von Beutelmaus » 01.02.2008, 19:15
Hallo Ana,
habe genau so wie Du anfangs reagiert. Es war mir immer sehr peinlich. Ich war sauer, empört und wütend.:confused::heul:
Aber es wurde besser. Nachdem die Chemo- u. Radiotherapie beendet war, konnte ich irrigieren (Darmspülung) und die peinlichen Momente gehören der Vergangenheit an.
Außerdem habe ich meine Krankheit nicht geheim gehalten. Sowohl in der Familie, als auch im Bekanntenkreis u. auf der Arbeit wissen alle Bescheid. Du hast Dir die Krankheit nicht ausgesucht u. Du kannst nichts dafür.
Mache einen Schritt nach dem anderen und gehe die Sache ruhig an.
Viele, liebe Grüße
Beutelmaus
von Monsti » 01.02.2008, 19:33
Hallo Beutelmaus,
Außerdem habe ich meine Krankheit nicht geheim gehalten.
von Meta » 01.02.2008, 21:00
Hallo Ana,
ja, das sind immer peinliche Momente.Ich war zwar nur relativ kurz ein "Känguruh" aber selbst in der Zeit habe ich gemerkt,das einem das mit jedem Tag weniger peinlich ist,und
ich bin genauso damit umgegangen,wie Chief und Monsti das beschrieben haben. Denn wenn Fremde über die Situation sachlich aufgeklärt werden,ist es auch für sie einfacher
damit umzugehen.
Lg Marion
von Melli » 02.02.2008, 03:21
Hallo, Ana, willkommen!
Deine OP war am 11.1. - gib dir und auch dem Stoma Zeit, dass sich das einspielt.
Ich bin zwar ein Ileo Känguruh, aber bei mir hat es über ein halbes Jahr gedauert, bis das Ding kontrollierbar still war, wenn ich in Gesprächen stand. Irgendwie scheint sich der Darm auch dran zu gewöhnen, dass er jetzt anders reagieren, arbeiten und ausscheiden muss.
Ich habe seitdem seltenst Probleme bzw merke es vorher, dass Luft kommt, und lege dann die Hand drüber.
Bei mir hat es seit 5 Jahren niemand gemerkt (nur einmal die dicke Beule in der Hose) und es weiß auch niemand.
Die Gewöhnung findet nicht nur im Darm statt, sondern es ist auch Kopfsache. Wartet man quasi irgendwie auf Pannen oder Geräusche, hat man Angst, gerade jetzt könnte etwas passieren, dann ist es garantiert so.
Das bekommt man mit der Zeit in den Griff, nur Mut!
von Ana » 07.02.2008, 14:36
Hallo liebe Leidensgenossen,
es ist schon ein Trost wie ihr damit umgeht, sicher muß man sich selbst erst mal eine Chance geben, aber das tue ich ja.
So wie Chief schreibt, es einfach fremden Leuten gegenüber zu erwähnen wenn es "sein muß", so weit bin ich wohl noch lange nicht.
An dem besagten Abend sagte ich, als es geschah gar nichts und redete einfach weiter als ob nichts wäre und in der Hoffnung dass es zusammen mit meinem Redefluss und Umfeldgeräuschen einfach unterging und damit nicht zu hören war. Ich stelle mich wohl an, nicht war?
Aber danke für eure Beiträge und Ratschläge.
Was ich noch wissen wollte, wie ist es mit dem schwimmen gehen? Gibt es da kleinere Beutel?
Dann die Darmspülung, wie geht das vor sich?
bis jetzt kam ich da noch an keine Infos.
Ich freue mich schon auf Antworten und vielen dank dafür
viele Grüße
Ana
von doro » 07.02.2008, 15:04
Hallo Ana,
Was ich noch wissen wollte, wie ist es mit dem schwimmen gehen? Gibt es da kleinere Beutel?
Dann die Darmspülung, wie geht das vor sich?
von Renate » 07.02.2008, 15:36
Hallo Ana,
wie ich in Deinem Profil sehe, hast Du ein Kolostoma, welches man mit Irrigation ausscheidungsfrei machen könnte. Frag mal nach in Deinem KH wo Du operiert worden bist, warst Du anschließend in Reha, das sind beides Ansprechpartner, die eigentlich die Irrigation mit Dir durchführen könnten. Die kann man nicht so einfach alleine machen, da braucht man richtig Anleitung. Frag mal nach.
Das mit dem Überreden der Geräusche ist super, so hab ichs auch gemacht. Einfach ignorieren, es kommt dann keiner auf die Idee, dass dies Darmgeräusche sein könnten. Einfach auch verwundert in die Runde schauen, was denn da für Geräusche sind.
