Chemo bekomme, aber alles in allem klappt es ganz gut!
Ich stelle hier auch mal ein paar Bilder meines "Kackerchens" ein, für alle die´s interessiert.
Ich hoffe dieser Beitrag macht allen Mut die ähnliches vor sich haben.
Ich denke übrigens auch darüber nach mir, wenn ich den ganzen Chemo-Kram hinter mir habe, in einer Reha dass irrigieren beibringen zu lassen. Habe gelesen das es in den USA sehr verbreitet sein soll.
Soweit also neues von mir - und "Kackerchen"
ein schönes Wochenende
bye
Huepiline:winke:

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Huepiline

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Gedanken

Beitrag von Diskord » 07.03.2009, 18:50

Hallo,

schön, deine Gedanken zu lesen...
...viel Stärke, Mut, Kraft und Lebensfreude...

wünsche dir alles erdenklich Beste...

werde demnächst auch einmal die Irrigation versuchen - schaun wir mal, was dabei rauskommt (ist ja schon fast ein Wortspiel...)

Liebe Grüße
Peter

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Diskord

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Gedanken

Beitrag von Linie 22 » 07.03.2009, 19:35

Hallo Huepiline,

Gedanken, mit denen sich wohl die meisten Betroffenen, incl. meine Wenigkeit, identifizieren können. Traurig, aber wahr.

Mögen diese Gedanken der "Nachwelt" Mut, Zuversicht, Kampfgeist etc. spenden.

Tschüüüss, grüßt, gedankenweitertragend, Linie 22 :winke: :winke: :winke:

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Linie 22

gesperrtes Mitglied

Gedanken

Beitrag von doro » 07.03.2009, 19:55

@Hüppeline, ich habe meinem Stummel Deine Gedanken weiter gegeben und wir waren uns einig ,ja ein bis´chen ging es uns genau so.Heute fühlen wir uns als ein gutes Team,mein Stoma und ich.
Um einiges leichter haben wir es auch.So z.B. wenn, wie gerade im Urlaub passiert,der Durchfall-Pharao zuschlägt :angry:

Lieber stündlich Beutel entleeren als zehnminütlich auf dem Topf sitzen.
Dir weiterhin gute Genesung.

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doro

ehemaliges Mitglied

Gedanken

Beitrag von Monsti » 07.03.2009, 20:35

Hallo Huepiline,

witzig, an seinem ersten Geburtstag hatte ich meinem "Spuckerle" ebenfalls einen Brief geschrieben und dabei das vergangene Jahr revue passieren lassen. Wie Dir kam mir dabei wieder einiges aus der Klinikzeit und kurz danach hoch. Teilweise waren es Kleinigkeiten, die mich damals aber hilflos in Tränen ausbrechen ließen. Wahrscheinlich geht's den meisten so ...

Muss meinen "Liebesbrief" mal suchen. Falls ich ihn vom alten auf den neuen PC rübergeladen habe, setze ich ihn (sofern Du nichts dagegen hast) hier rein.

Ich finde es super, dass Du die - wirklich treffenden - Gedanken eines frischgebackenen Stomaträgers hier veröffentlichst. Zum Glück normalisiert sich alles mit der Zeit.

Liebe Grüße und :kiss:
Angie

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Monsti

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Gedanken

Beitrag von EKK58 » 26.03.2009, 18:56

Hallo Hüppiline,

was ist irrigieren.

Bin ja noch ganz unerfahren, hab mein Stoma erst 13 Tage.

Liebe Grüße
Elke

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EKK58

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Gedanken

Beitrag von Monsti » 26.03.2009, 19:00

Hallo Elke,

lies mal hier: http://www.stoma-welt.de/leben-mit-stom ... rrigation/

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Gedanken

Beitrag von EKK58 » 26.03.2009, 19:07

Danke Angie,

nun weiß ich Bescheid. Betrifft mich nicht, mein Ausgang liegt am Dünndarm.

Liebe Grüße
Elke

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EKK58

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