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Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung? – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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24 Beiträge • Seite 2 von 31, 2, 3

Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung?

Beitrag von steffen » 09.01.2010, 07:27

hallo silke
da stimme ich dir voll zu.gerade wenn man vor der Krankheit
sehr aktiv war, ob sportlich Berufsleben oder privat,
auf einmal geht nichts mehr,das zieht ein dann voll runter,
als ich dann aus dem KH entlassen war wollte ich die Welt am liebsten einreisen. im Garten am Haus überall wollte ich was machen.ich bin meiner Familie echt auf den Nerv gegangen.das war eben nicht einfach von 100% auf fast Null zu fallen.aber auch das ist ein Prozess den man mit der zeit lernt. heute sehe ich das alles viel gelassener.so nach dem Motto was heut nicht wird, wird eben morgen.
alles gute st.

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Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung?

Beitrag von doro » 09.01.2010, 09:56

doros Beitrag "Jammern gibt es nicht" hallo es ist nicht jeder so hart wie du
Steffen,kennst Du " harte Schale - weicher Kern " ;) Ich bin auch der Meinung,jeder ist sein eigener Koch - nur bestes Beispiel mein GöGa. 1 Jahr lang regelmäßige Besuche bei der Psychologin und es war wirklich für die Katz,denn ich habe das Gefuhl,man hat ihn dort außeinandergenommen und vergessen wieder zusammen zu setzen. :abgedreht: Aber wem es hilft, bitte immer zu. :cool: dafür gibt es die ja und der Trend es müssen immer Andere helfen (Vater Staat Psychologe,Scheidungsanwalt,Lehrer in der Schule..) bevor ich mir selber helfe wird dabei nun auch weiterhin unterstützt. Das nur so, ganz Allgemein

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Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung?

Beitrag von Linie 22 » 09.01.2010, 11:03

Linie 22 hat geschrieben:Jammern ist nicht gleich Jammern.


Um diesen Auszug aus meinem vorherigen posting etwas zu erläutern, worauf ich mich stütze und teils Kraft schöpfe:


Zitat -

"Wer zu viel jammert, verspielt die Zuwendung

"Immer ich!", "Draußen ist es zu kalt!", "Niemand liebt mich!" Gejammert wird immer. Doch was versprechen sich Menschen davon? Wissenschaftler behaupten, dass Jammern und Selbstmitleid der Psychohygiene dienen können. Doch wer pausenlos klagt, schadet sich.

von Sabine Maurer"


Tschüüüss. schönes.erholsames.we.wünsche, grüßt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

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Beitrag von Zippel » 09.01.2010, 11:04

Hallo zusammen,
ich habe, nachdem mein Mann vor 2 Jahren an Prostatakrebs verstorben ist, am 31.03.09 (30ster Geburtstag meiner Schwiegertochter) meine Darmkrebsdiagnose erhalten. Ich glaube,daß ich gelernt habe, hart im Nehmen zu sein. Womit ich aber überhaupt nicht klar kam: Ich merkte, daß ich total abgestumpft war. Ich konnte weder traurig sein, noch konnte ich irgendeine Art der Freude empfinden. Ich hatte das Gefühl, meine Zeit hier lediglich nur noch abzusitzen.
Im Mai fuhr ich in die Reha und habe dort um psychologische Gespräche gebeten (obwohl ich eigentlich nichts davon halte). Ich hatte eine relativ junge Therapeutin, mit der ich über a l l e s sprechen konnte. Allein das hat schon sehr gut getan.
Sie hat mir gezeigt, wo ich stehe. Das alles, was ich empfinde, normal ist. Und siehe da: Seit ungefähr Juli merke ich einen deutlichen Aufschwung. Ich kann wieder Freude empfinden und mir ist nicht mehr alles egal. Und seit Weihnachten weiß ich, daß mein ersten Enkelkind unterwegs ist. Das ist für mich ein großes Geschenk.
Ich denke ,daß man wirklich reichlich Zeit braucht,die Dinge zu verarbeiten; daß man Dinge, die man nicht ändern kann, akzeptieren muß.Einfach gesagt- das Leben so anzunehmen, wie es ist- mit allen Höhen und Tiefen, denn das ist DAS LEBEN
LG Birgit

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Zippel

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Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung?

Beitrag von doro » 09.01.2010, 11:22

Hallo Zippel,

Du hast es,für mich, auf den Punkt gebracht

mit der ich über a l l e s sprechen konnte. Allein das hat schon sehr gut getan.
Das ist das Wichtigste bei vielen Problemen und so
haben so einen familiären Hintergrund dem sie sich so vorbehaltlos anvertrauen können.
sieht es wahrscheinlich auch mini :kiss: .Allerdings habe ich den Hintergrund nur in so fern,daß jeder meiner Familie versuchte mir zu helfen und jeder nach seiner Fasson :rolleyes: das ist oft nicht der Hit :teufel: und dann stehst Du da und möchtest niemandem weh tun,denn er hat es doch gut gemeint :schwitzen: damit Zwickmühle ohne Ende.
Ich wiederhole mich,jedem das Seine und wenn es lindert ist fast jede Hilfe erlaubt,oder?

