von dschaja » 08.01.2010, 19:18
Hallo @ alle! Ich habe einige Tage überlegt, ob ich das hier fragen sollte. Frage steht ja oben. Mir gehts soweit ganz gut, aber ich habe in der Zeit im Kh doch recht viel mit bekommen. Auch so Schicksale von anderen. Dann gings mir auch noch körperlich so schlecht. Und im KH hatte ich manchmal auch so düstere Gedanken. Nun gehts mir zuhause recht gut. Aber ich merke schon, das mich das Ganze doch irgendwie manchmal beschäftigt, wenn auch nur kurzzeitig ( im Alltag bin ich meist ja abgelenkt). Ich kann es nicht genau in Worte fassen. Ich bin froh, dass es so ist wie es ist, aber..Ich kann mit meiner Familie reden und Freunden, aber vielleicht ist es manchmal auch gut, mit jemand "Fremden" zu reden...In meiner Klinik ist z. B. ein Psychologe, der speziell für die CU und MC Patienten da ist....Bei mir ist das halt noch recht frisch und es ist auch nicht mehr so schlimm wie in der letzten Zeit im Kh oder die erste Woche zh.Wie gesagt,mir gehts so richtig gut, aber wenn ich z.b. alleine im Haus bin kommen auf einmal wieder diese Erlebnisse hoch und ich fühl mich dann ganz beklemmt, obwohl ich das auch ganz schnell wieder weg schieben kann.... Wie sind eure Erfahrungen? Vielleicht mag ja jemand antworten..LG Sandra
von Rehlein51 » 08.01.2010, 19:43
Hallo Sandra,
Deine Gefühlsbeschreibung trifft auch auf mich zu. Manchmal denke ich, ich muß immer stark sein. Aber oft überkommt mich der totale Frust. Ich habe im Krankenhaus, da ich nach der OP sehr depressiv war, mit der Psychologin gesprochen, aber das hat mir nichts gebracht. Bin wohl nicht der Typ dafür. Im Moment habe ich wieder so eine depressive Phase und vor allem habe ich sehr viel Angst vor der RV. Eigentlich sollte diese am 19.01. stattfinden, da ich aber im Moment ein psychisches Tief habe, habe ich die OP erst einmal auf Anfang März verschoben. Hoffe sehr, dass es mir bis dahin besser geht. Ich hoffe aber auch, ohne Psychologin aus diesem Tief wieder herauszufinden.
Liebe Grüße
Silvia
von doro » 08.01.2010, 19:43
Hallo dschaja,
uns ging es, je nach Verlauf, aber den meisten hier im Forum ,auch recht bescheiden,denn auch für mich z.B. war die gesamte Chose der Operationen,künstl. Koma sicher nicht zum Zuckerschlecken - aber diese Schläge gehören zum Leben und ein gesunder Geist wird es verkraften können ohne dabei psychologische Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen - Bedenke einmal die lange Wartezeit bevor Du einen Termin wahrnehmen kannst.In der Zeit hast Du den Verlauf Deiner Krankheit schon zur Hälfte verarbeitet.Versuch es wenigsten,denn Zeit heilt auch in diesem Fall Wunden-Mein Spruch in solchen Fällen,es gibt schlimmeres ! Und es gibt wirklich schlimmere Dinge im Leben als unsere Krankheit. Diese Einstellung liegt aber auch sicher an meiner Einstellung:
Jammern gibt es nicht ! |
von Skyfire » 08.01.2010, 20:30
Guggugg .. kurz reinspring.
Mudda Doro hat gesprochen, so isses!! Anders gehts auch gar nicht, man kann doch froh sein das es uns nun besser geht, und ich sag immer, anderen gehts noch schlimmer als mir.
Klar hat man ab und zu mal n Tag wo es einem psychisch nicht so gut ist, wer das nicht zugibt, der luegt. Aber nach nem Tag oder 2 .. da musses aber auch mal gut sein mit n jammern.
Ganz liebe Gruesse (gerade ein Stimmungshoch hab .. bin ja bei Mischaaaaaaaaa )
Claudia
von mini62 » 08.01.2010, 20:54
Hallo zusammen,
da bin ich ganz anderer Meinung als Doro (bin ganz überrascht ).
Also erstens: diese "Löcher" hatte/hat sogut wie jeder hier. Auch mich erwischt es noch manchmal.
Und zweitens: Mittlerweile weiß ich damit umzugehen, weil ich es unter zuhilfenahme einer Psychotherapeutin/Psychologin gelernt habe. Es hat mir sehr gut getan mit einer "Fremden" zu reden! Denn sie kann das ganze Wert- und Urteilsfrei betrachten. Mit ihr konnte ich auch über die Sachen sprechen, mit denen ich meine Familie und Freunde nicht belasten wollte oder konnte.
