von steffen » 09.01.2010, 07:27
hallo silke
da stimme ich dir voll zu.gerade wenn man vor der Krankheit
sehr aktiv war, ob sportlich Berufsleben oder privat,
auf einmal geht nichts mehr,das zieht ein dann voll runter,
als ich dann aus dem KH entlassen war wollte ich die Welt am liebsten einreisen. im Garten am Haus überall wollte ich was machen.ich bin meiner Familie echt auf den Nerv gegangen.das war eben nicht einfach von 100% auf fast Null zu fallen.aber auch das ist ein Prozess den man mit der zeit lernt. heute sehe ich das alles viel gelassener.so nach dem Motto was heut nicht wird, wird eben morgen.
alles gute st.
von doro » 09.01.2010, 09:56
Steffen,kennst Du " harte Schale - weicher Kern " Ich bin auch der Meinung,jeder ist sein eigener Koch - nur bestes Beispiel mein GöGa. 1 Jahr lang regelmäßige Besuche bei der Psychologin und es war wirklich für die Katz,denn ich habe das Gefuhl,man hat ihn dort außeinandergenommen und vergessen wieder zusammen zu setzen. Aber wem es hilft, bitte immer zu. dafür gibt es die ja und der Trend es müssen immer Andere helfen (Vater Staat Psychologe,Scheidungsanwalt,Lehrer in der Schule..) bevor ich mir selber helfe wird dabei nun auch weiterhin unterstützt. Das nur so, ganz Allgemeindoros Beitrag "Jammern gibt es nicht" hallo es ist nicht jeder so hart wie du
von Linie 22 » 09.01.2010, 11:03
Linie 22 hat geschrieben:Jammern ist nicht gleich Jammern.
von Zippel » 09.01.2010, 11:04
Hallo zusammen,
ich habe, nachdem mein Mann vor 2 Jahren an Prostatakrebs verstorben ist, am 31.03.09 (30ster Geburtstag meiner Schwiegertochter) meine Darmkrebsdiagnose erhalten. Ich glaube,daß ich gelernt habe, hart im Nehmen zu sein. Womit ich aber überhaupt nicht klar kam: Ich merkte, daß ich total abgestumpft war. Ich konnte weder traurig sein, noch konnte ich irgendeine Art der Freude empfinden. Ich hatte das Gefühl, meine Zeit hier lediglich nur noch abzusitzen.
Im Mai fuhr ich in die Reha und habe dort um psychologische Gespräche gebeten (obwohl ich eigentlich nichts davon halte). Ich hatte eine relativ junge Therapeutin, mit der ich über a l l e s sprechen konnte. Allein das hat schon sehr gut getan.
Sie hat mir gezeigt, wo ich stehe. Das alles, was ich empfinde, normal ist. Und siehe da: Seit ungefähr Juli merke ich einen deutlichen Aufschwung. Ich kann wieder Freude empfinden und mir ist nicht mehr alles egal. Und seit Weihnachten weiß ich, daß mein ersten Enkelkind unterwegs ist. Das ist für mich ein großes Geschenk.
Ich denke ,daß man wirklich reichlich Zeit braucht,die Dinge zu verarbeiten; daß man Dinge, die man nicht ändern kann, akzeptieren muß.Einfach gesagt- das Leben so anzunehmen, wie es ist- mit allen Höhen und Tiefen, denn das ist DAS LEBEN
LG Birgit
von doro » 09.01.2010, 11:22
Hallo Zippel,
Du hast es,für mich, auf den Punkt gebracht
Das ist das Wichtigste bei vielen Problemen und somit der ich über a l l e s sprechen konnte. Allein das hat schon sehr gut getan.
sieht es wahrscheinlich auch mini .Allerdings habe ich den Hintergrund nur in so fern,daß jeder meiner Familie versuchte mir zu helfen und jeder nach seiner Fasson das ist oft nicht der Hit und dann stehst Du da und möchtest niemandem weh tun,denn er hat es doch gut gemeint damit Zwickmühle ohne Ende.haben so einen familiären Hintergrund dem sie sich so vorbehaltlos anvertrauen können.
von steffen » 09.01.2010, 11:36
hallo birgit
ja das stimmt wirklich gerade in der schlechten zeit ist der familiäre zusammenhalt ganz wichtig.ich werde nie vergessen als meine 4 Enkeltöchter eine kleine Wandzeitung mit ins KH brachten. die hatten da Fotos von sich aufgeklebt bilder gemalt etc.ich hab da immer drauf geschaut
und es hatt mir sehr viel Mut gemacht.es kam da einfach der Gedanke du musst wieder gesund werden.
alles gute st.
von Linie 22 » 09.01.2010, 12:22
steffen hat geschrieben: ich werde nie vergessen als meine 4 Enkeltöchter eine kleine Wandzeitung mit ins KH brachten. die hatten da Fotos von sich aufgeklebt bilder gemalt etc.ich hab da immer drauf geschaut
und es hatt mir sehr viel Mut gemacht.es kam da einfach der Gedanke du musst wieder gesund werden.
alles gute st.
