Meine Mutter, jetzt 81, hat im Zuge einer Darmkrebs-OP Ende Mai ein Ileostoma bekommen. Insgesamt lag sie 5 Wochen im KH, wobei sie sich kaum bewegen konnte, weil auf der Station mehrfach infolge hygienischer Mängel Infektionen unter den Patienten ausgebrochen sind und Quarantäne angeordnet wurde. Angang Juni ist sie endlich entlassen worden, aber seitdem ging es stetig bergab. Vorher war sie sehr vital, hatte leichten Bluthochdruck, aber fühlte sich fit. Nach der Entlassung war ihr Blutdruck extrem niedrig, dafür ging ihr Puls bei kleinster Anstrengung schon auf 120. Wir haben das auf Flüssigkeitsmangel zurückgeführt, standen aber vor dem Problem, dass sie kaum mehr als 2 Liter am Tag trinken mochte. Der Arzt hat ihr wegen des Pulses Betablocker verordnet. Jetzt ist sie Ende der vergangenen Woche - nach Einnahme des Betablockers - bewußtlos zusammengebrochen und hat sich einen komplizierten Knochenbruch zugezogen, der morgen operiert werden soll. Nächste Woche soll sie wieder entlassen werden. Ich habe furchtbare Angst, dass sie wieder stürzen kann und bin am Ende meiner Kraft. Kann mir jemand helfen? Kennt sich jemand mit dem Phänomen des niedrigen Blutdrucks und hohen Pulses aus? Für jeden Rat wäre ich dankbar!!!!
von Uwe » 03.07.2007, 20:49
Hallo "Gast",
der Rat unserer Dipl.-Patienten in allen Ehren, aber ich denke, hier ist wirklich ein Arzt gefragt!
Was sagt denn der Hausarzt Deiner Mutter dazu?
Die Wohnung sollte entsprechend ausgestatt sein/werden (Handläufer, Griffe im Bad, keine losen Teppiche usw.).
Auch ein Notrufsystem (z. B. vom Roten Kreuz) ist sehr hilfreich und gibt -- auch Deiner Mutter -- ein sicheres Gefühl.
Alles Gute für Deine Mutter und LG, Uwe
von doro » 03.07.2007, 22:01
Lieber Gast,
dem Uwe kann ich nur zustimmen.
Der schwankende Blutdruck Deiner Ma hat nicht unbedingt etwas mit dem Stoma zu tun daher bitte duch den HA abklären lassen.
Sicher ist es auch so, dass Deine Ma nach dieser schweren OP
nur mit kleinen Schritten ihre gesundheitliche Verfassung, wie vor der OP ? erreichen kann.
Gibt es denn für Dich die Möglichkeit, eventuell im Wechsel mit Angehörigen, eine weitgehende Betreuung zu übernehmen ?
von Sabine049 » 03.07.2007, 22:33
da sprach jetzt allerdings die Fachfrau :ballon::D
von Webkänguru » 03.07.2007, 23:00
Hallo Gast,
ich kann meine Vorschreiber hier nur unterstützen, bitte wende dich an euren behandelnden Arzt und/oder holt euch bei Bedarf Hilfe z.B. von der Sozialstation vor Ort.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
Liebe Uwe, Doro, Sabine und Webkänguru! Danke für Eure lieben Antworten. Das Problem ist bei uns, dass wir (wegen der bislang kernigen Gesundheit meiner Mutter) keinen Hausarzt/Internisten in der Nähe hatten. Ihr bisheriger Arzt sitzt in einem anderen Stadtteil, so dass wir uns erst einmal um Ersatz kümmern mussten. Der neue Arzt hat sie einen Tag vor ihrem Sturz das erste mal gesehen und wollte eigentlich diese Woche weitergehende Untersuchungen (Blutbild etc.) machen. Auch ein Termin beim Onkologen (darauf hatten wir gebaut) war schon vereinbart. Wir sind irgendwie von der Situation überrascht worden, zumal es ihr bei der Entlassung - unter Berücksichtigung der schweren OP und des langen Bewegungsmangels - noch relativ gut ging. Leider sind wir alle berufstätig. Momentan geht es mit der Pflege durch uns noch, da wir flexible Arbeitszeiten haben, aber nach den Sommerferien werden wir uns wohl doch einen Pflegedienst holen müssen. Euch allen alles Gute. Liebe Grüße vom "Gast".
von chaosbarthi » 04.07.2007, 12:30
Hilft nichts, Gast. Da muss trotzdem der Doc ran. Meine Mutter (85) hat als Hypertonie-Patientin ebenfalls einen schwankenden Blutdruck, der teils so niedrig ist, dass sie vom Ableben bedroht ist, und dazu eine hohe Pulsfrequenz. Und auch sie ist in diesem Jahr jetzt schon das zweite Mal gestürzt. Beim ersten Mal war der rechte Oberschenkel gebrochen, jetzt ist es der vordere linke Beckenbogen. Allerdings ist sie keine Krebspatientin. Die stelle ich bei uns in der Familie.
Blutdruck und Puls können so wie es sich darstellt viele Ursachen haben. Es kann selbstverständlich an zu geringer Flüssigkeitszufuhr liegen und auch an Mineralstoffmangel sollte gedacht werden. Es kann sich aber nach den Infektionen im KH auch etwas am Herzen festgesetzt haben, so dass Euer Arzt über ein Herzecho nachdenken sollte. Daneben kann es aber auch an der Schilddrüse liegen oder auch daran, dass sie medikamente verwechselt hat oder grundsätzlich falsch eingestellt ist. Da ich kein Arzt bin, fehlen dieser Aufzählung jetzt mit Sicherheit noch zig mögliche Differentialdiagnosen. Ihr müsst also zwingend zum Hausarzt (zwecks Koordination verschiedener Untersuchungen) und zum Kardiologen ...
LG chaosbarthi
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