Lg Renate
von Ana » 28.02.2008, 12:26
Hallo Renate,
danke für Deine Antwort. In der Klinik in der ich op. wurde, wußte man wenig über die Handhabung bei einem Kolostoma, geschweige denn über eine Irrigation. Also über verschiedene Möglichkeiten die es gibt bin ich noch nicht informiert und suche immer noch danach. Z.B., wie es ist wenn man schwimmen gehen möchte, auch habe ich mal was über Gürtel gehört um das Kolostoma zu verdecken? Pflegematerial und was für Beutelchen es so gibt. Aber ich bin dran und hoffe dass ich bald infos habe.
Inzwischen erlebte ich schon einige Überraschungen. Einmal roch es ziemlich streng, zuhause entdeckte ich dass sich der Beutel fast gelöst hatte. Peinlich! Oder abends wenn wir weg waren mit Freunden, füllte er sich gewaltig und im Lokal zu wechseln, das traue ich mich noch nicht. Alles nicht so einfach, was werde ich noch alles erleben damit?
Aber da muß man durch.
Danke nochmal für Deine Antwort, ich versuche darüber was raus zu bekommen.
Liebe Grüße
Ana
von einpils » 28.02.2008, 13:13
Hallo Ana
Ich habe mein Colo seit 13 Januar dieses Jahres
Vor der Operation kam ein älterer Mann zu mir ins Krankenhaus der sein Stoma schon 20 Jahre hat er hat mich
beruhigt und mir darüber erzählt was mich erwartet.
2 Tage nach der OP kam dann eine Stomaschwester und hat mit mir jeden Tag das Plattenschneiden und Beutelwechseln geübt
Die erste Zeit kam sie sogar noch zu mir nach Hause und brachte viele Produkte mit die das ganze angenehmer machen.
Wenn ich ein Problem habe kommt die Schwester sofort nächsten Tag vorbei.Sie arbeitet in einem Sanitätshaus.
So hatte ich bis jetzt überhaupt noch keine Probleme mit
dem Stoma.
Gruß Einpils
von Sabine049 » 28.02.2008, 13:56
Liebe Ana,
seid herzlich Willkommen ... dito Patricia!
Ana, ein Leben mit einem gut angelegten Colostoma ist fast ohne jegliche Einschränkungen möglich.
Hinsichtlich der Irrigation = "Berieselung" o. Spülung kann ich dir als Verfechter dessen versichern, wirst du nach Einführung in die Spültechnik wieder unbeschwert an gesellschaftlichen Events etc. teilnehmen können.
Ich irrigiere mittlerweile seit vier Jahren, wurde postoperativ nach etwa fünf Wochen in jene angeleitet. Die tägl. oder zweitägige Spülung entweder über Schwerkraft oder einer elektrisch betriebenen Pumpe = IRRIMATIC ermöglicht dir eine Alltagsführung ohne Malheure und Pannen. Denn die retrograde Irrigation, d.h. vom Stoma beginnend bis zum Anfang des Dickdarmes der sog. Ileozökal- o. Bauhinsche-Klappe, bewirkt, dass der gesamte Dickdarm (Colon) mit banalen körperwarmen Leitungswasser durchgespült wird, so dass dieser mindestens für 24 h und länger völlig ausscheidungsfrei sein wird. Somit hast du einen kontinenten künstl. Darmausgang.
Anstatt stets und ständig das Beutelchen wechseln zu müssen, reichen bis zur nächsten Spülung = Irrigation Stomakappen oder ggf. Stomastöpsel - laienverständl. als Tampon bezeichnet = Iryfix aus.
Für Freizeitvergnügen wie Saunieren, Sonnenbaden o. Schwimmengehen empfehle ich entweder die Kappen o. die Iryfix Stomaverschlüsse.
Im Berufsleben o. in Gesellschaft ziehe ich die Stomaminibeutelchen vor. Diskret ... aber mit einem integrierten Filter und des weiteren - falls unerwarterweise doch Stuhlgang einsetzt - fassen die Minibeutelchen etwa eine handvoll Stuhlexkremente.
Ich bevorzuge inpuncto Versorgung u. Irrigationsutenselien die Produkte primär von der Fa. B. Braun, ergo: Almarys optima 35 mm (Minibeutelchen), Iryfix = Stomastöpsel und Biotrol Petite Mini-Kappen.
Schau mal hier: http://www.enterostoma.bbraun.de/cps/rd ... ation.html
Lass dich möglichst bald in die Irrigation einführen. Und du wirst sehen, dass sich viele bisherige Anfangsprobleme in Luft auflösen und du enorm an Lebensqualität zurückgewinnen wirst.
Liebe Grüße Sabine
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