von Banditensocke » 09.01.2010, 14:41
doro hat geschrieben:Steffen,kennst Du " harte Schale - weicher Kern " Ich bin auch der Meinung,jeder ist sein eigener Koch - nur bestes Beispiel mein GöGa. 1 Jahr lang regelmäßige Besuche bei der Psychologin und es war wirklich für die Katz,denn ich habe das Gefuhl,man hat ihn dort außeinandergenommen und vergessen wieder zusammen zu setzen. Aber wem es hilft, bitte immer zu. dafür gibt es die ja und der Trend es müssen immer Andere helfen (Vater Staat Psychologe,Scheidungsanwalt,Lehrer in der Schule..) bevor ich mir selber helfe wird dabei nun auch weiterhin unterstützt. Das nur so, ganz Allgemeindoros Beitrag "Jammern gibt es nicht" hallo es ist nicht jeder so hart wie du
von Beutelmaus » 09.01.2010, 16:05
Hallo,
jeder von uns hat in seinem Leben Schicksalsschläge erlebt. Eine schwere Krankheit zu verarbeiten und ein Stoma zu akzeptieren kann u. U. ein langer und steiniger Weg werden. Wenn man wieder gesund werden will und all die Hilfe, die angeboten wird in Anspruch nimmt, schafft man das auch. Davon bin ich überzeugt und erlebe es an meinem eigenen Leib täglich.
Gesund heißt für mich, nicht nur körperlich fit zu sein, sondern auch glücklich und zufrieden zu sein, eine gesunde Seele in einem gesunden Körper zu besitzen.
Ein Mensch, welcher sich mit dem Thema beschäftigt hat, ist Eberhard E. Küttner. Er hat schwerkranke und notleidende Menschen begleitet. Ein kleiner Ausschnitt von dem, was man auf seiner Homepage findet:
„Gefühle werden von Gedanken hervorgerufen. Es gibt Gedanken, die gute Gefühle erwecken, und solche, die erdrückende Gefühle erzeugen. So können Gedanken letztendlich körperliche Beschwerden entstehen lassen. Wir sprechen dann von psychosomatischen Störungen oder Symptomen. Welche Beschwerden sich einstellen, hängt unter anderem ab von der körperlichen Konstitution, den Ernährungsgewohnheiten, der Lebensweise und den Einflüssen der natürlichen Umwelt. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, daß Menschen, die in einer unglücklichen Ehe leben oder Psychoterror am Arbeitsplatz erleiden, ein geschwächtes Immunsystem haben und infolge dessen leichter erkranken und früher sterben. Ebenso ist nachgewiesen, daß deprimierte Herzkranke mehr Beschwerden haben als optimistisch eingestellte und daß eine deutliche Verlängerung der Überlebensdauer - oder gar die Heilung - Krebskranker dann um ein Vielfaches wahrscheinlicher ist, wenn sie positiv denken und froh gestimmt sind.
Die innere Haltung hilft uns also dabei, gesund zu bleiben oder es zu werden. Auch die Liebe als das stärkste aller positiven Gefühle wirkt sich günstig aus. Liebende haben nachweislich ein stärkeres Immunsystem. Kinder gedeihen besser in einer liebevollen Umgebung, lieblos aufwachsende Kinder entwickeln sich schlechter. Menschen mit starken und stabilen sozialen Bindungen leben gesünder und länger. Desgleichen ist der Glaube eine starke Macht. Patienten, die zu Testzwecken Placebos bekommen (Medikamente oder Therapien ohne Wirkung), berichten in mehr als einem Drittel der Fälle von einer Besserung ihres Befindens. Schon der Glaube an den Erfolg des Heilmittels vermag also zu heilen. Und von großer Bedeutung ist ebenso die Hoffnung. Solange ein Kranker auf Heilung hofft, besteht Hoffnung für ihn. Wer sich verloren gibt, ist verloren. Dum spiro spero, sagten die alten Römer, solange ich atme, hoffe ich.“
Ein schönes Wochenende und Gruß
Monika
von MiniBonsai » 09.01.2010, 16:06
Ja, ich habe seit August 2009 psychologische Betreuung und habe dafür gekämpft.
Wobei ich das in der AHB direkt nach den 5 Wochen Klinik noch anders gesehen hatte... aber dann...
Mir hat die psychologische Betreuung geholfen,meine Ängste vor der Rückverlegung bzw genauer vor dem Kontrollverlust unter der Narkose zu analysieren und gegenzuwirken.
Das ist mir bei der amb. OP zwischen den Jahren erneut zugute gekommen und ich bin sicher, dashilft mir auch wieder bei dem EIngriff wegen der Spiegelhernie.
Wobei bei mir nun in der psychologischen Betreuung nicht nur die Aspekte der traumatischen und traumatisierenden Erlebnisse in der Klinik beleuchtet und bearbeitet werden, sondern ich arbeite dabei auch meine vor 7 Jahren zuende gegangene Ehe sowie den Alkoholismus meines ExMannes und die Auswirkungen davon auf unsere Tochter auf. Außerdem gab es noch weitere einschneidende Erfahrungen wo ich jetzt merke, dass es gut ist, dass wir da ran gehen (bspw 2 Eileiterschwangerschaften und ungeplante notfallmäßige Sterilität nach einer NotOP mit 36 Jahren).
Auch ich hatte nach der ersten Eileiterschwangerschaft eine negative Erfahrung mit einem Psychologen... aber ich merke jetzt, dass es auch anders geht. Und es tut mir gut
Ich wünsche allen, die Hilfe brauchen, dass sie sie findne... sei es in Gesprächen mit Freunden und Bekannten, evtl einem Seelsorger (wenn man sich dort aufgehoben fühlt) oder eben bei einem psychologischen Begleitung.
MiniBonsai
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