von
Banditensocke
» 23.10.2011, 08:14
Ich lese diesen Strang gerade etwas besorgt - so viele Patienten, die TROTZ guter Versorungen solche Probleme haben? :shock:
Ich habe mir, als ich mein Stoma bekam, darüber kaum Gedanken gemacht - ich bin einfach davon ausgegangen, dass ich für jede Situation, die sich mir stellt, eine Lösung finden kann. Und so war es dann auch - sechs Wochen nach der OP bin ich wieder meinem normalen Alltag inklusive Beruf nachgegangen.
Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, beispielsweise morgens oder abends nicht aus dem Haus zu können, weil mein Stoma dann aktiv ist. Es ist den ganzen Tag über aktiv, mal mehr, mal weniger - aber es gibt doch nahezu überall WCs, in denen ich einen Beutel leeren oder eine Versorgung wechseln kann. Mit etwas Routine geht so etwas ruckzuck.
Ich würde mich daher vor allem um Entspannung bemühen, und Routinen einüben.
Beispiel Oper, Konzert: Ich kaufe grundsätzlich Karten für Plätze, die es mir leicht machen, auch notfalls während der Veranstaltung den Saal zu verlassen und aufs WC zu gehen. Das sind normalerweise Plätze am Rand, oft auch in der ersten oder letzten Reihe eines Blocks. Ich kann jederzeit aufstehen und raus gehen, ohne jemand anderen zu stören, kann also entspannt das Konzert geniessen, und alles essen und trinken, das ich mag.
Beispiel Seminar: Da geht es gleich morgens ans Arbeiten, und oft bis spät in den Abend. Ich esse normal, aber angepasst, also Nahrungsmittel, von denen ich weiss, wie mein Organismus darauf reagiert. Will ich es schnell und leise, ist es eher ballaststoffarm, und mit einer Milchspeise kombiniert. Soll es langsam gehen, weil ich wenig Möglichkeiten zur Entleerung haben, wähle ich faserreiche Kost - Knäcke mit Belag, dazu Obst beispielsweise. Ich bin sicher, dass so jeder mit seinem Stoma experimentieren und heraus finden kann, wie es im Fall des Falles am geschmeidigsten funktioniert.
Ich fahre beispielsweise mit meinem Hund auch zur Rettungshundearbeit - da ist nix mit WC, das findet auf einem BW-Gelände statt, und da gibt es nur Wald und Wiesen. Wir trainieren da den ganzen Tag, und machen mittags ein gemeinsames Picknick. Auch das bekomme ich jedes Mal gelöst. Zur Not geht es eben mit einem Hundekotbeutel in den Wald, wenn das Beutelchen unbedingt geleert werden muss. Es gibt auch für unterwegs, und wenn man keine Möglichkeit hat, an fliessend Wasser zu kommen, in Outdoorläden jede Menge Lösungen für Hygiene, beispielsweise Handwaschlotionen, die ohne Wasser funktionieren. Man kann Müllbeutel einpacken, Kompressen, Reinigungslotion, und vorgeschnittene Beutel - selbst ein Wechsel der Versorgung wäre auch in der Natur ohne WC möglich.
Was ich damit ausdrücken möchte:
Werdet mutiger! Lebt! Es gibt für jedes Problem Lösungen, Ihr müsst sie nur aktiv suchen und finden. Skyfires Bericht weist für mich in die richtige Richtung!
Lasst Euch Euer Leben nicht vom Stoma diktieren!
Aufmunternde Grüsse
von der Banditensocke
von
doro
» 23.10.2011, 08:24
Auch im Weiteren kann ich hier nur zustimmend Nicken.Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, beispielsweise morgens oder abends nicht aus dem Haus zu können, weil mein Stoma dann aktiv ist. Es ist den ganzen Tag über aktiv, mal mehr, mal weniger - aber es gibt doch nahezu überall WCs, in denen ich einen Beutel leeren oder eine Versorgung wechseln kann. Mit etwas Routine geht so etwas ruckzuck.
von
Banditensocke
» 23.10.2011, 08:47
Egal was passiert, Doro - Du wirst damit umgehen können! Da bin ich ganz sicher. Ich wünsche Dir ein wunderbar entspanntes, leckeres, fröhliches Frühstück mit Deinen Freunden!
von
Hanna70
» 23.10.2011, 09:57
Und ich geh jetzt auch zum Familienbrunch zu meinem Schwiegersohn. Das ist auch kein Thema.
Aber unter ab ca. 18:00 Uhr "besonders aktiv" meine ich, es brodelt etwa alle 30 bis 40 Minuten! Und selbst bei Randplätzen geht dabei der Genuss flöten.
Dann bleibt für mich wirklich nur absulute Nahrungsabstinenz... Und die Geräusche entstehen auch dann.
Ich habe da auch weniger Angst wegen der Versorgung. Mir ist es eher unangenehm, meine Sitznachbarn mit Geräuschen und häufigem Aufstehen zu belästigen. Mir würde das sicher auch nicht gefallen.
Rosi
von
doro
» 23.10.2011, 12:56
Yeep, alles gut gegangen
von
ChrisW
» 01.11.2011, 18:03
Hallo ihr Lieben,
geschafft ! Der Tag, vor dem ich solche Angst hatte ist gelaufen und das ganz ohne Pannen. Ich konnte meinen Termin für das Reverat um 2 Std. nach hinten verschieben, das war auch gut so.Ich musste morgens drei mal den Beutel wechseln, sicherlich war das die Aufregung, doch dann ging alles glatt.
Erleichterte Grüße
ChrisW
von
Schiddi
» 01.11.2011, 18:12
von
Loisami-1959
» 01.11.2011, 20:57
Dem Applaus schließe ich mich an!!!!!
von
Waltraud Mayer
» 02.11.2011, 13:29
Siehst du es klappt doch wenn man ein bisschen Vorsorge macht und sich einfach traut:gut:
mach weiter so
LG WAltraud
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