Hallo Zusammen,
meine mutter hat seid 2005 ein aufgrund eines Analkarzinoms, endständiges Colostoma und kommt damit gar nicht klar. Eigentlich irrigiert sie auch , aber sie ist immer unsicher, dass etwas undicht ist, man etwas riecht usw. Es sind auch schon oft " Unfälle" passiert, die sie in ihrer unsicherheit noch bestärken. Sind solche Unfälle normal? WIe kann man ihr helfen?
von Monsti » 13.03.2008, 18:45
Hallo Gast,
sei willkommen hier bei den Kängurus!
Es wundert mich, dass sich die Unsicherheit Deiner Mutter nicht längst verflüchtigt hat. In der Anfangszeit ist sie vollkommen normal. Die hatte, glaube ich, jeder von uns. Auch passieren da noch häufige Pannen, und es kann auch eine Weile dauern, bis man das optimale Versorgungssystem für sich gefunden hat.
Mit zunehmendem Abstand von der Stomaanlage sollte man aber doch feststellen, dass man bei den heutigen Versorgungssystemen absolut nichts riecht (Riechst Du bei ihr etwas? Stinkt es in ihrer Wohnung?). Außer natürlich auf dem WC, aber nach dem Stuhlgang müffelt ja jeder Mensch etwas streng. Es ist normal, dass uns ab und an Pannen passieren, aber zu häufig sollten sie nicht vorkommen. Ich z.B. hatte im heurigen Jahr bereits zwei "Malheurs de la kack", im ganzen letzten Jahr aber nur eine einzige Panne. Manchmal passiert viele Monate lang (teils sogar Jahre) überhaupt nichts, dann plötzlich innerhalb einer Woche gleich zweimal. Damit leben wir, ärgern und im Moment des Malheurs tierisch , können später aber meist darüber lachen.
Wie oft passieren die Undichtigkeiten bei Deiner Mutter denn? Hat sie schon verschiedene Systeme ausprobiert? Hat sie eine Stomatherapeutin bei der Hand?
Du könntest Ihr helfen, indem Du ihr immer wieder sagst, dass Du an ihr noch nie irgendwas gerochen hast und sie auf andere so normal wirkt wie jeder gesunde Mensch auch.
Liebe Grüße
Angie
von Biggi0001 » 13.03.2008, 18:47
Hallo Gast,
ich fürchte "helfen" kann man da net - sie muss lernen, ggf. mit therapeutischer Hilfe, sich mit der Situation abzufinden und auch mit "Unfällen" umzugehen.
Vielleicht wäre der Besuch einer Selbsthilfegruppe für sie mal gut, einfach um zu sehen, daß es anderen genauso geht.
LG, Biggi
von Webkänguru » 14.03.2008, 22:19
Hallo Gast,
ich finde Biggis Idee mit der Selbsthilfegruppe hervorragend Oder auch erst einmal den Besuch durch einzelne Stomaträger. Wenn deine ein solches Angebot noch nicht in Anspruch genommen hat, solltet ihr das auf jeden Fall mal versuchen. Oft kann man von anderen Stomaträgern viel lernen, vor allem wie sie die Unsicherheit meistern und gemeistert haben. Und ihren Alltag selbständig und oft ohne nennenswerte Einschränkungen bewältigen.
Kontakte zu Selbsthilfegruppen vor Ort suchen wir gerne heraus. Sagt uns einfach wo ihr wohnt, wenn ihr daran Interesse habt.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Renate » 15.03.2008, 17:12
Hallo Gast,
vielleicht sollte Deine Mutter mal sagen, welche Unfälle ihr passieren und wie sie die Irrigation macht, denn durch die Irrigation kann ich mir so keine Unfälle vorstellen. Auch dass sie sich nach dieser langen Zeit nicht damit abfinden kann, könnte vielleicht in einem Gespräch geklärt werden. Tipps und Ratschläge können hier jede Menge gegeben werden. Lg Renate
von Sabine049 » 15.03.2008, 17:35
Hallo Gast,
ich schliesse mich hinterherhinkend meinen Vorrednern an.
Hat sich deine Mutter bereits schon mal nach einer Selbsthilfegruppe umgeschaut oder sich bei der ILCO e.V. (Vereinigung der Stomaträger) nach einer solchen in ihrer Nähe erkundigt?
@Renate, ups, trotz tägl. Irri. seit fast vier Jahren kommts bei mir gelegentlich zu Malheuren, insofern, dass wässriger Stuhl noch 1-2 Std. später nachentleert oder in ungeeignetesten Momenten geformter Stuhl abgesondert wird. Völlig deplatziert beispielsweise in der Sauna o. im Restaurant; und ich mein Stomi ausschließlich mit einer Stomakappe versorgt habe . Schmunzel, deshalb verwende ich vornehmlich die kleinen hautfarbenen dezenten Minibeutelchen: "Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste";).
Liebe Grüße Sabine
von Renate » 15.03.2008, 18:49
Hallo Sabine,
ja die verwend ich auch die Minibeutelchen. Nur wenn ich zum Arzt geh oder eitel bin dann nehm ich Stomakappen. Mein Darm verhält sich mit wenigen Ausnahmen immer anständig. Aber ab und zu passieren auch Pannen, wobei ich ein Nachlaufen nicht unbedingt als Panne ansehen würde. Es kommt sicherlich auch darauf an, wieviel Dickdarm noch vorhanden ist. Aber wir haben doch alles im Griff, und wenn nicht lassen wir uns auch nicht unterkriegen. Lg Renate :p
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