Außerdem hab ich deshalb noch lange keinen an der Klatsche
Deshalb kann ich dich hier sehr gut verstehen. Der Schritt war für mich nicht einfach, aber irgendwann hatte ich mich dazu durchgerungen, weil ich es alleine nicht mehr schaffte.
Und das bei meinem chronischen Optimismus
Allerdings konnte auch ich mit der Psychoonkologin in der Klinik nicht warm werden und habe mir deshalb bei mir zuhause jemanden gesucht. Ich brauchte mich auch nicht mit meinem HA auseinandersetzten, der war sofort bereit mir die Überweisung auszustellen. Mir hat es enorm geholfen und einen Versuch ist es wert.
Und liebe Doro: das hat nix mit jammern zu tun, nicht alle sind auf Dauer so stark bzw. haben so einen familiären Hintergrund dem sie sich so vorbehaltlos anvertrauen können.
Ganz liebe Grüße
Petra
Edit: Deutsch ist manchmal echt schwer
von steffen » 08.01.2010, 21:57
hallo rehlein
ich verstehe schon dein Entscheidung den Termin zu verschieben,ich hab es auch mal so gemacht, aber mal ehrlich du bist in dem Fall nicht weiter, du verlängerst
eigentlich nur deine Ängste bis zum März.klar das ist deine Entscheidung die kann dir niemand abnehmen,
und doros Beitrag "Jammern gibt es nicht" hallo es ist nicht jeder so hart wie du
alles gute steffen.
von Siskinanamok » 08.01.2010, 22:26
Kurzkommentar:
Doro nicht unterschreibe, Mini
War selbst auch in psychologischer Behandlung.
Zwar nicht primär wegen der CU damals, aber nichts desto trotz habe ich mir während den ganzen OP's und auch jetzt manchmal gedacht, fang doch wieder damit an.
Mich hält im Moment eigentlich nur davon ab, das meine Therapeutin zu weit weg ist und ich gerade nicht den Nerv habe was vor Ort zu suchen und alles nochmal von vorne durchzukauen.
Lieben Gruß
Siski
P.S doch länger geworden
von doro » 08.01.2010, 22:35
Huch, nun bin ich doch erchrocken :shock: keine Übereinstimmung Ne, Mädels ist doch in Ordnung -Doro hat halt absolut schlechte Erfahrung mit psychologischer Betreuung gemacht -ist zwar schon lange her aber was sitzt das sitzt und ich bin seitdem mein bester Psychater
von tierfreund » 08.01.2010, 23:49
Stop,Doro unterstützend zunicke....
Hatte nie einen Psychodoc und brauchte auch nie einen...
Und ohne geht es mir auch nicht schlechter und mit nicht besser
Aber wer einen solchen in Anspruch nehmen möchte,sollte es tun,denn jeder weiß für sich selbst,was das beste für ihn ist.
LG Tanja
von Linie 22 » 09.01.2010, 00:58
Jammern ist nicht gleich Jammern.
Meine damals stark ausgeprägten Depressiva entstanden aus div. Ängsten vor ungewisser Zukunft, Hilflosigkeit, Wut, Trauer, Hass, so wie keinen gleichgesinnten Stoma-Gesprächspartner zwecks Austausch zu haben, etc..
Beim Psycho-Dok musste ich zwecks erstellen eines Gutachtens vorsprechen und mich dabei div. Therapien unteziehen. Daraufhin sollte ich mich auf Anraten meiner Hä-in weiteren Therapien unterziehen. Ich selbst war mir damals noch nicht zu 100pro im Klaren darüber, ob ich weitere Therapien in Anspruch nehmen wollte.
Letztlich, nach zeitlich sehr langen und reichlichen Überlegungen, entschied ich mich psychologische Betreuung aufzusuchen. Warum zeitlich ausgeprägt?
Ich konnte mich aus lauter Verzweiflung nicht entscheiden, welcher plötzlich eingetretene krankhafte, selische sowie körperliche Umstand, mich mehr belastete. Wo sollte ich anfangen? Stoma oder Krebserkrankung oder Seele?
Gespräche mit div. Psychotanten haben mir so gut wie gar nix gebracht.
Am meisten Spaß, vorallem kreative Erfüllung fand ich in der Ergotherapie.
Sport war zum damaligen Zeitpunkt, bedingt durch gesundheitlich folglich körperlichen Einschränkungen, ein Fremdwort.
Als sportaktiver Mensch fehlte mir diese Freizeitbeschäftigung. Was nicht gerade sehr förderlich war. :mad:
wünscht Silke (Linie 22)
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