von doro » 15.09.2011, 07:48
Unterschätze die Heilpraktiker nichtaber mit mir kann er ja kein geld mehr verdienen ich hab ja alles hinter mir
von Lizzy » 15.09.2011, 08:37
Guten Morgen,
also ich war bei einer Heilpraktikerin wegen Verstopfung
und allg. Unwohlsein. Es wurde eine Stuhlprobe in ein Labor
geschickt und nichts festgestellt - außer dem üblichen Pilz.
Es folgte eine teure Entgiftung, die aber nichts nutzte.
Ein paar Wochen später ging es mir immer schlimmer und siehe
da, bei der Darmspiegelung wurde Krebs festgestellt.
Der Tumor war schon so groß, dass ein Verschluss drohte und
das Stoma unausweichlich war.
Wäre ich nur nicht dem Umweg über die Heilpraktikerin gegangen,
dann wäre alles früher entdeckt worden und das Stoma wäre mir vielleicht erspart geblieben.
Oder mal anders gefragt: Wieso hat die HP das nicht herausgefunden?
Lizzy
von temperence » 15.09.2011, 09:31
Hallo Birgit,
Heilpraktiker sind phantastisch, wenn es e.g. um so etwas wie eine Flechte im Gesicht (der Hautarzt hatte sie nicht heilen können, die Heilpraktikerin war mit Bachblüten und speziellen Kräutertees innerhalb von ein paar Tagen erfolgreich), oder vielleicht auch noch um Rückenschmerzen geht. Für alles Andere (Achtung, das ist eine, nämlich MEINE Meinung), ziehe ich es heut vor, zum Arzt und/oder ins Krankenhaus zu gehen...
Das Herumdoktorn mit alternativen und natürlichen Behandlungen hat mich fast umgebracht, und ich hab so viel versucht, weil meine Mutter Ärzte hasste und ich gehorcht habe. Als ich mich mit 33 dank eines Nierensteins (die Schmerzen konnte selbst ich nicht ignorieren) in ärztliche Behandlung begeben hatte, war das ein Glücksfall, denn ich wäre vermutlich nicht mehr 34 geworden.
Jeder hat ein Recht auf seine Meinung, das gilt für Ärzte, Heilpraktiker, Patienten und Außenstehende, einfach für Jeden, entscheiden muss letztlich allein der Patient, in der Hoffnung, die richtige Entscheidung zu treffen.
Gruß Lucia
von Skyfire » 15.09.2011, 13:11
Hi Birgit,
also ich erzähl mal so ganz schnell im Kurzverfahren, geb mir redlich Mühe.
Als 22 jährige war mein Morbus Croh auf dem Höhepunkt.
Salofalk und Cortison sprachen nicht mehr an. Die Fisteln begannen zu wuchern.
Ich habe nichts ausgelassen. Von Heilpraktiker bis Handaufleger, Kartenleger ...
RAUSGESCHMISSENES GELD in dem Falle.
Alles was mit Verdauungsorganen zu tun hat, da kann kein Heilpraktiker meiner Meinung nach was ausrichten.
Gehts darum eine Schuppenflechte in den Griff zu bekommen, also diese kann nicht tödlich enden, das wäre vielleicht noch ins Auge zu betrachten.
Alles andere ist für mich Humbuk und ich geh lieber von dem Geld was ich bei Heilpraktiker ausgeben würde auf die Piste. Dann hab ich wenigstens einen angenehmen Tag
"Wer heilt" hat recht.
Auch in der Schulmedizin werden Placebos eingesetzt.
Ich finde es eine gute Sache, denn in jeder medizinischen Form ist der Glaube an das was gemacht wird, das Wichtigste.
Ich persönlich habe keine Erfolge in der "Heilpraxis" erfahren können.
In der Naturmedizin nur bedingt, doch würde ich zur Erholung immer wieder Naturheilverfahren mit ein beziehen.
Allein weil es meiner Seele sehr gut getan hat, was nicht unwichtig ist.
lg
von Bienchen » 15.09.2011, 14:32
Ich stelle in diese Diskussion mal noch fest: Bei den Statistiken fällt auf, dass Chirurgen und Ärzte sich selber und ihre Angehörigen weitaus selterner operieren, als ihnen fremde Patienten.
Bei der Geburt unserer Kinder haben wir uns eine Klinik ausgesucht, mit der geringsten Kaiserschnittrate, und das war signifikant.
Ich denke, da gibt es schon mal den einen oder anderen Chirurg, der einfach nur an seinen Gehaltzettel denkt.
Ich selber wurde einmal an der Gebärmutter operiert, da war ich noch über meine Eltern privat versichert, die haben sich förmlich um mich gestritten.
Aber!!! Das kann man nicht pauschalisieren!
Ich bin heilfroh um mein Stoma, wie gut, dass ich operiert wurde!!
Aber es gbt sicher auch Heilpraktiker, die was drauf haben, auch das habe ich schon selber erlebt.
Also lieber keine Rundumschläge machen!