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doro

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Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung?

Beitrag von steffen » 09.01.2010, 11:36

hallo birgit
ja das stimmt wirklich gerade in der schlechten zeit ist der familiäre zusammenhalt ganz wichtig.ich werde nie vergessen als meine 4 Enkeltöchter eine kleine Wandzeitung mit ins KH brachten. die hatten da Fotos von sich aufgeklebt bilder gemalt etc.ich hab da immer drauf geschaut
und es hatt mir sehr viel Mut gemacht.es kam da einfach der Gedanke du musst wieder gesund werden.
alles gute st.

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steffen

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Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung?

Beitrag von Linie 22 » 09.01.2010, 12:22

steffen hat geschrieben: ich werde nie vergessen als meine 4 Enkeltöchter eine kleine Wandzeitung mit ins KH brachten. die hatten da Fotos von sich aufgeklebt bilder gemalt etc.ich hab da immer drauf geschaut
und es hatt mir sehr viel Mut gemacht.es kam da einfach der Gedanke du musst wieder gesund werden.
alles gute st.


:super: Dickes LOB an Deine Enkelchen. :)

:winke: :winke: :winke:

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Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung?

Beitrag von Banditensocke » 09.01.2010, 14:41

doro hat geschrieben:
doros Beitrag "Jammern gibt es nicht" hallo es ist nicht jeder so hart wie du
Steffen,kennst Du " harte Schale - weicher Kern " ;) Ich bin auch der Meinung,jeder ist sein eigener Koch - nur bestes Beispiel mein GöGa. 1 Jahr lang regelmäßige Besuche bei der Psychologin und es war wirklich für die Katz,denn ich habe das Gefuhl,man hat ihn dort außeinandergenommen und vergessen wieder zusammen zu setzen. :abgedreht: Aber wem es hilft, bitte immer zu. :cool: dafür gibt es die ja und der Trend es müssen immer Andere helfen (Vater Staat Psychologe,Scheidungsanwalt,Lehrer in der Schule..) bevor ich mir selber helfe wird dabei nun auch weiterhin unterstützt. Das nur so, ganz Allgemein


Damit hast Du skizziert, was Therapie eben NICHT ist, als was sie aber offenbar immer noch von vielen Menschen gesehen wird.

Der Patient gibt seine Eigenverantwortung nicht an der Praxistür ab. ER ist derjenige, der die Arbeit tut und tun muss, ansonsten kann sich nichts verändern. Ein Therapeut kann einen Menschen nicht auseinander nehmen und wieder zusammen setzen. Er stellt nur Rahmen, Raum und Handwerkszeug zur Verfügung - die Arbeit selbst tut, wie gesagt, der Patient.

Therapie bedeutet eben NICHT, Verantwortung auf andere abzuwälzen, sondern sie - und sich selbst - ernst zu nehmen, und sich aktiv um Hilfen zu bemühen, den gesamten Organismus zu heilen.

Insbesondere Menschen, die wie ich beispielsweise seit der frühen Kindheit mit Erkrankungen zu tun haben, können von Therapien sehr profitieren. Häufig ist es nämlich so, dass gerade der kindliche Körper das "aussprechen" muss, was ansonsten nicht gesagt werden darf, weil es tabuisiert ist, weil nicht sein darf, was aber hinter den Kulissen dennoch stattfindet. Erkrankungen sind dann eben häufig das, was dem Organismus übrig bleibt, um sich irgendwie Gehör zu verschaffen.

Es ist an uns als Erwachsene, diese Signale endlich ernst zu nehmen, und die Psyche nicht als eine Art Stiefkind anzusehen, die gefälligst ohne Hilfe, Wartung und Zuwendung zu funktionieren hat. Tun wir das nicht, ist das Resultat exakt jenes, das Du anprangerst: Die Weigerung, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, und stattdessen das Zurückgreifen auf die Strategie, eigenes Leid auf andere abzuwälzen, in der Regel meist auf die eigenen Kinder.

Ich fände es wünschenswert, wenn es mehr Angebote für gesunde Psychohygiene gäbe. Es ist eben KEIN Klacks, mit schweren Erkrankungen zu leben, wichtige Körperfunktionen zu verlieren, und oft genug ja auch bereits in frühen Jahren die Arbeitsfähigkeit. Davon ist der GESAMTE Organismus betroffen, nicht nur das Organ, das da gerade die Waffen streckt.

Was passiert, wenn man zu lange die Arschbacken zusammen kneift, davon können wohl alle hier ein Lied trällern, und es hat bei den meisten merkwürdigerweise verdammt viele Strophen.

Liebe Grüsse
von der Banditensocke

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Banditensocke

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Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung?

