von
Biggi0001
» 04.01.2012, 18:59
Ich persönlich finde "Beistand" wichtig - aber nicht grenzenlos, ganz egal was grade anliegt.
Du hast im ersten Thread bereits gesagt, was wichtig ist: Er ist erwachsen und Du auch.
Wenn es unerträglich wird, musst du Konsequenzen ziehen, so hart sich das auch anhört. Sag ihm ( oder besser noch: schreib's ihm ), was in dir vorgeht - Bescheid wissen sollte er schon.
Dann ist der Ball in seinem Feld und er kann sich entscheiden, wie es mit Euch weitergehen soll ( oder halt auch nicht ).
Das wäre mein Ansatz. Du bist zwar Partnerin, aber weder Psychologin, noch Dienstmädchen noch Fussabtreter - und bei allem Verständnis für seine Situation, irgendwann ist einfach der Punkt erreicht, wo man halt im schlimmsten Falle selbst sehen muss wie man zurecht kommt.
Gruß, Biggi
von
Hanna70
» 04.01.2012, 19:42
Biggi hats wieder mal auf den Punkt gebracht, worüber ich seit gestern Abend nachdenke, um es "diplomatisch" zu formulieren.
Schon bei der mangelnden Hygiene würde bei mir jedes Verständnis aufhören.
Wenn er noch allein fast 400 km zu seiner Schwester fahren kann, kann er sich auch waschen. Irgendwie passt das alles mit der palliativen Chemo-Therapie nicht zusammen.
von
yvi09
» 04.01.2012, 23:13
Hannah hat recht,das ist schon komisch,dass er so weit zur Familie fährt in seinem Zustand.Und die Körperhygiene ist das a und o, wenn ein- egal wie erkrankter Mensch- nächtelang tippen kann, kann er sicherlich auch duschen und Zähne putzen. Es ist auch absolut respektlos dir gegenüber Ysa, dass er dich nicht schlafen lässt, da er offensichtlich doch tagsüber doch genug Zeit hätte für diese Aktivitäten.Würde an deiner Stelle erst das Internet abstellen,falls du es brauchst, gibt es doch genug andere Möglichkeiten es zu benutzen.
Wenn er aber tod krank ist,dann tut es mir vor allem für ihn leid. Es gibt nichts schlimmeres als zu wissen, dass man gehen muss. Du kannst ihn verlassen, und wirst weiter leben. Er wird gehen.Was sagt denn seine Familie zu seinem Benehmen?Es musst doch ein Grund für so eine extreme Sturheit geben,kannst du ihn nicht einfach an die Hand geben und mit ihm spazieren gehen?
von
Ysa
» 04.01.2012, 23:59
so ich versuch jetzt einfach mal rundumschlag antwort:
yvi09:
ich versteh es auch nicht warum er manches macht ohne mit der wimper zu zucken und anderes wiederum gar nicht funktioniert
weil er aber die ganze nacht wach ist schläft er tagsüber lange zeit
im moment ist die situation die, dass der krebs als nicht heilbar eingestuft ist, aber der onkologe hat auch schon gesagt, dass wenn die chemo nicht anschlagen würde, würde es ihm im verlauf schlechter und nicht besser gehen - was ja der fall ist weil außer das er die ersten 2 tage nach der chemo müde ist hat er sonst keine begleiterscheinungen wie übelkeit, unwohlsein, appetitverlust etc...
seine eltern halten sich da überwiegend raus-die sagen nur dann was, wenn es aus medizinischer sicht beanstandungen gibt
der arzt sowie der psychater wissen beschei das er unter anderem hygienische belange vernachlässigt, wissen aber auch nicht wie sie dem ganzen gegenüber treten sollen
spazieren gehen kannst du erden, denn da müsste man ja laufen und das ist anstrengend
Hanna70:
ich weiß das, aber was soll ich denn tun, mehr wie ihm ruhig zu sagen. dass es absolut wichtig ist seinen körper während einer chemotherapie zu hegen und zu pflegen fällt mir auch nicht ein weil ich kann ihn ja nicht schnappen und unter die dusche zerren
Biggi0001:
ich hab ihm schon oft in einem ruhigen ton manchmal auch etwas lauter erklärt was sein verhalten mit mir macht bzw wie es auf mich wirkt, wie ich mich dabei fühle usw.
