von Fuffi » 21.07.2008, 11:42
Hi Syfi,
ich könnte mir vorstellen, dass dir ein Gürtel zur Abdeckung des Beutel in deinem neuen Selbstwertgefühl helfen könnte. Hast du sowas schon mal probiert? Im Moment wehrst du wohl deinen Partner ab, weil du im Voraus dessen Gedanken wie die deinigen voraussetzt. Was aber garnicht so sein muss. Nach allem, was ich hier lese, scheinen Männer das nicht so eng zu sehen. Wenn du dich mit so einem Gürtel wieder selbst begehrenswert findest, dürfte sich das Problem von selbst erledigen. Und wenn es garnicht geht, wäre eine Rückverlegung dann eine Option für dich? Gib auf keinen Fall auf...
Außerdem empfinde ich den Zustand heute nicht mehr als "krank sein". Die CED, das war krank, ja. Der Beutel ist nur eine kleine Behinderung gegenüber dem ganz normal sein, aber keine Krankheit.
von Andi_672 » 21.07.2008, 11:43
Hallo Fuffi. ich möchte mich auch mal zu Deinem Problem äußern. Hoffe ich trete Dir nicht zu nahe, aber Du willst ja Meinungen hören- ich denke Deine Eheprobleme haben mit dem Stoma gar nichts zu tun. Ich bin nach 25 Ehejahren geschieden, und da war an ein Stoma bei mir nicht zu denken. Ich hatte gesundheitlich keinerlei Probleme. Aber Zärtlichkeiten gab es schon lange nicht mehr. Und so erichtig warum habe ich auch nicht begriffen. Ich wollte auch keine Trennung wegen Kinder,Haus, Firma usw. Aber seit der Trennung lebe ich erleichtert und besser. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Nach der Trennung hatte ich dann auch intensiven Kontakt zum anderen Geschlecht. Allerdings habe ich seit dem ich das Stoma habe Probleme zu knüpfen. Das liegt aber nicht an den Damen, denn ich ziehe nich zurück wenn die Gefahr besteht mich outen zu müssen, sprich bevor man sich näher kommt. Zu dieser Zeit ahnen die Bekanntschaften noch nicht, daß ich ein Stoma habe. Was ich sagen will- mach nicht den Fehler und versteck Dich hinter dem Stoma. Dir geht es besser als in den letzten Jahren. Deine Ehe krankt bestimmt nicht an dem Stoma. Und wenn Du wieder glücklich sein willst, und das geht nun mal über eine Partnerschaft, dann trau Dich. Wenn die Ehe nicht zu retten ist, dann mußt Du eben einen Neuanfang werden. Ich wümschr Dir nicht nur gesundheitlich alles alles Gute. Gruß A.
von Fuffi » 21.07.2008, 11:51
Hi Andi,
da ist was wahres ran, und ich denke auch, dass die Beziehung vor Krankheit & Stoma schon etwas brüchig war. Aber es ist für uns beide bereit die zweite, und wir wollten es diesmal besser machen. Außerdem gefällt mir meine Familie, der Wohnstil, etc. sehr gut, und dieses Wohlgefühl trägt mit Sicherheit zu meinem Wohlbefinden bei. Ich möchte nicht das Bad mit dem Kind auskippen, wie man so schön sagt.
Eine Scheidung wäre sowohl wirtschaftlich als auch familiär der OberGAU, daher suche ich, wenn, eine Lösung ohne diesen kompletten Bruch. Ich mag meinen Kindern keine Scheidung zumuten, auch wenn ich dabei den Kürzeren ziehe.
von altalena » 21.07.2008, 12:36
Sodele, ich möchte auch mal meinen Senf dazu geben
Also, erstmal fand ich deine Themenüberschrift interessant, weshalb ich das Thema auch angeklickt habe
Ich bin der Meinung, dass es überhaupt nicht verwunderlich ist, sich mit einem Stoma trotzdem gut zu fühlen. Ich denke auch, dass die meisten hier diese Einstellung teilen, nur - wie du schon sagtest - berichtet man ja eher, wenn man irgendwelche Probleme hat, als wenn alles bestens läuft. Ich würde von mir auch behaupten, dass es mir - trotz Stoma - sehr gut geht. Alles andere wäre auch schrecklich, schließlich lebe ich mit diesem Teil seit meiner Geburt und wenn es ständig Zentrum meiner Gedankenwelt wäre, würde ich ja überhaupt nicht mehr klarkommen.
Trotzdem muss ich natürlich zugeben, dass es Phasen gibt, in denen ich mehr als unzufrieden mit meiner Situation bin. Denn gerade weil ich ein ansonsten völlig normales Leben führe, gibt es ab und an Momente, in denen mich das Stoma in meiner Unbeschwertheit begrenzt. Und das sind leider mestens Situationen, in denen es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Denn sobald es mit einem Knaben ernst werden könnte, werd ich unsicher und fahre all meíne "Zickengeschütze" aus.....tja, did is auch nicht die Lösung des Problems, aber naja..... vielleicht kommt ja irgendwann mal der, bei dem ich das Gefühl habe, ihm alles anvertrauen zu können......mal sehen....
