von camping-heini » 12.08.2005, 18:04
Hallo Doro und andere geneigte Leser,
das musste mal sein. Wenn ich etwas hasse dann die Leute die sich als Pseudomediziner hervor tuen und meinen, aller Welt ihr deletantisches Wissen mitteilen zu müssen, wovon sie nix verstehen.
Daher auch meinen ironische Bemerkung "zur Selbst - OP".
Ich merke mal an das dass Thema Stoma viel zu sensibel ist um Betroffene oder Besuchern solche Seiten vorzuführen. Zu viele Schicksale, Nöten und Sorgen der Betroffenen habe ich hier im Forum schon gelesen. Solche hilfesuchende Personen haben eine bessere Internet-Seite als die von Herrn Pfitzner, wo Bilder von Poutsch - OP`sgezeigt werden, verdient.
In diesem Forum habe ich Verständniss und Sachkenntniss erfahren. Und wenn einer wie ich mal was nicht weiss, darf er hier sogar Fragen.
Besseres als dieses Forum zum Thema Stoma gibt es nicht.
von doro » 06.07.2007, 11:11
Da es so schwierig ist, etwas über die Geschichte des Stomas zu finden, finde ich dieses interessant
Erfolg und Mißerfolg bei Stomaanlagen.
Bitte die " Französische Revolution" anklicken, mein direkter Link funktioniert nicht
von Frau Lachmann » 06.07.2007, 11:19
Sehr interessant!
LG Lachi
von Linie 22 » 06.07.2007, 16:40
Hi Ihr Geschichtsdurstigen Kängurus,
es ist kein griechischer Mythos, sondern wahre Geschichte.
Bereits in der Antike gab es Ansätze von Stomaoperationen.
- Wir schreiben 460 - 375 v.Chr.:
um 400 v.Chr. gründete Hippokrates die Medizinschule von Kos.
- Um 350 v.Chr.: legt Praxagoras einen künstlichen Darmausgang
- 1 n.Chr.: Beginn unserer Zeitrechnung
- 129 - 199: Galerius von Pergamon, der bedeutende Mediziner der Spätantike
- 395: Teilung des Römischen Reiches, Niedergang der griechisch/römischen Kultur
- bis 14. Jahrhundert: kaum medizinische Fortschritte
- 14. - 16. Jahrhundert: Die Renaissance knüpft wieder an das Wissen der Antike
Schriftlich überliefert, daß Praxagoras im Jahr 350 v.Chr. einem Patienten mit einem schweren Armverschluß einer "inkarzerierten Hernie", einen künstlichen Darmausgang angelegt hat.
Er legte operativ den Bruch im eingeklemmten Darm frei und entfernte Stuhl seines Patienten durch eine künstlich geschaffene Öffnung. Danach vernähte er die wunden wieder.
Auch bei Darmverletzungen soll er künstliche Darmausgänge gelegt haben.
Wie lange seine Patienten nach der Operation noch gelebt haben, ist nicht überliefert.
Wollt Ihr noch mehr wissen??????????????
Fragt mich!!!!!!!!!!!!!! Linie 22
von Frau Lachmann » 06.07.2007, 23:42
Linie 22 hat geschrieben:Wollt Ihr noch mehr wissen??????????????
von Linie 22 » 08.07.2007, 13:24
Hallo Frau Lachmann,
so ging es weiter:
Französische Revolution, Erfolg und Mißerfolg bei Stomaanlagen im Zeitalter der Aufklärung
16. - 17. Jahrhundert: Wissenschaftliche Erkentniss ersetzt alte Dogmen
1710 - Littre (1658 - 1726) veröffentlicht erste Theorie zur Anlage eines Stomas
Er war ein berühmter Anatom und Mitglied der frz. Akademie der Wissenschaften, als er in Paris das unausweichliche Sterben eines Neugeborenen mit fehlendem Darmausgang miterleben musste.
1776 - Pillore führt eine erste Stoma-OP aus. Erste Beschreibung von Darmwucherungen
Der frz. Arzt Pillore legte 1776 als erster ein Stoma an (Zäkostomie) bei einem Patienten mit einem Rektumkarzinom. Diese OP verlief gut, doch der Patient verstarb vier Wochen später durch die Unmenge des hochgiftigen Quecksilbers, das ein zuvor erfolglos behandelnder Arzt als Abführmittel und Therapie verabreicht hatte.
1789 - Sturm auf die Bastille und Beginn der Frz. Revolution
1824 - Erste erfolgreiche Stomaanlage durch Duret, ihm gelang der entscheidende Durchbruch
Diese erfolgreiche OP eines drei Tage alten Säuglings, das mit Analtresie geboren wurde, kann als die erste erfolgreiche Kolostomie bewertet werden.
1869 Industrie-Zeitalter - Erste künstliche Harnableitung durch Simon (England)
Liebe Fr. Lachmann demnächst gibt`s noch mehr geschichtlich interessantes
Es grüßt recht herzlich Linie 22
von Nicole » 24.07.2007, 15:51
Filinchen hat geschrieben:Hallo Dugo,
meines Wissens nach hat Mitte des 19. Jahrhunderts ein Kinderarzt die ersten Stomaanlagen gemacht.
Als ihm Neugeborene mit Analatresien gestorben sind und er nur hilflos zusehen konnte, hat er sich wohl überlegt ob man nicht einen kleinen Umweg schaffen könnte und ist dabei auf die Idee gekommen eine Ableitung über die Bauchdecke zu machen.
Das ist jedenfalls das was ich mal irgendwo mitbekommen habe.
Liebe Grüße - Fili:ballon:
von Frau Lachmann » 27.07.2007, 10:36
Guckt mal bei Wikipedia:
Stoma Geschichte
LG Lachi
von Wiper » 27.07.2007, 11:42
Hallo Frau Lachmann,
danke für diesen Super-Link. Unbedingt zu empfehlen finde ich. Ich liebe Wikipedia
Bis bald
Ralf
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 16 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe