von Koala » 22.12.2008, 23:05
Hallo bella0404,
das Gefühl kenne ich, da musst du einfach durch.
Wichtig ist eine zuverlässige Versorgung. Falls du immer noch die aus dem Krankenhaus verwendest, lass dir mal vom Stomatherapeuten Alternativen zeigen.
Mit der Zeit wirst du dich daran gewöhnen und nehme deine Eltern etwas in die Pflicht, die sollen dich einfach mitnehmen und notfalls in den Hintern treten. (sage es ihnen auch so)
Noch ein kleiner Anfänger-Tipp.
Über das Stoma hat man leider keine Kontrolle über die Darmgeräusche. Es ist sehr peinlich, wenn man mit anderen Menschen zusammen ist und das Teil auf einmal losbrettert.
Ein leichter Druck mit der Hand verhindert in der Regel diese Zwischenfälle. Bei mir ist es häufig so (Ausnahmen gibt es leider), das sich die Gase "ankündigen" und ich schnell genug reagieren kann. Ob das bei jedem so ist, weiß ich nicht. Auch ein Hosen Gürtel über das Stoma kann Abhilfe schaffen. (den Gürtel aber nicht zu fest ziehen)
Du brauchst auf jeden Fall etwas Zeit, dein Selbstbild kommt schon wieder. Falls du überhaupt nicht klar kommen solltest, dann suche dir rechtzeitig professionelle Hilfe, damit die Seele nicht noch größeren Schaden nimmt.
Vor dem Stoma wird es bestimmt auch nicht einfacher gewesen sein. Das ist eben ein neuer Lebensabschnitt, den du akzeptieren musst.
Gruß
Koala
Ach ja, Willkommen im Club!
von Kate » 23.12.2008, 00:21
Hallo bella0404
sei herzlich willkommen im Club der Beuteltiere.
Jeder hier ( der Eine mehr, der Andere weniger ) hatte wohl in der ersten Zeit die gleichen Sorgen und Bedenken wie Du sie jetzt hast. Aber das legt sich mit der Zeit. Ich bin im Juli 06 operiert worden und im Dez.06 wieder an meinen Arbeitsplatz zurück gekehrt. Da ich in einem Großraumbüro arbeite habe ich ganz offen mit meinem Chef und auch mit meinen Kolleginnen über mein Stoma gesprochen und dies war auch gut so. Wenn es mir mal nicht so gut geht, oder mein Darm macht Rabatz dann brauch ich nicht lange drum rum zu reden. Dies erleichtert mir meinen Arbeitsalltag sehr !!
Hab einfach etwas Geduld und Du wirst sehen , auch mit einem Stoma lebt es sich ganz gut( nur etwas anders ).
Liebe Grüsse KATE
von donald » 23.12.2008, 10:47
Hallo Bella 0404,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Ich kann da auch nur meine Vorschreiber bestätigen, das Gefühl das Du zur Zeit hast, verliert sich mit eben dieser.
Lass es gemütlich angehen, zwei Wochen ist auch erst sehr kurz. Du bist schon zu Hause und streunerst schon in der Gegend rum? Alle Achtung, so kurz nach der OP. Da will ich hoffen und wünsch es Dir, das die Genesung weiterhin so gut verläuft.
Fröhliche Weihnachten wünscht Dir und allen hier
Birgit
von Koala » 23.12.2008, 13:22
Noch einmal Hallo!
Da die OP noch nicht so lange her ist, werden die Drogen auch einen großen Anteil an deinem Gefühlszustand haben.
Morphin ist nicht zu unterschätzen.
Auswirkungen können bis zu 8 Wochen nach Absetzen auftreten.
Depressionen können einem dabei so richtig den Tag versauen.
Gruß
Koala
von bella0404 » 27.12.2008, 21:24
Hallo ihr Lieben!!!
Erstmal DANKE javascript:;
smile) das ihr mir alle so viel Mut macht, tut gut zu wissen das es anderen genauso ging.
Ich muss sagen das Gefühl wird auch von Tag zu Tag besser, war auch schon mit meiner besten Freundin was trinken und da hab ich nen alten Schulfreund getroffen und ich muss sagen er hat wirklich nix gesehen!!!Ok es hat vielleicht auch ein meiner Kleiderwahl gelegen, ich hatte einen Pullover an, der recht lang ist, aber trotzdem figurbetont....
Ich brauch jetzt bei der Kleiderwahl zwar noch länger als früher javascript:;
smile, aber ich fühl mich besser!!!!
DANKE
Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2009javascript:;
feiern
von Monsti » 27.12.2008, 21:43
Hallo Bella,
na, das klingt doch schon mal gut. Du wirst sehen, schon in einem halben Jahr schmunzelst Du über Deine Anfangsängste.
Natürlich: Pannen können jederzeit passieren. Ich hatte in knapp fünf Jahren schon ein paar, davon 2-3, die filmreif gewesen wären, so bescheuert waren sie.
Grundsätzlich kannst Du Dich kleiden und im Normalleben bewegen wie jeder gesunde Mensch auch. Einschränkungen gibt es eigentlich nur beim Heben, bei allem, was mit ruckartiger Belastung der Bauchmuskulatur zu tun hat und evtl. beim Essen. Darauf kann man sich aber einstellen.
Liebe Grüße
Angie
von Koala » 27.12.2008, 22:50
bella0404 hat geschrieben:aber trotzdem figurbetont....
von Etagerobby » 29.12.2008, 15:59
Hallo bella0404,
ich habe meine Stoma mittlerweile ca. 10 Jahre. Ich kann mich aber auch noch genau daran erinner, dass ich dachte, mir schaut jeder auf den Bauch und entdeckt das Stoma. Das ist aber nicht so. Man selbst achtet jetzt viel mehr darauf und denkt: "Hoffentlich fällt der Beutel nicht auf".