Beitrag von Beutelmaus » 09.01.2010, 16:05

Hallo,

jeder von uns hat in seinem Leben Schicksalsschläge erlebt. Eine schwere Krankheit zu verarbeiten und ein Stoma zu akzeptieren kann u. U. ein langer und steiniger Weg werden. Wenn man wieder gesund werden will und all die Hilfe, die angeboten wird in Anspruch nimmt, schafft man das auch. Davon bin ich überzeugt und erlebe es an meinem eigenen Leib täglich.

Gesund heißt für mich, nicht nur körperlich fit zu sein, sondern auch glücklich und zufrieden zu sein, eine gesunde Seele in einem gesunden Körper zu besitzen.

Ein Mensch, welcher sich mit dem Thema beschäftigt hat, ist Eberhard E. Küttner. Er hat schwerkranke und notleidende Menschen begleitet. Ein kleiner Ausschnitt von dem, was man auf seiner Homepage findet:

„Gefühle werden von Gedanken hervorgerufen. Es gibt Gedanken, die gute Gefühle erwecken, und solche, die erdrückende Gefühle erzeugen. So können Gedanken letztendlich körperliche Beschwerden entstehen lassen. Wir sprechen dann von psychosomatischen Störungen oder Symptomen. Welche Beschwerden sich einstellen, hängt unter anderem ab von der körperlichen Konstitution, den Ernährungsgewohnheiten, der Lebensweise und den Einflüssen der natürlichen Umwelt. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, daß Menschen, die in einer unglücklichen Ehe leben oder Psychoterror am Arbeitsplatz erleiden, ein geschwächtes Immunsystem haben und infolge dessen leichter erkranken und früher sterben. Ebenso ist nachgewiesen, daß deprimierte Herzkranke mehr Beschwerden haben als optimistisch eingestellte und daß eine deutliche Verlängerung der Überlebensdauer - oder gar die Heilung - Krebskranker dann um ein Vielfaches wahrscheinlicher ist, wenn sie positiv denken und froh gestimmt sind.

Die innere Haltung hilft uns also dabei, gesund zu bleiben oder es zu werden. Auch die Liebe als das stärkste aller positiven Gefühle wirkt sich günstig aus. Liebende haben nachweislich ein stärkeres Immunsystem. Kinder gedeihen besser in einer liebevollen Umgebung, lieblos aufwachsende Kinder entwickeln sich schlechter. Menschen mit starken und stabilen sozialen Bindungen leben gesünder und länger. Desgleichen ist der Glaube eine starke Macht. Patienten, die zu Testzwecken Placebos bekommen (Medikamente oder Therapien ohne Wirkung), berichten in mehr als einem Drittel der Fälle von einer Besserung ihres Befindens. Schon der Glaube an den Erfolg des Heilmittels vermag also zu heilen. Und von großer Bedeutung ist ebenso die Hoffnung. Solange ein Kranker auf Heilung hofft, besteht Hoffnung für ihn. Wer sich verloren gibt, ist verloren. Dum spiro spero, sagten die alten Römer, solange ich atme, hoffe ich.“

Ein schönes Wochenende und Gruß
Monika

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Habt oder hattet ihr eine pschologische Betreuung?

Beitrag von MiniBonsai » 09.01.2010, 16:06

Ja, ich habe seit August 2009 psychologische Betreuung und habe dafür gekämpft.

Wobei ich das in der AHB direkt nach den 5 Wochen Klinik noch anders gesehen hatte... aber dann...

Mir hat die psychologische Betreuung geholfen,meine Ängste vor der Rückverlegung bzw genauer vor dem Kontrollverlust unter der Narkose zu analysieren und gegenzuwirken.
Das ist mir bei der amb. OP zwischen den Jahren erneut zugute gekommen und ich bin sicher, dashilft mir auch wieder bei dem EIngriff wegen der Spiegelhernie.

Wobei bei mir nun in der psychologischen Betreuung nicht nur die Aspekte der traumatischen und traumatisierenden Erlebnisse in der Klinik beleuchtet und bearbeitet werden, sondern ich arbeite dabei auch meine vor 7 Jahren zuende gegangene Ehe sowie den Alkoholismus meines ExMannes und die Auswirkungen davon auf unsere Tochter auf. Außerdem gab es noch weitere einschneidende Erfahrungen wo ich jetzt merke, dass es gut ist, dass wir da ran gehen (bspw 2 Eileiterschwangerschaften und ungeplante notfallmäßige Sterilität nach einer NotOP mit 36 Jahren).

Auch ich hatte nach der ersten Eileiterschwangerschaft eine negative Erfahrung mit einem Psychologen... aber ich merke jetzt, dass es auch anders geht. Und es tut mir gut :)

Ich wünsche allen, die Hilfe brauchen, dass sie sie findne... sei es in Gesprächen mit Freunden und Bekannten, evtl einem Seelsorger (wenn man sich dort aufgehoben fühlt) oder eben bei einem psychologischen Begleitung.

MiniBonsai

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