Bienchen
von tschuh » 15.09.2011, 14:43
Es gibt gute und schlechte Ärzte, genauso wie es gute und schlechte Heilpraktiker gibt. Aber pauschal die Schulmedizin oder die Alternativ-Medizin zu verurteilen grenzt an Dummheit. Man kann doch nicht von den eigenen Erfahrungen immer verallgemeinern!
von Lizzy » 15.09.2011, 15:08
sorry, aber ich habe hier nichts
verallgemeinert, sondern nur meine
Erfahrungen geschrieben.
Und das hat nichts mit Dummheit zu tun.
Lizzy
von Häslein » 15.09.2011, 19:11
Hall zusammen,
ein brisantes Thema...
Ich selbst unterscheide zwischen der Behandlung mit Heilpflanzen und der Behandlung durch Heilpraktiker.
Viele schulmedizin. Medikamente basieren auf Wirkstoffen von Pflanzen. Bekanntestes Beispiel ist vielleicht der Fingerhut und die Digitalis - Herzmedikamente zur Erhöhung der Kontraktionskraft.
Es bedarf eines ungeheuer großen Wissens, wenn man einem Patienten mit Heilpflanzen helfen will / kann. Ich tue mich aber etwas schwer damit, an Arzneien zu glauben, die überhaupt keinen nachweisbaren Wirkstoff mehr haben, so wie es bei der Mehrzahl der Globuli der Fall ist.
Ein Heilpraktiker konnte mir bisher noch nie helfen. Zumindest nicht als alleinige Therapie. Ich werde immer dann misstrauisch, wenn es in Extreme geht. Ein HP, der glaubt, sehr gut ohne Schulmedizin auszukommen, ist für mich extrem. Umgekehrt gilt dies auch.
Im Idealfall ergänzen sich Schul- und Alternativmedizin zur Komplementärmedizin.
Abgesehen davon ist es mehr als fragwürdig, wenn ein Heilpraktiker sog. Beweispatienten anführt, wie im Beispiel von Birgit. Die Existenz dieser Dame ist nicht so einfach überprüfbar, geschweige, der Behandlungserfolg. Erzählt ist dafür umso schneller. Das erinnert mich sehr stark an altbekannte Verkäufertricks: die sog. telling story - Verkaufsstrategie: man erzählt dem Kunden, was er hören will: man hat auch schon mit diesem Produkt gute Erfahrungen gemacht, die eigene Oma benutzt selbst schon jaaaaaaahreeeeelang dieses Prothesenhaftmittel, erst neulich hatte man einen Patienten mit genau den selben Symptomen und Krankheiten, dem hat man gut helfen können... der Verkäufer ( hier Heilpraktiker ) passt sich dem Kunden an. Das alte AIDA - Prinzip des Verkaufs wirkt immer noch.
Nicht zu vergessen ist ein wichtiges Werkzeug der Heilpraktiker: Der Faktor Zeit...die Behandlung dauert oft lange...man weiß leider nicht, ob es sich auch ohne Behandlung gebessert hätte, der Körper hat auch Selbstheilungskräfte.
Wenn ein Furz klemmt oder die Haut ein wenig schuppt, kann man es versuchen, aber bei heftigen Diagnosen wäre ich vorsichtig.
Ich habe jetzt gerade das Buch " in 30 Tagen zum Chirurg" gelesen...also, ich hätte noch Termine frei... :feiern:
Liebe Grüße von Häslein
von Hanna70 » 15.09.2011, 20:47
Hallo,
kein Arzt wird ein Stoma einfach mal so anlegen, wenn keine zwingende Notwendigkeit dafür besteht. Bei mir war das Gegenteil der Fall. Hätte man bereits bei der 1. OP ein Stoma gelegt, wären nachfolgende Komplikationen und Folgeerkrankungen mit größter Wahrscheinlichkeit vermieden worden. Aber ein Heilpraktiker hätte den Stuhl aus der Scheide auch nicht mit Handauflegen wegbekommen...
Dass Ärzte ihr Angehörigen nicht selbst operieren, hat eine ganz logische Erklärung: Zum einen wird er immer befangen und emotional bei der Arbeit sein, zum anderen: Was passiert, wenn er einen Fehler macht oder ein unvorhersehbarer Zwischenfall geschieht? Wie geht man dann in der Familie damit um? Das ist ein sehr verständlicher Selbstschutz der Ärzte.
Ich würde nie zu einem Heilpraktiker gehen, schon gar nicht, wenn es um Krankheiten geht, die eventuell einmal lebensbedrohlich werden könnten. Wenn der Leidensdruck groß ist, will ich dass mir schnell geholfen wird und nicht irgendwann in unbestimmter Zeit.
Bei einer Warze oder einem quersitzenden Pups hätte ich noch Verständnis, aber mir würde dann schon wieder das Geld leid tun. Solche Geschichten, wie die mit der alten Dame, könnte ich auch ganz schnell aus dem Hut zaubern, wenn der "Patient" es gern hören möchte.
LG Rosi
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