Am Anfang war ich auch sehr unsicher und hatte Angst, dass der Beutel z.B. beim Einkauf nicht hält. Es ist mir auch ab und zu passiert. Auch zu Hause hatte ich am Anfang Probleme mit dem Beutel. Nachts ist er ab und zu abgefallen und ich musste mitten in der Nacht das Bettzeug etc. wechseln. Aber nach ein paar Monaten hatte sich die Situation bereits total gebessert. Die "Pannen" wurden sehr selten und ich konnte und kann damit sehr gut umgehen. Ich benutze ein zweiteiliges System und wechsele die Platte jeden zweiten Tag. Dieser Rythmus hat sich bei mir bewaährt. Versuche, die Platte auch mal drei Tage drauf zu lassen, sind gescheitert. Am dritten Tag wurde die Sache meistens undicht. Also wird jetzt - egal wie die Platte aussieht - jeden zweiten Tag gewechselt. In diesem Jahr kann ich die Pannen an einer Hand abzählen!
Nach einem 1/2 Jahr haben wir bereits unseren ersten Zelturlaub gemacht. Ohne Probleme. Ich wache nachts immer automatish auf, gehe auf Toilete, entleere den Beutel und schlafe dann auch sofort wieder ein.
Ich bin mir sicher, dass Du mit dem Beutel bald gut umgehen kannst und die Scheu vor dem "Rausgehen" verlieren wirst!
Ich wünsche Dir einen guten Rutsch
Robby
von HeikeF. » 30.12.2008, 17:57
Hallo Bella;
deine Bedenken und Befürchtungen kann ich sehr gut verstehen und nachvollziehen.
Ich habe mein Stoma auch erst ca. 3 Monate (nach vielen Komplikationen einer Darm,- Gebärmutter- und Blasen O.P.) nach bzw. in einer Notoperation bekommen. Konnte mich dadurch auch nicht darauf vorbereiten. Wenn ich heute raus gehe - eigentlich nur um kurz einzukaufen - habe ich auch das Gefühl, dass es jeder sieht und mich anschaut. Oder angst, dass man etwas riechen könnte.
Leider sind mir auch schon einige Missgeschicke passiert; mal hatte sich die ganze Platte gelöst, als ich bei einer Freundin war. Mal ist sie unterlaufen, dann hat sich mal der Beutel geöffnet. Daheim ist auch mal der ganze Beutel abgefallen oder hat sich nachts im Bett geleert.
Mittlerweile kontrolliere ich x mal, bevor ich die Wohnung verlasse.
Ich hoffe ich bekomme mal wieder ein bisschen mehr Sicherheit mit dem Stoma und deren Versorgung, so dass ich auch mal wieder am normalen Leben teilhaben kann.
Dir und deinem Umgang und der Sicherheit mit dem Stoma wünsche ich alles erdenklich gute.
Liebe Grüße,
Heike
P.S: wenn mir jemand Tipps im Umgang mit der Versorgung und zur Gewinnung mehr Sicherheit geben kann, würde ich mich sehr freuen.
von Koala » 30.12.2008, 19:04
Hallo Heike,
lasse dir mal Muster von Coloplast zuschicken.
Coloplast Produkte
Den Ausstreifbeutel finde von allen bis jetzt am besten, weil man den Ablaß noch einmal unter das Flis falten kann.
So kann er sich eigentlich nicht mehr ungewollt öffnen.
Das Verschlußsystem (Platte<=>Beutel) finde ich dagegen etwas "gefährlich", aber ich habe mir bereits überlegt, das ich den mit Leukoplast (Wasserfest, also die blaue Rolle) zusätzlich stabilisieren könnte. Schließlich brauche ich bei einem Ausstreifbeutel da nicht so oft ran. Auch den Filter, falls der eine Schwachstelle sein sollte, könnte ich damit von innen zukleben. Es gibt zwar Klebepads zum außen draufkleben, aber wenn man zusätzlich verhindert das überhaupt erst etwas in den Filter kommt, ist das bestimmt nicht von Nachteil.
Leider hat die Muster Basisplatte nicht gehalten, weil ich vermutlich eine konvexe nehmen muss, bislang war ich zu fauel diese zu testen. Vielleicht brauchst du auch eine konvexe, lasse das mal von einem Stomatherapeuten überprüfen.
Vor drei Monaten hatte man mir aber die Assura Extra Basisplatte im Krankenhaus draufgemacht, die hat eigentlich ganz gut gehalten. (Kunststück, wenn man nur im Bett liegt.) Allerdings habe ich den Eindruck, das meine Haut mit meinem alten System besser geschützt ist (Coloplast Conseal (Auslaufmodell und dazu auch noch ein Colostoma System)).
Es gibt für die beiden Coloplast Systeme auch unterschiedliche Beutelgrößen. Persönlich werde ich vermutlich die Midi Ausführung nehmen, auch wenn ich diesen öfter leeren muss. Es ist mir angenehmer nicht soviel rumzuschleppen und bei Mißgeschicken ist der Schaden nicht ganz so groß. Außerdem ist die Wärmeentwicklung (unter dem Beutel) bei einem kleinen wesentlich geringer.
Das der Beutel einfach so runterfällt, liegt eindeutig am nicht richtigen einrasten. Am besten mit dem Finger den ganzen Rastring abtasten oder Notfalls mit einen Handspiegel nachsehen.
Sollte der Beutel etwas schwer auf oder über den Rastring gehen, dann kannst du etwas Creme als Gleitmittel nehmen. (natürlich nicht zuviel)
Ich hoffe, ich konnte behilflich sein ...
Koala
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