Liebe Grüße, altalena
von Fuffi » 21.07.2008, 12:58
Hi altalena,
Offenheit finde ich sehr wichtig. Manchmal bin ich nach Meinung meines Umfeldes sogar eher zu offen aber egal. Ich mag mich auch nicht verstellen müssen, irgend wann kommts doch raus, und dann steht man vielleicht dumm da. Das Stoma binde ich zwar keinem gleich auf die Nase, aber wenn jemand weiß, dass ich krank war, dann sage ich schon, wie die Lösung aussieht.
Ich selbst hatte früher nur einmal was von einem externen Darmausgang gehört, und die Person ist kurz danach gestorben. Dementsprechend war auch mein Bild davon geprägt . Dass es anders geht, habe ich erst jetzt erkannt. Eine Überweisung für für die Dickdarmentfernung habe ich ganze zwei Jahre mit mir rumgetragen, aber erst genutzt als es garnicht mehr anders ging. Heute denke ich anders darüber... das nennt man wohl Erfahrung.
von doro » 21.07.2008, 13:02
Hallo Fuffi,
auch von mir ein fröhliches " Hallo und Willkommen"
aber nun wir es einmal etwas ernsthafter , denn wenn Du so schön sagst
Soll heißen:Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass? Ich denke auch,wie meine Vorherschreiber,Dein Stoma war nur der Auslöser um ein beginnendes abkühlen Eurer Beziehung, zu forcieren.Wie Du letzendlich damit umgehst Die Entscheidung kann Die niemand abnehmen.Geniesse vorerst Deinen gesundheitlichen Gutzustand.Eine Scheidung wäre sowohl wirtschaftlich als auch familiär der OberGAU, daher suche ich, wenn, eine Lösung ohne diesen kompletten Bruch.
von Fuffi » 21.07.2008, 13:23
Ach doro,
du weißt doch, dass noch kein Mann geboren wurde, der euch Frauen an Konsequenz je überbot. Warum muss man alles, was man Gutes hat, erst in Trümmer legen, um etwas Nähe zu bekommen? Der Schaden für alle Beteiligten erscheint mir größer als der Gewinn. Gibt es denn nach deiner Erfahrung keine Chance auf einen Mittelweg?
..sag mal, wie gehen denn Deine Kinder mit der Situation um? Meiden die auch Deine Nähe?
Zu meiner Stomazeit wussten außer meiner Tochter und mein Mann keiner davon. Es hat auch keiner gemerkt. Kurz vor der Rückverlegung musste ich es meinem Vorgesetzen sagen, weil ich ja für längere Zeit ausfiel.
Der dachte ich veräppel ihn bis ich ihm dann einen leeren Beutel gezeigt habe.
Wollte nur damit sagen, dass man es doch besser für sich behält und sich nicht bei anderen wichtig machen sollte.
Wie Du auch selbst schreibst, Männer sind in bezug auf Beziehung eher inkonsequent wenn es um Trennung geht.
Wie schon geschrieben, vor 7 Jahren habe ich, kurz nach der Silberhochzeit, tschuess gesagt. Mein Mann fiel aus allen Wolken. Er hatte jahrelang mit Trennung 'gedroht'! Ich bin dann einfach gegangen. Es war gut so. Hätte ich es nicht getan, wüsste ich bis heute nicht was mir gefehlt hat!
Heute habe ich den liebsten Schatz der mir auch in meiner Stomazeit immer beigestanden hat.
von hexe69 » 21.07.2008, 13:53
auch von mir herzlich willkommen!
bei mir ist es so das mein partner mit meinem stoma besser klar kommt als ich selber.ich hoffe immer noch auf eine rv und sollte es wirklich nicht dazu kommen,dann werde ich wohl erst einen weg finden mich damit abzufinden.
ansonsten freue ich mich das des dir mit stoma so gut geht!
lg anja
von michelinchen » 21.07.2008, 13:58
hi fuffi
erstmal ein spätes,aber herzliches willkommen hier im forum.
ich hab deinen beitrag voller interesse gelesen und es freut mich,das du mit der ganzen stomasache so gut zurecht kommst und es dir wieder so gut geht.
was so deine beziehung angeht .... da ist doch dein stoma bloß ein vorgeschobener grund seitens deiner frau, du schreibst ja selbst,das es bei euch schon länger nicht mehr so richtig gut läuft. eigentlich hält euch doch bloß noch die macht der gewohnheit zusammen, das was ihr euch geschaffen habt,aber liebe und nähe sind schon lange fort.ich glaube,so sehr du es dir auch wünscht,einen mittelweg wirds auf dauer nicht geben,leider.
mein partner hat zwar zwei jahre lang immer tapfer mit mir und meiner krankeit gelebt,aber als ich letztes jahr mei stoma bekam,war das für ihn einfach unerträglich. er konnte und wolte es nicht akzeptieren, lehnte mich regelrecht ab und das nicht nur,wenn ich mich mal nach nähe und zärtlichkeit sehnte. er war plötzlich nicht mehr der mann,den ich liebte. letztlich war ich es leid und hab die bezieghung beendet, es war schrecklich für mich,aber ich konnte nicht gesund werden mit dieser belastung. ich wollte einfach auch nicht mehr nach außen hin ein auf tolle partnerschaft machen, das alles machte mich nur krank.
jetzt bin zwar single,aber ich fühl mich besser, hab wieder lust am leben und ganz sicher werd ich auch irgendwann wieder einen partner haben. aber es eilt nicht, erstmal genieße ich mein dasein
lg michaela
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