das hat aber alles nichts gebracht
Ich habe ihn auch schon direkt gefragt ob es ihm lieber wäre oder ob es für ihn einfacher ist wenn er einfach tun und lassen kann was er will ohne rücksicht auf jemanden zu nehmen (in dem fall mich) und ich für eine zeit das feld räume-dass wollte er dann auch nicht
es sit aber so wenn ich nicht nach ihm schau macht es auch kein anderer und wenn ihm dann was passiert kann ich wegen unterlassener hilfeleistung oder was auch immer ärger bekommen weil er nun mal hilfe braucht
ich hoffe mal dass ich jetzt soweit es geht alles beantwortet hab
ganz liebe grüße an euch und danke das ihr immer ein offenes ohr habt
ich werde am dienstag wenn er zur chemo geht nochmal versuchen den onkologen anzusprechen und mal sehen was er dann sagt
von
Biggi0001
» 05.01.2012, 02:45
Ysa hat geschrieben:Biggi0001:
ich hab ihm schon oft in einem ruhigen ton manchmal auch etwas lauter erklärt was sein verhalten mit mir macht bzw wie es auf mich wirkt, wie ich mich dabei fühle usw.
das hat aber alles nichts gebracht
Ich habe ihn auch schon direkt gefragt ob es ihm lieber wäre oder ob es für ihn einfacher ist wenn er einfach tun und lassen kann was er will ohne rücksicht auf jemanden zu nehmen (in dem fall mich) und ich für eine zeit das feld räume-dass wollte er dann auch nicht
es sit aber so wenn ich nicht nach ihm schau macht es auch kein anderer und wenn ihm dann was passiert kann ich wegen unterlassener hilfeleistung oder was auch immer ärger bekommen weil er nun mal hilfe braucht
von
Blondie55
» 05.01.2012, 08:15
Hallo zusammen,
eine Patentlösung habe ich auch nicht, aber eine Begleiterscheinung der
Chemo kann unteranderem sein, das man eine ungeheure Wut auf seinen
Nächsten ( Liebsten ) entwickelt.
Daraus ergibt sich dann so ein Verhalten wie Trotz ,Ignoranz u.s.w.
auch 400 km Auto fahren können.
Einiges erinnert mich stark an meine Chemozeit. Mein Mann hatte es
sicherlich nicht einfach mit mir.
Mal so gesagt, desto mehr er sich um mich gekümmert hat,
desto wütender wurde ich.
LG
Blondie
von
Ysa
» 05.01.2012, 10:55
möglich wäre es ...
aber soviel mach ich gar nicht - ich sag ihm zum beispiel das essen jetzt fertig ist, aber wenn er nicht kommt sag ich das selbe nicht nochmal...
momentan macht jeder von uns sein eigenes ding
von
Loisami-1959
» 05.01.2012, 11:12
Hallo Ysa,
euer Zusammenleben ist momentan sicher nicht das Non-plus-Ultra!!!
ABER: Offenbar empfindest du ja noch etwas für deinen Mann!?! Und dann wird dir wohl nicht allzu viel über bleiben was du machen kannst!
Achte aber dabei gut auf dich selbst:Du brauchst deine Kraft!
Ich drücke dir die Daumen dass ihr beiden wieder einen besseren Weg des Umgangs miteinander findet bzw.überhaupt wieder zueinander findet!
LG Heike
von
Sonja1
» 05.01.2012, 11:51
Hallo Ysa
Ich habe jetzt alles durchgelesen und es ist wirklich eine schwere Zeit die Dein Mann und Du gerade durchlebt.
Spontan kam mir folgender Gedanke...
er hat sich mit seiner Situation abgefunden, sieht keinen Sinn mehr und baut stetig an der Mauer um sich herum.
Vielleicht denkt er, je mieser er Dich behandelt um so leichter fällt Dir irgendwann der Abschied von ihm. Wer weiss das schon, niemand kann in seinen Kopf schauen.
Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass der Krebs den Menschen verändert.
Meinen Papa habe ich damals zeitweise nicht mehr erkannt. Er wurde teilweise bösartig, stand mit dem Messer in der Hand vor meiner Mutter, hat auf Fensterbänke uriniert....aber er konnte nichts dafür, er wusste nicht was er da macht.
Wenn Du anfängst Dich nicht mehr zu kümmern, würdest Du es Dir nie verzeihen (das würdest Du auch bestimmt nicht tun, auch wenn Du den Gedanken daran bestimmt schon hattest)
Also mein Rat...
lass ihn machen was er will und dränge ihn zu nichts.
Ich wünsche Dir viel Kraft
von
Ysa
» 05.01.2012, 12:07
ich dräng ihn auch nicht, aber es gibt bestimmte dinge die einfach gemacht werden müssen...
das ist in meinen augen zumindest mal regelmäßig duschen/waschen und zähneputzen
klar ich finds ecklig wenn er riecht wie ein tier und wenn ich die speisekarte der letzten 5 tage sehen kann- ich zieh mich dann was körperkontakt betrifft zurück
aber schon alleine weil die chemo dem körper soviel abverlangt muss er den ja nicht noch zusätzlich schwächen
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